Topplerschlösschen
Das Topplerschlösschen ist ein kleiner spätmittelalterlicher Wohnturm im Taubertal bei Rothenburg ob der Tauber. Es wurde vom Rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler im Jahr 1388 im Bautyp eines sogenannten Weiherhauses, einer Sonderform des Festen Hauses, als Sommerhaus errichtet. Es besteht aus einem steinernen Unterbau in der Art eines Wehrturms und Obergeschossen aus Fachwerk. Es ist von einem Graben umgeben, der durch eine Quelle geflutet wurde. Bei Bedarf konnte das Wasser über die Fuchsmühle in den Mühlbach abgelassen werden. Kleine Herrenhäuser dieses Typus waren im Spätmittelalter häufig, sind jedoch äußerst selten erhalten.
Topplerschlösschen | |
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Staat | Deutschland (DE) |
Entstehungszeit | 1388 |
Burgentyp | Festes Haus / Weiherhaus |
Erhaltungszustand | Vollständig erhalten |
Geographische Lage | 49° 23′ N, 10° 10′ O |
Seit 1861 ist das Topplerschlösschen im Besitz der Familie Boas, die es bis in die 1960er Jahre als Ferienhaus vermietete.
Das vollständig erhaltene Gebäude ist mit Möbeln aus dem 16. bis 19. Jahrhundert eingerichtet. Es kann besichtigt werden und gibt Einblicke in spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Lebensumstände.
Nach dem Vorbild des Topplerschlösschens ließ sich der Herzog von Sachsen-Altenburg Anfang des 20. Jahrhunderts als Rückzugsort den sogenannten Herzogsstuhl in seiner Jagdanlage Rieseneck erbauen.
Literatur
- Gudrun und Albrecht Kottmann: Das Topplerschlößchen (Schnell, Kunstführer Nr. 1170). 2. Auflage, München/Zürich 1991