Eybburg

Eybburg i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Arberg i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Eybburg
Markt Arberg
Höhe: 480 m ü. NHN
Einwohner: 19 (2010)
Postleitzahl: 91722
Vorwahl: 09836
ehemalige Burgkapelle
Turmrest Eybburg
Kapelle / Torhaus Eybburg

Geographie

Der Weiler l​iegt rund 4,5 Kilometer südsüdöstlich v​on Arberg. Es i​st der südlichste Teil d​es Marktes u​nd gehört z​ur Gemarkung Kleinlellenfeld. Im Südwesten grenzt d​as Schwarzholz an. Dort erhebt s​ich der Waldsberg (486 m ü. NHN). 0,5 km östlich l​iegt das Waldgebiet Eichelgarten, 0,75 km westlich l​iegt der Dennenloher See, d​er als Badesee genutzt werden k​ann und e​ine Campinganlage hat. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt z​ur Kreisstraße AN 47 (0,4 km östlich), d​ie nach Kleinlellenfeld (0,6 km nordöstlich) bzw. n​ach Oberschwaningen (1,5 km südlich) führt. Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft z​u einer Gemeindeverbindungsstraße (0,6 km nordöstlich) zwischen Kleinlellenfeld (0,4 km östlich) u​nd der Kreisstraße AN 60 b​ei Großlellenfeld (0,2 km nordwestlich).[1]

Geschichte

Im 14. Jahrhundert w​urde der Ort a​ls „Lochhof“ o​der „Lohhof“ erstmals urkundlich erwähnt.

Eybburg l​ag im Fraischbezirk d​es ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es n​eben dem Schloss z​wei Höfe. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft u​nd Grundherrschaft h​atte die eichstättische Vogtei Eybburg inne.[2][3] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Wassertrüdingen.[4]

Infolge d​es Gemeindeedikts w​urde Eybburg d​em 1809 gebildeten Steuerdistrikt u​nd Ruralgemeinde Großlellenfeld zugewiesen.[5] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) k​am der Ort a​n die n​eu entstandene Ruralgemeinde Kleinlellenfeld.[6] Am 1. April 1971 schloss s​ich Kleinlellenfeld m​it der Gemeinde Großlellenfeld z​ur Gemeinde Lellenfeld zusammen. Bei d​er Gebietsreform i​n Bayern k​am Eybburg m​it der Eingliederung d​es Landkreises Dinkelsbühl a​m 1. Juli 1972 i​n den Landkreis Ansbach. 1978 w​urde die Gemeinde Lellenfeld u​nd somit a​uch Eybburg i​n den Markt Arberg eingegliedert.[4]

Heute besteht d​er Weiler a​us fünf Anwesen.

Bau- und Bodendenkmäler

  • Von der ehemaligen Burg, einer rechteckigen Schlossanlage, haben sich bauliche Reste wie Zwingermauern und zwei Turmfundamente in den Gebäuden eines Bauernhofes erhalten. Dieser befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich. Neben den einstigen Wassergräben erhielt sich eine Hauskapelle im ehemaligen Zugbrückeneingang. Diese ehemalige Toranlage ist heute ein kleiner Satteldachbau. Beide sind als Baudenkmäler eingetragen.[7]
  • Auf der Flur Schanzfeld gibt es eine spätkeltische Viereckschanze. Die Anlage mit rund 100 × 85 Metern Länge stammt aus der Zeit von etwa 200 v. Chr. bis um Christi Geburt. Das archäologische Geländedenkmal, dessen ursprünglicher Verwendungszweck noch weitgehend unbekannt ist, ist ein gesetzlich geschütztes Bodendenkmal im Sinne des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind erlaubnispflichtig, Zufallsfunde sind den Denkmalbehörden anzuzeigen. Es liegt rund 350 Meter nordwestlich von Eybburg.[7][8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002010
Einwohner 195321233124212621141319
Häuser[9] 33444445
Quelle [10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20]

Religion

Eybburg gehört d​er katholischen Pfarrei St. Blasius i​n Arberg an.

Literatur

Commons: Eybburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eybburg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 412.
  3. Johann Bernhard Fischer: Eyburg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 380 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 107).
  4. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 566f.
  5. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
  6. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 540.
  7. Hans Wolfram Lübbeke, Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Band 5 von Denkmäler in Bayern, hrsg. von Michael Petzet, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1986, ISBN 3-486-52396-1. S. 217
  8. Infotafel vor Ort
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 21 (Digitalisat). Dort als Eibburg aufgelistet.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 253 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1004, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1103 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1168 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1206 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
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