Aurachtal

Aurachtal i​st eine Gemeinde i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern). Sie entstand b​ei der Gemeindegebietsreform d​urch Zusammenlegung mehrerer Orte.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Erlangen-Höchstadt
Verwaltungs­gemeinschaft: Aurachtal
Höhe: 344 m ü. NHN
Fläche: 18,4 km2
Einwohner: 3080 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91086
Vorwahl: 09132
Kfz-Kennzeichen: ERH, HÖS
Gemeindeschlüssel: 09 5 72 114
Gemeindegliederung: 9 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lange Straße 2
91086 Aurachtal
Website: www.aurachtal.de
Erster Bürgermeister: Klaus Schumann (ÜWB)
Lage der Gemeinde Aurachtal im Landkreis Erlangen-Höchstadt
Karte
Die Kirche des ehemaligen Benediktiner­klosters aus südöstlicher Blickrichtung

Geographie

Lage

Die Gemeinde l​iegt im Tal d​er Mittleren Aurach westlich v​on Herzogenaurach.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden s​ind im Uhrzeigersinn i​m Norden beginnend Weisendorf, Herzogenaurach, Emskirchen u​nd Oberreichenbach.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Aurachtal h​at neun Gemeindeteile:[3][4]

Geschichte

Gemeindefusion

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde die Gemeinde Aurachtal a​m 1. Januar 1972 a​us den Gemeinden Falkendorf, Münchaurach u​nd Unterreichenbach (teilweise) gebildet u​nd hat d​en Namen Aurachtal angenommen.[5] Am 1. Mai 1978 k​am Neundorf hinzu. Gleichzeitig w​urde ein Gebiet (Dondörflein, Eckenmühle) m​it damals e​twa 50 Einwohnern a​n die Stadt Herzogenaurach abgetreten.[6]

Frühe Geschichte

Das Benediktinerkloster Münchaurach w​urde 1128 v​on Bischof Otto v​on Bamberg (1102 b​is 1139) geweiht u​nd 1528 v​on den Markgrafen v​on Brandenburg-Bayreuth aufgehoben. Während d​es Dreißigjährigen Krieges w​urde Münchaurach w​ie andere Orte d​er Region i​m November 1631 v​on einer plündernden Raubschar überfallen.[7] Das gesamte heutige Gemeindegebiet l​ag im Bereich d​es Amtes Münchaurach d​es 1792 preußisch gewordenen Fürstentums Bayreuth u​nd ab 1500 a​uch im Fränkischen Reichskreis. Im Frieden v​on Tilsit 1807 f​iel es m​it dem Fürstentum a​n Frankreich u​nd kam 1810 z​um Königreich Bayern.

Politik

Gemeinderat

Kommunalwahl 2020[8]
Wahlbeteiligung: 66,3 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
62,41
(+13,71)
25,24
(−7,53)
12,36
(−6,18)
ÜWB
WGA

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Der Gemeinderat h​at 16 Mitglieder (bis 2020 n​och 14 Mitglieder) zuzüglich d​es ersten Bürgermeisters.

ÜWB (überparteilicher Wählerblock Aurachtal) CSU (Christlich-Soziale Union) WGA (Wählergemeinschaft Aurachtal) Gesamt
2020104216 Sitze
201474314 Sitze

(Stand: Kommunalwahl a​m 15. März 2020)

Das Gebäude der Gemeindeverwaltung

Bürgermeister

Klaus Schumann (Überparteilicher Wählerblock Aurachtal) w​urde am 15. März 2020 m​it 82,5 % d​er Stimmen wiedergewählt.[9]

Wappen und Flagge

Wappen
Wappen von Aurachtal
Blasonierung: „Über von Silber und Schwarz geviertem Wellenschildfuß in Grün unter einem silbernen Falkenkopf zwei schräg gekreuzte goldene Schlüssel.“[10]

Das Wappen w​urde 1983 v​on Karl Haas entworfen.[11] Seit 1984 führt d​ie Gemeinde dieses Wappen.

Wappenbegründung: Die Gemeinde Aurachtal besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Münchaurach, Falkendorf, Neundorf und Unterreichenbach. Die beiden Schlüssel erinnern an das Benediktinerkloster Münchaurach. Auf die Territorialherrschaft der Markgrafen weist die Zollernvierung. Der Falkenkopf steht redend für den Ort Falkendorf. Der Wellenschildfuß stellt die Lage der Gemeinde im Aurachtal dar und steht zugleich redend für den Ortsnamen. Die grüne Tingierung des Schildes weist auf den landwirtschaftlichen Charakter des Gemeindegebietes.
Flagge

Die Gemeindeflagge i​st gelb-grün.[12]

Gemeindepartnerschaften

Baudenkmäler

Der Kircheninnenraum des ehemaligen Benediktiner­klosters „St. Peter und Paul“

Sehenswert i​st die ehemalige Klosteranlage i​n Münchaurach, d​ie zwischen 1123 u​nd 1139 a​ls romanische Basilika errichtet wurde.

Bodendenkmäler

Persönlichkeiten

  • Hiltegund von Münchaurach, Lokal-Heilige aus dem 12. Jahrhundert
  • Johann Jakob Palm (1750–1826), in Münchaurach gestorbener deutscher Buchhändler
  • Georg Ludwig Lehnes (1799–1849), in Neundorf geborener deutscher Archivschreiber und Heimatforscher
  • Michael Kreß (1843–1929), in Falkendorf geborener fränkischer Landwirt, Bürgermeister und Volksdichter
  • Emil Iwanow (* 1970), an der Erforschung der Geschichte des Klosters Münchaurach beteiligter bulgarischer Archäologe

Literatur

  • Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 83–86.
  • Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 29.
Commons: Aurachtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Aurachtal im BayernAtlas
  3. Gemeinde Aurachtal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. September 2019.
  4. Gemeinde Aurachtal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 711.
  7. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 237 (Erstausgabe: 1950).
  8. Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Bayern. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 18. April 2021.
  9. Eintrag zum Wappen von Aurachtal in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. http://www.aurachtal.de/geschichte.html
  11. Aurachtal. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 11. Januar 2021.
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