Unterreichenbach (Aurachtal)
Unterreichenbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Aurachtal im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Unterreichenbach Gemeinde Aurachtal | |
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Höhe: | 328 m ü. NHN |
Einwohner: | 99 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91086 |
Vorwahl: | 09132 |
Luftaufnahme von Unterreichenbach |
Geografie
Durch das Dorf fließt der Reichenbach, der ein linker Zufluss der Mittleren Aurach ist. 0,5 km nordwestlich münden der Hirtengrundgraben und 0,5 km südöstlich der Fichtgraben als rechte Zuflüsse in den Reichenbach. Im Südosten liegt das Waldgebiet Fichtach, ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Süden wird das Flurgebiet Langer Strich genannt, im Nordwesten Kühtrieb, im Nordosten Hirtenberg (344 m ü. NHN) und im Osten Mittelstück.
Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Falkendorf zur Staatsstraße 2244 (2,8 km südöstlich) bzw. nach Oberreichenbach zur Kreisstraße ERH 15 (2 km westlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen zur ERH 15 in der Nähe des Gewerbegebiets von Münchaurach (1 km südöstlich) bzw. nach Buch zur Kreisstraße ERH 13 (2,1 km nordöstlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde wahrscheinlich erst im Spätmittelalter als Ausgründung von (Ober-)Reichenbach angelegt.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterreichenbach 12 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Fraischvogteiamt Emskirchen-Hagenbüchach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Hagenbüchach. Alleiniger Grundherr war Brandenburg-Bayreuth: Klosteramt Münchaurach (1 Höflein, 1 Gütlein), Vogtamt Hagenbüchach (2 Höflein, 4 Güter, 2 Gütlein, 2 Köblersgüter).[4]
1810 kam Unterreichenbach an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Oberreichenbach und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Oberreichenbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Unterreichenbach, zu der Buch gehörte.[5][6] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch. Am 1. April 1836 wurde die Gemeinde dem Landgericht Herzogenaurach zugewiesen, am 1. Oktober 1847 schließlich auch dem Rentamt Herzogenaurach.[7] Ab 1862 gehörte Unterreichenbach zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1938 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Herzogenaurach (1919 in Finanzamt Herzogenaurach umbenannt, seit 1929: Finanzamt Erlangen) verwaltet. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Herzogenaurach (1879 in das Amtsgericht Herzogenaurach umgewandelt), seit 1959 ist das Amtsgericht Erlangen zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,306 km².[8]
Am 1. Januar 1972 wurde Unterreichenbach im Zuge der Gebietsreform in die neu gebildete Gemeinde Aurachtal eingegliedert, während Buch in den Markt Weisendorf eingegliedert wurde.[9]
Baudenkmäler
- Haus Nummer 15: Dazugehöriger Stadel
- an der Straße nach Oberreichenbach: Steinkreuz
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Unterreichenbach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 168 | 198 | 212 | 202 | 213 | 213 | 205 | 203 | 208 | 204 | 202 | 202 | 200 | 200 | 196 | 188 | 193 | 207 | 205 | 317 | 314 | 287 | 315 | 347 |
Häuser[10] | 24 | 32 | 33 | 33 | 34 | 38 | 52 | |||||||||||||||||
Quelle | [11] | [12] | [12] | [12] | [13] | [12] | [14] | [12] | [12] | [15] | [12] | [12] | [16] | [12] | [12] | [12] | [17] | [12] | [12] | [12] | [18] | [12] | [8] | [19] |
Ort Unterreichenbach
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 101 | 105 | 103 | 106 | 100 | 91 | 138 | 75 | 77 | 99 |
Häuser[10] | 15 | 15 | 15 | 15 | 12 | 12 | 23 | |||
Quelle | [11] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [8] | [19] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter und Paul (Münchaurach) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Unterreichenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 643 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 130.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 147 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 136 (Digitalisat). Ebd. S. 208 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Unter-Reichenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 302 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 86.
Weblinks
- Unterreichenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. September 2021.
- Unterreichenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. September 2019.
- Unterreichenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. September 2019
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 333 (Digitalisat).
- Unterreichenbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 86 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 130.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 136.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 33 (Digitalisat).
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 225.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 208.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 96 (Digitalisat). Für die Gemeinde Unterreichenbach zuzüglich der Einwohner von Buch (S. 13).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1051–1052, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 996 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1044 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1078 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat). Buch ist bei der Gemeinde Weisendorf aufgelistet (S. 174).