15-cm-schwere Feldhaubitze 13
Die 15-cm-schwere Feldhaubitze 13 war eine schwere Feldhaubitze, die vom deutschen Heer im Ersten Weltkrieg eingesetzt, von der Reichswehr übernommen und von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg verwendet wurde.
15-cm-schwere Feldhaubitze 13 | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung: | 15-cm-schwere Feldhaubitze 13 |
Entwickler/Hersteller: | Krupp/Krupp, Rheinmetall |
Entwicklungsjahr: | 1913 |
Produktionszeit: | 1913 bis 1918 |
Stückzahl: | 3409 |
Technische Daten | |
Rohrlänge: | 2,266 m |
Kaliber: |
14,97 cm |
Kaliberlänge: | L/17 |
Kadenz: | 3 Schuss/min |
Höhenrichtbereich: | 0° bis +45 Winkelgrad |
Seitenrichtbereich: | 7° |
Geschichte
Die 1913 eingeführte Feldhaubitze war eine Weiterentwicklung der 15-cm-schwere Feldhaubitze 02. Durch eine Erhöhung der Kaliberlängen um zwei, konnte mit der gleichen Munition eine fünfzehnprozentige Reichweitensteigerung erreicht werden. Sie wurde nach Ende des Ersten Weltkriegs in die Reichswehr der Weimarer Republik übernommen. Nach dem Versailler Vertrag mussten einige als Reparationsleistung an Belgien (dortige Bezeichnung Obusier de 150 L/17) und die Niederlande (15 lang 17) abgegeben werden.[1]
Bis zur Einführung der 15-cm-schweren Feldhaubitze 18 1933 war die 15-cm-schwere Feldhaubitze 13 das Standardgeschütz der schweren Feldhaubitzenbatterien. Danach wurde sie in Reserve- und Ausbildungseinheiten überführt.[1]
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs und dem erfolgreichen Verlauf des Westfeldzugs wurde sie im Atlantikwall an der französischen Kanalküste zur Küstenverteidigung eingesetzt. In Stellung gingen dort auch die ehemaligen Reparationsgeschütze, die von den Belgiern und den Niederländern erbeutet wurden. Diese Geschütze wurden unter der Bezeichnung 15 cm sFH 409(b) und 406(h) in der Wehrmacht weiter verwendet.[2]
15-cm-s.F.H. 13 (Sf) auf Gw Lr.S (f)
Im Sommer 1942 wurden 40 Feldhaubitzen auf erbeutete französische Lorraine-Schlepper (f) (Sd.Kfz.135/1) gesetzt. Die so entstandenen Artillerieselbstfahrlafetten (Sfl.) wurden im Juli/August nach Nordafrika verschifft. Danach wurden weitere 72 Sfl., auch unter Verwendung von erbeuteten englischen Panzerfahrgestellen, hergestellt und der Schnellen Brigade West zugeteilt. Aus dieser wurde später die neuaufgestellte 21. Panzer-Division, die mit diesen Geschützen an der Invasionsfront kämpfte.[3]
Die 2270 Kilogramm schwere Haubitze verschoss 39,17 Kilogramm schwere Sprenggranaten bis zu 8900 Meter weit.[2]
- 15-cm-sFH 13 im U.S. Army Field Artillery Museum, Ft. Sill, Oklahoma
- Artillerieselbstfahrlafette Lorraine (f) mit 15-cm-schwere Feldhaubitze 13
Literatur
- Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945. 2. Auflage. Spezialausgabe. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0.
- Wolfgang Fleischer, Richard Eiermann: Die motorisierte Artillerie und Panzerartillerie des deutschen Heeres 1935–1945, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0721-9.
Weblinks
- DATABASE OF THE WW1 SURVIVING ARTILLERY
- Fotostrecke aus dem Army Reserve Depot, Gladstone
- Fotostrecke aus dem W. O'Sullivan Memorial Park, Wandoan
- Fotostrecke aus dem War Memorial, Mount Morgan, Queensland
- Fotostrecke aus dem Memorial Swimming Pool, Rockhampton
- Fotorstrecke aus dem Memorial Hall, Mill St, Rosewood
Einzelnachweise
- Terry Gander, Peter Chamberlain, S. 194.
- Terry Gander, Peter Chamberlain, S. 198.
- Wolfgang Fleischer, Richard Eiermann, S. 74, 75.