10-cm-Nebelwerfer 40
Der 10-cm-Nebelwerfer 40 war ein Granatwerfer-System der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, das über eine Hinterlader-Mechanismus und eine Rücklaufbremse verfügte.
10-cm-Nebelwerfer 40 | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung: | 10-cm-Nebelwerfer 40 |
Entwickler/Hersteller: | Rheinmetall |
Entwicklungsjahr: | 1939 bis 1940 |
Produktionszeit: | 1941 bis 1942 |
Technische Daten | |
Rohrlänge: | 185,8 cm |
Kaliber: |
10,5 cm |
Kaliberlänge: | L/17,7 |
Kadenz: | 8–10 Schuss/min |
Höhenrichtbereich: | +45 bis +84° Winkelgrad |
Seitenrichtbereich: | 14° |
Geschichte
Der Werfer, der im Jahre 1939/40 bei Rheinmetall aus dem Nebelwerfer 51/52 entwickelt wurde, verfügte mit einer Schussweite von 6.000 m über eine deutlich höhere Reichweite als der seit 1934 von der Truppe verwendete 10-cm-Nebelwerfer 35, der mit einem einfachen Granatwerfer-Konzept eine maximale Reichweite von 3.000 m erreichen konnte. Offiziell erst am 8. Januar 1942 eingeführt, war die Waffe spätestens seit der Erstellung einer "Vorläufigen Bedienungsanleitung" am 15. März 1941 in der Truppenerprobung.[1] Für die Luftlandeverbände wurde eine noch leichtere Version entwickelt.
Beim achtfachen Gewicht des 10-cm-Nebelwerfers 35 und einem Stückpreis von 14.000 Reichsmark wurde er nur in begrenzter Stückzahl hergestellt.[2] Für den Werfer gab es 8,65 kg schwere Spreng- und 8,9 kg schwere Nebelgranaten.[2]
Einsatz
Der Werfer wurde in speziellen Nebelwerfer-Abteilungen, anfangs zusammen mit dem 10-cm-Nebelwerfer 35, eingesetzt. Am 22. Juni 1941, bei Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges, standen 10 Nebelwerfer-Abteilungen bereit. Diese hatten jeweils 2 Nebelwerfer-Kompanien mit je 6 Werfern. Die Werfer-Abteilungen wurden den Armeeoberkommandos und Armee-Korps als Schwerpunktwaffe unterstellt.[3] Ab Ende 1942 kam der Werfer auch in den neu aufgestellten Luftwaffen-Felddivisionen zum Einsatz.[2] Er wurde ab 1941 durch den 15-cm-Nebelwerfer 41 Mehrfachraketenwerfer ersetzt.
Dokumentiert ist die spezielle Verwendung des 10-cm-Nebelwerfer 40 in der OKH Gliederung vom 15. Juni 1942 für die I. Nebel-Abteilung des Werfer-Lehr-Regiments. Andere Verbände scheinen die Waffe nicht offiziell als Ausrüstung erhalten zu haben.[4]
Literatur
- Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-613-02481-6 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. Übersetzt von Herbert Jäger).
Einzelnachweise
- Karl R. Pawlas: 10cm Nebelwerfer 40. In: Waffen Revue. 1. Auflage. Band 7. Journal-Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1972, S. 1139.
- Terry Gander, Peter Chamberlain, S. 302.
- Leo Niehorster: THE GERMAN WORLD WAR II, ORGANIZATIONAL SERIES, Volume 3/II, HIGHER HEADQUARTERS — MECHANIZED GHQ UNITS (22.06.1941), S. 52
- William Auerbach, Thomas L. Jentz: Sd.Kfz. for the Nebeltruppen. 1. Auflage. Published by William Auerbach, Monroe, New York 2009, ISBN 978-0-9841820-0-8, S. 15.