WHO-Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems
Die WHO-Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems ist eine weltweit gebräuchliche und allgemein anerkannte Klassifikation der Hirntumoren der Weltgesundheitsorganisation (WHO), zuletzt aktualisiert für die 5. Auflage im Jahre 2021.[1] Die Einteilung erfolgt erstens nach der mutmaßlichen Tumorzellenherkunft (benignes Muttergewebe), zweitens nach dem Grad der Bösartigkeit. In der neuesten Version bestimmen molekulare Eigenschaften (Gene, Gen-Amplifikation, -Deletion, -Translokation, Methylierung, Genprodukte, Rezeptoren) die Zuordnung zu einer Tumorentität.
Entstehung
Im Jahr 1926 publizierten Bailey und Cushing eine Klassifikation der gliösen Hirntumoren auf der Basis ihrer Abstammung von gesunden Herkunftszellen.[2] Auf der Basis dieser Einteilung entwickelte der Neurologe und Neuropathologe Klaus-Joachim Zülch in den fünfziger[3] und sechziger Jahren[4] eine Klassifikation, welche auf dem ersten internationalen Symposion zur Klassifikation von Hirntumoren in Köln 1961 vorgetragen wurde und die erste Fassung der WHO-Klassifikation bilden sollte.[5]
Die 2. Edition der WHO-Klassifikation wurde 1993 von Kleihues und Mitarbeitern publiziert.[6] Im Jahr 2000 publizierte Kleihues eine weitere Fassung der WHO-Klassifikation, die auf einer internationalen Konsensuskonferenz von Neuropathologe im Jahr 1999 beruhte. Neue Entitäten waren das chordoide Gliom des dritten Ventrikels, das zerebelläre Liponeurozytom, der atypische Teratoid/Rhabdoid-Tumor und das Perineurinom. Das Grading-System wurde verbessert und für Meningeome erheblich modifiziert.[7]
An der 4. Auflage wirkten über 70 Autoren aus 19 Ländern mit. Die WHO-Klassifikation der ZNS-Tumoren von 2007 beruhte im Wesentlichen auf dem histologischen Erscheinungsbild im Mikroskop nach Haematoxilin-Eosin-Färbung Färbung, immunhistologischen Darstellungen und elektronenmikroskopischen Bilder.[8][9][10] Die 2016 durchgeführte Aktualisierung listet über 120 Mitarbeiter und reflektiert nach Angaben des Titelblattes die Ansichten einer 2015 am Deutschen Krebsforschungszentrum abgehaltenen Konsens- und Redaktionstagung. Sie wurde 2016 von Louis und Mitarbeitern publiziert und enthielt eine wesentlich präzisere Feinunterteilung der einzelnen Tumorentitäten.[11][12]
Diese Klassifikation wurde von Anfang an durch immer neue molekularbiologische Ergebnisse ergänzt und infrage gestellt. Daraufhin wurde eine internationale Arbeitsgruppe, cIMPACT-NOW (the Consortium to Inform Molecular and Practical Approaches to CNS Tumor Taxonomy) gebildet, welche in mehreren ausführlichen Publikationen die molekularbiologischen Ergebnisse zusammengetragen hat.[13][14] Diese zahlreichen Einzelbefunde flossen letztlich in die Erstellung der neuen Fassung der WHO-Klassifikation ein.
5. Edition der WHO-Klassifikation 2021
Die fünfte Auflage der WHO-Klassifikation wurde im August 2021 von Louis und Mitarbeitern publiziert.[1] Sie unterscheidet sich von den vorangehenden Versionen durch eine erheblich höhere Feineinteilung, die ganz überwiegend von molekularbiologischen Parametern bestimmt ist.
Klassifikation
Während es sich bei der eigentlichen WHO-Klassifikation lediglich um eine Auflistung anerkannter Tumorentitäten handelt, stellt die begleitende histologische Definition der verschiedenen Tumoren zusammen mit ihren immunhistochemischen und molekulargenetischen Eigenheiten eine wichtige Ressource für die neuropathologische Diagnostik dar und ermöglicht Konsistenz und weltweite Vergleichbarkeit neuropathologischer Befunde. Der Gradierung der verschiedenen Tumorentitäten[15] kommt auch wegen ihrer prognostischen Aussage besondere klinische Bedeutung zu. Die Veränderung von der 4. zur 5. Edition ist so stark und grundlegend, dass nur die Grundstruktur der Einteilung erhalten geblieben ist. Zum Vergleich werden beide Einteilungen dargestellt. Die Feineinteilung neurokranieller Tumoren ist so umfangreich geworden, dass sie in eine 2. Tabelle ausgelagert worden ist.
Hauptgruppe | Unterteilung | spezielle Tumoren | Bemerkungen | |
---|---|---|---|---|
Gliome, glioneurale Tumoren, neuronale Tumoren | Diffuse Gliome vom Erwachsenentyp | Weitere Unterteilung siehe unten. | Entspricht der 1. Gruppe der 4. Edition "Neuroepitheliale Tumoren". Enthält die häufigsten bösartigen Tumoren des Gehirns, des Rückenmarks und des Sehnerven. | |
pädiatrische, diffuse low-grade-Gliome | ||||
pädiatrische, diffuse high-grade-Gliome | ||||
umschriebene astrozytäre Gliome | ||||
Glioneurale und neuronale Tumoren | ||||
Ependymale Tumoren | ||||
Tumoren des Plexus chorioideus | ||||
Embryonale Tumoren | ||||
Pinealis-Tumoren | ||||
Tumoren der Hirnnerven und Spinalnerven | ||||
Meningeome | Keine weitere Unterteilung. Grading-Stufen 1 bis 3 | Tumoren der Hirnhäute | ||
Mesenchymale, nicht meningeale Tumoren | Weichteiltumoren | Fibroblastische und myofibroblastische Tumoren | Solitäres Fibrom | |
Gefäßtumoren | Hämangiome und vaskuläre Malformationen Hämangioblastome | |||
Skelettmuskeltumoren | Rhabdomyosarkom | |||
unsichere Differenzierung | intrakranieller mesenchymaler Tumor mit FET-CREB-Fusion CIC-Rearrangement-Sarkom Primäres intrakranielles Sarkom mit DICER1-Mutation Ewing-Sarkom | |||
Chondro-ossäre Tumoren | Chondogene Tumoren | mesenchymale Chondosarkome Condrosarkom | ||
Notochordale Tumoren | Chordom | Entstammen der Chorda, dem embryonalen Vorläufer der Wirbelsäule | ||
Melanozytäre Tumoren | Diffuse, meningeale, melanozytäre Neoplasien | Meningeale Melanozytose Meningeale Melomatose | ||
Umschriebene, meningeale, melanozytäre Neoplasien | Meningeales Melanozytom Meningeales Melanom | |||
Lympho-haematologische Neubildungen | Lymphome | ZNS-Lymphome | Primäres DLBCL des ZNS Immundefizit-assoziiertes Lymphom des ZNS Lymphomatoides Granulom Intravaskuläres, großzelliges B-Zell-Lymphom |
Lymphome des ZNS verhalten sich völlig anders als entsprechende Lymphome im übrigen Körper. Prognose und Therapie sind grundsätzlich verschieden. |
Verschiedene seltene ZNS-Lymphome | MALT der Dura mater Andere low-grade B-Zell-Lymphome des ZNS Anaplastisches, großzelliges Lymphom T- und NK/T-Zell-Lymphome |
|||
Histiozytäre Tumoren | Morbus Erdheim-Chester Morbus Rosai-Dorfman Juveniles Xantogranulom Langerhans Histiozytose Histiozytäres Sarkom | |||
Keimzelltumoren | Reifzellige Teratome Unreifzellige Teratome Teratome mit körpereigenen Malignom Germinom Embryonales Karzinom Dottersack-Tumor Choriokarzinom gemischter Keimzelltumor |
Diese Neoplasien entstehen am häufigsten in den Eierstöcken oder den Hoden. Durch embryonale Fehlentwicklung können auch im Nervensystem analoge Geschwülste entstehen. | ||
Tumoren der Sella-Region | Adamantinomes Kraniopharyngeom Papilläres Kraniopharyngeom Pituizytom, Granularzelltumor und Spindelzell-Onkozytom der Sella Hypophysäres Adenom / PitNET Hypophysäres Blastom | |||
ZNS-Metastasen | Metastasen des Gehirn und des Rückenmarks Meningeale Metastasen |
Metastasen gehören zu den häufigsten Neoplasien des Gehirns, des Rückenmarks, des Sehnerven und der Hirnhäute. |
Klassifikation der Gliome, glioneuralen Tumoren und neuronalen Tumoren der 5. Edition
Die Einbeziehung molekularbiologischer Eigenschaften hat zu einer ausgedehnten Feinteilung der früheren Gruppe der neuroepithelialen ZNS-Tumoren geführt.
Unterteilung | spezielle Tumoren | Bemerkungen | ||
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Diffuse Gliome vom Erwachsenentyp | Astrozytome mit IDH-Mutation Oligodendrogliome mit IDH-Mutation und 1p/19q-Kodeletion Glioblastom ohne IDH-Mutation (=Wildtyp) |
Diese Gruppe enthält die meisten bösartigen Tumoren im Erwachsenenalter. | ||
pädiatrische, diffuse low-grade-Gliome | Diffuse Astrozytome mit MYB- oder MYBL1-Mutation Angiozentrische Gliome Polymorphe, low-grade, neuroepitheliale Tumoren der Jugendlichen Diffuse low-grade Gliome mit MAPK-Signalweg-Veränderung |
Gliome im Kindesalter unterscheiden sich stark von Gliomen der Erwachsenen. | ||
pädiatrische, diffuse high-grade-Gliome | Diffuse Mittellinien-Gliome mit H3 K27-Mutation Diffuse Gliome der Hemispheren mit H3 G34-Mutation Pädiatrische, diffuse, high-grade Gliome ohne H3- oder IDH-Mutation (=Wildtyp) Pädiatrische Gliome der Hemispheren | |||
umschriebene astrozytäre Gliome | Pilozytotische Astrocytome High-grade Astrocytome mit piloiden Anteilen Pleomorphe Xanthoastrocytome Subependymale Riesenzell-Astrocytome Chordoide Gliome Astroblastome mit MN1-Mutation | |||
Glioneurale und neuronale Tumoren | Gangliogliome Desmoplastische, infantile Gangliogliome / desmoplastische, infantile Astrozytome Dysembryoplastische, neuroepitheliale Tumoren Diffuse, glioneuronale Tumor mit Oligodendrogliom-artigem Erscheinungsbild und nucleären Clustern Papilläre, glioneuronale Tumoren glioneuronale Tumoren mit Rosettenbildung Myxoide, glioneuronale Tumoren Diffuse, leptomeningeale, glioneuronale Tumoren Gangliozytome Multinodulär, vakuolisierende, neuronale Tumoren Dysplastische, cerebelläre Gangliozytome (Lhermitte-Duclos-Syndrom) Zentrale Neurozytome Extraventriculäre Neurozytome Cerebelläre Liponeurozytome | |||
Ependymale Tumoren | Supratentoriale Ependymome Supratentoriale Ependymome mit ZFTA-Fusion Supratentoriale Ependymome mit YAP1-Fusion Ependymome der Fossa posterior Ependymome der Fossa posterior, PFA-Gruppe Ependymome der Fossa posterior, PFB-Gruppe Spinale Ependymome Spinale Ependymome mit MYCN-Amplifikation Myxopapilläre Ependymome Subependymome |
Diese Tumoren stammen von der Auskleidung der Hirnkammern ab. | ||
Tumoren des Plexus chorioideus | Plexus chorioideus - Papillome Atypische Plexus chorioideus - Papillome Plexus chorioideus - Karzinome |
Der Plexus chorioideus bildet den Liquor, der die Hirnkammern füllt und Gehirn sowie Rückenmark umspült. | ||
Embryonale Tumoren | Medulloblastome | molekularbiologisch klassifizierte Medulloblastome | WNT-aktivierte Medulloblastome SHH-aktivierte Medulloblastome ohne TP53-Mutation SHH-aktivierte Medulloblastome mit TP53-Mutation Medulloblastome ohne WNT- oder SHH-Mutation (=Wildtyp) |
Medulloblastome sind die häufigsten Tumoren in der frühen Kindheit und haben die Gradingstufe 4. |
histologisch klassifizierte Medulloblastome | ||||
Andere embryonale Tumoren des ZNS | Atypische teratoid/rhabdoid Tumoren Cribriforme neuroepitheliale Tumoren Embryonale Tumoren mit mehrschichtigen Rosetten Neuroblastome des ZNS mit FOXR2-Aktivierung ZNS-Tumoren mit interner BCOR-Tandem-Duplikation Embryonale ZNS-Tumoren |
Neuroblastome des ZNS sind selten. Die meisten treten im Kindesalter entlang des zervikalen, thorakalen und abdominalen Grenzstranges sowie in den Paraganglien auf. | ||
Pinealis-Tumoren | Pinealozytome Pineale, parenchymatöse Tumoren mit mittelgradiger Differenzierung Pinealoblastome Papilläre Tumoren der Pinealisregion Desmoplastische, myxoide Tumoren der Pinealiregion mit SMARCB1-Mutation |
Die Zirbeldrüse, auch Epiphyse oder Glandula pinealis enthält neuroendokrine Zellen. | ||
Tumoren der Hirnnerven und Spinalnerven | Schwannome Neurofibrome Perineurinome Hybride Nervenscheidentumoren Maligne, melanozytische Nervenscheidentumoren Maligne periphere Nervenscheidentumoren Paragangliome |
Das Akustikusneurinom wird als Vestibularis-Schwannom klassifiziert. |
4. Edition der WHO-Klassifikation 2016
In manchen Richtlinien wird noch die 4. Edition verwendet.
Ursprung | Untergruppe | Tumor | Bemerkungen |
---|---|---|---|
1. Neuroepitheliale Tumoren | Astrozytäre Tumoren | pilozytisches Astrozytom diffuses Astrozytom |
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Oligodendrogliomatöse Tumoren | Oligodendrogliom anaplastisches Oligodendrogliom |
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Ependymäre Tumoren | myxopapilläres Ependymom Ependymom |
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Choroidalplexustumoren | Plexuspapillom |
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Gliöse Tumoren ungeklärter Abstammung | Astroblastom Gliomatosis cerebri |
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Neuronale und gemischt neuronal–gliöse Tumoren | Gangliozytom
Dysplastisches Gangliozytom des Kleinhirns |
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Neuroblastäre Tumoren | Olfaktoriusneuroblastom Olfaktoriusneuroepitheliom |
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Pinealisparenchymtumoren | Pineozytom Pineoblastom |
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Embryonale Tumoren | Medulloepitheliom Ependymoblastom |
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2. Tumoren peripherer Nerven | Schwannom Neurofibrom |
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3. Meningeale Tumoren | Tumoren meningothelialer Zellen Hämangioperizytome |
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4. Lymphome und hämatopoetische Tumoren | Malignes Lymphom Plasmozytom |
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5. Keimzelltumoren | Germinom Embryonales Karzinom |
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6. Tumoren der Sellaregion | Kraniopharyngeom | ||
7. Metastasen |
Gradierung
Verschiedene Tumorentitäten
Das histologische Gradierungsschema der WHO-Klassifikation ist ein Werkzeug, das es ermöglicht, über verschiedene Tumorentitäten hinweg eine gewisse Voraussage über das biologische Verhalten eines Hirntumors zu treffen. Im klinischen Kontext kommt dem Tumorgrad eine wesentliche Bedeutung bei der Therapieauswahl zu, inklusive einer Entscheidung zu adjuvanter Chemo- oder Strahlentherapie zu. Dieses Gradierungsschema besteht seit der ersten Version der WHO-Klassifikation und repräsentiert eine Skala für die Einschätzung der Malignität der verschiedenen behandelten Neoplasien.
Klassifikation | Beschreibung | Beispieldiagnosen |
---|---|---|
WHO Grad I | histologisch gutartige Tumoren mit geringem proliferativen Potential, üblicherweise Heilungspotenzial alleine durch Operation | Kraniopharyngeom, Schwannom, Pilozytisches Astrozytom |
WHO Grad II | histologisch gutartige, jedoch üblicherweise infiltrativ wachsende Tumoren, mit zwar geringem proliferativem Potenzial, jedoch einer Neigung zu Rezidiven
Des Weiteren neigen einige Tumoren des WHO Grades II zu malignen Entartungen in höhere Kategorien |
Diffuses Astrozytom, Oligodendrogliom |
WHO Grad III | histologisch bösartige Tumoren, die mit einer Reduktion der Überlebenszeit einhergehen | Anaplastisches Astrozytom, Anaplastisches Oligodendrogliom, Plexuskarzinom |
WHO Grad IV | äußerst bösartige Tumoren, die mit einer deutlichen Reduktion der Überlebenszeit einhergehen, sofern keine effektive Behandlung zur Verfügung steht | Glioblastom, Medulloblastom |
Der WHO-Grad stellt lediglich eine Komponente unter einer Vielzahl von Kriterien dar, die letztendlich die Prognose eines Hirntumors beeinflussen. Andere wichtige Faktoren sind unter anderem die Lokalisation des Tumors, die Möglichkeit seiner vollständigen neurochirurgischen Entfernung, das Ansprechen des Tumors auf Chemo- und Strahlentherapie sowie auch das Alter des Patienten.
Innerhalb der Tumorentität
In der aktualisierten Version von 2016 ist das erste Mal auch eine Gradierung innerhalb eines Tumortyps vorgesehen, wie es bei Neoplasien anderer Gewebe bereits seit langem üblich ist. Dies bezieht sich dabei spezifisch auf solitäre, fibröse Tumoren, für die dabei drei Gradierungsstufen vorgesehen sind[17].
Literatur
- WHO Classification of Tumours of the Central Nervous System. (Hrsg. Cavenee, Louis, Ohgaki & Wiestler) Lyon, IARC Press, 2007, ISBN 92-832-2430-2
Einzelnachweise
- David N Louis, Arie Perry, Pieter Wesseling, Daniel J Brat, Ian A Cree: The 2021 WHO Classification of Tumors of the Central Nervous System: a summary. In: Neuro-Oncology. Band 23, Nr. 8, 2. August 2021, ISSN 1522-8517, S. 1231–1251, doi:10.1093/neuonc/noab106, PMID 34185076, PMC 8328013 (freier Volltext) – (oup.com [abgerufen am 6. Oktober 2021]).
- P Bailey, H Gushing: A Classification of the Tumors of the Glioma Group on a Histiogenetic Basis with a Correlated Study of Prognosis. Hrsg.: J.B. Lippincott. Philadelphia 1926.
- K J Zülch: Die Hirngeschwülste in biologischer und morphologischer Darstellung,. 3. Auflage. Joh. Ambr. Barth Verlag, Leipzig 1958.
- K J Zülch: Brain Tumors. Their Biology and Pathology. 2nd ed. Springer Verlag, New York 1965.
- Klaus-Joachim Zülch: Histological Typing of Tumours of the Central Nervous System. Hrsg.: World Health Organization. Vol. 21. Genf 1979.
- P Kleihues, P C Burger, B W Scheidhauer: Histological typing of tumours of the central nervous system, 2nd edn. WHO International classification of tumours. Hrsg.: Springer Verlag. Heidelberg, New York, Tokyo 1993.
- Paul Kleihues, David N. Louis, Bernd W. Scheithauer, Lucy B. Rorke, Guido Reifenberger: The WHO Classification of Tumors of the Nervous System. In: Journal of Neuropathology & Experimental Neurology. Band 61, Nr. 3, März 2002, ISSN 0022-3069, S. 215–225, doi:10.1093/jnen/61.3.215 (oup.com [abgerufen am 6. Oktober 2021]).
- Die aktuelle WHO-Klassifikation der Hirntumoren 2007
- Louis et al.:The 2007 WHO Classification of Tumours of the Central Nervous System. Acta Neuropathol. 2007;114(2):97-109 PMID 17618441
- S. Feiden · W. Feidenr: WHO-Klassifikation der ZNS-Tumoren In: Pathologe 2008 29:411–421. PMID 18820922
- D N Louis, H Ohgaki, O D Wiestler, W K Cavenee: World Health Organization Classification of Tumours of the Central Nervous System .4th ed., updated. Hrsg.: International Agency for Research on Cancer. Lyon 2016.
- D W Ellison, C G Eberhart, T Pietsch, S Pfister (Editors): WHO Classification of Tumours of the Central Nervous System. 4th ed., Revised. Lyon: International Agency for Research Centre. Hrsg.: International Agency for Research Centre. Lyon 2016.
- David N. Louis, David W. Ellison, Daniel J. Brat, Kenneth Aldape, David Capper: cIMPACT-NOW: a practical summary of diagnostic points from Round 1 updates. In: Brain Pathology (Zurich, Switzerland). Band 29, Nr. 4, Juli 2019, ISSN 1750-3639, S. 469–472, doi:10.1111/bpa.12732, PMID 31038238, PMC 8028562 (freier Volltext) – (nih.gov [abgerufen am 6. Oktober 2021]).
- David N. Louis, Pieter Wesseling, Kenneth Aldape, Daniel J. Brat, David Capper: cIMPACT‐NOW update 6: new entity and diagnostic principle recommendations of the cIMPACT‐Utrecht meeting on future CNS tumor classification and grading. In: Brain Pathology. Band 30, Nr. 4, Juli 2020, ISSN 1015-6305, S. 844–856, doi:10.1111/bpa.12832, PMID 32307792, PMC 8018152 (freier Volltext) – (wiley.com [abgerufen am 6. Oktober 2021]).
- Die aktuelle WHO-Gradierung der Hirntumoren 2007
- Frank Antwerpes, Timo Freyer, Gunnar Römer: WHO-Klassifikation der Tumoren des Nervensystems. Abgerufen am 5. Oktober 2021.
- David N. Louis, Hiroko Ohgaki, Otmar D. Wiestler, Webster K. Cavanee, et al.: WHO Classification of Tumours of the Central Nervous System (Revised 4th Edition). Hrsg.: International Agency for Research on Cancer. Lyon 2016, ISBN 978-92-832-4492-9.