Adjuvante Therapie
Als adjuvante Therapie bezeichnet man in der Medizin ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahmen.[1]
Bei Infektionskrankheiten (z. B. AIDS) ist dabei gemeint, dass eine Arznei die Auswirkungen abmildert, aber nicht alleinig zur Heilung in der Lage ist.[2]
In der Onkologie bezeichnet der Begriff bei Krebserkrankungen eine Therapie, die nach vollständiger operativer Entfernung aller erkennbaren Tumoranteile angewandt wird, um mögliche, bisher aber noch nicht nachweisbare Tumorabsiedlungen (Mikrometastasen) zu bekämpfen und dadurch die langfristigen Heilungsaussichten zu verbessern.
Im Rahmen der adjuvanten Therapie kommen z. B. Chemotherapie, Hormontherapie, Immuntherapie und Strahlentherapie zur Anwendung. Kurative Therapien dienen der Heilung (curare = heilen), palliative Therapien der Verbesserung der Lebensqualität. In der Regel versucht man, kurativ zu behandeln. Dazu gehört die Beseitigung des Tumors (z. B. durch Operation) und die Überlegung, wie hoch das Risiko eines Rezidivs oder einer Metastasierung ist und wie dieses Risiko durch eine adjuvante Therapie (z. B. antihormonelle Therapie oder Chemotherapie) vermindert werden kann, welche dann gegebenenfalls durchgeführt wird. Ist eine Heilung nicht möglich, wird eine palliative Therapie durchgeführt. Deren Ziel ist es, krankheitsbedingte Beschwerden zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu hemmen, Beschwerdefreiheit und eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen und möglichst lang zu erhalten.
Eine Chemotherapie vor einer Operation mit dem Ziel, einen Tumor zu verkleinern („einzuschmelzen“) und damit besser oder überhaupt operierbar zu machen, nennt man neoadjuvant.
Siehe auch
Einzelnachweise
- W. Pschyrembel.: "Klinisches Wörterbuch", de Gruyter, ISBN 3110070189
- B. E. Hurwitz et al.: Suppression of Human Immunodeficiency Virus Type 1 Viral Load With Selenium Supplementation: A Randomized Controlled Trial. In: Arch Intern Med. 2007;167:148-154, hier online