Schwannom
Ein Schwannom (Synonym: Neurinom, Benigner Peripherer Nervenscheidentumor BPNST) ist ein gutartiger und meist langsam wachsender Tumor des peripheren Nervensystems, der von den Schwann-Zellen ausgeht, deren Aufgabe das Umhüllen von Nervenfasern ist. Mit zunehmendem Wachstum kann es zu Schmerzen und zur Lähmung der betroffenen Nerven kommen. Das Akustikusneurinom, ein so genannter Kleinhirnbrückenwinkeltumor, ist ein Beispiel für ein Schwannom. Ein Zusammenhang zur Neurofibromatose Typ 1 besteht nicht.[1]
Klassifikation nach ICD-10 | |
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D36.1 | Gutartige Neubildung periphere Nerven und autonomes Nervensystem |
D33.3 | Gutartige Neubildung Hirnnerven (z. B. N. vestibulocochlearis [VIII. Hirnnerv]) |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Klassifikation nach ICD-O-3 | |
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9560/0 | Neurilemmom o.n.A. Neurinom Schwannom o.n.A. Akustikusneurinom (C72.4) ... |
ICD-O-3 erste Revision online |
Die Therapie besteht in der chirurgischen Entfernung (Resektion) oder Bestrahlung. Anschließend erfolgt eine histopathologische Untersuchung des Operationspräparates unter dem Lichtmikroskop (Histologie). Tritt ein Schwannom im Hör- oder Gleichgewichtsnerv auf, spricht man von einem Akustikusneurinom (eigentlich ein Vestibularisschwannom). Dieses tritt gehäuft und oft beidseitig bei der Neurofibromatose Typ 2 auf.[2]
Weblinks
- Histologisches Bild eines Schwannoms mit ausführlicher Erklärung
- Artikel zu peripheren Nerventumoren. In: Deutsches Ärzteblatt
Einzelnachweise
- Marion Mühldorfer-Fodor, Thomas Pillukat, Jörg van Schoonhoven, Karl-Josef Prommersberger: Bilaterales, riesiges Schwannom des N. ulnaris im Rahmen einer Schwannomatose. In: Handchirurgie - Mikrochirurgie - Plastische Chirurgie. 49, 2017, S. 326, doi:10.1055/s-0043-119990.
- Dag Moskopp: Neurochirurgie: Handbuch für die Weiterbildung und interdisziplinäres Nachschlagewerk; mit 206 Tabellen. Schattauer Verlag, 2005, ISBN 978-3-7945-1991-0, S. 662–.