Stuttgarter Straßenbahnen
Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ist das Verkehrsunternehmen der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie ist in den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) eingebunden. Die SSB betreiben 19 Stadtbahnlinien, davon je zwei nur zu bestimmten Veranstaltungen bzw. als Zusatzlinien aufgrund des Umbaus der Haltestelle Staatsgalerie wegen Stuttgart 21, eine Zahnradbahnlinie, eine Standseilbahn, 44 Buslinien und eine nicht in den Tarif des VVS eingebundene Parkeisenbahn (Killesbergbahn). Hinzu kommt eine nicht-öffentliche Kinderstraßenbahn. Sitz des Unternehmens ist das SSB-Zentrum im Gewerbegebiet Wallgraben im Stadtbezirk Möhringen.
Stuttgarter Straßenbahnen AG | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Stuttgart |
Webpräsenz | www.ssb-ag.de |
Bezugsjahr | 2019[1][2] |
Eigentümer | Stadt Stuttgart |
Vorstand | Thomas Moser Sabine Groner-Weber Mario Laube |
Betriebsleitung | Reinhold Schröter |
Verkehrsverbund | VVS |
Mitarbeiter | 3258 (davon 114 Auszubildende) |
Umsatz | 309 Mio. Euro (davon 215 Mio. Euro Fahrkartenerlöse) |
Linien | |
Spurweite | ursprünglich 1000 mm, heute 1435 mm |
Stadtbahn | 19 |
Bus | 47 |
Sonstige Linien | 3 (Zahnradbahn, Standseilbahn (jeweils meterspurig), Parkeisenbahn) |
Anzahl Fahrzeuge | |
Stadtbahnwagen | 204 (38 S-DT 8.4, 76 S-DT 8.S, 23 S-DT 8.10, 27 S-DT 8.11, 20 S-DT 8.12, 20 S-DT 8.14) |
Omnibusse | 269 (191 Gelenk-, 78 Solobusse) |
Sonstige Fahrzeuge | 3 Zahnradbahntriebwagen, 3 Fahrradtransport-Vorstellwagen 2 Standseilbahnwagen |
Statistik | |
Fahrgäste | 184 Mio. pro Jahr |
Fahrleistung | 32 Mio. km pro Jahr (Bezugsjahr 2010), davon – 16,3 Mio. km Bus – 15,8 Mio. km Schiene |
Haltestellen | 722, davon – 25 U-Haltestellen |
Einzugsgebiet | 591 km² |
Einwohner im Einzugsgebiet |
1,07 Mio. |
Länge Liniennetz | |
Stadtbahnlinien | 239 km |
Buslinien | 584 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 3 Stadtbahnbetriebshöfe 3 Omnibusbetriebshöfe |
Sonstige Betriebseinrichtungen | 1 Zahnradbahndepot 1 Standseilbahn mit Berg- und Talstation 1 Liliputstraßenbahn-Rundkurs mit Abstellschuppen 1 Hauptverwaltung mit Hauptwerkstatt 1 Betriebsleitstelle 1 Gleisbauhof 1 Parkeisenbahn im Höhenpark Killesberg |
Länge Gleisanlagen | 263 km |
Unternehmensstruktur
Anteilseigner der Stuttgarter Straßenbahnen AG sind die Stuttgarter Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (SVV) mit 90 % und die Landeshauptstadt Stuttgart mit 10 %. Da die Landeshauptstadt Stuttgart der alleinige Gesellschafter der SVV ist, verfügt sie insgesamt über 100 % der Aktien der Stuttgarter Straßenbahnen AG.
Hintergrund dieser Konstruktion waren steuerliche Gründe, da früher unter dem Dach der SVV die SSB AG und die Technischen Werke der Stadt Stuttgart (TWS) gebündelt waren. Somit konnten Erträge der TWS auf die verlustreiche SSB umgeschichtet werden. Mit der Auflösung der TWS wurde die SVV mit einem Vermögen von rund 500 Mio. Euro ausgestattet. Die Kapitalerträge der SVV finanzieren noch heute die Verluste der SSB, so dass ein Verlustvortrag nicht über den städtischen Haushalt der Stadt Stuttgart ausgeglichen werden muss.
Bis 2009 waren noch die Erben der ehemaligen Filderbahn-Eigentümer mit 0,01 % an der SVV beteiligt. Die Stadt Stuttgart übernahm deren Anteile, um als Alleininhaberin die Verkehrsleistungen im Stadtgebiet Stuttgart weiterhin direkt, also ohne Ausschreibungspflicht, an die SSB vergeben zu können (sog. Inhouse-Vergabe).
Zu den Beteiligungen der Stuttgarter Straßenbahnen AG zählen die Touristiktochter SSB Reisen GmbH (100 %) und die Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (26 %). Bis zu deren Auflösung zum Jahresende 2015 war die SSB mit 12,5 % an der END Verkehrsgesellschaft mbH & Co. KG beteiligt.
Der Verwaltungsausschuss der Stadt Stuttgart beschloss im September 2015, das Grundkapital der SSB um 9,9 auf 176,9 Millionen Euro zu erhöhen.[3]
Angebot
Stadtbahn
Das Stadtbahnnetz umfasst 19 Linien in Normalspur, elf davon sind seit 1983 aus ehemaligen Straßenbahnlinien hervorgegangen. Die SSB besitzen 204 Stadtbahnzüge des Typs DT 8, davon zwei Prototyp-Einzelwagen, die im Betriebshof Heslach – nicht öffentlich zugänglich – abgestellt sind.
Zahnradbahn
Die Zahnradbahn trägt offiziell die Linienbezeichnung 10, wird aber inzwischen in Plänen der SSB auch mit dem seit 1984 propagierten Begriff Zacke – statt im Volksmund Zacketse – versehen. Die Strecke mit bis zu 17,8 % Steigung führt vom Marienplatz in Stuttgart-Süd hinauf nach Degerloch.
Standseilbahn
Die Standseilbahn trägt offiziell die Linienbezeichnung 20, wird aber in Plänen der SSB als Seilbahn bezeichnet. Sie bewältigt auf ihrer Strecke vom Südheimer Platz hinauf zum Waldfriedhof eine Steigung von 27 %.
Umstellung auf Stadtbahn
Die SSB ist, wie ihr Name erkennen lässt, aus einem Straßenbahnbetrieb entstanden (siehe Abschnitt Geschichte). Das Straßenbahnsystem wurde in einer langwierigen Umstellungsphase durch den Bau von Hochbahnsteigen, Tunnelbauten, Umspurung und Beschaffung neuer Fahrzeuge in ein modernes Stadtbahnsystem verwandelt. Mit der Inbetriebnahme der Stadtbahnlinie U15 am 8. Dezember 2007 endete die Ära der Straßenbahn im regulären Verkehr in Stuttgart. Bis zu diesem Zeitpunkt verkehrte die Linie 15 als letzte meterspurige Straßenbahnlinie.[4]
Auf der Linie 15 kamen zuletzt 35 Gelenktriebwagen des Typs GT4 zum Einsatz. Die Fahrzeuge wurden Anfang 2008 überwiegend nach Rumänien verkauft. Zehn GT4 verbleiben bei den SSB, sechs Stück davon sind als Museumswagen und für Sonderfahrten (Oldtimerlinien 21 und 23) vorgesehen, vier Wagen werden als Ersatzteilspender bereitgehalten.
Oldtimerlinien
Bei regulärem Betrieb verkehren in Stuttgart jeden Sonntag zwei Oldtimer-Straßenbahnlinien.
Oldtimerlinie 21
Die Oldtimerlinie 21 führt von Bad Cannstatt zum Berliner Platz und über den Hauptbahnhof zurück nach Bad Cannstatt.[5] Wegen des Neubaus der Haltestelle Staatsgalerie sind die Rundfahrten der Linie 21 zur Innenstadt seit Mai 2016 bis mindestens 2022 eingestellt.
Oldtimerlinie 23
Die Oldtimerlinie 23 verkehrt von der am 4. Juli 2009 eröffneten Straßenbahnwelt Stuttgart in Bad Cannstatt über das Nordbahnhofviertel zur Ruhbank, folgt also größtenteils dem Verlauf der ehemaligen Linie 15. Auf Grund von Bauarbeiten im Zuge des Baus des Rosensteintunnels der Bundesstraße 10 war die Verbindungskurve Mercedesstraße – Wilhelma für vier Jahre unterbrochen, sodass die Linie 23 vom 28. Juli 2013 bis einschließlich 25. Dezember 2017[6] als Linie 23E mit Oldtimerbussen betrieben wurde. Am 26. Dezember 2017 wurde die Straßenbahnlinie mit Parallelverkehr durch Busse der Linie 23E wiedereröffnet.
Kleine Rundlinie
Weiterhin gibt es an den Sonntags-Öffnungstagen des Straßenbahnmuseums Rundfahrten auf der so genannten etwa 500 m langen Museumsschleife zwischen Aus- und Einfahrt des Betriebshofes Bad Cannstatt durch die Daimler- und Mercedesstraße.
Bus
Geschichte
Das Zeitalter des städtischen Linienbusverkehrs in Stuttgart begann im September 1926 mit den ersten Linien der Firma Stuttgarter Kraftwagenlinien-Gesellschaft (SKG) mit der „Bäderlinie“ A Johannes-/Silberburgstraße – Schlossplatz – Kursaal Cannstatt. Die SKG war eine Gründung der Landeshauptstadt Stuttgart, der SSB (Mehrheitseigner) und der Daimler-Motorengesellschaft. Die Betriebsführung lag bei der SSB. Die ersten Busse lieferte die Firma Benz, Gaggenau.
1927 folgte die Gründung des so genannten Autoverkehrsverbandes Stuttgart GmbH (AVS) durch die Städte und Kreise Stuttgart, Esslingen, Waiblingen, Leonberg und Nürtingen. Der AVS eröffnete 1927 die Linie L: Stuttgart – Solitude – Leonberg und die Linie N: Degerloch – Nürtingen. Bis 1928 folgten Linien nach Kemnat, Schmiden – Untertürkheim, Cannstatt – Oeffingen, Stuttgart – Waiblingen, Waiblingen – Esslingen, S-Vaihingen – Sindelfingen – Böblingen, 1929 Linie M: Stuttgart – Mahdental – Eltingen und andere. Auch hier übernahm die SSB die Betriebsführung. Obwohl die Fahrpreise höher waren als der vergleichbare Straßenbahntarif, arbeiteten die meisten Linien unrentabel, bald kam es zu ersten Einstellungen. Um weiteren Stilllegungen zuvorzukommen, übernahm deshalb die SSB auf Wunsch Stuttgarts zwischen 1931 und 1937 die meisten Linien, andere wurden an Private abgegeben. SKG und AVS wurden als Gesellschaften aufgelöst und ihre Anteile durch die SSB übernommen. Zur Unterscheidung von den gelb-schwarz-weißen Straßenbahnwagen der SSB trugen die Busse der SKG und der AVS eine grün-schwarz-weiße Lackierung, um das regional-kommunale Element zu betonen. Die SSB behielt diese Farbgebung für lange Zeit bei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Busverkehr der SSB sprunghaft zu, weil die neuen Wohngebiete am Stadtrand nicht so rasch mit Straßenbahnanschlüssen versorgt werden konnten, wie der Bedarf da war. 1960 betrieb die SSB bereits über 40 Linien mit über 170 Fahrzeugen. Etliche Linien vor allem in Stuttgart, aber auch im Umland hatte die SSB zuvor von privaten Unternehmen übernommen, weil die Landeshauptstadt Wert darauf legte, dass sich der Linienbusverkehr in und nach Stuttgart einheitlich in kommunaler Hand befinden sollte. Wirtschaftlich war der Busverkehr auch 1960 nicht, die Verluste mussten durch die Einnahmen der Straßenbahnlinien ausgeglichen werden. Ab 1951/1952 lackierte die SSB auch ihre Busse nach und nach in den üblichen Stuttgarter Kommunalfarben Gelb-Schwarz (mit weißem Fensterband) und setzte fast nur noch auf das Fabrikat Mercedes-Benz. Ab 1956 begann die Umstellung einiger veralteter, eher schwach frequentierter innerstädtischer Straßenbahnlinien auf den Bus.
Das Busnetz der SSB umfasst neben dem Stuttgarter Stadtgebiet auch Linien in die Nachbarstädte Sindelfingen, Leonberg, Gerlingen, Korntal, Fellbach, Leinfelden-Echterdingen, Ostfildern und Filderstadt. Im weiteren Umland werden Neuhausen, Wolfschlugen und Nürtingen im Landkreis Esslingen bedient. Den längsten Streckenverlauf hat die Linie 92 von Stuttgart-Mitte über Leonberg nach Stuttgart-Heslach (41 km).
Die vollständig außerhalb des Stuttgarter Stadtgebiets verlaufenden Linien 35, 36, 37, 38, 67, 75, 94 und 98 wurden bis zum Jahresende 2018 abgegeben, damit die Stadt Stuttgart entsprechend der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 die Verkehrsleistungen in ihrer Aufgabenträgerschaft ab dem 1. Januar 2019 direkt an die SSB vergeben konnte. Gleichzeitig ging die ehemalige Linie 401 des Privatunternehmens Knisel auf die SSB über und wird nun unter der Liniennummer 53 geführt.[7]
Am 30. September 2021 zerstörte ein Großbrand 25 Busse im Betriebshof Gaisburg[8], darunter zwei historische Busse des Straßenbahnmuseums Stuttgart.[9]
Buslinien
Im Jahr 1961 wurden die Innenstadtlinen und 1978 die Vorortlinien mit Nummern versehen – bis dahin wurden die Linien mittels Buchstaben unterschieden. Die Nummerierung der Linien erfolgte dabei nach folgendem Schema: der 40er Bereich bezeichnet Innenstadtlinien, während die Vorortlinien im Uhrzeigersinn – vom Nordosten mit den 50er Linien bis zum Nordwesten mit den 90er Linien – benannt werden. Die 2018 abgegebenen Filderquerlinien außerhalb des Stuttgarter Stadtgebiets bildeten eine Ausnahme, für sie griff man auf den ehemals von der Filderbahn verwendeten 30er Bereich zurück.
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
Mitte | ||
X1 | Bad Cannstatt Wilhelmsplatz → Dorotheenstraße → Rathaus → Wilhelmsbau → Büchsenstraße → Kleiner Schlossplatz → Hauptbahnhof → Bad Cannstatt Wilhelmsplatz Schnellbus, nur Mo–Fr von 6 bis 20 Uhr |
6, –, – |
X2 | Rotebühlplatz – Feuersee – Schwabstraße – Schillerhöhe – Leonberg Schnellbus, nur Mo–Fr von 6 bis 20 Uhr |
30, –, – |
40 | Wagenburgstraße – Hauptbahnhof – Linden-Museum – Hölderlinplatz – Kräherwald – Vogelsang | 10, 10, 15 |
41 | Berliner Platz – Feuersee – Marienplatz – Lerchenrainschule | 10, 10, 15 |
42 | Schlossplatz – Eugensplatz – Gablenberg – Ostendplatz – Staatsgalerie – Hauptbahnhof – Linden-Museum – Schwabstraße – Erwin-Schoettle-Platz | 5/10, 10, 15 |
43 | Pragsattel – Killesberg – Doggenburg – Linden-Museum – Berliner Platz – Rotebühlplatz – Olgaeck – Marienplatz – Feuersee | 10, 10, 15 |
44 | Killesberg – Hauptbahnhof – Charlottenplatz – Feuersee – Schwabstraße – Westbahnhof | 10, 10, 15 |
45 | Buchwald – Gablenberg – Ostendplatz – Neckarpark (Stadion) (– Mercedes-Benz-Welt) – Bad Cannstatt Bahnhof | 20, 20, 30 |
Nordost | ||
50 | Killesberg – Doggenburg – Kräherwald – Westbahnhof nur Schülerverkehr |
– |
52 | (Stammheim Korntaler Straße –) Neuwirtshaus Borkumstraße – Zuffenhausen Ohmstraße/Bahnhof – Zuffenhausen Kelterplatz – Rot – Burgholzhof – Hallschlag – Rosensteinbrücke – Bad Cannstatt Wilhelmsplatz im 10-Minuten-Verstärkerverkehr jeder zweite Bus nur zwischen Zuffenhausen Bahnhof und Bad Cannstatt Wilhelmsplatz |
10/20, 20, 30 |
53 | Mühlhausen – Zazenhausen – Zuffenhausen Bahnhof (– Feuerbach Bahnhof ) | 20, 30, 25/35 |
54 | Freiberg – Mühlhausen – Max-Eyth-See – Neugereut – Neugereut Marabustraße (– Obere Ziegelei – Sommerrain ) in der HVZ 10-Minuten-Takt zwischen Max-Eyth-See und Sommerrain |
10/20, 20, 20 |
56 | Münster Bahnhof – Am Römerkastell – Rosensteinbrücke – Bad Cannstatt – Neckarpark (Stadion) – Mercedes-Benz-Welt | 10/20, 20, 30 |
57 | Pragsattel → Robert-Bosch-Krankenhaus → Burgholzhof → Pragsattel | 15, 15, 20 |
58 | Schmiden – Obere Ziegelei (– Sommerrain ) in der HVZ nur bis Obere Ziegelei |
20, 30, 30 |
Ost | ||
60 | Oeffingen – Schmiden – Fellbach Bahnhof – Fellbach Lutherkirche – Luginsland – Untertürkheim Bahnhof | 10/15, 20, 20 |
61 | Rotenberg – Untertürkheim Bahnhof – Obertürkheim Bahnhof von Mai bis Oktober sonntags 15-Minuten-Takt zwischen Rotenberg und Untertürkheim |
20, 20, 30 |
62 | Uhlbach – Obertürkheim Bahnhof – Hedelfingen – Rohracker | 15, 15, 30 |
64 | Stelle – Frauenkopf | 20, 30, 30 |
65 | Obertürkheim Bahnhof – Hedelfingen – Lederberg – Heumaden Bockelstraße – Sillenbuch Schemppstraße – Riedenberg – Birkach – Plieningen Garbe – Flughafen/Messe (SAB) in der HVZ 10-Minuten-Takt zwischen Obertürkheim und Heumaden Bockelstraße |
20, 20, 30 |
66 | (Geschwister-Scholl-Gymnasium – Schemppstraße –) Kirchheimer Straße – Kühwasen – Sillenbuch – Kirchheimer Straße (– Geschwister-Scholl-Gymnasium) Mo–Fr in der HVZ (bis auf einzelne Fahrten) sowie täglich im Spätverkehr beginnt und endet die Linie an der Haltestelle Kirchheimer Straße |
15/30, 30, 30 |
Süd | ||
X4 | Degerloch ZOB – Landhaus – EnBW-City/Heigelinstraße – Bernhausen Bahnhof – Sielmingen – Wolfschlugen – Oberensingen – Nürtingen ZOB Schnellbus, nur Mo–Fr von 5:15 bis 19:15 Uhr; Probebetrieb bis Dezember 2022 |
30, –, – |
X7 | Degerloch ZOB – Landhaus – EnBW-City/Heigelinstraße – Stetten – Plattenhardt – Bonlanden – Harthausen Carl-Zeiss-Straße Schnellbus, nur Mo–Fr von 6 bis 20 Uhr; Probebetrieb bis Dezember 2021[veraltet] |
30, –, – |
70 | (Hoffeld – Degerloch –) Ruhbank (– Schönberg) – Birkach – Plieningen Garbe – Plieningen Seemühlenweg Mo–Fr tagsüber nur zwischen Ruhbank und Plieningen Seemühlenweg, 10-Minuten-Takt zwischen Ruhbank und Plieningen Garbe |
20, 20, 30 |
71 | Hoffeld – Degerloch – Asemwald – Schönberg nur Mo–Fr tagsüber; im Spätverkehr und Sa/So ersetzt durch verlängerte Linie 70; 15-Minuten-Takt zwischen Hoffeld und Degerloch |
30, –, – |
72 | Möhringen Bahnhof – Fasanenhof Europaplatz | 10/20, 20, 30 |
73 | Degerloch ZOB – Steckfeld – Plieningen Garbe – Scharnhausen – Neuhausen Brühlsiedlung 20- bzw. 30-Minuten-Takt zwischen Degerloch und Plieningen Seemühlenweg |
40, 60, 60 |
74 | Degerloch ZOB – Asemwald – Birkach – Plieningen Garbe – Bernhausen Bahnhof – Sielmingen – Wolfschlugen – Oberensingen – Nürtingen ZOB zwischen Bernhausen und Nürtingen 30-Minuten-Takt; Mo–Fr wird der Abschnitt zwischen Degerloch und Bernhausen nur im Spätverkehr bedient |
30/60, 60, 60 |
76 | Degerloch ZOB – Asemwald – Birkach – Plieningen Garbe – Bernhausen Bahnhof – Bonlanden – Plattenhardt – Stetten – Echterdingen Bahnhof in der HVZ 15-Minuten-Takt zwischen Degerloch und Bernhausen |
30, 60, 60 |
77 | Degerloch ZOB – Landhaus – EnBW-City – Echterdingen Bahnhof – Stetten – Plattenhardt – Bonlanden – Harthausen Carl-Zeiss-Straße Mo–So tagsüber 30-Minuten-Takt zwischen Echterdingen Bahnhof und Harthausen |
30/60, 60, 60 |
Südwest | ||
80 | Vaihingen Bahnhof (Ost) → Lapp Kabel → Handwerkstraße → Vaihingen Bahnhof (Ost) nur Mo–Fr von 5:15 bis 20:30 Uhr |
5/10/15, –, – |
81 | Büsnau – Lauchhau – Vaihingen Bahnhof – Rohr Bahnhof – Dürrlewang | 10, 20, 20 |
82 | Waldeck – Dachswald – Universität – Vaihingen Bahnhof – Rohrer Höhe – Rohr Mitte (– Musberg – Leinfelden Bahnhof ) HVZ-Verstärker zwischen Universität/Vaihingen Bahnhof und Rohr |
20, 20, 20 |
84 | Vaihingen Bahnhof – Kurmärker Kaserne – Sindelfingen ZOB (– Spitzholz – Büsnau – Lauchhau – Universität ) Mo–Fr tagsüber 30-Minuten-Takt zwischen Vaihingen Bahnhof und Gründgensstraße; Abschnitt Sindelfingen – Universität nicht sonntags und im Spätverkehr |
60, 60, 60 |
86 | Vaihingen Bahnhof – Rohr Mitte – Musberg – Leinfelden Bahnhof im Spätverkehr ersetzt durch verlängerte Linie 82 |
30, 30, 60 |
Nordwest | ||
90 | Korntal Bahnhof – Weilimdorf Löwen-Markt – Weilimdorf Bahnhof (– Weilimdorf Industriegebiet) – Hausen – Giebel | 15/30, 30, 30 |
91 | Feuerbach Bahnhof – Botnang – Forsthaus I (– Universität – Lauchhau – Büsnau – Sindelfingen Spitzholz) Mo–Fr bis Lauchhau, in der HVZ weiter bis Sindelfingen Spitzholz, Sa/So bis Forsthaus I |
30, 30, 60 |
92 | Rotebühlplatz – Feuersee – Westbahnhof – Solitude – Schillerhöhe – Leonberg – Eltingen – Ramtel – Büsnau – Lauchhau – Universität – Heslach Vogelrain im Spätverkehr nur zwischen Rotebühlplatz und Leonberg Bahnhof; Sa/So tagsüber 30-Minuten-Takt zwischen Rotebühlplatz und Forsthaus II |
30, 60, 60 |
99 | (Freiberg Schulzentrum –) Zuffenhausen Bahnhof (– Schlotwiese) – Porsche – Stammheim Korntaler Straße im Spätverkehr ersetzt durch verlängerte Linie 52 |
20, 40, 40 |
Nachtbus
Die Nachtbuslinien verkehrten nach ihrer Einführung im Jahr 1990 nur in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag. Ende 2011 wurde das Angebot auf die Nacht von Donnerstag auf Freitag ausgeweitet. Seit Juli 2021 sind sie täglich unterwegs. Alle Nachtbuslinien im Stadtgebiet Stuttgart (N1–10) beginnen an der zentralen Abfahrtshaltestelle Schlossplatz. Sie fahren dort an allen Tagen um 1:20, 2:30 und 3:40 Uhr ab. In den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag sind sie zusätzlich um 2:00 und 3:10 Uhr unterwegs. Mit Ausnahme der Abfahrten um 3:10 und 3:40 Uhr führen alle Touren wieder zum Schlossplatz zurück.
Linie | Verlauf |
---|---|
N1 | Schlossplatz → Marienplatz → Heslach → Universität → Vaihingen → Büsnau (→ Heslach → Schlossplatz) |
N2 | Schlossplatz → Berliner Platz → Vogelsang → Botnang → Schwabstraße → Rotebühlplatz → Hölderlinplatz → Kräherwald (→ Killesberg → Schlossplatz) |
N3 | Schlossplatz → Feuerbach → Weilimdorf → Giebel → Gerlingen → Hausen → Feuerbach (→ Schlossplatz) |
N4 | Schlossplatz → Stöckach → Bad Cannstatt → Münster → Hallschlag → Zuffenhausen → Stammheim → Zuffenhausen (→ Schlossplatz) |
N5 | Schlossplatz → Ostheim → Bad Cannstatt → Steinhaldenfeld → Neugereut → Hofen → Mühlhausen → Freiberg → Rot → Burgholzhof (→ Nordbahnhof → Schlossplatz) |
N6 | Schlossplatz → Stöckach → Wangen → Untertürkheim → Luginsland → Fellbach → Schmiden → Oeffingen → Bad Cannstatt (→ Schlossplatz) |
N7 | Schlossplatz → Gänsheide → Ruhbank → Sillenbuch → Heumaden → Hedelfingen → Obertürkheim → Uhlbach → Untertürkheim → Wangen (→ Ostheim → Schlossplatz) |
N8 | Schlossplatz → Degerloch → Hoffeld → Asemwald → Birkach → Plieningen (→ Steckfeld → Degerloch → Schlossplatz) / (→ Flughafen/Messe) |
N9 | Schlossplatz → Ostendplatz → Gablenberg → Degerloch → Sonnenberg → Möhringen → Fasanenhof → Möhringen (→ Degerloch → Schlossplatz) |
N10 | Schlossplatz → Rosenbergplatz → Schwabstraße → Heslach → Kaltental → Vaihingen → Rohr → Dürrlewang (→ Möhringen → Degerloch → Schlossplatz) |
Auftragsunternehmen
Mehrere Linien werden im Auftrag der SSB vollständig von den privaten Omnibusunternehmen Fischle (54, 58, 60), GR Omnibus (64, 66), Knisel (53), Schlienz-Tours (73) und Seitter (90) befahren.[7] Die Strecke der Zahnradbahn (Linie 10) wird von 21 Uhr bis Betriebsschluss durch einen Minibus von Omnibus Dannenmann bedient.
Fuhrpark
Die SSB verfügen über rund 270 eigene Omnibusse für den Linienverkehr, etwa 70 % davon sind Gelenkbusse. Nachdem Ende 2010 die letzten Hochflurbusse des Typs Mercedes-Benz O 405 ausgemustert wurden, sind heute nur noch vollständig niederflurige Fahrzeuge im Einsatz. Im Jahr 2012 wurden zehn niederflurige MAN-Gelenkbusse des Typs NG 363 (Baujahr 2001) ausgemustert, ab 2013 die erste Generation der Gelenkbusse des Typs Mercedes-Benz Citaro (Baujahre 2000–2006) und ab 2017 die ältesten Citaro-Solobusse (Baujahre 2003–2006). Seit 2019 entsprechen alle regulär im Linienverkehr eingesetzten Busse mindestens dem Abgasstandard EEV. Im Jahr 2020 wurden die letzten vier MAN-Solobusse ausgemustert, der Fuhrpark besteht seither ausschließlich aus Linienbussen der Marken Mercedes-Benz und Volvo.
Ab August 2008 verkehrten vier überlange Gelenkbusse vom Modell Mercedes-Benz CapaCity auf den Linien 42, 72 und 81. Im Jahr 2009 wurden vier weitere Fahrzeuge bestellt; 2010 folgte ein weiterer CapaCity, der zuvor als Vorführwagen im Einsatz war. Seit Ende 2010 fahren die CapaCity nur noch auf der am stärksten frequentierten Stuttgarter Innenstadtlinie 42, da sich der Betrieb auf den Linien 72 und 81 nicht rentierte. Alle neun Fahrzeuge verfügten über drei Türen. Im Dezember 2017 erfolgte die vorzeitige Ausmusterung dieser Busse – sie wurden durch zehn neue CapaCity mit vier Türen ersetzt. Vorausgegangen war die Ankündigung der SSB, aufgrund der Luftbelastung im Stuttgarter Talkessel dort ab 2018 nach Möglichkeit nur noch Fahrzeuge mit Euro-VI-Dieselmotor oder alternativen Antrieben einzusetzen.
Ab März 2014 kamen im Zuge des Projekts S-Presso – Stuttgarter Praxiserprobung von wasserstoffbetriebenen Omnibussen vorerst drei, später vier Wasserstoffhybrid-Busse des Typs Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid zum Einsatz. Mit den Wagen dieser Kleinserie sollte in mehreren europäischen Städten die Praxistauglichkeit des Brennstoffzellenantriebs in Linienbussen erprobt werden. Die Fahrzeuge verkehrten überwiegend auf den Linien 79 (Plieningen–Flughafen; bis Mai 2016, dann Linie eingestellt) und 67 (Stadtverkehr Fellbach; bis 2018). Bis zur Inbetriebnahme einer eigenen Wasserstofftankstelle auf dem Betriebshof Gaisburg im Dezember 2020[10] wurden die Busse nur sporadisch auf den Linien 41 und 45 eingesetzt, inzwischen sind sie dort regelmäßig unterwegs.
Zwölf Busse des Modells Mercedes-Benz Citaro GDH mit seriellem Hybridantrieb legten zwischen 2010 und Anfang 2016 rund zwei Millionen Kilometer zurück.[11] Die Einsparung an Dieselkraftstoff soll bis zu 19 % betragen, das größte Potential hat sich dabei auf der topografisch anspruchsvollen Linie 43 gezeigt.[12] Seit 2015 werden auch Busse der Marke Volvo mit parallelem Hybridsystem eingesetzt. Nachdem diese zuerst nur in der Solobusvariante beschafft wurden, fahren seit Oktober 2018 auch fünf Gelenkbusse des Typs Volvo 7900 A Hybrid auf der neu eingerichteten Schnellbuslinie X1[13] und anderen Linien. Seit September 2020 sind auch zwei vollelektrische Gelenkbusse des Typs Volvo 7900 EA auf der Linie X1 unterwegs.[14] Außerdem kommen seit Ende 2017 Fahrzeuge des Modells Mercedes-Benz Citaro hybrid in Gelenkausführung und seit Ende 2018 auch in der Solobusvariante zum Einsatz, die als Mild-Hybrid ausgeführt sind.
Neben den nachfolgend aufgeführten Fahrzeugen unterhalten die SSB noch einen Fuhrpark bestehend aus aktuell elf historischen Omnibussen, die vom Verein Stuttgarter Historische Straßenbahnen betreut werden. Die meisten Busse sind fahrbereit und kommen für Sonderfahrten zum Einsatz. Darüber hinaus ist ein O 305 der SSB im Mercedes-Benz-Museum ausgestellt. Die Flotte der Tochtergesellschaft SSB-Reisen besteht aktuell aus vier bis fünf Reisebussen der ComfortClass 500 von Setra, die in der Regel nach fünf Jahren durch Neufahrzeuge ersetzt werden. Zuvor dominierte das Modell Neoplan Cityliner lange Zeit den Reisebus-Fuhrpark.
Anzahl | Modell | Wagennummer | Baujahr | Art | Länge | Türen | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
110 | Mercedes-Benz Citaro G (C2) | 7214–7323 | 2015–2021 | Gelenkbus | 18 Meter | 3 Türen | Dieselmotor (Euro VI) |
63 | Mercedes-Benz Citaro G (Facelift) | 7148–7180, 7182–7192, 7194–7213 | 2008–2013 | Gelenkbus | 18 Meter | 3 Türen | Dieselmotor (EEV) |
23 | Volvo 7900 Hybrid/Electric Hybrid | 5505–5527 | 2015–2020 | Solobus | 12 Meter | 2 Türen | paralleler Hybrid (Euro VI) |
20 | Mercedes-Benz Citaro (Facelift) | 5189–5208 | 2010 | Solobus | 12 Meter | 2 Türen | Dieselmotor (EEV) |
17 | Mercedes-Benz Citaro (C2) | 5209–5225 | 2015–2017 | Solobus | 12 Meter | 2 Türen | Dieselmotor (Euro VI) |
14 | Mercedes-Benz Citaro hybrid (C2) | 5226–5239 | 2018 | Solobus | 12 Meter | 2 Türen | Mild-Hybrid (Euro VI); 5226–5229 mit WLAN |
10 | Mercedes-Benz CapaCity (C2) | 7710–7719 | 2017 | Gelenkbus | 19,73 Meter | 4 Türen | Dieselmotor (Euro VI) |
7 | Mercedes-Benz Citaro GDH (Facelift) | 7546–7552 | 2013 | Gelenkbus | 18 Meter | 3 Türen | serieller Hybrid (EEV) |
5 | Mercedes-Benz Citaro G hybrid (C2) | 7553–7557 | 2017 | Gelenkbus | 18 Meter | 3 Türen | Mild-Hybrid (Euro VI); WLAN |
5 | Volvo 7900 A Hybrid | 7558–7562 | 2018 | Gelenkbus | 18 Meter | 3 Türen | paralleler Hybrid (Euro VI); WLAN |
4 | Mercedes-Benz Citaro BZH | 5501–5504 | 2013/2014 | Solobus | 12 Meter | 3 Türen | Brennstoffzellen-Hybrid (ZEV) |
2 | Volvo 7900 EA | 7563–7564 | 2020 | Gelenkbus | 18 Meter | 3 Türen | Elektromotor (ZEV); WLAN |
2 | Mercedes-Benz eCitaro G | 7565–7566 | 2020 | Gelenkbus | 18 Meter | 3 Türen | Elektromotor (ZEV) |
2 | Fahrradanhänger | 9901–9902 | 2014 | Fahrradanhänger | Rad-Tourer-Einsätze auf der Linie 92 |
Betriebshöfe
Der Einsatz der Omnibusse erfolgt von drei Betriebshöfen aus. Rund 140 Busse sind in Gaisburg (BF 6)▼ stationiert, wo sich auch die Omnibus-Hauptwerkstatt befindet. Dieser Betriebshof besteht seit 1988, im Jahr 1997 wurde er vergrößert und löste den 1931 errichteten Betriebshof Cannstatt ab. Von hier aus werden die 40er, 50er, 60er und 90er Linien bedient. Der 1975 eröffnete Betriebshof am SSB-Zentrum in Möhringen (BF 7)▼ mit ungefähr 90 Bussen ist für die Linien 80 bis 86, die meisten Kurse der Linien 41 und 72 sowie einzelne Kurse auf den Linien 70, 71, 74, 76 und 77 zuständig. Auf den Linien 40, 42, 43, 44, 50 und 57 teilen sich die Betriebshöfe Gaisburg und Möhringen die Umläufe. Im seit 1957 bestehenden Betriebshof Filderstadt-Sielmingen (BF 8)▼ sind rund 40 Omnibusse für die Linien 70, 71, 72, 74, 76 und 77 sowie einzelne Kurse der Linie 65 untergebracht.
Killesbergbahn
Zum 1. Januar 2011 hat die SSB vom Garten- und Friedhofsamt der Stadt Stuttgart die Killesbergbahn übernommen, eine Parkeisenbahn im Killesbergpark. Als reine Parkeisenbahn mit nur einer Haltestelle ist sie nicht in den Verkehrsverbund eingebunden.
SSB Flex
Zum 1. Juni 2018 hat die SSB ein neuartiges Verkehrsangebot unter dem Namen SSB Flex eingeführt. Es handelt sich dabei um sogenanntes Ridepooling, d. h. ein digitales, bedarfsgesteuertes, vollflexibles Rufbussystem. Bei diesem rein App-basierten Angebot kombiniert ein Algorithmus mehrere Fahrwünsche in ein Fahrzeug, um so die Umweltbelastung zu reduzieren und einen günstigen Fahrpreis zu rechtfertigen. Die Ridepooling-Technologie stammt von der moovel Group GmbH, einem Tochterunternehmen der Daimler AG, die seit Dezember 2017 die Technologie in einem öffentlichen Pilotbetrieb in Stuttgart getestet hat.[15] Bei SSB Flex handelt es sich um das deutschlandweit erste Ridepooling-Angebot, das gemäß Personenbeförderungsgesetz als Linienverkehr genehmigt wurde. Zur Betriebsaufnahme im Juni 2018 wurde SSB Flex werktäglich im Tagesverkehr als Zu- und Abbringer von Umsteigeknotenpunkten im SSB-Netz in den Stadtteilen Bad Cannstatt und Degerloch sowie im Abend- und Nachtverkehr donnerstags, freitags und samstags in der Stuttgarter Innenstadt angeboten.[16] Eine Besonderheit des Angebots ist, dass mit der App eine intermodale Fahrt als Kombination aus SSB Flex und konventionellem ÖPNV gebucht werden kann. Die SSB-Flex-Flotte bestand zur Betriebsaufnahme aus zehn Fahrzeugen der Mercedes-Benz V-Klasse und der vollelektrischen Variante der Mercedes-Benz B-Klasse.[17]
Zum 1. August 2019 wurde das Angebot von SSB Flex grundlegend überarbeitet. Dabei wurde das Geschäftsgebiet auf das gesamte Stadtgebiet von Stuttgart erweitert und die Betriebszeiten harmonisiert, indem SSB Flex täglich ab 18 Uhr bis 2 (sonntags bis mittwochs) bzw. 4 Uhr (donnerstags bis samstags) am Folgetag angeboten wird. Der Inselbetrieb im Tagesverkehr in Bad Cannstatt und Degerloch wurde in diesem Zuge aufgegeben.[18]
Im Dezember 2019 folgte eine weitere Angebotserweiterung. Seither wird zusätzlich werktäglich vor- und nachmittags im Stuttgarter Süden ein auf im SynergiePark Vaihingen Beschäftigte ausgerichteter Verkehr angeboten. Im Zuge des erweiterten Angebotes wurde die Fahrzeugflotte von SSB Flex um zwei eVito Tourer erweitert.[19]
Geschichte
Die Geschichte der Stuttgarter Straßenbahnen reicht bis zum 7. April 1868 zurück, als die Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft (SPE) gegründet wurde, die ab dem 29. Juli 1868 eine normalspurige Pferdebahn betrieb. Die Neue Stuttgarter Straßenbahngesellschaft Lipken und Cie. (NSS) richtete 1886 eine weitere, meterspurige Pferdebahn ein. Drei Jahre später, am 27. Februar 1889, fusionierten die SPE und die NSS zur Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Als einheitliche Spurweite wählte man die Meterspur – vor allem wegen der Topographie der Stadt. Nach ersten Versuchen 1892 erfolgte 1895 die Elektrifizierung des Streckennetzes. Ab 1912 betrieben die SSB dann im Auftrag der Eßlinger Städtischen Straßenbahn (ESS) auch die 1944 stillgelegte Straßenbahn Esslingen am Neckar.
Im Jahre 1919 wurde die Cannstatter Straßenbahn GmbH von den SSB übernommen. 1920 folgte eine von der Stadt Stuttgart finanzierte Gleisverbindung am Bopser, sie verband die Neue-Weinsteige-Linie der Filderbahn mit dem Netz der SSB. Durch die Umrüstung von fünf Filderbahn- und acht SSB-Triebwagen sowohl mit Schleifbügel- als auch mit Rollenstromabnehmer wurde ein durchgehender Verkehr von Stuttgart nach Degerloch über die Neue Weinsteige ermöglicht. Im folgenden Jahr übernahmen die SSB die Betriebsführung der Filderbahn. Eine weitere Verbindung in den Filderraum brachte 1925 die Verlängerung der Strecke von Heslach durch Kaltental nach Vaihingen und Rohr.
Das Meterspurnetz im Großraum Stuttgart erreichte 1929/1930 durch die neu eingerichteten Gleisverbindungen zur Filderbahn in Vaihingen und zur Städtischen Straßenbahn Feuerbach (SSF), die Verlängerung zur Ruhbank und nach Sillenbuch (1930) sowie durch die Eröffnung der Neuhausener Zweigstrecke der Straßenbahn Esslingen–Nellingen–Denkendorf die größte Ausdehnung in seiner Geschichte. An deren Betreibergesellschaft, die nach Einstellung ihres Straßenbahnbetriebs zum 28. Februar 1978 noch bis Ende 2015 als END Verkehrsgesellschaft firmierte, waren die SSB zuletzt mit 12,5 % beteiligt.[20] Am 30. Oktober 1929 wurde die Standseilbahn zum Waldfriedhof in Betrieb genommen. 1934 erfolgte die Übernahme von Filderbahn-Gesellschaft und SSF durch die SSB.
Wie in vielen anderen deutschen Städten untersuchte man in den 1930er Jahren auch in Stuttgart die Einführung von Oberleitungsbussen. Ende 1939 führten die SSB hierzu auf der Straßenbahnstrecke Westbahnhof–Charlottenbuche Versuchsfahrten mit einem geliehenen Oberleitungsbus durch. Bei diesen Testfahrten war nur eine der beiden Stromabnehmerstangen an der einpoligen Straßenbahn-Oberleitung angelegt. Der Rückstrom zwischen der abgezogenen zweiten Stange und den Rillenschienen erfolgte über ein Kabel. Der Versuch verlief positiv, jedoch verhinderten die Kriegsereignisse eine Einführung des neuen Verkehrsmittels. Zudem wäre die Investition in das Oberleitungsnetz nicht wirtschaftlich gewesen.[21][22]
Nach der Umstellung der Esslinger Straßenbahn auf Oberleitungsbus-Betrieb übernahmen die SSB 1944 den größten Teil der Fahrzeuge und gliederten sie in ihr Fahrzeugschema ein. Der Oberleitungsbus Esslingen am Neckar erreicht seitdem Stuttgart-Obertürkheim, er wurde bis 1950 auch durch die SSB betrieben. Im Gegenzug entfiel 1944 die Gleisverbindung zwischen dem Stuttgarter Straßenbahnnetz und dem Netz der END.
1953 führten die SSB erste Versuche mit sechsachsigen Großraumtriebwagen durch, die allerdings nicht befriedigten. Im folgenden Jahr wurden die ersten von der Maschinenfabrik Esslingen gebauten Ganzstahl-Zweiachser des Typs T2 in Betrieb genommen, die letzten zweiachsigen Straßenbahnwagen in Stuttgart (im Liniendienst bis 1976). 1955 wurde die komplette Fahrzeugflotte von Rollen- auf Scherenstromabnehmer-Betrieb umgestellt und die Fahrleitung entsprechend angepasst.
Die Auslieferung der ersten Serie der Straßenbahn-Gelenktriebwagen GT4 erfolgte 1959. Bis 1963 wurden 350 Fahrzeuge dieses Typs an die SSB geliefert, von denen vor Einstellung des Straßenbahnbetriebs Ende 2007 noch 35 Fahrzeuge im Linieneinsatz standen.
1961 wurde die Linie 3 als erste innerstädtische Straßenbahnlinie komplett auf Omnibusbetrieb (Linie 41) umgestellt, in den folgenden Jahren wurde das Netz immer weiter gestrafft und ausgedünnt.
Am Charlottenplatz begannen 1962 die Bauarbeiten für die erste Tunnelstrecke, die 1966 in Betrieb genommen wurde.
1964 wurden 70 Wagen des Typs T2 zu Doppeltriebwagen mit Mittelteil vom Typ DoT4 umgebaut. Diese blieben noch bis etwa 1983 im Liniendienst. Anschließend hat man sechs Exemplare für je einen Meterspur-Betriebshof zum Unfall-Gerätetriebwagen umgebaut. Diese wurden dort bis zur Stilllegung des jeweiligen Betriebshofes auf diese Weise genutzt.
Von 1965 bis 1975 kamen auf zwei Außenbuslinien Anderthalbdecker-Omnibusse auf Mercedes-Benz O 317 Fahrgestellen.
1972 verlor durch die Einstellung des westlichen Teils der Linie 8 durch Schwab- und Rosenbergstraße mit dem Schwabtunnel im Stuttgarter Westen der seinerzeit erste Straßenbahntunnel Stuttgarts diese Funktion und ist seither wieder ein reiner Straßentunnel. Durch den neuen Tunnel zwischen Charlottenplatz und Stöckach wurde außerdem der nordöstliche Teil dieser Linie zwischen Sängerstraße und Ostendplatz mit dem steilsten Streckenabschnitt Stuttgarts in der Werfmershalde vom Restnetz abgehängt und auf Omnibusbetrieb umgestellt.
1976 wurden die Straßenbahnstrecken zum Killesberg und zur Doggenburg (Linie 10) durch den neuen Tunnel Heilbronner Straße vom Restnetz abgehängt und trotz zuvor durchgeführter, positiv verlaufener Messfahrten für einen möglichen GT4-Einsatz auf Omnibus (damals Linie 43) umgestellt.
Mit der Gründung des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) im Jahr 1978 wurden die SSB in diesen eingebunden. Die Außenbuslinien erhielten Zahlen anstatt der bisher üblichen Buchstaben zur Linienkennung. Der letzte oberirdische Straßenbahnverkehr auf dem Schlossplatz und der oberen Königstraße sowie die Strecken nach Gablenberg (Linie 8) und zum Leipziger Platz (Linie 21) wurden eingestellt. Die SSB gaben die Betriebsführung der auf Omnibus umgestellten END-Straßenbahnlinien an den Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen am Neckar (SVE) ab.
Seit 1979 gibt es automatische Haltestellenansagen, die bis heute von Dorothee Roth gesprochen werden.[23][24]
Im Jahr 1980 setzten die SSB mit dem zum Partywagen 999 umgerüsteten DoT4 929 ein damals in Deutschland noch neuartiges Sonderfahrzeug ein, das von jedem gemietet werden konnte und sich großer Beliebtheit erfreute. Nach seinem Vorbild führten später auch andere Verkehrsbetriebe entsprechende Party- oder Restaurantsonderwagen ein.
1981 entfiel die Parallelstrecke Spitta-/Forststraße der Linien 2 und 9 im Stuttgarter Westen (die Züge verkehren seitdem in beiden Richtungen durch die Bebelstraße) mit der zugehörigen Kurve Herder-/Bebelstraße, die durch die neue Schleife Vogelsang ersetzt wurde. Diese war der letzte für GT4 nicht geeignete Abschnitt im Stuttgarter Streckennetz. Die Triebwagen des Typs DoT4 verloren so mit der Linie 2 ihre letzte Stammlinie.
1983 wurde mit der Haltestelle Rotebühlplatz der bisher letzte Tunnelabschnitt in der Innenstadt eröffnet. Dabei wurde nach zwölf Jahren die provisorische Rampe am Wilhelmsbau abgelöst und, fünf Jahre nach Eröffnung der nahegelegenen unterirdischen S-Bahn-Haltestelle Stadtmitte, deren Bauvorleistung zur unterirdischen Überquerung des S-Bahn-Tunnels genutzt und die darüber liegende unterirdische Rotebühlpassage (Fußgänger-/Einkaufspassage) an die Stadtbahnhaltestelle angebunden.
Der Abschnitt Möhringen–Plieningen der Linie 3 (vor 1978 Linie 31 bzw. 32) wurde ab 1983 mit normalspurigen Stadtbahntriebwagen DT 8 der Vorserie (DT 8.1 bis DT 8.3) bedient, der planmäßige Einsatz des Triebwagentyps DoT4 und der zweiachsigen Beiwagen dafür endgültig beendet. 1985 wurde mit der Linie 3 dann die erste meterspurige Straßenbahnlinie auf normalspurigen Stadtbahnbetrieb umgestellt.
Im Frühjahr 1986 erfolgte die Umstellung der Linie 1 (Vaihingen–Fellbach) und im Sommer der Linie 14 (Heslach–Mühlhausen) auf Stadtbahnverkehr. Damit fuhren nun auch Stadtbahnwagen in der Stuttgarter Innenstadt. Jedoch entfielen dadurch die Gleisschleifen durch die Fellbacher Innenstadt und durch Vaihingen sowie die Strecke Vaihingen–Rohr.
Die Inbetriebnahme des Tunnels Neue Weinsteige im Straßenbahn-Vorlaufbetrieb bedeutete 1987 das Ende für die bisherige Panoramastrecke, die allerdings auch zunehmend ein Verkehrshindernis dargestellt hatte. In Feuerbach ersetzte eine neue Trasse entlang des Triebwegs die alte Strecke der Linien 6 und 13 durch die Steiermärker Straße.
1988 wurde die Volksfestlinie (später U11) zum Cannstatter Wasen erstmals mit Stadtbahnfahrzeugen bedient.
Durch die Umstellung der Linie 9 (Hedelfingen–Vogelsang) entfiel 1989 die bisherige Wangener Ortsdurchfahrt, stattdessen verkehrt sie nun wie die Linien 4 und 13 über das Gleisdreieck Wasenstraße.
1990 wurden mit den Talquerlinien U5 (Freiberg–Leinfelden) und U6 (Feuerbach–Möhringen) erstmals zwei neue Stadtbahnlinien gleichzeitig in Betrieb genommen und mit der Verstärkerlinie 16 (Gerlingen–Heumaden) sogar eine frühere Straßenbahnlinie vorübergehend wiederbelebt. Dennoch erreichte mit der aus heutiger Sicht übereilten Einstellung der Strecken Leinfelden–Echterdingen (Linie 6) und Vaihingen–Rohr (Linie 1; bereits 1986 stillgelegt) die Ausdünnung des Netzes ihren absoluten Höhepunkt.
Nachdem die Linie U6 nach Fertigstellung des Weilimdorfer Tunnels 1992 bis Giebel verlängert wurde, verkehrte sie 1993 erstmals bis zur Stadtgrenze Gerlingens. Die neu eingeführte U7 (Killesberg–Degerloch) fuhr 1993 als erste Linie in Doppeltraktion. Die bisherige Außenbuslinie A zum Flughafen wurde, bedingt durch den S-Bahn-Ausbau, eingestellt. Nach der Eröffnung des Busbahnhofs Degerloch enden die meisten Filder-Überlandbuslinien nun anstatt am Hauptbahnhof bereits am Kesselrand. Durch die vollständige Integration aller ÖPNV-Linien Stuttgarts und der angrenzenden Landkreise in den VVS entfiel 1993 außerdem die bisherige Verbundstufe II für Zeitkarteninhaber. 1993 wurde für die IGA 1993 in Stuttgart eine Straßenbahnsonderlinie vom Cannstatter Wasen (Schleife Neckarstadion) zum Ausstellungsgelände am Rosensteinpark betrieben. Hierfür wurde eigens eine Schleife im Rosensteinpark errichtet, die anschließend wieder abgebaut wurde.
1994 erreichte die Stadtbahn (Linien U4 und U9) Botnang, dafür fiel der Abschnitt Untertürkheim–Obertürkheim dem Ausbau der Linie 4 zum Opfer.
Im Herbst 1997 wurde die Linie 13 auf Stadtbahnbetrieb umgestellt, vorerst von Feuerbach bis zur Schlotterbeckstraße in Untertürkheim, ein halbes Jahr später folgte die Reststrecke bis Hedelfingen.
Nach der Eröffnung des Waldautunnels 1998 fuhr die Stadtbahnlinie U7 vom Killesberg aus nicht mehr nach Degerloch, sondern zur Haltestelle Ruhbank (Fernsehturm). 1999 hielt mit dem DT 8.10 die nächste Generation der Stadtbahnfahrzeuge Einzug. Im gleichen Jahr wurden die Streckenabschnitte Mühlhausen–Neckargröningen (U14) und Ruhbank–Heumaden (U7) eröffnet. Die Linie 15 fuhr dafür statt bis Heumaden nur noch bis Ruhbank.
Ein Jahr später, im Herbst 2000, ging die Filderstrecke zwischen Heumaden und Nellingen in Betrieb. Die neu eingerichtete U8 verkehrt seither über das zuvor nur betrieblich genutzte Gleisdreieck Weinsteige–Waldau von Vaihingen nach Nellingen.
2002 wurde die Linie U2 in zwei Abschnitten zwischen Hölderlinplatz und Hauptfriedhof eröffnet und in der Folge der Einsatz von nicht modernisierten GT4-Triebwagen offiziell beendet.
Seit 2003 besteht für Unternehmen in unmittelbarer Nähe einer Haltestelle die Möglichkeit, einen werblichen Namenszusatz an dieser Haltestelle zu erwerben. Der Firmenname wird dabei in Klammern hinter den Haltestellennamen gesetzt. Er erscheint auf der Haltestellenbeschilderung und in den Ansagen, nicht jedoch in Fahrplänen, Liniennetzplänen und den Informationseinrichtungen in den Fahrzeugen. Im Jahr 2017 waren rund 50 Bus- und Stadtbahnhaltestellen mit einem Namenszusatz versehen.[25]
Im Jahr 2005 erfolgten die Streckenverlängerungen Hauptfriedhof–Neugereut (U2) und Freiberg–Mönchfeld (U5). Mit der Auslieferung der vorerst letzten Stadtbahnwagen (Typ DT 8.11) befinden sich 164 Stadtbahnfahrzeuge im Besitz der SSB. Außerdem wurden die Liniennummern- und Zugzielanzeigen der Stadtbahnwagen und Busse von Rollbändern auf LED-Anzeigen umgestellt.
Am 8. Dezember 2007 endete mit der Umstellung der Linie 15 auf Stadtbahnbetrieb die Ära der Straßenbahn in Stuttgart.
Am 12. Dezember 2010 fand ein Streckentausch zwischen U2 und U4 statt. Die U2 bedient jetzt den Abschnitt vom Berliner Platz (Hohe Straße) nach Botnang und die U4 den Abschnitt vom Berliner Platz (Hohe Straße) bis zum Hölderlinplatz. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die Linie U6 vom Möhringer Bahnhof zum Gewerbegebiet Fasanenhof Ost verlängert, die neue U12 in Betrieb genommen und die Nordäste der Linien U5 und U7 vertauscht. Die U5 endet nun am Killesberg und stattdessen verkehrt die U7 nach Mönchfeld. Die neue Linie U12, die zwischen dem Killesberg und Vaihingen fährt, füllt die Taktlücke der U5, die nur noch alle 20 Minuten verkehrt, und gleicht die wegfallenden Fahrten der früheren U6 zwischen Möhringen und Vaihingen aus.
Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 erfolgt die Inbetriebnahme des letzten Teilstücks der U15 zwischen Zuffenhausen Kelterplatz und Stammheim.
Am 14. September 2013 wurde der neue Streckenabschnitt von Löwentor bis Hallschlag eröffnet. Seither verkehrt die U12 statt zum Killesberg, über den Nordbahnhof bis zum Hallschlag. Der Killesberg wird zurzeit nur noch im 20-Minuten-Takt von der Linie U5 bedient.
Mit Dürrlewang – Wallgraben durch das große Industriegebiet Vaihingen/Möhringen ging am 13. Mai 2016 eine weitere Neubaustrecke in Betrieb. Diese wird von der U12 bedient.
Wirtschaftliche Entwicklung
Im Jahr 2013 hatte die Gesellschaft einen Kostendeckungsgrad von 94,5 %. Sie erzielte 199,3 Millionen Euro Fahrgeldeinnahmen; dennoch war ein städtischer Zuschuss von 17,5 Millionen Euro notwendig.[26] 2014 wiesen die SSB – erstmals seit 1959 – einen Gewinn in Höhe von 5,6 Millionen Euro aus. Ohne Einmaleffekte durch den Verkauf von Liegenschaften wäre ein Verlust von 22 Millionen Euro angefallen. Die Fahrgeldeinnahmen lagen bei 224 Millionen Euro. Die Investitionen lagen bei rund 100 Millionen Euro, davon entfielen 68 Millionen auf die Straßenbahn-Infrastruktur sowie 24 Millionen Euro für Busse und Bahnen. 42 Millionen Euro wurden durch Zuschüsse und Erstattungen erwirtschaftet. Die Verschuldung lag bei 199 Millionen Euro.[27]
2017 stiegen die Umsatzerlöse auf 325,2 Millionen Euro, davon 235 Millionen aus Fahrgeldeinnahmen (3,9 % mehr als 2016). Der Gesamtgewinn wurde mit 343,3 Millionen Euro angeben. Demgegenüber standen Aufwendungen von 361,6 Millionen Euro, was zu einem Defizit von ca. 18,35 Millionen Euro für das Geschäftsjahr führte.[28]
Alte Linienführungen
Es werden nur regulär verkehrende Linien aufgeführt. Es gab noch Sonderlinien (z. B. 1E, 2E, …), die nur in der Hauptverkehrszeit oder an Sonn- und Feiertagen verkehrten.
Juli 1932
Linie | Linienführung der Straßenbahn |
---|---|
1 | Fellbach – Cannstatt – Berg – Hauptbahnhof – Schloßplatz – Heslach – Vaihingen – a) Krehlstraße / – b) Rohr (nur jeder zweite Zug) |
2 | Gablenberg Schule – Ostheim – Hauptbahnhof – Schloßplatz – Rotebühlplatz – Rotebühlstraße – Leipziger Platz (Wendeschleife) – Westbahnhof – Charlottenbuche (am Birkenkopf) |
3 | Marienplatz – Zahnradbahnhof – Olgastraße – Schloßplatz – Hauptbahnhof – Silberburgstraße – Marienplatz |
4 | Untertürkheim – Gaisburg – Ostendplatz – Charlottenplatz – Wilhelmsbau – Hölderlinplatz |
5 | Degerloch West – Neue Weinsteige – Bopser – Schloßplatz – Hauptbahnhof – Pragsattel – Zuffenhausen Rbhf. |
6 | Schreiberstraße – Rosenbergstraße – Hegelplatz – Hauptbahnhof – Schloßplatz – Tübinger Straße – Schreiberstraße |
7 | Bopser – Wilhelmsplatz – Wilhelmsbau – Hegelplatz – Herdweg – Doggenburg |
8 | eingestellt (wechselte sich mit der 18 im Kreiskurs ab, Wechelstelle waren Gablenberg Schule und Kräherwald, Nähe Kräherwald – sollte recherchiert werden). Die 8 fuhr durch die Bebelstraße und kreuzte die 18 an der Haltestelle Schwab/Bebel. |
9 | eingestellt (Botnang – Hedelfingen) |
10 | Sillenbuch – Ruhbank – Heidehofstraße – Alexanderstraße – Charlottenplatz – Schloßplatz – Hauptbahnhof – Birkenwaldstraße – Kunstgewerbeschule – Killesberg |
11 | eingestellt |
12 | Wangen – Untertürkheim – Cannstatt Rbhf. – Rosensteinbrücke – Hallschlag |
13 | Cannstatt Rbhf. – Rosensteinbrücke – Pragwirtshaus – Feuerbach Rbhf. – Rosenstraße |
14 | Wilhelmsbau – Hauptbahnhof/Eßlinger Straße – Berg – Wilhelma – Münster |
15 | Pragwirtshaus – Hauptbahnhof – Schloßplatz – Charlottenplatz – Heslach Seilbahn |
16 | Degerloch – Bopser – Schloßplatz – Hauptbahnhof – Pragwirtshaus – Feuerbach Rbhf. – Rosenstraße |
17 | eingestellt |
18 | Botnang – Kräherwald (am Botnanger Sattel, Übernahme von Linie 8) – Schloßplatz – Charlottenplatz – Wagenburgstraße – Gablenberg Schule (dort erfolgt Wechselzu Linie 8) |
19 | eingestellt |
20 | Vogelsang – Schloßstraße – Lautenschlagerstraße – Hauptbahnhof – Gablenberg |
21 | Leipziger Platz (Wendeschleife) – Schloßplatz – Hauptbahnhof – Berg – Cannstatt Rbhf. – Kursaal – Obere Ziegelei |
22 | Wiesenstraße – Cannstatt – Rosensteinbrücke – Hallschlag |
23 | Feuerbach Rbhf. – Weil im Dorf / Gerlingen |
24 | eingestellt (Hallschlag) |
25 | Schloßplatz – Neckarstraße – Hackstraße – Schlachthof – Wangen – Untertürkheim – Obertürkheim |
26 | Schloßplatz – Neckarstraße – Hackstraße – Schlachthof – Wangen – Hedelfingen – Obertürkheim – Mettingen – Eßlingen – Obereßlingen |
Seilbahn | Südheimer Platz – Waldfriedhof Heslach |
Linie | Linienführung der anderen Straßenbahnbetriebe in Stuttgart und Esslingen am Neckar |
---|---|
SFB | Stuttgart Zahnradbahnhof – Alte Weinsteige – Haigst (Königsträßle) – Degerloch Zahnradbahnhof |
SFB | Degerloch – Möhringen – Landhaus – Plieningen – Hohenheim |
SFB | Degerloch – Möhringen – Vaihingen |
SFB | Degerloch – Möhringen – Unteraichen – Leinfelden – Echterdingen |
26 | Obereßlingen – Eßlingen – Mettingen – Obertürkheim (Eßlinger Städtische Straßenbahn) |
27 | Eßlingen Rbhf. – Obereßlingen (Eßlinger Städtische Straßenbahn) |
END | Eßlingen – Nellingen – Denkendorf |
END | Eßlingen – Nellingen – Scharnhausen – Neuhausen |
SSF | Feuerbach Rbhf. – Weil im Dorf – Weil im Dorf Rathaus / Gerlingen |
Linie | Linienführung der Omnibusse |
---|---|
A | Paulinenstraße – Schloßplatz – Hauptbahnhof – Berg – Cannstatt – Kursaal |
P | Stöckach – Pragfriedhof – Wolframstraße |
S | Untertürkheim – Luginsland – Fellbach |
H | Degerloch – Birkach – Hohenheim |
B | Stuttgart Alter Postplatz – Südheim – Vaihingen – Mönchsbrunnen – Sindelfingen Rathaus |
EF | Fellbach – Waiblingen – Stetten (– Eßlingen Rathaus) |
K | Sillenbuch – Kemnat |
L | Stuttgart Alter Postplatz – Westbahnhof – Forsthaus I – Forsthaus II – Solitude – Schillerhöhe – Leonberg |
M | Stuttgart Alter Postplatz – Südheim – Schatten – Glemseck – Eltingen – Leonberg |
N | Degerloch – Plieningen – Bernhausen – Sielmingen – Wolfschlugen – Nürtingen |
R | Uhlbach – Obertürkheim |
U | Sillenbuch – Heumaden – Ruit – Scharnhausen |
Kraftpost | Stuttgart Postamt 1 (Fürstenstraße) – Degerloch – Möhringen – Echterdingen – Steinenbronn – Waldenbuch – Dettenhausen – Bebenhausen – Lustnau – Tübingen Postamt 1 |
Der Omnibusverkehr wurde von der Autoverkehrsverband Stuttgart GmbH (B, EF, K, L, M, N, R, U), der Stuttgarter Straßenbahnen AG (A, P, S), der Städtischen Filderbahn (H) und der Deutschen Reichspost durchgeführt.
Musik
Der schwäbische Musiker Wolle Kriwanek setzte ihr ein musikalisches Denkmal. In einem seiner bekanntesten Lieder, Stroßaboh, geht es um den vergeblichen Versuch, den letzten Zug der Linie 5 nach Stammheim (heute Linie U15) zu erreichen („I muaß dui Stroßaboh no kriaga, bloß dr Fenfer brengt mi hoim.“).
Literatur
- Bauer, Becker, Hölscher und Knupfer: Von Asemwald bis Zuffenhausen – 85 Jahre Omnibusverkehr der Stuttgarter Straßenbahnen AG und ihrer Vorgängergesellschaften 1926–2011. SSB AG, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-9811082-3-1
- Gottfried Bauer, Ulrich Theurer, Claude Jeanmaire: Stuttgarter Straßenbahnen. Verlag Eisenbahn, Villigen/Schweiz 1976, ISBN 3-85649-026-4.
- Gottfried Bauer, Ulrich Theurer, Claude Jeanmaire: Die Fahrzeuge der Stuttgarter Straßenbahnen. Verlag Eisenbahn, Villigen/Schweiz 1979, ISBN 3-85649-033-7.
- Gottfried Bauer, Ulrich Theurer, Claude Jeanmaire: Straßenbahnen um Stuttgart. Verlag Eisenbahn, Villigen/Schweiz 1984, ISBN 3-85649-047-7.
- Nikolaus Niederich: Stadtentwicklung und Nahverkehr. Stuttgart und seine Straßenbahnen 1868 bis 1918. Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Band 79. Klett-Cotta, Stuttgart 1998, ISBN 3-608-91995-3.
- Gottfried Bauer, Ulrich Theurer: Von der Straßenbahn zur Stadtbahn Stuttgart 1975–2000. Stuttgarter Straßenbahnen AG, Stuttgart 2000, ISBN 3-00-006615-2.
- Gottfried Bauer: Straßenbahnen in Stuttgart. Verlag Geramond, München 2003, ISBN 3-7654-7188-7.
- Rolf Kern: Jemand zugestiegen, bitte? : eine anekdotische Chronik über die Strassenbahnen Stuttgarts und anderswo in der Entwicklung von gestern bis heute. Stuttgart : Selbstverlag, 1978.
- Hans-Joachim Knupfer: Hoch über Heslach – Die Stuttgarter Seilbahn. 75 Jahre Technik- und Verkehrsgeschichte. Stuttgarter Straßenbahnen AG, Stuttgart 2004, ISBN 3-00-013868-4.
- Hans-Joachim Knupfer: Gelber Klassiker. Der GT 4 – Stuttgarts Straßenbahnwagen für fünf Jahrzehnte. Stuttgarter Straßenbahnen AG, Stuttgart 2006, ISBN 3-9811082-0-5.
- Hans-Joachim Knupfer: Die Bahn zur schönen Aussicht. Stuttgarter Straßenbahnen AG, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-9811082-2-4.
- Ulrich Volkmer: Die Stuttgarter Pferdebahn. In: Schwäbische Heimat, 69. Jg. 2018, Heft 3, S. 328–336 (online)
Weblinks
Einzelnachweise
- Zahlenspiegel 2019. (PDF) Stuttgarter Straßenbahnen AG, 2020, abgerufen am 28. August 2020.
- Geschäftsbericht 2019 (PDF-Version). (PDF) Stuttgarter Straßenbahnen AG, 2020, abgerufen am 28. August 2020.
Digitaler Geschäftsbericht 2019. Stuttgarter Straßenbahnen AG, 2020, abgerufen am 28. August 2020. - Mehr Geld für die SSB. In: Esslinger Zeitung. 24. September 2015, ZDB-ID 125919-2, S. 6.
- Linie 15 – Erinnerungen an Stuttgarts letzte Straßenbahn. In: Eisenbahn-Romantik. SWR Fernsehen, 14. Oktober 2007, abgerufen am 2. Juli 2020.
- Stuttgart Historisch Straßenbahnen: Fahrzeiten der Oldtimerlinien 21 und 23 (Memento des Originals vom 13. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ab 26. Dezember: Stuttgarter Oldtimerlinie wieder in Betrieb – Historische Straßenbahnen erneut zum Fernsehturm. (Nicht mehr online verfügbar.) Stuttgarter Straßenbahnen AG, 15. Dezember 2017, archiviert vom Original am 16. Dezember 2017; abgerufen am 16. Dezember 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Fahrplanwechsel bei der SSB am 9. Dezember. Pressemitteilung der Stuttgarter Straßenbahnen AG vom 27. November 2018.
- Brand in Busdepot: Hoher Schaden und 25 Fahrzeuge zerstört. n-tv.de, 1. Oktober 2021.
- Andrea Jenewein: Ausgebrannte Bus-Oldtimer in Stuttgart: „Dagegen ist ein Rolls Royce ein Massenprodukt“. In: StN.de (Stuttgarter Nachrichten). 1. Oktober 2021, abgerufen am 7. Oktober 2021.
- Erste SSB-Wasserstofftankstelle eröffnet. In: SWR aktuell. 10. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- Zwei Millionen Kilometer gefahren. In: Esslinger Zeitung. 10. Februar 2016, ZDB-ID 125919-2, S. 6.
- Wolfgang Schulz-Braunschmidt: SSB-Hybridbusse tanken auch beim Bremsen. In: Stuttgarter Zeitung. 11. September 2015, abgerufen am 9. August 2019.
- Josef Schunder: Das müssen Sie zur neuen Schnellbuslinie wissen. In: Stuttgarter Zeitung. 18. Oktober 2018, abgerufen am 9. August 2019.
- Premiere für den Volvo 7900 EA in Deutschland: Vollelektrische Gelenkbus-Power für Stuttgart. Volvo Busse Deutschland, 16. September 2020, abgerufen am 29. September 2020.
- on-demand Flotte: moovel Group und SSB AG planen ergänzendes Mobilitätsangebot für den Stuttgarter Nahverkehr. Pressemitteilung. moovel Group, 12. Dezember 2017, abgerufen am 2. März 2020.
- Sebastian Gall: Flexibel unterwegs mit dem Flex-Bus. In: Stuttgarter Zeitung. 7. November 2018, abgerufen am 2. März 2020.
- Neuer Mobilitätsdienst SSB Flex startet am 1. Juni 2018 in Stuttgart. Pressemitteilung. Stuttgarter Straßenbahnen, 30. Mai 2018, abgerufen am 2. März 2020.
- Konstantin Schwarz: Wie funktioniert SSB-Flex in Stuttgart? In: Stuttgarter Zeitung. 31. Juli 2019, abgerufen am 2. März 2020.
- SSB Flex zur Hauptverkehrszeit im Synergiepark Vaihingen. Pressemitteilung. Stuttgarter Straßenbahnen, 3. Dezember 2019, abgerufen am 3. März 2020.
- Geschichte der END auf www.end-verkehr.de (Memento des Originals vom 15. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gottfried Bauer: Von der Pferdebahn zur Stadt- und S-Bahn – Der öffentliche Nahverkehr im Stuttgarter Westen. In: Hansmartin Bruckmann (Hrsg.): Von der Gründerzeit zur Gegenwart – Beiträge zum Stuttgarter Westen. Chronik-Verlag Frank-Michael Bräuchle, Stuttgart 1984, ISBN 3-925110-00-3.
- Ronald Kiebler: Dem Obus soll die Zukunft gehören.
- Dorothee Roth: KVV-Stimme. ka-news, 7. Dezember 2005, abgerufen am 11. November 2011.
- Frank Rothfuss: Die Stimme Stuttgarts. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Stuttgarter Nachrichten. 21. August 2009, archiviert vom Original am 21. Juni 2010; abgerufen am 11. November 2011.
- Neu am Pragsattel: Haltestelle wirbt für Mercedes-Benz Bank. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Stuttgart, 29. Juni 2017, ehemals im Original; abgerufen am 29. Juni 2017. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Wolfgang Schulz-Braunschmidt: Die SSB stellen sich auf magere Jahre ein. In: Stuttgarter Zeitung. Band 70, Nr. 149, 2. Juli 2014, S. 19 (online).
- Jan-Philipp Schütze: SSB droht Defizit von 631 Millionen Euro. In: Esslinger Zeitung. 1. Juli 2015, ZDB-ID 125919-2, S. 6.
- Geschäftsbericht 2017 (PDF-Version). (PDF) Stuttgarter Straßenbahnen AG, 20. April 2018, abgerufen am 4. April 2019.
Digitaler Geschäftsbericht 2017. Stuttgarter Straßenbahnen AG, 2018, abgerufen am 4. April 2019.