Berliner Platz (Stuttgart)
Der Berliner Platz ist ein Platz westlich der Stadtmitte von Stuttgart, durch den die Straße „Berliner Platz“ verläuft. Am östlichen Rand liegt das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle. Der Berliner Platz ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.
Lage und Anbindung
Der Berliner Platz liegt an der Grenze der Stadtbezirke Stuttgart-Mitte und Stuttgart-West. Der Straßenabschnitt mit der Adresse „Berliner Platz“ verläuft annähernd in nord-südlicher Richtung. Beidseits befinden sich die Grünanlagen des Platzes.[1] Die westliche Grünanlage, zu Stuttgart-West gehörig, wird „Silcheranlage“ genannt. Gegenüber im Osten, auf dem Gebiet von Stuttgart-Mitte, steht das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle mit der Adresse Berliner Platz 1–3 (Berliner Platz 1 ist das Konzertgebäude, Berliner Platz 3 das Kongressgebäude). Der Straßenabschnitt „Berliner Platz“ geht im Norden in die Seidenstraße über, die südliche Fortsetzung ist die Fritz-Elsas-Straße.
Umrandet ist der Platz von der Silcherstraße im Westen, der Büchsenstraße im Osten und der Schlossstraße im Süden. Die nördliche Begrenzung bilden die Breitscheidstraße und das Bosch-Areal, ein Gebäudeensemble unter anderem mit Geschäften, Gastronomie, einem Kino und dem Literaturhaus Stuttgart.
Hervorstechend sind die beiden Gebäude des Kultur- und Kongresszentrums Liederhalle am Ostrand. Im Süden, auf der gegenüberliegenden Seite der Schlossstraße, befinden sich Bürogebäude sowie ein markanter fünfstöckiger Bau mit dem Institut français und dem französischen Generalkonsulat. Am Rand der Grünfläche „Silcheranlage“ im Westen steht ein großer Bürokomplex des Versicherungsunternehmens HUK Coburg.
An der zweigeteilten Haltestelle Berliner Platz (Liederhalle) verkehren die Straßenbahnlinien U 4, U 14 und U 29 sowie die Buslinien 41, 41 und N3. An der Haltestelle Berliner Platz (Hohe Straße) halten die Linien U 2, U 4, U 14 und U 34.[2]
Historie
Der Stuttgarter Gemeinderat beschloss am 19. Juli 1956, diesen Bereich Berliner Platz zu nennen. In einem entsprechenden Dokument des Statistischen Amts von 28. August 1956 sind die Felder „bisherige Bezeichnung“, „benannt nach“ und „Anlass der Benennung“ ohne Inhalt. Den Berliner Platz gab es bereits vor dem Krieg, allerdings als namenlose Grünfläche mit Bäumen zwischen Seidenstraße und Liederhalle bzw. Büchsenbad. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die neue Liederhalle fertiggestellt und eingeweiht wurde, musste auch das Vorfeld gestaltet werden. In den Zeiten der Deutschen Teilung, des Kalten Krieges und der geteilten Stadt Berlin war die Benennung Berliner Platz opportun und lag im damaligen Zeitgeist. Einen Bezug des Platzes zu Berlin gab es in historischer Zeit nicht und gibt es auch heute nicht. Die Benennung war rein politisch motiviert. Im Nachschlagewerk „Die Stuttgarter Straßennamen“ ist lediglich festgehalten: „Berliner Platz (benannt 1956, Stadtteil Stuttgart-Mitte) nach der deutschen Hauptstadt Berlin.“[3]
Zu Ehren des Pfarrers und Ingenieurs Philipp Matthäus Hahn (1739–1790) wurde auf dem Platz ein Denkmal errichtet. Es wurde von Peter Otto Heim geschaffen und am 14. Dezember 1956 eingeweiht. Die Bronze-Kugel auf dem Marmor-Sockel stellt den Himmelsglobus dar. Hahn hatte sich mit Sonnenuhren und Teleskopen beschäftigt.
Am Jahrestag der Wiedervereinigung 1990 ist am Berliner Platz ein so genannter Friedensbaum gepflanzt worden, gegen den Demonstranten protestiert hatten.[4]
Einen Berliner Platz gibt es in vielen anderen deutschen Städten, darunter in Erfurt, Lübeck, Gießen und Ludwigshafen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Berliner Platz bei Google Maps: Grünflächen beidseits der Straße „Berliner Platz“, im Osten die Liederhalle Stuttgart.
- Stuttgarter Zeitung, Stuttgart, Germany: Berliner Platz in Stuttgart: Knotenpunkt soll sicherer werden. In: stuttgarter-zeitung.de. (stuttgarter-zeitung.de [abgerufen am 26. Januar 2018]).
- Landeshauptstadt Stuttgart (Hrsg.): Die Stuttgarter Straßennamen. Silberburg-Verlag, 2003, ISBN 978-3-87407-748-4.
- Stuttgarter Zeitung: 25 Jahre Deutsche Einheit: Unfriedliche Szenen unterm Friedensbaum. (stuttgarter-zeitung.de [abgerufen am 26. Januar 2018]).