Fasanenhof (Stuttgart)

Der Fasanenhof i​st ein südlich gelegener Stadtteil d​er Landeshauptstadt Stuttgart.

Hochhaus »Salute« im Fasanenhof

Geschichte

Der Name „Fasanenhof“ rührt vom Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg her, der an der Stelle der heutigen Siedlung 1730 eine Fasanerie erstellte. Ergänzt wurden die Bauten 1783, als Herzog Carl Eugen zusammen mit seiner Gemahlin Franziska von Hohenheim ein Lustschloss erbauen ließ. Aus dieser Zeit stammte auch der Name „Fasanenhof“. Der Bruder des Herzogs, Friedrich Eugen, errichtete sogar ein Tempelchen gewidmet der Göttin Flora. Daher der Garten, in dem der Tempel lag, wurde „Floride“ oder auch „La Floride“ bezeichnet. Einer der späteren Besitzer des Fasanenhofs war der junge Stuttgarter Jurist Ludwig Heigelin (1775–1804), der ihn 1799 kaufte und dort mit seiner Frau Karoline geb. Vischer (1779–1853) und dem Sohn Karl Marcell (1798–1833) wohnte. Seine Witwe verkaufte das Hofgut 1805. Nach ihm ist die Heigelinstraße im Fasanenhof-Ost benannt.[1] Das bis dahin vor allem landwirtschaftlich genutzte Gebiet der heutigen Siedlung gehörte bis 1940 zu Leinfelden-Echterdingen. 1940 wurde es an die Stadt Stuttgart verkauft und gehört seitdem zum Stadtbezirk Stuttgart-Möhringen.

Die Fasanenhof-Siedlung

Schon 1940 wurde die Idee einer zu Stuttgart gehörenden Großsiedlung öffentlich gehandhabt. Tatsächlich konnten die ersten Wohnungen erst 1960 bezogen werden. 8 Jahre lang dauerte die Bauphase. Insgesamt wurde Wohnplatz für 10 000 Menschen geschaffen. 2011 lebten noch 6416 Bewohner in der Wohnanlage.[2] Die Siedlung enthält drei zwanzigstöckige Hochhäuser, drei achtstöckige Gebäude und dreistöckige Reihenhäuser. Das reine Wohngebiet wurde in späterer Zeit durch ein Gewerbegebiet östlich der Bundesstraße 27 erweitert (Stadtteil Fasanenhof-Ost).[3]

Einrichtungen

  • Grundschule
  • fünf Kindergärten/-tagesstätten
  • drei Kirchen/-Gemeindezentren
  • Senioren-/Behindertenwohnanlagen
  • Ergotherapie
  • Sportgelände (1. SV Fasanenhof 1965 e. V.)

Stadtbahn

Seit d​em 11. Dezember 2010 fährt d​ie U6 d​er Stadtbahn Stuttgart b​is zum Fasanenhof. Es g​ibt vier Haltestellen, z​wei im Wohngebiet u​nd zwei i​m Gewerbegebiet, w​o sich u. a. d​ie EnBW-City befindet.[4] Über e​in Verlängerung d​er Strecke w​ird Fasanenhof m​it einer Fahrzeit v​on 5 Minuten direkt a​n den Flughafen angebunden. Deren Bau begann i​m Oktober 2017, d​ie Eröffnung erfolgte a​m 11. Dezember 2021.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jürg Arnold: Beiträge zur Geschichte der Familie Otto und der Familie Heigelin, Ostfildern 2012, S. 217.
  2. Stuttgart.de.
  3. Fasanenhof auf Stuttgart.de.
  4. Archivlink (Memento vom 7. Januar 2014 im Internet Archive)
  5. Stadtbahnlinie U6 - 2. Teilabschnitt - Fasanenhof bis Flughafen/Messe. Stuttgarter Straßenbahnen AG, abgerufen am 27. Mai 2021.
Commons: Fasanenhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.