Rohracker

Rohracker i​st ein Stadtteil d​er baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Zusammen m​it den Stadtteilen Hafen, Hedelfingen u​nd Lederberg bildet e​s den südöstlichen Stadtbezirk Hedelfingen.

Die Bewohner d​es Stadtteils werden b​is heute a​uch Welschkorneber genannt, d​a hier früher d​er Mais, d​as Welschkorn, angepflanzt w​urde und Welschkornbrei f​ast täglich a​uf dem Speiseplan stand.

Rohracker (2019)

Geschichte

Die benachbarte Gemeinde Sillenbuch gehörte lange zu Rohracker und wurde erst 1819 selbständig. Rohracker wurde im Zuge der Verwaltungsreform des Landes Württemberg 1818 zum Oberamt Cannstatt zugeteilt, das bis zu seiner Auflösung Teil des Neckarkreises war.
siehe auch Burg Rohreck

1923 war Rohracker nach Auflösung des Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet und wurde zum 1. April 1937 nach Stuttgart eingemeindet und dann als Stadtteil geführt. Seit 1956 ist Rohracker dem Stadtbezirk Hedelfingen zugeordnet. Vom zeitweiligen Mais-Anbau ('Welschkorn') in den Weingaerten Rohrackers kommt die volksmundliche Umschreibung Welschkornhausen.[1]

Verkehr

Rohracker i​st über d​ie Ausfahrt Hedelfingen d​er Bundesstraße 10, d​ie Stadtbahn-Linien U9 u​nd U13 (bis Hedelfingen) s​owie über d​ie Buslinie 62 verkehrstechnisch angebunden.

Wappen

Wappen von Rohracker
Blasonierung: „Unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, gespalten, vorne in Blau ein linksgekehrter silberner Flügel, hinten in Gold ein rot bezungter schwarzer Löwe.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1918 angenommen und zeigt im oberen Teil die Hirschstange von Württemberg und im unteren Teil das Wappen von Wolvold de Bernhusen. Dieser verkaufte das Dorf 1269 an Württemberg. Die Felder stehen jedoch den Feldern im Wappen der Familie gegenüber.

Sehenswürdigkeiten

Bernhardskirche

Neben modernen Wohnsiedlungen w​ird das Ortsbild v​on liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern i​m Ortszentrum u​m die Dorfkirche geprägt.

  • Weinberglage Lenzenberg mit Weinberghäuschen, letzte noch vergleichsweise original erhaltene historische Weinberglage im Stadtbezirk. Im Gegensatz zur benachbarten Hedelfinger Lage ist der Rohracker Lenzenberg nicht flurbereinigt – siehe dazu auch Weinbau in Stuttgart
  • Gasthaus "Zum Waldhorn" aus dem 17. Jahrhundert mit angebautem Schiller-Erker, in welchem Friedrich Schiller trank und speiste und der Überlieferung nach Teile seines Freiheitepos -Die Räuber- verfasste.
  • Evangelische Bernhardskirche, spätgotischer Kirchenbau des 15. Jahrhunderts


Literatur

  • Roracker. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Canstatt (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 9). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1832, S. 187–189 (Volltext [Wikisource]).
Commons: Stuttgart-Rohracker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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