Spitze (Kürten)
Spitze ist ein Ortsteil in der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Spitze Gemeinde Kürten | ||
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Postleitzahl: | 51515 | |
Vorwahl: | 02207 | |
Lage von Spitze in Kürten | ||
Kreuzung in Spitze mit zwei Gasthäusern 2017 |
Beschreibung
Die Herkunft des Namens ist nicht abschließend geklärt. In der Wiebekingschen Karte erscheint der Ort als „Bitzen“, was so viel heißt wie Quelle, Pütz oder Brunnen. Wenn man ein kurzes Stück in Richtung Herrenstrunden geht, kommt man an ein Feuchtgebiet, das auf eine ehemalige Quelle oder einen Bach hindeutet. Möglicherweise hat sich daraus der Name Spitze entwickelt.[1]
Spitze ist ein Verkehrsknotenpunkt der Region mit den angrenzenden Nachbarorten Dürscheid, Bechen, Eikamp, Herkenrath, Moitzfeld (Autobahnanbindung), Herrenstrunden und Bergisch Gladbach, die verkehrstechnisch gut angebunden sind.
Geschichte
Die Jakobus-Kapelle in Spitze wurde 1663 erstmals urkundlich erwähnt, als sich die Gemeinde Dürscheid 50 Taler „zum Besten der Kapelle in Spitz“ lieh.[2]
In der Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 ist der Ort eingezeichnet.
Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und die Honschaft Dürscheid, zu der auch Spitze gehörte, wurde politisch der Mairie Bensberg im Arrondissement Mülheim am Rhein zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein. Spitze zählte 1830 41 Einwohner.[3]
In der Aufstellung des Königreichs Preußens für die Volkszählung 1885 wurde Spitze aufgeführt als Wohnplatz der Landgemeinde Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.[4] Zu dieser Zeit wurden 21 Wohnhäuser mit 116 Einwohnern gezählt.
Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Gemeinde Kürten mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit dem bis dahin selbstständigen Gemeinden Bechen und Olpe und Teilen der Stadt Bensberg zur Gemeinde Kürten zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Spitze Teil der Gemeinde Kürten.
Bergbau
In Spitze wurde seit 1869 Eisenerz auf der Grube Luther in einem großen Tagebau gewonnen. Seit 1888 mussten Schächte abgeteuft werden, weil das Deckgebirge für den Tagebau zu mächtig wurde. Ende Oktober 1895 wurde der Betrieb eingestellt. In den späteren Jahren kam es mehrfach zu Versuchsarbeiten. Man musste aber immer wieder feststellen, dass der Bergbau nicht mehr lohnte.
Die riesige Pinge des Tagebaus der Grube Luther hat die ehemalige Stadt Bensberg in den 1960er Jahren als Müllkippe benutzt.[5]
Einzelnachweise
- Strassennamen der Gemeinde Kürten – Herkunft und Bedeutung, Orts- und Weilernamen Nr. 41. Abgerufen am 8. April 2017.
- Robert Plötz, Peter Rückert: Jakobuskult im Rheinland. Gunter Narr Verlag.
- Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen, Berlin und Stettin, 1830
- Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
- Herbert Stahl (Redaktion): Das Erbe des Erzes, Band 3, Die Gruben in der Paffrather Kalkmulde, S. 60, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-932326-49-0