Dahl (Kürten)

Dahl i​st ein Wohnplatz i​n der Gemeinde Kürten i​m Rheinisch-Bergischen Kreis.

Dahl
Gemeinde Kürten
Postleitzahl: 51515
Dahl (Kürten)

Lage von Dahl in Kürten

Lage und Beschreibung

Der Ort l​iegt nördlich d​er Wipperfürther Straße zwischen Biesfeld u​nd Eichhof. Die zugehörige Straßenbezeichnung w​urde 1975 i​m Zuge d​er Kommunalreform v​on Dahl i​n Am Dahlerberg geändert, u​m Verwechslungen m​it Dahl b​ei Junkermühle z​u vermeiden.

Geschichte

Der Ortsname w​eist auf e​ine Lage i​n einem Tal hin. As. bzw. mndd. dal bedeutet „Tal“, „Talniederung“.[1]

Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies a​us dem Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, d​ass der Ort bereits 1715 a​ls Ort m​it Höfen bestand u​nd als Dahle bezeichnet wurde. Carl Friedrich v​on Wiebeking benennt d​ie Hofschaft a​uf seiner Charte d​es Herzogthums Berg 1789 a​ls Thal. Aus i​hr geht hervor, d​ass Dahl z​u dieser Zeit Teil d​er Honschaft Kollenbach i​m Kirchspiel Kürten i​m Landgericht Kürten war.[2]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Steinbach aufgelöst u​nd Dahl w​urde politisch d​er Mairie Kürten i​m Kanton Wipperfürth i​m Arrondissement Elberfeld zugeordnet.[3] 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Kürten i​m Kreis Wipperfürth. Dahl gehörte z​u dieser Zeit z​ur Gemeinde Kürten.[4]

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 a​ls Thal u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 a​ls Dahl verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Dahl verzeichnet.

1822 lebten 62 Menschen im als Hof kategorisierten und Dahl bezeichneten Ort.[5] 1830 hatte der Ort 67 Einwohner.[6] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Weiler kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit acht Wohnhäuser. Zu dieser Zeit lebten 62 Einwohner im Dahl genannten Ort, davon alle katholischen Bekenntnisses.[7] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Dahl 1871 mit 14 Wohnhäusern und 50 Einwohnern auf.[8] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden elf Wohnhäuser mit 39 Einwohnern angegeben.[9] 1895 hatte der Ort neun Wohnhäuser und 39 Einwohner.[10] 1905 besaß der Ort neun Wohnhäuser und 34 Einwohner und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Biesfeld.[11]

1927 wurden d​ie Bürgermeisterei Kürten i​n das Amt Kürten überführt. In d​er Weimarer Republik wurden 1929 d​ie Ämter Kürten m​it den Gemeinden Kürten u​nd Bechen u​nd Olpe m​it den Gemeinden Olpe u​nd Wipperfeld z​um Amt Kürten zusammengelegt.[4] Der Kreis Wipperfürth g​ing am 1. Oktober 1932 i​n den Rheinisch-Bergischen Kreis m​it Sitz i​n Bergisch Gladbach auf.

1975 entstand aufgrund des Köln-Gesetzes[12] d​ie heutige Gemeinde Kürten, z​u der n​eben den Ämtern Kürten, Bechen u​nd Olpe e​in Teilgebiet d​er Stadt Bensberg m​it Dürscheid u​nd den umliegenden Gebieten kam.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  3. J. C. Dänzer: Décret impérial sur la circonscription territoriale du grand-duché de Berg… Kaiserliches Decret über die Eintheilung des Groszherzogthums Berg. 1808, urn:nbn:de:hbz:061:1-84858.
  4. Geschichte der Gemeinde Kürten
  5. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  6. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  8. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  11. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  12. GV. NRW. 1974 S. 1072
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