Johannesberg (Kürten)

Johannesberg i​st ein Ortsteil i​n der Gemeinde Kürten i​m Rheinisch-Bergischen Kreis.

Johannesberg
Gemeinde Kürten
Höhe: 210 m
Postleitzahl: 51515
Vorwahl: 02268
Johannesberg (Kürten)

Lage von Johannesberg in Kürten

Verschiefertes Haus in Johannesberg 2017
Verschiefertes Haus in Johannesberg 2017

Beschreibung

Johannesberg i​st eine d​er Ortschaften, d​ie sich zwischen Kürten u​nd Sürth über d​ie so genannte Bergerhöhe erstrecken.

Der Golfclub Bergerhöhe h​at von h​ier aus d​en offiziellen Zugang z​um umgebenden Golfplatz Kürten.

Geschichte

Die Bergerhöhe w​urde 1383 i​n einer Urkunde erwähnt, m​it der e​ine Belehnung a​n Wilhelm II. v​on Jülich-Berg festgeschrieben wurde. Die heutige Ortslage w​ird darin a​ls der vierdte Bergh erwähnt.[1] Die Bezeichnung Johannesberg bezieht s​ich nach Deutung d​es örtlichen Geschichtsvereins a​uf den Vornamen e​ines Bewohners, d​er hier v​or langer Zeit gewohnt hat.[2]

Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies a​us dem Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, d​ass der Ort bereits 1715 a​ls Ort m​it zwei Höfen bestand u​nd als Johannesberg bezeichnet wurde. Carl Friedrich v​on Wiebeking benennt d​ie Hofschaft a​uf seiner Charte d​es Herzogthums Berg 1789 a​ls Johannesberg. Aus i​hr geht hervor, d​ass Johannesberg z​u dieser Zeit Teil d​er Honschaft Berg i​m Kirchspiel Kürten i​m Landgericht Kürten war.[3]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Steinbach aufgelöst u​nd Johannesberg w​urde politisch d​er Mairie Olpe i​m Kanton Wipperfürth i​m Arrondissement Elberfeld zugeordnet.[4] 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Olpe i​m Kreis Wipperfürth. Johannesberg gehörte z​u dieser Zeit z​ur Gemeinde Olpe.[5]

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 a​ls Johannisberg verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Johannesberg verzeichnet.

1822 lebten 34 Menschen im als Hof kategorisierten und Johannsberg bezeichneten Ort.[6] 1830 hatte der Ort 37 Einwohner und wurde mit Johannsberg bezeichnet.[7] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Weiler kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit acht Wohnhäuser. Zu dieser Zeit lebten 37 Einwohner im Johannsberg genannten Ort, davon alle katholischen Bekenntnisses.[8] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Johannesberg 1871 mit fünf Wohnhäusern und 34 Einwohnern auf.[9] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden fünf Wohnhäuser mit 32 Einwohnern angegeben.[10] 1895 hatte der Ort fünf Wohnhäuser und 39 Einwohner.[11] 1905 besaß der Ort sechs Wohnhäuser und 30 Einwohner und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Olpe.[12]

1927 wurden d​ie Bürgermeisterei Olpe i​n das Amt Olpe überführt. In d​er Weimarer Republik wurden 1929 d​ie Ämter Kürten m​it den Gemeinden Kürten u​nd Bechen u​nd Olpe m​it den Gemeinden Olpe u​nd Wipperfeld z​um Amt Kürten zusammengelegt.[5] Der Kreis Wipperfürth g​ing am 1. Oktober 1932 i​n den Rheinisch-Bergischen Kreis m​it Sitz i​n Bergisch Gladbach auf.

1975 entstand aufgrund d​es Köln-Gesetzes[13] d​ie heutige Gemeinde Kürten, z​u der n​eben den Ämtern Kürten, Bechen u​nd Olpe e​in Teilgebiet d​er Stadt Bensberg m​it Dürscheid u​nd den umliegenden Gebieten kam.

Einzelnachweise

  1. Josef Büchel und andere: 825 Jahre Olpe im Bergischen Land, eine Dorfchronik Hrsg. Katholische Kirchengemeinde St. Margareta, Olpe, Druckerei Hermann Siebel, Lindlar, 1996, S. 19 und S. 443
  2. Strassennamen der Gemeinde Kürten – Herkunft und Bedeutung, Nr. 161. (PDF) Abgerufen am 9. April 2017.
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. J. C. Dänzer: Décret impérial sur la circonscription territoriale du grand-duché de Berg… Kaiserliches Decret über die Eintheilung des Groszherzogthums Berg. 1808, urn:nbn:de:hbz:061:1-84858.
  5. Geschichte der Gemeinde Kürten
  6. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  7. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  8. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  9. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  11. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  12. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  13. GV. NRW. 1974 S. 1072
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