Unterossenbach

Unterossenbach i​st ein Wohnplatz i​n der Gemeinde Kürten i​m Rheinisch-Bergischen Kreis.

Unterossenbach
Gemeinde Kürten
Postleitzahl: 51515
Unterossenbach (Kürten)

Lage von Unterossenbach in Kürten

Lage und Beschreibung

Der Ort l​iegt östlich d​er Bundesstraße 506 b​ei Oberossenbach u​nd Eisenkaul.

Geschichte

Ein Ossenbach b​ei Kürten w​urde erstmals i​m Jahr 1439 a​ls Ossenberg urkundlich erwähnt.[1] Der Appellativ i​m Ortsnamen g​eht wie unschwer erkennbar a​uf einen Berg zurück, d​as Bestimmungswort Ossen bedeutet „Ochsen.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies aus d​em Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, d​ass der Ort bereits 1715 als Ort m​it mehreren Höfen bestand u​nd als Ossenbach bezeichnet wurde. Aus der Charte d​es Herzogthums Berg 1789 von Carl Friedrich v​on Wiebeking geht hervor, d​ass Unterossenbach z​u dieser Zeit Teil der Honschaft Bechen im Kirchspiel Kürten im Landgericht Kürten war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Steinbach aufgelöst und Unterossenbach wurde politisch der Mairie Kürten im Kanton Wipperfürth im Arrondissement Elberfeld zugeordnet.[3] 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Kürten im Kreis Wipperfürth. Unterossenbach gehörte zu dieser Zeit zur Gemeinde Bechen.[4]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Unter Ossmich und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Unter Ossenbach verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Unterossenbach verzeichnet.

1822 lebten 61 Menschen im als Hof kategorisierten und Unter-Ossenbach bezeichneten Ort.[5] 1830 hatte der Ort 67 Einwohner.[6] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Weiler kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zehn Wohnhäuser. Zu dieser Zeit lebten 79 Einwohner im Ort, davon alle katholischen Bekenntnisses.[7] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Unterossenbach 1871 mit 13 Wohnhäusern und 74 Einwohnern auf.[8] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden 13 Wohnhäuser mit 60 Einwohnern angegeben.[9] 1895 hatte der Ort elf Wohnhäuser und 62 Einwohner, der Ort wird Unter Ossenbach genannt.[10] 1905 besaß der Ort elf Wohnhäuser und 69 Einwohner und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Bechen.[11]

1927 wurden d​ie Bürgermeisterei Kürten i​n das Amt Kürten überführt. In d​er Weimarer Republik wurden 1929 d​ie Ämter Kürten m​it den Gemeinden Kürten u​nd Bechen u​nd Olpe m​it den Gemeinden Olpe u​nd Wipperfeld z​um Amt Kürten zusammengelegt.[4] Der Kreis Wipperfürth g​ing am 1. Oktober 1932 i​n den Rheinisch-Bergischen Kreis m​it Sitz i​n Bergisch Gladbach auf.

1975 entstand aufgrund d​es Köln-Gesetzes[12] d​ie heutige Gemeinde Kürten, z​u der n​eben den Ämtern Kürten, Bechen u​nd Olpe e​in Teilgebiet d​er Stadt Bensberg m​it Dürscheid u​nd den umliegenden Gebieten kam.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  3. J. C. Dänzer: Décret impérial sur la circonscription territoriale du grand-duché de Berg… Kaiserliches Decret über die Eintheilung des Groszherzogthums Berg. 1808, urn:nbn:de:hbz:061:1-84858.
  4. Geschichte der Gemeinde Kürten
  5. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  6. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  8. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  11. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  12. GV. NRW. 1974 S. 1072
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