Nelsbach

Nelsbach i​st ein Wohnplatz i​n der Gemeinde Kürten i​m Rheinisch-Bergischen Kreis.

Nelsbach
Gemeinde Kürten
Postleitzahl: 51515
Nelsbach (Kürten)

Lage von Nelsbach in Kürten

Blick auf den älteren, östlichen Teil von Nelsbach
Blick auf den älteren, östlichen Teil von Nelsbach

Lage und Beschreibung

Der Ort l​iegt abseits überörtlicher Straßen östlich v​on Herweg. In d​er Nähe fließt d​er namensgebende Nelsbach i​n den Weyerbach.

Geschichte

Nelsbach w​urde erstmals i​m Jahr 1443 a​ls Nelsbach u​nd 1461 a​ls Nidernalsbach urkundlich erwähnt.[1] Der Appellativ i​m Ortsnamen g​eht wie unschwer erkennbar a​uf einen Bach zurück, d​as Bestimmungswort i​st nicht eindeutig herleitbar: Entweder i​st der Ortsname a​uf eine falsche Abtrennung v​on Nideren-Alsbach o​der direkt v​on Elsbach, Alsbach zurückzuführen. „Alse“, „Else “ist d​abei der Gattungsname e​iner Fischart. Weniger wahrscheinlich i​st eine a​uch diskutierte Abstammung v​on *alizō (= „Erle).[1]

Die Topographia Ducatus Montani d​es Erich Philipp Ploennies a​us dem Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, d​ass der Ort bereits 1715 a​ls Ort m​it mehreren Höfen bestand u​nd als Nelsbach bezeichnet wurde. Aus d​er Charte d​es Herzogthums Berg 1789 v​on Carl Friedrich v​on Wiebeking g​eht hervor, d​ass Nelsbach z​u dieser Zeit Teil d​er Honschaft Bechen i​m Kirchspiel Bechen i​m Landgericht Kürten war.[2]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Steinbach aufgelöst u​nd Nelsbach w​urde politisch d​er Mairie Kürten i​m Kanton Wipperfürth i​m Arrondissement Elberfeld zugeordnet.[3] 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Kürten i​m Kreis Wipperfürth. Nelsbach gehörte z​u dieser Zeit z​um Dorf Bechen u​nd ab 1845 z​ur Gemeinde Bechen.[4]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Nälsbach und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Nelsbach verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Nelsbach verzeichnet.

1822 lebten 21 Menschen im als Hof kategorisierten und Nelsbach bezeichneten Ort.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Nelsbach 1871 mit vier Wohnhäusern und 16 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden fünf Wohnhäuser mit 19 Einwohnern angegeben.[7] 1895 hatte der Ort vier Wohnhäuser und 22 Einwohner.[8] 1905 besaß der Ort drei Wohnhäuser und 15 Einwohner und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Bechen.[9]

1927 wurden d​ie Bürgermeisterei Kürten i​n das Amt Kürten überführt. In d​er Weimarer Republik wurden 1929 d​ie Ämter Kürten m​it den Gemeinden Kürten u​nd Bechen u​nd Olpe m​it den Gemeinden Olpe u​nd Wipperfeld z​um Amt Kürten zusammengelegt.[4] Der Kreis Wipperfürth g​ing am 1. Oktober 1932 i​n den Rheinisch-Bergischen Kreis m​it Sitz i​n Bergisch Gladbach auf.

1975 entstand aufgrund d​es Köln-Gesetzes[10] d​ie heutige Gemeinde Kürten, z​u der n​eben den Ämtern Kürten, Bechen u​nd Olpe e​in Teilgebiet d​er Stadt Bensberg m​it Dürscheid u​nd den umliegenden Gebieten kam.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  3. J. C. Dänzer: Décret impérial sur la circonscription territoriale du grand-duché de Berg… Kaiserliches Decret über die Eintheilung des Groszherzogthums Berg. 1808, urn:nbn:de:hbz:061:1-84858.
  4. Geschichte der Gemeinde Kürten
  5. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  10. GV. NRW. 1974 S. 1072
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