Schienenverkehr in Bosnien und Herzegowina
Der Schienenverkehr in Bosnien und Herzegowina wird von zwei Eisenbahngesellschaften betrieben, die aus den Jugoslawischen Eisenbahnen (JŽ) hervorgegangen sind:
Diese Zweiteilung beruht auf der Teilung Bosniens und Herzegowinas in zwei Entitäten infolge des Dayton-Vertrages. Die Koordination zwischen beiden Gesellschaften erfolgt durch eine Dachgesellschaft, die Bosanskohercegovačka željeznička javna korporacija (BHŽJK).
Das Rollmaterial der ŽFBH und der ŽRS insbesondere im Regionalverkehr ist im Fahrgastbereich schlecht unterhalten. Anschlüsse, vor allem in den Umsteigebahnhöfen in Sarajevo, Doboj und Banja Luka, bestehen nur vereinzelt. Ohne technische Notwendigkeit werden an den Grenzen zwischen den ŽFBH und den ŽRS die Lokomotiven gewechselt.
Streckennetz
Die Länge des bosnisch-herzegowinischen Schienennetzes beträgt derzeit 1026 Kilometer. Es war früher bedeutend umfangreicher, um das Jahr 1970 wurden jedoch etliche Schmalspurstrecken in bosnischer Spurweite stillgelegt.
Die beiden Eisenbahnhauptachsen des Landes sind:
- in Süd-Nord-Richtung: (Ploče–) Čapljina–Mostar–Konjic–Sarajevo im Tal der Neretva und weiter nach Zenica–Doboj–Šamac im Bosnatal (Paneuropäischer Verkehrskorridor Nr. Vc)
- in West-Ost-Richtung: (Zagreb–Sunja–) Dobrljin–Banja Luka –Doboj –Tuzla–Zvornik (–Loznica)
Zudem führt die Bahnstrecke Belgrad–Bar mit einem Haltepunkt in Štrpci sowie die schmalspurige Museumsbahn Šarganska osmica jeweils auf einem kurzen Abschnitt über bosnisch-herzegowinisches Territorium.
Das Schienennetz ist in schlechtem Zustand. Es existieren zahlreiche Langsamfahrstellen und personalaufwendige Sicherungsanlagen.
Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH)
Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft im Besitz der Föderation Bosnien und Herzegowina |
Gründung | 2001 |
Sitz | Sarajevo, Bosnien und Herzegowina |
Branche | Transport |
Website | www.zfbh.ba |
Die Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH), deutsch Eisenbahnen der Föderation Bosnien und Herzegowina, haben ihren Sitz in Sarajevo und betreiben die Strecken in der Föderation Bosnien und Herzegowina.
Die ŽFBH entstanden 2001 aus der Fusion der bosniakisch kontrollierten Željeznice Bosne i Hercegovine (ŽBH) und der kroatisch kontrollierten Željeznice Herceg-Bosne (ŽHB).[1] Seit 1992 ist die ŽBH/ŽFBH Mitglied der UIC und nutzt den UIC-Ländercode 49.
Das Streckennetz der ŽFBH hat folgenden Umfang:[2]
Mehrgleisigkeit | Länge |
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eingleisig | 540 km |
zweigleisig | 68 km |
Total | 608 km |
elektrifiziert | Länge |
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mit 25 kV 50 Hz | 441 km |
Dieselbetrieb | 167 km |
Total | 608 km |
Güterverkehr
Für den Güterverkehr spielt die Bahn eine wichtige Rolle, insbesondere im Bereich der industriellen Zentren des Landes. Hauptnutzer und Großkunden im Güterverkehr sind neben den Chemiebetrieben der Kohlebergbau in Tuzla, die Eisenwerke sowie das Unternehmen ArcelorMittal in Zenica, die erzverarbeitenden Betriebe in Zenica und Tuzla und das Aluminiumwerk in Mostar.
Die untenstehende Grafik zeigt die Menge der im transportierten Güter in Tausend Tonnen auf den Linien der öffentlichen Eisenbahnen der Föderation von Bosnien und Herzegowina.[3]
Personenverkehr
Innerhalb Bosnien und Herzegowinas hat die Eisenbahn heute nur eine geringe Bedeutung im Personenverkehr, der Großteil des öffentlichen Verkehrs wird mit Reisebussen abgewickelt. In der Föderation Bosnien und Herzegowina gibt es folgende Verbindungen:[4]
- Sarajevo–Zenica: Fünf Zugpaare pro Tag
- Sarajevo–Konjic: Drei Zugpaare pro Tag
- Schnellzugverbindung Sarajevo–Konjic–Mostar–Čapljina: Ein Zugpaar pro Tag[5]
Die Schnellzugverbindung in das kroatische Zagreb gibt es derzeit nicht, ebenso entfallen die Schnellzüge zwischen Sarajevo und Doboj.
Die ŽFBH haben im Juli 2005 neun neunteilige Talgo-Garnituren bestellt, die technisch vom Talgo 7 abgeleitet, aber nicht spurwechselfähig sind. Fünf Einheiten sind als Tageszug mit 237 Plätzen eingerichtet und vier Einheiten als Nachtzug mit 186 Plätzen.[6] Nach jahrelangen Vorbereitungen verkehren seit 2016 die Talgo-Züge fahrplanmäßig auf der Strecke Sarajevo–Doboj.[7] Seit Juni 2017 verkehren die Taglo-Züge zudem zwischen von Sarajevo über Mostar nach Čapljina. Die geplante Verbindung von Doboj nach Banja Luka oder sogar bis Zagreb ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht zustande gekommen.[5]
Željeznice Republike Srpske (ŽRS)
Željeznice Republike Srpske | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft, zu 60 % im Besitz der Republika Srpska |
Gründung | 1992 |
Sitz | Doboj, Bosnien und Herzegowina |
Branche | Transport |
Website | www.zrs-rs.com |
Die Željeznice Republike Srpske (ŽRS oder Željeznice RS), deutsch Eisenbahnen der Republika Srpska, haben ihren Sitz in Doboj und betreiben die Strecken in der Republika Srpska.
Seit 1998 sind die ŽRS Mitglied der UIC und nutzen den UIC-Ländercode 44.
Das Streckennetz der ŽRS hat folgenden Umfang:
Streckenlänge | elektrifiziert mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom | nicht elektrifiziert | Total |
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eingleisig | 313,47 km | 80,22 km | 393,69 km |
zweigleisig | 24,60 km | — | 24,60 km |
Total | 338,07 km | 80,22 km | 418,29 km |
Personenverkehr
In der Republika Srpska werden folgende Strecken betrieben:[8]
- Doboj–Šamac: Ein Zugpaar pro Tag
- Doboj–Petrovo Novo–Tuzla: Drei Zugpaare bis Petro Novo, zwei Zugpaare fahren weiter nach Tuzla, im Fahrplan werden diese Züge als Interentitätszüge (Medjuentitetski) bezeichnet
- Doboj–Banja Luka: Zwei Zugpaare pro Tag
- Banja Luka–Novi Grad–Dobrljin: Ein Zug verkehrt durchgängig von Banja Luka nach Dobrljin, zwei weitere nur bis Novi Grad. Zusätzlich verkehrt am Morgen ein Zug von Novi Grad nach Dobrljin. In der Gegenrichtung verkehren zwei Züge durchgehend von Dobrljin nach Banja Luka und ein weiterer Zug von Novi Grad nach Banja Luka.
Geschichte
Normalspur
Als die österreich-ungarische Armee 1878 das Land besetzte, stieß sie auf die Überreste der unter osmanischer Herrschaft errichteten Eisenbahn von Dobrljin nach Banja Luka. Sie war im Jahre 1872 von der Orientbahn als Teil einer osmanischen Sandschakbahn eröffnet worden. Die Reparaturarbeiten waren sehr aufwendig, aber im Frühjahr 1879 konnte die 101,6 Kilometer lange Strecke[9] als „k.u.k. Militärbahn Banjaluka–Dobrlin“ wiedereröffnet werden. Im Jahr 1882 wurde die Lücke zwischen Dobrljin und Sisak (Kroatien) geschlossen, wodurch die direkte Normalspurlinie Wien–Banja Luka entstand. Über die Grenze führte auch die 4 Kilometer lange Verbindungsbahn Slavonski Brod–Bosanski Brod[10] und das 1 Kilometer lange Endstück der Lokalbahn Vinkovci–Brčko.
Schmalspur
Die meisten Bahnstrecken in Bosnien und der Herzegowina waren schmalspurig in Bosnischer Spurweite (760 mm) und wurden von den Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen (BHStB) betrieben. Die erste Strecke des umfangreichen Schmalspurnetzes war die als militärische Rollbahn errichtete Bosnabahn von Bosanski Brod nach Zenica, die bald nach Sarajevo verlängert wurde. Sie stellte für damalige Verhältnisse das erste moderne Verkehrsmittel der Region dar und wurde rasch an die Bedürfnisse des zivilen Verkehrs angepasst und erweitert. Die wichtigsten Strecken der BHStB waren die teilweise mit Zahnstangenabschnitten versehene Narentabahn von Sarajevo über Mostar zur Adriaküste und die Bosnische Ostbahn. Im Zuge der Annexion Bosniens und der Herzegowina erfolgte die 1908 die Umbenennung der BHStB in Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen (BHLB).
Konkurrenzdenken und anhaltende Streitereien zwischen Österreich und Ungarn verhinderten den Aufbau eines leistungsfähigen Normalspurnetzes. 1912/13 während der Balkankriege und insbesondere zu Beginn des Ersten Weltkriegs zeigte sich die beschränkte Kapazität des bosnisch-herzegowinischen Schienennetzes.
Schmalspurige Wald- und Industriebahnen
Große Bedeutung hatten in Bosnien die Waldbahnen, die zum Abtransport der umfangreichen Holzschläge aus den ausgedehnten Wäldern dienten. Die Ausdehnung der Waldbahnnetze übertraf zeitweise die Streckenlänge der öffentlichen Bahnen. Die private Steinbeisbahn mit ihrer Stammstrecke von Prijedor nach Knin wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Waldbahn in Angriff genommen. Später – besonders in jugoslawischer Zeit – wurden ihre festen Strecken zu einem festen Bestandteil des öffentlichen Netzes. Die Hauptstrecke der Usoratalbahn und Waldbahn Teslić von Doboj nach Teslić wurde später auch vom öffentlichen Verkehr genutzt. Die Usoratalbahn war wie die Krivaja-Waldbahn Zavidovići–Olovo–Kusače im Eigentum des Landesärars, jedoch waren beide an Privatfirmen verpachtet. Daneben existierten verschiedene weitere Waldbahnen, die jeweils auf die Dauer der Holzernteverträge in den einzelnen Holzschlaggebieten errichtet wurden.
Bei den Industrie- und Schleppbahnen sind die Montanbahn Vogošća–Čevljanovići–Ivančići zum Abtransport von Erzen und Holz und die heute normalspurige Schleppbahn Podlugovi–Vareš erwähnenswert.
Jugoslawien
Nach Gründung des jugoslawischen Staates nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Bosnisch-Herzegowinischen Landesbahnen (BHLB) ein Teil der Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS). 1929 wurden daraus die Jugoslovenske Državne Železnice (JDŽ, Jugoslawische Staatsbahnen) und 1954 die Jugoslovenske Železnice (JŽ, Jugoslawischen Eisenbahnen). Die Schmalspurzüge oder deren Dampflokomotiven wurden im jugoslawischen Volksmund liebevoll „Ćiro“ genannt.
Königreich Jugoslawien
Der neu entstandene jugoslawische SHS-Staat baute die von den Vorgängerstaaten übernommenen Bahnstrecken zu einem zusammenhängenden Netz aus. 1925 wurden mit der Šarganbahn die Bosnische Ostbahn mit dem serbischen Schienennetz verbunden, womit ein zusammenhängendes Schmalspurnetz entstand. Durchgehende schmalspurige Schnellzüge, ausgestattet mit Speise- und Liegewagen, fuhren mit einer Fahrzeit von 23 Stunden von Belgrad über Sarajevo nach Dubrovnik. Eine Stichstrecke der Dalmatinerbahn wurde 1931/38 von Trebinje nach Nikšić verlängert, von wo aus ab 1948 die damals schmalspurige Strecke nach Podgorica die Verbindung mit der montenegrinischen Hauptstadt herstellte.
Die 1922 bis 1925 in Betrieb genommene Strecke Ugljevik–Bijeljina–Bosanska Rača an der heutigen serbischen Grenze erschloss die Kohlevorkommen in Ugljevik.[11][12] 1939 wurde die Strecke nach Bosanska Mezgraja verlängert.[13] Eine neue Linienführung zwischen Pazarić und Tarčin und ein 1931 eröffneter längerer Ivan-Tunnel ermöglichten die Verkürzung des Zahnstangenabschnitts der Narentabahn. Der Bau weiterer Stichstrecken ergänzte das Netz. Die Bosnische Ostbahn wurde 1929 mit der Stichstrecke Uvac–Priboj und 1939 mit der Flügelinie Ustiprača–Foča ergänzt.[14]
Sozialistische Republik Jugoslawien
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die jugoslawischen Schmalspurbahnen zunächst noch eine große Bedeutung, konnten aber den Verkehrsbedürfnissen nicht mehr genügten. Trotzdem wurde die Strecke Lašva–Donji Vakuf über den Komarpass noch 1945 nach Gornji Vakuf und 1947 mit einer Flügelstrecke von Bila Nova nach Trenica verlängert. Ansonsten wurden die Hauptlinien des Schmalspurnetzes auf Normalspur umgespurt oder Verbindungen wurden neu gebaut.
1948 wurde die Una-Bahn im Grenzgebiet von Kroatien und Bosnien-Herzegowina von Novi Grad nach Knin eröffnet. Bei ihrem Bau wurde auf dem Teilstück Lička Kaldrma–Knin die Trasse der Steinbeisbahn auf Normalspur umgebaut.
Im Rahmen von sozialistischen Jugendarbeits-Aktionen wurden weitere normalspurige Eisenbahnstrecken erstellt. Im Jahr 1946 bauten rund 60 000 junge Leute aus ganz Jugoslawien in nur sieben Monaten die 92 Kilometer lange Bahnstrecke Brčko–Banovići. Die Strecke dient vor allem der Erschließung der Kohlevorkommen in Banovići. 1947 wurde von 220 000 Jungen die 242 Kilometer lange Strecke Sarajevo–Šamac mit 17 Brücken und neun Tunnels erstellt. Auf dem Abschnitt Sarajevo–Doboj wurde die Gleise der Bosnabahn auf Normalspur umgebaut, währenddessen das Teilstück Doboj–Šamac neu erbaut wurde. Der Neubau der 90 Kilometer langen Eisenbahnlinie Doboj–Banja Luka im Jahr 1951 mit 34 Brücken und drei Tunnels war eines der letzten großen Werke der Jugendarbeits-Aktionen.[15][16]
Die schmalspurige Narentabahn wurde ab 1963 zu einem großen Teil neu trassiert und auf Normalspur umgebaut. Sie wurde 1966 als Bahnstrecke Sarajevo–Ploče neu eröffnet. Die noch verbliebenen Schmalspurbahnen litten je länger je mehr unter der Konkurrenz durch den Straßenverkehr. Ihr Betrieb wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren eingestellt, Lastwagen und Bus übernahmen den Verkehr.
Bosnien und Herzegowina
Die Ausrufung der Republik Bosnien und Herzegowina und die Republika Srpska 1992 sowie der Kroatischen Republik Herceg-Bosna im Jahr 1993 führte zur Aufteilung der Eisenbahnen auf drei Gesellschaften:
- Željeznice Bosne i Hercegovine (Eisenbahnen von Bosnien und Herzegowina) mit Sitz in Sarajevo
- Srpske željeznice (Serbische Eisenbahnen) mit Sitz in Banja Luka
- Željeznice Herceg-Bosne (Eisenbahnen Herceg-Bosna) mit Sitz in Mostar
Im Bosnienkrieg wurde das bosnisch-herzegowinische Eisenbahnnetz wie die übrige Infrastruktur nachhaltig beschädigt. 300 Bahnhöfe, 18 Brücken, davon solche über die Save und die Neretva, 140 Lokomotiven, 6700 Reisezug- und Güterwagen, 190 Kilometer Fahrleitung und die gesamte Sicherungs- und Fernmeldetechnik wurden zerstört.[17] Als nach dem Krieg 1995 mit dem Dayton-Vertrag die föderale Republik Bosnien und Herzegowina entstand, änderten die Srpske željeznice ihren Namen in Željeznice Republike Srpske (ŽRS) und verlegten 1996 ihren Sitz von Banja Luka nach Doboj. Im Jahr 2001 entstanden durch Fusion der beiden anderen Bahngesellschaften die Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH).
Die Behebung der Kriegsschäden dauerte lange. Bis 1998 konnten vom ursprünglich rund 1200 Kilometer langen Schienennetz 700 Kilometer wieder befahrbar gemacht werden.[17] Erst seit 2001 verkehren wieder Schnellzüge zwischen Zagreb und Sarajevo. Ein Jahr später konnte der Betrieb über die Grenze zwischen Šamac[18] und Slavonski Šamac in Kroatien wieder aufgenommen werden.
2006 bis 2010 wurde das bosnische Teilstück von der Grenze nach Višegrad der serbischen Museumsbahn Šarganska osmica wiedereröffnet, allerdings im Jahr 2011 noch kaum kommerziell genutzt. Es ist neben einer kurzen Montanbahn bei Banovići der einzige in Bosnien und Herzegowina verbliebene Rest des früher umfangreichen jugoslawischen Schmalspurnetzes in Bosnischer Spurweite von 760 mm.
2010 lieferte das kroatische Industrieunternehmen Končar Group einen Prototyp-Niederflurzug an die ŽFBH.[19] Ab Juli 2012 verkehrte der Zug planmäßig zwischen Zenica und Mostar.[20] Nach 8 Monaten musste der Niederflurzug aufgrund eines Schadens abgestellt und später wegen Zahlungsschwierigkeiten an den Hersteller zurückgegeben werden.[21]
2011 wurden die Strecken Novi Grad–Prijedor–Banja Luka–Doboj der ŽRS und Sarajevo–Mostar–Čapljina der ŽFBH umfassend saniert. Der anschließende kroatische Abschnitt von Čapljina bis Ploče war bereits erneuert. Es verkehrte ein Zugpaar zwischen Sarajevo und Ploče, aber mit dem Fahrplanwechsel 2013/2014 haben die Kroatischen Bahnen (HŽ) auf ihrem Abschnitt zwischen Čapljina und Ploče den Personenverkehr eingestellt.[22]
Die 2005 an die ŽFBH gelieferten Talgo-Züge blieben zunächst fünf Jahre abgestellt, bis 2016 ein Zugpaar zwischen Sarajevo und Doboj den Betrieb aufnahm.[23] Seit 2017 verkehren die modernen Züge auf der Strecke Sarajevo–Mostar–Čapljina,[24] im gleichen Jahr wurde die Verbindung Sarajevo–Doboj nach Banja Luka verlängert.[25]
Quellen
- Victor von Röll: Bosnisch-hercegovinische Eisenbahnen. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 1912, S. 463–468, abgerufen am 1. Oktober 2016 (Band 2. Berlin, Wien).
- Elmar Oberegger: Exkurs: Grundzüge der Eisenbahngeschichte von Bosnien-Herzegowina (1878–1914). Abgerufen am 1. Oktober 2016.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Zakon o Željeznicama Federacije Bosne i Hercegovine. Gesetz über die Eisenbahn der Föderation von Bosnien und Herzegowina. Abgerufen am 1. Oktober 2016 (bosnisch).
- Infrastruktur - Länge der Eisenbahnstrecken. In: Webseite der ŽFBH. Abgerufen am 1. Oktober 2016.
- Vrste i obim prijevoza po godinama. (Transportarten und -umfang nach Jahren.) Auf der Webseite der ŽFBH. Abgerufen am 1. Oktober 2016 (bosnisch).
- Fahrplan. Fahrplan 2015/16 im PDF-Format. In: Webseite der ŽFBH. Abgerufen am 1. Oktober 2016 (bosnisch).
- Talgo-Züge fahren auf der Strecke Sarajevo – Čapljina. In Eisenbahn-Revue International, 8–9/2017, S. 410
- Bosnische Talgo-Züge endlich im Einsatz. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 11. Minirex, 2016, ISSN 1022-7113, S. 545.
- Bosnien: ŽFBiH setzt Talgo-Züge ein. Eurailpress.de, 28. September 2016, abgerufen am 20. Oktober 2016.
- Fahrplan. In: Webseite der ŽRS. Abgerufen am 1. Oktober 2016 (serbisch).
- Werner Schiendl: Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1867 – 1918. Edition Bahn im Film, Wien 2015, ISBN 978-3-9503096-5-2, S. 30
- heute Brod
- Pruga Bosanska Rača – Bijeljina – Ugljevik (–Bosanska Mezgraja) auf dem serbischsprachigen Forum „Forum ljubitelja železnica“
- Istočna pruga Sarajevo-Ustiprača-Višegrad-Vardište auf dem serbischsprachigen Forum „Forum ljubitelja železnica“
- Snežana Milošević: Vratiće se „Ćiro“… „Ćiro“ kehrt zurück… InfoBijeljina.com, 30. Juni 2015, archiviert vom Original am 22. Oktober 2016; abgerufen am 1. Oktober 2016 (serbisch).
- Die Verlängerung von Foča nach Miljevina wurde erst 1962 dem Verkehr übergeben. (Keith Chester: The Narrow Gauge Railways of Bosnia-Hercegovina. Stenvalls, Malmö 2006, ISBN 91-7266-166-6.)
- Srećko Mihailović, Grujica Spasojević: Tito na radnim akcija. Tito im Arbeitskampf. Hrsg.: Istraživačko-izdavački centar SSO Srbije. Belgrad 1979 (serbisch).
- Slobodan Ristanović: TO SU NAŠIH RUKU DELA – Herojska i slavna epopeja omladinskih radnih akcija 1941–1990. Auf die Arbeit unserer Hände – heroisches und glorreiches Epos der Jugendarbeits-Aktionen 1941–1990. Abgerufen am 1. Oktober 2016.
- Eisenbahnen in Bosnien-Herzegowina. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 4/1998. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 158.
- früher Bosanski Šamac
- Stiže novi elektromotorni niskopodni vlak iz Končara. Der neue Niederflurzug von Končar wurde fertiggestellt. Metro-Portal, 28. September 2009, abgerufen am 1. Oktober 2016 (kroatisch).
- Nova era poslovanja Željeznica FBiH! (PDF; 2,8 MB) Eine neue Ära beginnt bei den Eisenbahnen BIH! In: ŽFBH Info. Abgerufen am 1. Oktober 2016 (bosnisch, Ausgabe 24 Mai/Juni 2012).
- ŽFBH vraćaju niskopodni elektromotorni vlak Končaru zbog nedostatka novaca. ŽFBH geben Niederflur-Elektrozug an Končar zurück wegen Geldmangels. Zeljeznice.net, 8. November 2013, archiviert vom Original am 20. Oktober 2016; abgerufen am 1. Oktober 2016 (kroatisch).
- Züge in Bosnien und Herzegowina. Interrail, abgerufen am 1. Oktober 2016.
- Toma Bacic: Bosnische Talgo-Züge endlich im Einsatz. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 11/2016. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 545.
- Toma Bacic, Mathias Rellstab: Talgo-Züge fahren auf der Strecke Sarajevo – Capljina. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 8–9/2017. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 411–412.
- Mathias Rellstab: Talgo bis Banja Luka. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Nr. 10/2017. Minirex, ISSN 1022-7113, S. 513.