Sadowo (Kaliningrad)

Sadowo (russisch Садово, deutsch Groß Kackschen, 1938 bis 1945 Birkenhain (Ostpr.), litauisch Didieji Kakšiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.

Siedlung
Sadowo
Groß Kackschen (Birkenhain)

Садово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1628
Frühere Namen Groß Kackschen (bis 1938),
Birkenhain (Ostpr.) (bis 1946)
Bevölkerung 288 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238745
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 816 016
Geographische Lage
Koordinaten 54° 58′ N, 22° 19′ O
Sadowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sadowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Sadowo liegt unweit der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) südlich von Alexejewka (Klein Kackschen/Kleinbirkenhain) und ist von Sowetsk (Tilsit) 31 Kilometer und von Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) 19 Kilometer entfernt. Eine Bahnanbindung gibt es nicht.

Geschichte

Eine erste Aufzeichnung über den Ort Groß Kackschen[2] liegt aus dem Jahre 1628 vor[3]. Im Jahre 1785 wurde Groß Kackschen ein „königliches Bauerndorf“ mit 20 Feuerstellen genannt. Die Besiedlung des Ortes im 17. Jahrhundert war nicht einheitlich und wohl auch nicht gleichzeitig. Am 15. April 1874 wurde der Amtsbezirk Kackschen[4] errichtet, der bis zum 15. Oktober 1909 bestand und zum Kreis Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Ab 1909 war Groß Kackschen ein Teil des neugebildeten Amtsbezirks Wedereitischken (zwischen 1939 und 1945 in „Amtsbezirk Sandkirchen“ umbenannt, russischer Name: Timofejewo), der bis 1922 ebenfalls zum Kreis Ragnit, danach jedoch bis 1945 zum Landkreis Tilsit-Ragnit gehörte.

Am 3. Juni 1938 wurde Groß Kackschen in „Birkenhain (Ostpr.)“ umbenannt. Die offizielle Bestätigung dafür erfolgte am 16. Juli 1938. In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Sadowo“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Timofejewski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[5] Von 2008 bis 2015 gehörte Sadowo zur Landgemeinde Alexejewskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Krasnosnamensk.

Amtsbezirk Kackschen (1874–1909)

Zwischen 1874 und 1909 bestand der Amtsbezirk Kackschen, bestehend aus 13 Landgemeinden und einem Torfmoor.[4]:

Ortsname
Alt Eggleningken
Augskallen
Bejehnen
Groß Kackschen
Groß Puskeppeln
Groß Schillehlischken
Klein Kackschen
Klein Schillehlischken
Köllmisch Kackschen
Königshuld II
Neu Eggleningken
Pabuduppen
Pötkallen
Kacksche-Balis (Torfmoor)

Im Jahr 1909 wurden die Orte auf die Amtsbezirke Budwethen und Wedereitischken verteilt.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[6]
1910424
1933479
1939453
2002253
2010288

Kirche

Die fast ausnahmslos evangelische Bevölkerung Groß Kackschens (Birkenhains) war vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Wedereitischken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Sandkirchen, heute russisch: Timofejewo) eingepfarrt. Sie war zuletzt Teil der Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Sadowo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen). Sie gehört zur Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Schule

In Groß Kackschen bestand vor 1945 eine zweiklassige Volksschule. Letzter Hauptlehrer war der aus Groß Kackschen gebürtige Erich Milkereit[3].

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Birkenhain (Ostpr.)
  3. Walter Broszeit, Gemeinde Birkenhain
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kackschen/Wedereitischken/Sandkirchen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Volkszählungsdaten
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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