Alexejewka (Kaliningrad, Krasnosnamensk)
Alexejewka (russisch Алексеевка; deutsch Klein Kackschen, 1938–1945 Kleinbirkenhain, litauisch Mažieji Kakšiai) ist eine Siedlung im Rajon Krasnosnamensk in der russischen Oblast Kaliningrad. Der Ort liegt an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) zwischen den Rajonstädten Neman und Krasnosnamensk am Rande des teilweise abgebauten Hochmoores Kacksche Balis und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk.
Siedlung
Alexejewka
Klein Kackschen (Kleinbirkenhain) Алексеевка
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Geschichte
Der Fund eines ostbaltischen Randbeils im Ort lässt auf den Aufenthalt von Menschen in diesem Raum schon vor vielen Jahrhunderten schließen. Die erste Erwähnung von Klein Kackschen in Unterscheidung zum südlich gelegenen Groß Kackschen datiert aus dem Jahr 1785. Im Jahre 1874 wurde Klein Kackschen in den Amtsbezirk Kackschen[2] eingegliedert. Als dieser am 15. Oktober 1909 aufgelöst wurde, wechselte das Dorf in den Amtsbezirk Wedereitischken, der bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach – 1939 in „Amtsbezirk Sandkirchen“ umbenannt – zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahr 1938 wurde Klein Kackschen als Kleinbirkenhain in das inzwischen in Birkenhain umbenannte Groß Kackschen eingemeindet.
Im Jahr 1945 kam der Ort mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1947 in Alexejewka umbenannt.[3] Gleichzeitig wurde der Ort dem Dorfsowjet Timofejewski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet. Von 2008 bis 2015 war Alexejewka Namensgeber einer Landgemeinde mit Sitz in Timofejewo. Im Jahr 2016 wurde der Ort in den neu gebildeten Stadtkreis Krasnosnamensk eingegliedert.
Alexejewskoje selskoje posselenije 2008–2015
Die Landgemeinde Alexejewskoje selskoje posselenije (ru. Алексеевское сельское поселение) wurde im Jahr 2008 eingerichtet.[4] Die in der Landgemeinde versammelten Siedlungen gehörten vorher zu den Dorfbezirken Chlebnikowski selski okrug, Nemanski selski okrug und Timofejewski selski okrug. Der Verwaltungssitz dieser Gemeinde befand sich in Timofejewo. Auf einer Fläche von 348 km² betrug im Jahr 2010 die Einwohnerzahl 2.871[5]. Ende 2015 wurde die Landgemeinde aufgelöst und deren Siedlungen in den neu gebildeten Stadtkreis Krasnosnamensk eingegliedert.
Ortsname | deutscher Name |
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Abramowo (Абрамово) | Dickschen/Lindbach und Klein Rudminnen/Kleinruden |
Alexejewka (Алексеевка) | Klein Kackschen/Kleinbirkenhain |
Bobrowo (Боброво) | Ellernthal, Groß Rudminnen/Wietzheim und Königshuld II |
Dolgoje (Долгое) | Beinigkehmen/Beinicken |
Dolschanskoje (Должанское) | Budupönen-Uthelen/Hartigsberg |
Illowaiskoje (Илловайское) | Jucknaten/Meißnersrode und Lubinehlen/Lubenwalde |
Kalatschejewo (Калачеево) | Klein Schillehlen/Kleinschollen, Pötkallen/Pötken und Augskallen/Güldenflur |
Kraineje (Крайнее) | Juckstein, Dundeln und Pabuduppen/Finkenhagen |
Lagernoje (Лагерное) | Lenken |
Liwenskoje (Ливенское) | Galbrasten/Dreifurt und Kragelischken/Kragelingen |
Nemanskoje (Неманское) | Trappönen/Trappen |
Nikolskoje (Никольское) | Giewerlauken/Hirschflur |
Petropawlowskoje (Петропавловское) | (Neu) Eggleninken/Lindengarten und Groß Schillehlen/Großschollen |
Pogranitschny (Пограничный) | Schillehnen/Waldheide und Dirwehlen/Wehlen |
Poljanskoje (Полянское) | Ballupönen/Ballen, Uszballen/Lindnershorst und Königshuld/Friedrichsweiler |
Pugatschowo (Пугачёво) | Neu Skardupönen/Grenzwald |
Sadowo (Садово) | Groß Kackschen/Birkenhain |
Saretschnoje (Заречное) | Tulpeningken/Tulpeningen und Woitekaten/Ostfurt |
Selenodolje (Зеленодолье) | Neu Lubönen/Memelwalde |
Selenolessje (Зеленолесье) | Gricklaugken/Bönick |
Timofejewo (Тимофеево) | Wedereitischken/Sandkirchen und Neu Krauleidszen/Sammelhofen |
Kirche
Mehrheitlich war die Bevölkerung Klein Kackschens resp. Klienbirkenhais vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Wedereitischken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1945: Sandkirchen, heute russisch: Timofejewo) eingepfarrt, die zur Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Alexejewka im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) in der Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- Rolf Jehke, Amtsbezirk Wedereitischken/Sandkirchen. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 27. Dezember 2020. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- Durch das Закон Калининградской области от 30 июня 2008 г. № 256 «Об организации местного самоуправления на территории муниципального образования "Краснознаменский городской округ"» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 30. Juni 2008, Nr. 256: Über die Organisation der lokalen Selbstverwaltung auf dem Gebiet der munizipalen Bildung "Stadtkreis Krasnosnamensk")
- Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010.
- Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)