Wyssokoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)
Wyssokoje (russisch Высоко, deutsch Alxnupönen, 1938 bis 1946 Altsnappen, litauisch Alksnupėnai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.
Siedlung
Wyssokoje
Alxnupönen (Altsnappen) Высокое
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Geographische Lage
Wyssokoje liegt am Südufer der Scheschuppe und am Flüsschen Staraja (Hangwasser), 19 Kilometer nördlich der früheren Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) und drei Kilometer östlich der heutigen Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg). Durch den Ort verläuft die Regionalstraße 27A-026 (ex R511). Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der heute nicht mehr betriebenen Strecke Pillkallen–Lasdehnen der Pillkaller Kleinbahn.
Geschichte
Das 1517 erstmals erwähnte und damals Altensnappen genannte Dorf[2] wurde am 8. April 1874 Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk[3], der – zwischen 1939 und 1945 umbenannt in „Amtsbezirk Altsnappen“ – bis 1945 zum Kreis Pillkallen (1939 bis 1945 „Landkreis Schloßberg (Ostpr.)“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
Politisch-ideologisch motiviert erhielt Alxnupönen am 3. Juni – offiziell bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 den wohl nicht so fremdländisch klingenden Ortsnamen „Altsnappen“. 1945 wurde der Ort in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet.
Im Jahre 1947 erhielt Alxnupönen die russische Bezeichnung „Wyssokoje“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Mitschurinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk eingeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Pobedinski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Wyssokoje zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Krasnosnamensk.
Amtsbezirk Alxnupönen/Altsnappen (1874–1945)
Der Amtsbezirk Alxnupönen (ab 1939: Amtsbezirk Altsnappen) existierte von 1874 bis 1945 und bestand anfangs aus acht, am Ende noch aus sechs Gemeinden[3]:
Name | Änderungsname 1938 bis 1946 | Russischer Name | Bemerkungen |
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Alxnupönen | Altsnappen | Wyssokoje | |
Ambrasgirren | 1929 nach Waldlinden eingemeindet | ||
Budupönen Ksp. Lasdehnen | Sandhöhe | ||
Lasdinehlen | Sommerswalde | Mitschurino | 1928 nach Rucken eingemeindet |
Löblaugken | 1929 nach Waldlinden eingemeindet | ||
Rammonischken | Hagenfließ | Leskowo | |
Rucken | Rossoschanskoje, jetzt: Ostrogoschskoje | ||
Uszbördszen 1936–38: Uschbördschen | Karpfenwinkel | Ostrogoschskoje |
Am 1. Januar 1945 bildeten den Amtsbezirk Altsnappen die Gemeinden: Altsnappen, Hagenfließ, Karpfenwinkel, Rucken, Sandhöhe und Waldlinden.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner[5] |
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1910 | 376 |
1933 | 363 |
1939 | 358 |
2002 | 139 |
2010 | 117 |
Kirche
Mit ihrer mehrheitlich evangelischen Bevölkerung war Alxnupönen resp. Altsnappen vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Lasdehnen eingepfarrt. Sie war Teil des Kirchenkreises Pillkallen (Schloßberg) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Wyssokoje im Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgwangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen), die zur Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Altsnappen
- Rolf Jehke, Amtsbezirk Alxnupönen/Altsnappen
- Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- Volkszählungsdaten
- Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)