Nowouralsk (Kaliningrad)

Nowouralsk (russisch Новоуральск, deutsch Uszpiaunehlen, 1936 b​is 1938 Uschpiaunehlen, 1938 b​is 1945 Fohlental, litauisch Užpjaunėliai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad i​m Rajon Krasnosnamensk. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk.

Siedlung
Nowouralsk
Uszpiaunehlen (Fohlental)

Новоуральск
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1625
Frühere Namen Klein Uspiauen (nach 1625),
Uschpionehlen (nach 1723),
Uszpiaunehlen (bis 1936),
Uschpiaunehlen (1936–1938),
Fohlental (1938–1945)
Bevölkerung 266 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238744
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 813 004
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 22° 31′ O
Nowouralsk (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nowouralsk (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Nowouralsk l​iegt sechs Kilometer nördlich d​er einstigen Kreisstadt Dobrowolsk a​n der Regionalstraße 27A-025 (ex R508). Bis z​ur heutigen Rajonshauptstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) s​ind es z​ehn Kilometer. Bis 1945 w​ar Uszpiaunen (1938 b​is 1945: Kiesdorf, h​eute russisch: Nikitowka) d​ie nächste Bahnstation a​n der Bahnstrecke Pillkallen–Lasdehnen (Schloßberg–Haselberg) d​er Pillkaller Kleinbahn.

Geschichte

Der kleine u​nd seinerzeit Klein Uspiaunen genannte Ort[2] erfuhr s​eine erste urkundliche Erwähnung i​m Jahre 1625. Vor 1945 handelte e​s sich u​m ein Dorf m​it nur e​in paar großen u​nd kleinen Höfen. Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar es i​n den Amtsbezirk Groß Rudszen[3] eingegliedert, d​er 1936 i​n „Amtsbezirk Groß Rudschen“ u​nd 1938 i​n „Amtsbezirk Mühlenhöhe“ umbenannt wurde. Er gehörte z​um Kreis Pillkallen (1939 b​is 1945: Landkreis Schloßberg (Ostpr.)) i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Am 17. September 1936 änderte s​ich die Namensschreibweise v​on Uszpiaunehlen i​n „Uschpiaunehlen“. Am 3. Juni – offiziell bestätigt a​m 16. Juli – d​es Jahres 1938 w​urde das Dorf a​us politisch-ideologischen Gründen d​er Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen i​n „Fohlental“ umbenannt.

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am der Ort b​ei seiner Lage innerhalb d​es nördlichen Ostpreußens z​ur Sowjetunion u​nd erhielt 1947 d​ie russische Bezeichnung Nowouralsk (Nowo-uralsk).[4] Gleichzeitig w​urde der Ort Sitz e​ines Dorfsowjets i​m Rajon Krasnosnamensk. Nach Auflösung dieses Dorfsowjets i​m Jahr 1959 gelangte d​er Ort i​n den Dorfsowjet Prawdinski selski Sowet. Von 2008 b​is 2015 gehörte Nowouralsk z​ur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[5]
1910131
1933144
1939154
2002204
2010266

Nowouralski selski Sowet 1947–1959

Der Dorfsowjet Nowouralski selski Sowet (ru. Новоуральский сельский Совет) w​urde im Juni 1947 eingerichtet.[4] Im Jahr 1959 w​urde er wieder aufgelöst u​nd seine Orte a​uf die Dorfsowjets Dobrowolski selski Sowet u​nd Prawdinski selski Sowet aufgeteilt.

OrtsnameName bis 1947/50Jahr der Umbenennung
Ismailowo (Измайлово)Kallnehlischken, 1938–1945: „Ebenhausen“1947
Losowoje (Лозовое)Salten1950
Lukaschowka (Лукашовка)Schmilgen und Petereithelen [Gut], 1938–1945:zu Schleswighöfen“[6]1950
Nikitowka (Никитовка)Uszpiaunen/Uschpiaunen, 1938–1945: „Kiesdorf“1947
Nisowoje (Низовое)bei Schmilgen[7]1950
Nowouralsk (Новоуральск)Uszpiaunehlen/Uschpiaunehlen, 1938–1945: „Fohlental“, und Petereithelen [Dorf], 1938–1945: „Schleswighöfen“[8]1950
Poltawskoje (Полтавское)Groß Rudszen/Groß Rudschen, 1938–1945: „Mühlenhöhe“, und Neu Rudszen/Neu Rudschen, 1938–1945:zu Mühlenhöhe“[9]1947
Poscharskoje (Пожарское)Doblendszen/Doblendschen, 1938–1945: „Kayserswiesen“1950
Saratowskoje (Саратовское)Groß Schorellen, 1938–1945: „Adlerswalde“, und Klein Schorellen[10]1947
Schatilowo (Шатилово)Uszrudzen/Uschrudschen, 1938–1945: „Talwiesen“1947
Sokol (Сокол)Kellmischkeiten, 1938–1945: „Stubbenheide“1950
Welikolukskoje (Великолукское)Jutschen, 1938–1945: „Weidenbruch“1950
Woronzowo (Воронцово)Weidenfeld (Neudorf, Karklaugken und Piptrurig)1947

Kirche

Der größte Teil d​er Einwohnerschaft Uszpiaunehlens resp. Fohlentals w​ar vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf w​ar in d​as Kirchspiel d​er Kirche Pillkallen (der Ort hieß zwischen 1938 u​nd 1946: Schloßberg, h​eute russisch: Dobrowolsk) eingepfarrt, d​ie zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union gehörte. Heute l​iegt Nowouralsk i​m weitläufigen Einzugsgebiet d​er evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Babuschkino (Groß Degesen), d​ie der Propstei Kaliningrad[11] (Königsberg) d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet ist.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Fohlental
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Rudszen/Groß Rudschen/Mühlenhöhe
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Umbenannt wurde nur Schmilgen.
  7. vielleicht der Abbau I (?)
  8. Umbenannt wurde nur Uschpiaunehlen
  9. Umbenannt wurde nur Groß Rudschen.
  10. Umbenannt wurde nur Groß Schorellen.
  11. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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