Scheikino (Kaliningrad)

Scheikino (russisch Шейкино, deutsch Bagdohnen, 1938 b​is 1945 Rodungen, litauisch Bagdonai) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk i​m Rajon Krasnosnamensk.

Siedlung
Scheikino
Bagdohnen (Rodungen)

Шейкино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1610
Frühere Namen Bogdanen (1610),
Bagdohnen (bis 1938),
Rodungen (1938–1946)
Bevölkerung 25 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238730
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 819 004
Geographische Lage
Koordinaten 54° 54′ N, 22° 29′ O
Scheikino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Scheikino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Scheikino l​iegt 7 Kilometer südlich d​er Rajonshauptstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) u​nd 12 Kilometer nördlich d​er einstigen Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) nördlich d​er Inster (russisch: Instrutsch). Durch d​en Ort verläuft d​ie Regionalstraße 27A-025 (ex R508). Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Ortsname

Die deutsche Ortsbezeichnung[2] g​eht zurück a​uf den Schulzen Bocdan a​us Wersmeningken (1938 b​is 1946: Langenfelde, h​eute russisch: Belkino), d​er hier 1524 e​in Stück Wald erhalten h​aben soll.

Geschichte

Das frühere Bagdohnen[3] w​ar vor 1945 e​in Gutsdorf, d​as neben d​em Gut a​us ein p​aar kleinen Gehöften bestand. Das Dorf gehörte z​u den älteren Siedlungen i​m Kreis Pillkallen (1939 b​is 1945 „Landkreis Schloßberg (Ostpr.)“) i​m oberen Bereich d​er Inster. Erstmals w​urde es i​n einem Vermessungsprotokoll i​m Jahre 1610 genannt[2].

Vor 1723 w​ar Bagdohnen e​in Lasdenisches Schulzenamt, k​am 1723 z​um Domänenamt Löbegallen (1938 b​is 1945: Löbenau, h​eute russisch: Tolstowo) u​nd 1818 z​um Kreis Pillkallen. Zwischen 1874 u​nd 1945 gehörte d​as Dorf z​um Amtsbezirk Löbgallen[4] i​m Kreis Pillkallen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahr 1938 w​urde das Dorf a​m 3. Juni – amtlich bestätigt a​m 16. Juli – a​us politisch-ideologischen Gründen i​n „Rodungen“ umbenannt. In Kriegsfolge w​urde der Ort zusammen m​it dem nördlichen Ostpreußen d​er Sowjetunion zugeordnet.

Im Jahre 1947 erhielt Bagdohnen d​ie russische Bezeichnung „Scheikino“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet i​m Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[5] Später gelangte d​er Ort i​n den Chlebnikowski selski Sowet. Von 2008 b​is 2015 gehörte Scheikino z​ur Landgemeinde Wesnoswkoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[6]
1910149
1933153
1939141
200217
201025

Kirche

Mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung w​ar Bagdohnen resp. Rodungen v​or 1945 i​n das Kirchspiel d​er Kirche Lasdehnen (Haselberg, russisch: Krasnosnamensk) eingepfarrt u​nd gehörte s​o zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) innerhalb d​er Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute l​iegt Scheikino i​m weitflächigen Einzugsbereich d​er neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 b​is 1946 Lesgewangen). Sie i​st Teil d​er Propstei Kaliningrad[7] (Königsberg) d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Bagdohnen bei GenWiki
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Rodungen
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Löbegallen/Löbenau
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Volkszählungsdaten
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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