Neuhausen/Spree

Neuhausen/Spree (niedersorbisch Kopańce/Sprjewja) ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Höhe: 83 m ü. NHN
Fläche: 134,23 km2
Einwohner: 4967 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 03058
Vorwahlen: 035605, 0355 (Frauendorf, Haasow), 035608 (Groß Döbbern), 035694 (Kathlow), 035697 (Bagenz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SPN, FOR, GUB, SPB
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 301
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amtsweg 1
03058 Neuhausen/Spree
Website: www.neuhausen-spree.de
Bürgermeister: Dieter Perko (CDU)
Lage der Gemeinde Neuhausen/Spree im Landkreis Spree-Neiße
Karte

Geographie

Neuhausen liegt südöstlich von Cottbus beiderseits der Spree. Die Ortsteile Haasow und Groß Döbbern zählen zum anerkannten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Neuhausen/Spree hat folgende Orts- und bewohnten Gemeindeteile sowie Wohnplätze (Einwohnerzahlen zum 1. Januar 2021[2]):[3][4]

  • Bagenz (niedersorbisch Bageńc, 249) mit dem Gemeindeteil Kaminka (Kamjeńki)
  • Drieschnitz-Kahsel (Drěžnica-Kózle, 345) mit den Gemeindeteilen Drieschnitz (Drěžnica), Drieschnitz-Vorwerk (Drěžniski Forwark) und Kahsel (Kózle)
  • Frauendorf (Dubrawka, 293)
  • Gablenz (Jabłoń, 159) mit dem Wohnplatz Gablenzer Ausbau (Jabłońske Wutwaŕki)
  • Groß Döbbern (Wjelike Dobrynje, 475) mit dem Wohnplatz Kirschberg (Wišnjowa Góra)
  • Groß Oßnig (Wjeliki Wóseńk, 506) mit den Gemeindeteilen Harnischdorf (Harnišojce) und Roschitz (Roźic)
  • Haasow (Hažow, 467) mit den Wohnplätzen Haasower Ausbau (Hažojske Wutwaŕki) und Waidmannsruh (Gólnikojski Wótpócynk)
  • Kathlow (Kótłow, 131) mit den Wohnplätzen Alte Försterei (Stara Gólnikaŕnja) und Kathlower Mühle (Kótłojski Młyn)
  • Klein Döbbern (Małe Dobrynje, 287) mit den Gemeindeteilen Grenze (Granica) und Schäferberg (Šapaŕska Góra)
  • Komptendorf (Górjenow, 428)
  • Koppatz (Kopac, 222) mit dem Wohnplatz Koppatzer Ausbau (Kopacojske Wutwaŕki)
  • Laubsdorf (Libanojce, 455) mit dem Gemeindeteil Heideschenke (Gólna Kjarcma) und dem Wohnplatz Laubsdorfer Ausbau (Libanojske Wutwaŕki)
  • Neuhausen (Kopańce, 364) mit dem Gemeindeteil Bräsinchen (Brjazynka) und dem Wohnplatz Wolschina (Wólšyna)
  • Roggosen (Rogozno, 242)
  • Sergen (Žargoń, 379) mit dem Gemeindeteil Grüntal (Zeleny Doł)

Geschichte

Die Gemeinde Neuhausen/Spree sollte nach dem Beschluss des „Zweiten Gesetzes zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die kreisfreie Stadt Cottbus und das Amt Neuhausen/Spree“ im Zuge der Kommunalreform in Brandenburg am 26. Oktober 2003 durch den Zusammenschluss der Gemeinden des damaligen Amtes Neuhausen/Spree mit Ausnahme der Gemeinden Gallinchen, Groß Gaglow und Kiekebusch (die nach Cottbus eingemeindet wurden) gebildet werden. Im März 2003 erklärte das Verfassungsgericht des Landes Brandenburg die beiden Absätze bezüglich der Bildung der Gemeinde Neuhausen/Spree und der Auflösung des Amtes für ungültig, da der Landkreis Spree-Neiße nach Auffassung des Gerichtes keine ordnungsgemäße Bürgeranhörung durchgeführt hatte.[5] Am 26. Oktober 2003 wurden Gallinchen, Groß Gaglow und Kiekebusch nach Cottbus eingemeindet und somit aus dem Amt Neuhausen/Spree herausgelöst, alle anderen Gemeinden behielten darüber hinaus ihre Eigenständigkeit.

Im Juli 2004 legten die verbliebenen 15 Gemeinden einen neuen Fusionsvertrag vor, der vom Innenministerium des Landes Brandenburg genehmigt wurde. Die neue Großgemeinde Neuhausen/Spree entstand schließlich am 19. September 2004 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Bagenz, Drieschnitz-Kahsel, Frauendorf, Gablenz, Groß Döbbern, Groß Oßnig, Haasow, Kathlow, Klein Döbbern, Komptendorf, Koppatz, Laubsdorf, Neuhausen, Roggosen und Sergen; das Amt Neuhausen/Spree wurde damit aufgelöst.[6]

Verwaltungszugehörigkeit

Neuhausen und seine heutigen Ortsteile gehörten von 1817 bis 1952 zum Landkreis Cottbus (bis 1947 in der preußischen Provinz Brandenburg, von 1947 bis 1952 im Land Brandenburg). Von 1952 zur Wiedervereinigung waren die Orte Teil des Kreises Cottbus-Land im DDR-Bezirk Cottbus und danach des Landkreises Cottbus in Brandenburg. Seit der Kreisreform 1993 liegen sie im Landkreis Spree-Neiße.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875171
1890364
1910307
1925381
1933424
1939548
1946431
1950432
Jahr Einwohner
1964444
1971407
1981422
1985378
1989368
1990363
1991350
1992360
1993356
1994380
Jahr Einwohner
1995410
1996420
1997431
1998423
1999428
2000417
2001403
2002382
2003384
20045.793
Jahr Einwohner
20055.723
20065.599
20075.491
20085.386
20095.310
20105.237
20115.173
20125.128
20135.083
20145.013
Jahr Einwohner
20154.997
20164.952
20174.935
20184.903
20194.941
20204.967

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[7][8][9]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 16 Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gewählt wurden,[10] und dem hauptamtlichen Bürgermeister.

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 12,6 % 2
Wählerliste Frauendorf Koppatz 09,7 % 2
Wählergruppe für Gesundheit, Kultur und Sport 09,1 % 2
Wählergruppe Ortsteil Groß Döbbern 09,0 % 1
Wählergruppe Freunde des Brandschutzes 08,5 % 1
Wählergruppe Groß Oßnig 08,3 % 1
Wählergruppe NEUhausen 06,8 % 1
Freunde der Feuerwehr 06,4 % 1
Wählergruppe Landwirtschaft und Umwelt 06,2 % 1
Bürgervertretung Laubsdorf 06,0 % 1
Freie Wählergemeinschaft 05,9 % 1
Wählergruppe für Jugend und Sport 04,4 % 1
Einzelbewerber Dirk Mischke 03,2 % 1

Bürgermeister

  • seit 2004: Dieter Perko (CDU)

Nach der Gemeindeneugliederung 2004 wurde Dieter Perko zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. In der Bürgermeisterwahl am 20. September 2020 wurde er mit 63,7 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[11] in seinem Amt bestätigt.[12]

Wappen

Das Wappen wurde am 16. November 2004 genehmigt.

Blasonierung: „Geviert von Blau und Silber; Feld 1: eine schräglinks fliegende natürliche Schwalbe, Feld 2 und 3: vier rote Wellenbalken, Feld 4: ein rot-bewehrter silberner Storch.“[13]

Sehenswürdigkeiten

Wander- und Radwege in der Gemeinde

In der Liste der Baudenkmale in Neuhausen/Spree und in der Liste der Bodendenkmale in Neuhausen/Spree stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.

Verkehr

Haltepunkt Neuhausen (b Cottbus)

Die Haltepunkte Neuhausen (b Cottbus) und Bagenz an der Bahnstrecke Berlin–Görlitz werden durch die Linie RB 65 (CottbusZittau) bedient.

Neuhausen/Spree liegt an der Bundesstraße 97 zwischen Cottbus und Spremberg sowie an der Landesstraße L 47 zwischen dem Ortsteil Kathlow und Spremberg. Die Bundesautobahn 15 (Dreieck Spreewald–polnische Grenze) mit der Anschlussstelle Roggosen durchquert das Gemeindegebiet.

Der Flugplatz Cottbus-Neuhausen („EDAP“, 1080 m × 40 m, 11/29, Graspiste) liegt auf dem Gebiet der Gemeinde.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Neuhausen/Spree – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Seiten der einzelnen Ortsteile bei Die Ortsteile der Gemeinde Neuhausen/Spree. Gemeinde Neuhausen/Spree, abgerufen am 11. August 2021.
  3. Gemeinde Neuhausen/Spree. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  4. Hauptsatzung der Gemeinde Neuhausen/Spree vom 13. März 2012, Gemeinde Neuhausen/Spreedlagen/1403093498hauptsatzung.pdf verwaltungsportal.de@1@2Vorlage:Toter Link/daten.verwaltungsport (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
  5. Zweites Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die kreisfreie Stadt Cottbus und das Amt Neuhausen/Spree (2.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003 (GVBl.I/03, Nr. 05, S. 68), geändert durch Artikel 10b des Gesetzes vom 4. Juni 2003 (GVBl.I/03, Nr. 09, S. 172, 178). Abgerufen am 21. Dezember 2020.
  6. Amt Neuhausen/Spree wird Großgemeinde. Lausitzer Rundschau, 22. Juli 2004, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße (PDF) S. 22–25
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 20. September 2020
  13. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
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