Wiesengrund

Wiesengrund, niedersorbisch Łukojce, ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße und liegt im südöstlichen Teil von Brandenburg. Sie gehört zum Amt Döbern-Land, das seinen Sitz in der Stadt Döbern hat. Die Gemeinde liegt im sorbischen Siedlungsgebiet.[2][3]

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Amt: Döbern-Land
Höhe: 87 m ü. NHN
Fläche: 50,44 km2
Einwohner: 1347 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km2
Postleitzahl: 03149
Vorwahlen: 035694 (nur Gosda), 035695Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SPN, FOR, GUB, SPB
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 414
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Forster Straße 8
03159 Döbern
Bürgermeister: Norman Schlüter
Lage der Gemeinde Wiesengrund im Landkreis Spree-Neiße
Karte

Geographie

Die Gemeinde Wiesengrund grenzt im Norden an Heinersbrück, im Nordosten an die Stadt Forst (Lausitz), im Osten an Groß Schacksdorf-Simmersdorf, im Südosten an Neiße-Malxetal, im Süden an Felixsee, im Südwesten an die Stadt Spremberg, im Westen an Neuhausen/Spree und im Nordwesten an das Stadtgebiet von Cottbus. Auf dem Gemeindegebiet wird ein Restloch des Braunkohlebergbaues geflutet. Daraus soll bis 2020 der Klinger See entstehen.

Weiterhin gibt es im an den See grenzenden Ortsteil Klinge eine geologisch wertvolle Eem-Grabung, die besichtigt werden kann. Der Ortsteil Mattendorf grenzt im Süden an den Ausläufer des ebenfalls geologisch interessanten Muskauer Faltenbogens. Die längste Straßenverbindung von Nord nach Süd beträgt zwischen Mattendorf (Süd) und Klinge (Nord) 15 km; die Gemeinde Wiesengrund nimmt eine Gesamtfläche von 50 km² ein.

Gemeindegliederung

Wiesengrund besteht aus folgenden Orts- und bewohnten Gemeindeteilen sowie Wohnplätzen:[4][5]

Geschichte

Gahry, Gosda, Mattendorf und Trebendorf gehörten seit 1816 zum Kreis Cottbus, Jethe zum Kreis Sorau in der preußischen Provinz Brandenburg. Nach der Auflösung des Landkreises Sorau am 1. April 1946 wurde Jethe in den Landkreis Spremberg umgegliedert. 1952 wurden alle Gemeinden in den neu gebildeten Kreis Forst im DDR-Bezirk Cottbus eingegliedert. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße.

Die Gemeinde Wiesengrund entstand im Rahmen der brandenburgischen Gemeindegebietsreform durch freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Gahry, Gosda, Jethe, Mattendorf und Trebendorf zum 31. Dezember 2001.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
20011 696
20021 692
20031 675
20041 660
Jahr Einwohner
20051 686
20061 636
20071 609
20081 593
20091 566
Jahr Einwohner
20101 516
20111 461
20121 444
20131 419
20141 382
Jahr Einwohner
20151 390
20161 375
20171 386
20181 375
20191 364
Jahr Einwohner
20201 347

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[7][8][9]: Stand 31. Dezember, ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Religion

Die Dörfer Gahry, Trebendorf und Mattendorf sind schon vor 1906 in den evangelischen Kirchsprengel Komptendorf eingepfarrt worden, da sie keine eigene Kirche besitzen. Die Kirche von Klinge wurde zu DDR-Zeiten dem Braunkohleabbau geopfert. Jetzt gehen die Klinger, Gosdaer und Dubrauer in die Fachwerkkirche in den Ortsteil Dubrau.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Wiesengrund setzt sich aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister zusammen:

Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Freie Wählergemeinschaft Wiesengrund 85,8 % 9
Wählergruppe Zukunft Wiesengrund 10,0 % 1

(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)[10]

Bürgermeister

  • 2002–2019: Egbert S. Piosik (Freie Wählergemeinschaft Wiesengrund)[11]
  • seit 2019: Norman Schlüter (Wählergruppe Pro Trebendorf)

Schlüter wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 52,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[12] gewählt.[13]

Ortsvorsteher

  • Gahry: Klaus Vatter (seit 2. November 2011)
  • Gosda (mit Dubrau und Klinge): Dieter Stodian (seit 2003)
  • Jethe (mit Smarso): Dietmar Zech (seit 1. Januar 2013)
  • Mattendorf: Sigrun Grabinski (seit 1. Juli 2019)
  • Trebendorf: Reiner Brauer (seit 2002)

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Wiesengrund stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

  • Freilichtmuseum Zeitsprung bei Klinge am Klinger See
  • Bahnhofsgebäude Klinge (Aufnahmeverfahren)

Bauwerke

  • Tiefkirche im Ortsteil Gosda
  • Alter Schafstall im Ortsteil Gosda
  • Gutshaus im Ortsteil Gahry
  • Schloss im Ortsteil Trebendorf
  • Fachwerkkirche im Ortsteil Dubrau
  • Alte Schule (1907/08 erbaut) im Ortsteil Mattendorf

Parks

Der alte Park zwischen Trebendorf, Mattendorf und Gahry mit der Begräbnisstätte der früheren Eigentümer des Trebendorfer Schlosses (von Natzmer) stellt die Verbindung zwischen dem Gutshaus Gahry und dem Schloss in Trebendorf her.

Wetterlehrpfad

Im Ortsteil Mattendorf existiert eine Wetterstation. Der Verein Wetter-Ost begann im Jahr 2006 mit dem Aufbau eines „Wetterlehrpfades“, der Interessierten, insbesondere aber auch Kindern und Jugendlichen, das Entstehen des Wetters nahebringen soll (z. B. Blitzmaschine, Windmaschine, aber auch Energiegewinnung mit einem neuen Windrad). Am 5. Mai 2007 wurde im Beisein des Ministers (und heutigen Ministerpräsidenten) Dietmar Woidke der Prototyp eines neuartigen (quer liegenden) Windrades eingeweiht. Dieses erhebt sich am Rande des Muskauer Faltenbogens über Mattendorf.

Verkehr

Wiesengrund liegt an der Landesstraße L 49 zwischen Cottbus und Forst (Lausitz). Die L 481 verbindet die Ortsteile Trebendorf und Gahry miteinander und führt zur Bundesstraße 115 (Forst–Döbern). Die Bundesautobahn 15 (Dreieck Spreewald–polnische Grenze) durchquert das Gemeindegebiet. Die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Roggosen bzw. Forst.

Der Bahnhof Klinge liegt an der Bahnstrecke Cottbus–Forst (Lausitz) und wird von der Regionalbahnlinie RB 46 CottbusForst (Lausitz) bedient.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Pressemitteilung Land Brandenburg: Wiesengrund gehört zum Siedlungsgebiet der Sorben. 9. Dezember 2015, abgerufen am 9. Juli 2016.
  3. Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg (Sorben/Wenden-Gesetz – SWG), Anlage. 7. Juli 1994, abgerufen am 9. Juli 2016.
  4. Hauptsatzung der Gemeinde Wiesengrund vom 10. Februar 2009 (Memento vom 6. März 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Gemeinde Wiesengrund
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 37
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 30–33
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 33
  12. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  13. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
Commons: Wiesengrund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Wiesengrund – Reiseführer
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