Tauer
Tauer, niedersorbisch Turjej , ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße im Süden des Landes Brandenburg. Sie ist Teil des Amtes Peitz.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Spree-Neiße | |
Amt: | Peitz | |
Höhe: | 61 m ü. NHN | |
Fläche: | 42,22 km2 | |
Einwohner: | 681 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03185 | |
Vorwahl: | 035601 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPN, FOR, GUB, SPB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 71 384 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Schulstraße 6 03185 Peitz | |
Bürgermeisterin: | Karin Kallauke | |
Lage der Gemeinde Tauer im Landkreis Spree-Neiße | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden am Übergang zum Vorspreewald. Auf dem Gebiet der Gemeinde liegt der aus einer eiszeitlichen Senke entstandene Großsee inmitten eines Landschaftsschutzgebietes und mit zahlreichen Wäldern.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Tauer gehören der Ortsteil Schönhöhe (sorbisch Šejnejda) und die Wohnplätze Försterei Großsee (Gólnikaŕnja pśi Maznikojskem Jazorje) und Teerofen (Mazniki).[2]
Geschichte
Der Fund eines Urnengräberfeldes aus der Bronzezeit im 19. Jahrhundert lässt auf eine sehr frühe Besiedlung des Ortes schließen. 1632 wurde die Gemeinde erstmals nachweislich als „Tawern“ erwähnt. Bereits 1652 wurde der Ort „Taurow“ genannt. Der Ortsname leitet sich vom sorbischen *tur, „Auerochse“, ab.[3]
Der Ortsteil Schönhöhe bestand seit 1742 als Ackervorwerk. Im Rahmen der Siedlungspolitik Friedrichs II. wurde ab 1752 hier ein zweireihiges Straßendorf angelegt, in dem seinerzeit Familien überwiegend aus Sachsen angesiedelt wurden. Die Kolonie Teerofen (heute Wohnplatz Teerofen) am Großsee, die seit 1665 bestand, wurde durch Teer- und Pechgewinnung bekannt. 1852 wurde die Teerbrennerei eingestellt. Viele Ortsbewohner wanderten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Australien und Nordamerika aus.
Tauer gehörte seit 1816 zum Kreis Cottbus in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Guben im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße.
1993 wurde Schönhöhe nach Tauer eingemeindet.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[4][5][6]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Tauer besteht aus acht Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:[7]
Partei / Wählergruppe | Sitze |
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SV 1920 Tauer | 3 |
Bürgergemeinschaft Tauer/Schönhöhe | 1 |
Wir für Tauer | 1 |
Grillverein GSG Tauer | 1 |
Freiwillige Feuerwehr Tauer | 1 |
FDP | 1 |
Bürgermeister
- 1998–2003: Monika Riese[8]
- 2003–2014: Dieter Sommer (FDP)[9]
- seit 2014: Karin Kallauke (Wir für Tauer)[10]
Kallauke wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 63,8 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Wappen
Das Wappen wurde am 9. Mai 2012 genehmigt.
Blasonierung: „In Grün über goldenem Schildfuß, belegt mit einem liegenden grünen Eschenzweig, ein schreitender, widersehender goldener Auerochse.“[13]
Das Wappen wurde von dem Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.
Flagge
Die Flagge ist Grün - Gelb - Grün (1:5:1) gestreift und im Mittelstreifen mit dem Gemeindewappen belegt.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Tauer stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
- Bauwerke
- Dorfkirche, erbaut 1790
- Feuerwehrhaus mit Uhrenturm, erbaut 1896
- Gutshaus Tauer, erbaut um 1910
- Heimatmuseum in einer ehemaligen Bäckerei
Wirtschaft und Infrastruktur
- Verkehr
Tauer liegt an der Landesstraße L 50 zwischen Peitz und Guben.
Der Haltepunkt Tauer lag an der eingleisigen Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder), auf der der Personenverkehr 1996 eingestellt wurde.
- Sport
SV 1920 Tauer (Fußball, Kegeln, Billard, Tischtennis, Volleyball)
Einzelnachweise
- Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Tauer
- Ernst Eichler: Die slawischen Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Band IV. Domowina-Verlag, Bautzen 2009, ISBN 978-3-7420-1716-1, S. 12.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 26–29
- Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Spree-Neiße (Memento des Originals vom 17. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 33
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
- Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
Weblinks
- Gemeinde Tauer auf der Seite des Amtes Peitz