Klein Döbbern
Klein Döbbern (niedersorbisch Małe Dobrynje) ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuhausen/Spree im Landkreis Spree-Neiße des Bundeslandes Brandenburg.
Klein Döbbern Małe Dobrynje Gemeinde Neuhausen/Spree | |
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Höhe: | 92 m ü. NN |
Fläche: | 9,19 km² |
Einwohner: | 287 (1. Jan. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 19. September 2004 |
Postleitzahl: | 03058 |
Vorwahl: | 035605 |
Geografische Lage
Klein Döbbern liegt in der Niederlausitz 9 km südlich von Cottbus und 3 km westlich der Talsperre Spremberg. Der Ort ist von Cottbus aus über eine Landstraße zu erreichen, die kurz nach Groß Oßnig von der Bundesstraße 97 abzweigt und nach Groß Döbbern führt.
Der Ort steht teilweise auf Braunkohle. Zu DDR-Zeiten bestand ein Baustopp wegen einer möglichen Abbaggerung.
Wappen
Ursprünglich soll der Ort auf der Flur Hobrysch am Roschitzer Berg gelegen haben. Um sich vor den Überfällen der Raubritter zu Beginn des 15. Jahrhunderts zu schützen, hatten sich der Sage nach die Bewohner in das sumpfige Tal zurückgezogen.
Die Farben Rot und Silber sowie der Adlerflug sind dem brandenburgischen Wappen entlehnt. Die Morgensterne stehen als Symbol für die Raubritter und der Fisch deutet auf die nahe gelegene und zum Teil zur Gemeinde gehörende Talsperre Spremberg.
Eingemeindung
Am 19. September 2004 bildete Klein Döbbern zusammen mit etlichen Gemeinden des aufgelösten Amtes Neuhausen/Spree die neue Gemeinde.[2]
Politik
Zur Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde ein neuer Ortsbeirat aus 3 Mitgliedern gewählt:[3]
- Lothar Krogull
- Gerd Schwarzer
- Jens Butze
Einwohnerentwicklung
1933 lebten hier 309 Einwohner und 1939 waren es 316. Durch den Baustopp wegen der Braunkohle ging die Einwohnerzahl zurück, da viele jüngere Bewohner wegzogen. Nach dessen Aufhebung sind es aktuell 289.
Klein Döbbern war bis ins 20. Jahrhundert hinein weitgehend sorbisch/wendisch geprägt. Eine offizielle Untersuchung im Auftrag des Lübbener Konsistoriums besagte im Jahre 1812, dass „die wendische Sprache in allen Dörfern“ der Gemeinde „vorherrschend“ sei und dass es in der gesamten Parochie nur 12 Familien gäbe, bei denen Deutsch gesprochen würde.[4]
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkirche Klein Döbbern
- Schlosspark südlich der Kirche
- Gastwirtschaft Dorfkrug (um 1975 durch Brand zerstört, danach wiedererrichtet)
- Kriegerdenkmal
- Friedhof
- Landwehrschützengilde (Organisator von Dorf-Schützenfesten / Lichterfest uvm..)
- Eiskeller neben der Kirche
- Talsperre Spremberg 3 km östlich vom Dorf
- Ein 10 m hoher hölzerner Aussichtsturm (errichtet 2005) am Klein Döbberner Südstrand
- Orts-Feuerwehr
- Jagdgenossenschaft
- dorfeigene Kita
Der Kern der Dorfkirche ist spätromanischer Backsteinbau aus dem späten 13. mit Erweiterungen aus dem 15. Jahrhundert. Um 1680 wurde der Bau nach Osten erweitert. Er schloss mit einem fünfseitigen Chor ab. Der Turm wurde 1794/95 zerstört. 1794 kam ein massiver Kirchturm hinzu. In den letzten Kriegstagen wurde die Kirche 1945 bis auf die Umfassungsmauern zerstört. In den Jahren 1950/51 wurde die Kirche wieder aufgebaut, wobei Teile der originalen Bausubstanz erhalten bleiben konnten. In den letzten Jahren wurde sie außen und innen restauriert. 2014 wurde das Dach des Kirchenschiffes erneuert. Im Inneren befinden sich noch einzelne Ausstattungsstücke aus dem 17. Jahrhundert. Westlich der Kirche weist der Straßenname Dorfanger auf den Anger hin.
Von dem bei einem Bombenangriff beschädigten Gutsschloss, das 1945 abgetragen wurde, sind keine Reste erhalten. Es zeugen nur noch ein kleiner Teich am Standort und ein Park mit altem Baumbestand davon. In den 1970er Jahren wurde am nördlichen Parkrand eine Grundschule errichtet.
Weblinks
- Seiten über Klein Döbbern auf der Homepage der Gemeinde Neuhausen/Spree (über >Ortsteile>Klein Döbbern)
- Klein Döbbern in der RBB-Sendung Landschleicher vom 16. Januar 2005
Einzelnachweise
- Ortsteile: Klein Döbbern. Gemeinde Neuhausen/Spree, abgerufen am 11. August 2021.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
- http://wahlen.neuhausen-spree.de/kd/index.html
- Peter Kunze: Die preußische Sorbenpolitik 1815–1847, Schriftenreihe des Instituts für sorbische Volksforschung Nr. 52, VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1978, S. 31