Drachhausen
Drachhausen, niedersorbisch Hochoza , ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße im Süden des Landes Brandenburg. Sie ist Teil des Amtes Peitz.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Spree-Neiße | |
Amt: | Peitz | |
Höhe: | 61 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,4 km2 | |
Einwohner: | 798 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03185 | |
Vorwahl: | 035609 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPN, FOR, GUB, SPB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 71 052 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Schulstraße 6 03185 Peitz | |
Bürgermeisterin: | Doreen Krötel | |
Lage der Gemeinde Drachhausen im Landkreis Spree-Neiße | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben. Im Süden der Gemeinde fließt die Malxe.[2]
Gemeindegliederung
Zu Drachhausen gehören die bewohnten Gemeindeteile Aue (bis 1937 Plonitza, sorbisch Hugon), Dorf (Wjas), Heide (Pódgóla) und Sand (Pěski). Hinzu kommen die Wohnplätze Forsthaus Kiefernheide (bis 1937 Dolk, sorbisch Gólnikaŕnja na Dołku) und Forsthaus Tannenwald (Gólnikaŕnja w Škrjokach).[3]
Geschichte
Drachhausen wurde erstmals 1504 unter der Bezeichnung „Hoen Drußow“ schriftlich erwähnt. Es folgten als weitere Namen 1506 „Drochoßen“, 1641 „Drachausen“, 1652 „Drachhaußen“, 1765 „Trachhausen“ und danach der heutige Name Drachhausen. Der sorbische Name ist abgeleitet von ochoz und bedeutet „Umgang um ein zur Siedlungsrodung bestimmtes Waldstück“. Der Ort wurde von Anfang an durch Sorben besiedelt, deren Sprache und Kultur über die Jahrhunderte weit verbreitet war und bis heute gepflegt wird. Vom 16. Jahrhundert bis 1874 unterstand Drachhausen den Ämtern Cottbus beziehungsweise Peitz. 1759, während des Siebenjährigen Krieges, brannte der Ort bis auf das Vorwerk und einige Scheunen ab. Die alte Struktur des Ortes blieb durch seine besondere Lage weitgehend erhalten, da erst 1960 eine feste Straßenverbindung nach Cottbus hergestellt wurde.
Drachhausen gehörte seit 1816 zum Kreis Cottbus in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Cottbus-Land im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße. Die Gemeinde lag von 1973 bis 1992 im „Kohleschutzgebiet“ und sollte teilweise einem Braunkohlentagebau weichen.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[4][5][6]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Der Gemeindevertretung gehören 10 Gemeindevertreter und die ehrenamtliche Bürgermeisterin an:
Partei / Wählergruppe | Sitze |
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Unabhängige Wählergruppe Drachhausen | 4 |
SPD | 2 |
Bürgergemeinschaft Drachhausen | 2 |
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Drachhausen | 2 |
(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)[7]
Bürgermeister
- 1998–2019: Fritz Woitow (Unabhängige Wählergruppe Drachhausen)[8]
- seit 2019: Doreen Krötel (Unabhängige Wählergruppe Drachhausen)
Krötel wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 90,4 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[9] gewählt.[10]
Wappen
Das Wappen wurde am 16. November 1998 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber ein steigender, vierbeiniger, rotgezungter schwarzer Drache (Lindwurm) mit einem grünen Lindenblatt in der linken Vorderkralle.“[11]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Das Wappentier von Drachhausen, ein Drache aus Beton, wurde 1998 anlässlich der Wendischen Festtage auf dem Dorfanger aufgestellt. Die 1895 errichtete evangelische St.-Laurentius-Kirche ist eine der größten Dorfkirchen der Region. Alle zwei Jahre ist Drachhausen neben Crostwitz und Bautzen Veranstaltungsort des Internationalen Folklore-Festivals Lausitz/Łužica.
In der Liste der Baudenkmale in Drachhausen und in der Liste der Bodendenkmale in Drachhausen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Museum
Heimatmuseum „Kólasko“ zur Tradition der Flachsverarbeitung
Verkehr
Drachhausen liegt an der Landesstraße L 50 zwischen Fehrow und der Bundesstraße 168 bei Turnow.
Quellenangaben
- Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
- Bundesamt für Naturschutz: Lage von Drachhausen gem. Geodienste. Schutzgebiete in Deutschland. Abgerufen am 5. Mai 2013.
- Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Drachhausen
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 14–17
- Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Spree-Neiße (Memento des Originals vom 17. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
Weblinks
- Homepage des Amtes Peitz
- Website des Heimatmuseums „Kólasko“
- Beitrag in der RBB-Sendung Landschleicher vom 8. Juni 2008