Möllenhagen
Möllenhagen ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde wird vom Amt Penzliner Land mit Sitz in der Stadt Penzlin verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Penzliner Land | |
Höhe: | 90 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,05 km2 | |
Einwohner: | 1527 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17219 | |
Vorwahlen: | 039928, 039921 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 101 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Warener Chaussee 55a 17217 Penzlin | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thomas Diener (CDU) | |
Lage der Gemeinde Möllenhagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Ortsteile
Zu Möllenhagen gehören die Ortsteile Bauernberg, Freidorf, Groß Varchow, Hoppenbarg, Kraase, Lehsten, Rethwisch, Rockow und Wendorf. Möllenhagen selbst wird vor allem durch die Industrie und Gewerbeansiedlung geprägt und seine Ortsteile von der Landwirtschaft.
Geschichte
Alle auf dem Gemeindegebiet liegenden Dörfer können auf eine lange historische Entwicklung verweisen; Kraase zum Beispiel ist über 700 Jahre alt. Dagegen bestand in Möllenhagen einige Jahrhunderte ein Rittergut als Lehn. Besitzer waren kurzzeitig die Freiherren von Frisch. Nach ihnen übernahm für eine Generation die briefadeligen Familie[2] von Gundlach den Besitz. Zuletzt verblieb Möllenhagen bis zur Bodenreform mit Carlos Diederichsen und Nachfolgern zumeist in bürgerlicher Hand.[3] Das Allod-Gut hatte kurz vor der großen Wirtschaftskrise eine Gesamtgröße von 900 ha, Haupteinnahmequelle war die Schafswirtschaft.[4] Das Möllenhagener Gutshaus ist heute nicht mehr erhalten.
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Rethwisch eingegliedert.
Politik
Gemeindevertretung und Bürgermeister
Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 12 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[5]:
Partei/Bewerber | Prozent | Sitze |
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Unabhängige Wählergemeinschaft Möllenhagen | 44,17 | 5 |
CDU | 40,97 | 5 |
Einzelbewerber Hirlemann | 8,06 | 1 |
Einzelbewerber Lohmann | 6,81 | 1 |
Bürgermeister der Gemeinde ist Thomas Diener (CDU), er wurde mit 56,55 % der Stimmen gewählt.[6]
Wappen
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein links gewendeter goldener Flügel; hinten in Gold ein blauer Mühlstein über zwei schräg gekreuzten blauen Rodehacken.“[7]
Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 30. Januar 2003 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 274 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. | |
Wappenbegründung: In dem Wappen steht der Flügel für die artenreiche Tierwelt der Umgebung, insbesondere für die Kraniche. Gleichzeitig soll mit den Flügelfedern von der Zahl her auf die Anzahl der Ortsteile verwiesen werden. Mit dem Mühlstein und den Rodehacken soll der bildliche Bezug zu dem seit dem 16. Jh. geführten Ortsnamen Möllenhagen hergestellt werden, wobei die Rodehacken auf den Namensbestandteil „-hagen“ hindeuten und auf den im Zuge des deutschrechtlichen Landausbaus durch Rodung von Waldflächen neu geschaffenen Ort verweisen. Die Tingierung des Wappens in Blau, Gold und Rot kennzeichnet die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landesteil Mecklenburg. |
Flagge
Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Gelb und Rot gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des gelben und des roten Streifens übergreifend, das Gemeindewappen, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs einnimmt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.[8]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE MÖLLENHAGEN • LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[8]
Verkehr
Straße
Die Gemeinde Möllenhagen liegt direkt an der B 192 als Verbindung nach Westen, Richtung Waren (Müritz), und nach Neubrandenburg im Osten. Die B 194 verläuft unweit westlich der Gemeinde. Der Süden der Gemeinde ist über die Kreisstraße 10 und der Norden über die Kreisstraße 7 erschlossen.
Die Bundesautobahn 20 ist über die B 192 in Richtung Neubrandenburg zu erreichen, über Waren (Müritz) die A 19.
Schiene
Bis zum Zweiten Weltkrieg bestand ein Anschluss an das aktive Schienennetz. Die Gleise der Mecklenburgischen Südbahn verbanden Möllenhagen mit Neubrandenburg und Waren (Müritz). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Teile dieser Bahnlinie als Reparationszahlung demontiert. Zwischen Möllenhagen und Neubrandenburg wurde die Strecke nicht wieder aufgebaut. Der Abschnitt von Möllenhagen nach Waren (Müritz) wird regelmäßig benutzt vom Betonwerk in Rethwisch, einem Ortsteil von Möllenhagen.
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr wird von der Personenverkehr Müritz GmbH betrieben. Es bestehen regelmäßige Busverbindungen nach Waren (Müritz), Neubrandenburg und Röbel/Müritz (datBus). Weiterhin existieren mehrere Linien, die die Dörfer des Amtsgebietes am Morgen und am frühen Nachmittag anfahren.
Sehenswürdigkeiten
- Burgwall Möllenhagen
- Das Schloss Wendorf, unterhalten von der Gefährdetenhilfe Waren e. V.
- im 17. Jahrhundert erbaute Backsteinkirche in Möllenhagen
- im 13. Jahrhundert erbaute Feldsteinkirche in Kraase
- Dorfkirche in Groß Varchow
- Die historische Büdnerei in Lehsten beherbergt ein Heimatmuseum und eine Galerie
- Kirche in Möllenhagen
- Backsteinkirche in Groß Varchow
- Kirche in Kraase
- Büdnerei in Lehsten
- Schloss Wendorf
- Gedenkstein 1848
Persönlichkeiten
- Johann Georg von Holstein (1662–1730), königlich dänischer Oberlanddrost und Geheimer Rat
- Friedrich von Gundlach (1822–1871), Besitzer des Ritterguts Möllenhagen
- Adolf Georg von Maltzan (1877–1927), deutscher Diplomat
- Albert Benary (1881–1963), Offizier und Militärschriftsteller.
- Friedrich Griese (1890–1975), Schriftsteller, einer der wichtigsten Repräsentanten der Mecklenburger Heimatliteratur sowie Blut-und-Boden-Dichter
Weblinks
- Kirche Groß Varchow
- https://gutshaeuser.de/de/guts_herrenhaeuser/gutshaeuser_m/gutshaus_moellenhagen (Möllenhagen-Gutshaus-Foto)
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Christa Kostolnik: Die Geschichte des „Glasdorfes“ Rumpshagen 1273–2015. Vom stolzen Aufstieg und tragischen Untergang der adligen Gläsnerfamilie von Gundlach. In: Genealogische Übersicht der Gundlachschen Linien Leizen-Rumpshagen, Möllenhagen, Mollenstorf und Torisdorf-Hinrichsberg. 2. Auflage. Edition Lesezeichen, Friedland, Ankershagen 2020, ISBN 978-3-941681-83-5, S. 63 f. (d-nb.info [abgerufen am 8. Juli 2021]).
- Vollrath von Lützow, Joachim Becker: Güter-Adreßbuch von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz : Verzeichnis sämtlicher größerer u. mittlerer landwirtschaftlichen Güter / Nach amtlichen Quellen bearb. In: Niekammer’s Güter-Adreßbücher (Hrsg.): Landwirtschaftliches Adressbuch. 2. Auflage. Band IV. Reichenbach, Leipzig 1921, S. 111 f. (d-nb.info [abgerufen am 8. Juli 2021]).
- Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Mecklenburg 1928. In: Niekammer und Landbund Mecklenburg (Hrsg.): Landwirtschaftliches Adressbuch. 4. Auflage. Band IV. Verlag von Niekammer’s Adressbüchern G.m.b.H, Leipzig 1928, S. 205 (g-h-h.de [abgerufen am 8. Juli 2021]).
- Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 318/319.
- Hauptsatzung § 1 (PDF).