Ritzerow

Ritzerow ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Sie liegt im mecklenburgischen Landesteil nordwestlich von Neubrandenburg und gehört dem Amt Stavenhagen an, das seinen Verwaltungssitz in der Reuterstadt Stavenhagen hat.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Stavenhagen
Höhe: 68 m ü. NHN
Fläche: 22,1 km2
Einwohner: 377 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17153
Vorwahl: 039954
Kfz-Kennzeichen: MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 123
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Schloss 1
17153 Stavenhagen
Website: www.stavenhagen.de
Bürgermeister: Jürgen Höppner (CDU)
Lage der Gemeinde Ritzerow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Karte

Geografie und Verkehr

Ritzerow liegt etwa sechs Kilometer südöstlich von Stavenhagen und 25 Kilometer nordwestlich von Neubrandenburg. Die Bundesstraße 104 führt durch die Gemeinde und die Bundesstraße 194 westlich an ihr vorbei. Durch die Gemeinde fließt ein Quellbach der Ostpeene.

Als Ortsteile sind Galenbeck, Ritzerow und Wackerow ausgewiesen.

Geschichte

Ritzerow war altes Domanialkirchdorf und verfügte 1276 bereits über eine eigene Pfarre. Im gleichen Jahr wurde es durch Herzog Wartislaw IV. v. Pommern dem Kloster Ivenack verliehen. Fürst Nikolaus v. Werle bestätigte die Zugehörigkeit zum Kloster unter dem 1. Januar 1300.

Mit der Säkularisation fiel Ritzerow in den 1650er Jahren zurück an die landesherrliche Verwaltung. Die Pfarre gehörte später als Filial zu Stavenhagen.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Galenbeck eingegliedert. Krummsee und Wackerow folgten am 1. Januar 1951. Die westlich liegende Siedlung Krummsee, die bis 1950 eine eigenständige Gemeinde war, war vom 1. Januar 1951 bis zum 31. Dezember 1982 ein Ortsteil von Ritzerow und wurde dann nach Jürgenstorf umgegliedert.

Galenbeck

Galenbeck ist ein alter Gutsbesitz, zuletzt in der Hand der Familie von der Lancken. Deren Genealogie im Ort beginnt mit dem Klosterhauptmann Adolf von der Lancken und seiner Ehefrau Charlotte von Pritzbuer. Erbe wird im Minorat der jüngste Sohn, der Johanniterritter und Kammerherr Bernhard (1813–1892) auf Galenbeck, gefolgt vom Generalmajor Eberhard von der Lancken, verheiratet mit Elisabeth von Puttkammer.[2] Das Rittergut umfasste 625,3 ha bei der Erfassung kurz vor der großen Wirtschaftskrise. Im Mittelpunkt stand ein großer landwirtschaftslicher Betrieb. Eigentümer war Wolf Diedrich von der Lancken.

Ritzerow

Ritzerow ist ein klassisches Bauerndorf gewesen. Das Landwirtschafte Adressbuch Mecklenburg weist Ende der 1920`er Jahre vierzehn Hofbetriebe aus, mit einer Größe von 17 ha bis hin zu den 55 ha der Familie W. Nietz. Die meisten Bauernhöfe gehörten den Familien Voß.[3]

Wackerow

Wackerow war einst ein Teil Herrschaft Ivenack der Freiherren von Maltzahn, Grafen von Plessen. 12 Hofbesitzer nannten in der Gemarkung des Ortes im Mittelwert von jeweils über 23 ha ihr Eigen.

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 6 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[4]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze[5]
Wählergemeinschaft Ritzerow 54,96 3
CDU 36,10 2
Einzelbewerber Christofzik 8,94 1

Bürgermeister der Gemeinde ist Jürgen Höppner (CDU), er wurde mit 71,56 % der Stimmen gewählt.[6]

Wappen, Flagge, Dienstsiegel

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE RITZEROW • LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[7]

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Ritzerow

  • Neogotische Dorfkirche in Ritzerow
  • Kapelle in Galenbeck
Commons: Ritzerow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1903. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha", publiziert bis 1942. Nachfolge in GHdA, und GGH. Vierter Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Lancken. Justus Perthes, Gotha 10. November 1902, S. 470–472 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. Dezember 2021]).
  3. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 112 (g-h-h.de [abgerufen am 19. Dezember 2021]).
  4. Wahlergebnisse auf www.stavenhagen.de
  5. Reihenfolge nach Stimmenanteil
  6. Wahlergebnisse auf www.stavenhagen.de
  7. Hauptsatzung § 1 Abs.2
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