Liste von Zwischenfällen mit der Douglas DC-7

Die Liste v​on Zwischenfällen m​it der Douglas DC-7 z​eigt eine Übersicht über Zwischenfälle m​it Todesfolge o​der Totalschaden v​on Flugzeugen d​es Typs Douglas DC-7.

Zwischen d​em Erstflug 1953 u​nd dem Betriebsende 2010 wurden insgesamt 74 DC-7 zerstört o​der irreparabel beschädigt. Bei 28 d​er Totalverluste k​amen 726 Menschen u​ms Leben.[1] Auszüge:

1950er-Jahre

1960er-Jahre

  • Am 26. Februar 1960 stürzte eine Douglas DC-7C der Alitalia (Luftfahrzeugkennzeichen I-DUVO) auf dem Weg von Rom über Shannon nach New York-Idlewild kurz nach dem Start in Shannon aus unbekannten Gründen ab. Von den 52 Menschen an Bord starben 34.[8]
  • Am 14. September 1960 wurde eine Douglas DC-7C der US-amerikanischen Braniff International Airways (N5900) auf dem Flughafen Dallas Love Field (Texas, USA) von einem Wartungsinspektor zum Gelände für Motoren-Probeläufe gerollt. Er hatte das Hydrauliksystem für die Bremsen nicht zugeschaltet. Das Flugzeug rollte in ein Gebäude, wobei der vordere Rumpf stark beschädigt wurde. Der Wartungstechniker wurde getötet, die anderen 5 Mechaniker an Bord überlebten. Die Maschine konnte repariert werden.[9]
  • Am 18. Februar 1961 kollidierte eine Douglas DC-7CF (N745PA) der US-amerikanischen Pan Am im Landeanflug auf den Flughafen Stuttgart mit einem Erdhaufen vor und neben der Landebahn. Die Piloten der aus Frankfurt kommenden Frachtmaschine setzten den Anflug im dichten Nebel bei einer Sicht von 100 Metern und einer Wolkenhöhe von 30 Metern auch unter die Entscheidungshöhe von 200 Fuß fort, obwohl das Instrumentenlandesystem nicht zuverlässig funktionierte und vier von fünf Elementen der Anflugbefeuerung außer Betrieb waren. Beim Zusammenstoß mit dem Erdhaufen wurden das Fahrwerk und das Triebwerk Nr. 3 (rechts innen) abgerissen. Dennoch gelang es den Piloten durchzustarten und auf dem Flughafen Nürnberg eine Bauchlandung auf einem Schaumteppich durchzuführen. Die dreiköpfige Besatzung blieb unverletzt, das Flugzeug wurde jedoch irreparabel beschädigt.[10]
  • Am 20. Juni 1961 wurde eine Douglas DC-7 der Overseas National Airways (N312A) auf dem Flughafen Oakland (Kalifornien, USA) irreparabel beschädigt. Die im Schlepp befindliche DC-7 kollidierte mit einer Lockheed L-749A Constellation der US-amerikanischen International Aircraft Services (N5595A), riss deren gesamtes Leitwerk ab und beschädigte das Rumpfheck und die Tragfläche schwer. Alle Insassen beider Maschinen blieben weitgehend unverletzt.[11][12][13]
  • Am 14. Oktober 1961 ging in einer Douglas DC-7C der Panair do Brasil (PP-PDL) auf dem Weg von Manaus Hydraulikflüssigkeit verloren. Bei der Notlandung auf dem Flughafen Belém geriet die Maschine beim Einsatz des Umkehrschubs von der Landebahn ab; beim Queren eines Grabens brach das Fahrwerk zusammen. Alle Insassen überlebten den Totalschaden des Flugzeugs.[14]
  • Am 1. November 1961 wurde eine Douglas DC-7C der brasilianischen Panair do Brasil (PP-PDO) auf dem Weg vom Flughafen Sal (Kap Verde) in einen 84 Meter hohen Hügel geflogen. Die zuerst in Lissabon gestartete Maschine war im nächtlichen Endanflug auf den Flughafen Recife, als sie 2,7 Kilometer vor der Landebahn ins Gelände flog. Von den 88 Insassen wurden 45 getötet.[15]
  • Am 14. November 1961 wurde eine geparkte Douglas DC-7C der US-amerikanischen Braniff International Airways (N5905) auf dem Flughafen Dallas Love Field (Texas, USA) durch ein Feuer zerstört. Personen kamen nicht zu Schaden.[16]
  • Am 4. März 1962 gewann eine Douglas DC-7C der britischen Caledonian Airways (G-ARUD) nach dem Start vom Flughafen Douala (Kamerun) kaum an Höhe. Die Maschine streifte zwei Kilometer hinter dem Startbahnende mehrere Bäume, schlug in einem Sumpfgebiet auf und brannte aus. Bei dem Unfall kamen alle 111 Insassen ums Leben (10 Besatzungsmitglieder und 101 Passagiere). In der Geschichte der DC-7 war dies der Unfall mit den meisten Todesopfern. Der Absturz wurde vermutlich durch ein aufgrund eines mechanischen Defekts blockiertes Höhenruder verursacht.[17]
  • Am 30. November 1962 berührte eine Douglas DC-7B der US-amerikanischen Eastern Air Lines (N815D) beim Durchstarten im Nebel auf dem Flughafen New York-Idlewild mit den beiden linken Propellern den Boden im Flughafengelände. Die aus Charlotte (North Carolina) kommende Maschine war beim Durchstarten nach links gedriftet und stürzte schließlich zu Boden. Das Durchstartverfahren war bei dem notwendigen schnellen Übergang von Sichtflug zurück auf Instrumentenflug nicht korrekt und zügig genug durchgeführt worden, so dass die Maschine nicht gestiegen war. Von den 51 Insassen wurden 25 getötet.[18]
  • Am 8. April 1963 brach an einer Douglas DC-7C der Panair do Brasil (PP-PDM) bei einem Trainingsflug am Flughafen Rio de Janeiro-Galeão das Bugfahrwerk zusammen. Die beiden inneren Triebwerke (Nummer 2 und 3) wurden abgerissen, beschädigten die Treibstofftanks und lösten ein Feuer aus. Die sieben Besatzungsmitglieder überlebten den Totalschaden des Flugzeugs.[19]
  • Am 3. Juni 1963 stürzte eine Douglas DC-7CF der US-amerikanischen Northwest Airlines (N290) ca. 80 Kilometer nordwestlich der kanadischen Queen Charlotte Islands in den Pazifik. Die Maschine befand sich auf einem militärischen Charterflug zur Elmendorf Air Force Base bei Anchorage, Alaska. Alle 101 Insassen starben. Es handelte sich um den zweitschwersten Unfall einer DC-7, gemessen an der Zahl der Todesopfer.[20]
  • Am 8. Februar 1965 stürzte eine Douglas DC-7B der US-amerikanischen Eastern Air Lines (N849D) auf dem von Boston nach Atlanta sechs Minuten nach dem Start von einer Zwischenlandung beim Flughafen New York-Idlewild ab. Alle 79 Passagiere und die 5 Besatzungsmitglieder wurden getötet (siehe auch Eastern-Air-Lines-Flug 663).[21]
  • Ebenfalls am 8. Februar 1965 verunglückte eine Douglas DC-7C der Scandinavian Airlines (SE-CCC) beim Start zu einem Flug nach Kopenhagen auf dem Flughafen Teneriffa-Los Rodeos. Nach dem Abheben sank die Maschine wieder zurück auf die Startbahn, weil das Fahrwerk zu früh eingefahren wurde. Das Flugzeug fing Feuer und wurde zerstört, jedoch konnten vorher alle 84 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder die Maschine verlassen.[22]
Die 1968 in München verunglückte Douglas DC-7, Frankfurt 1967
  • Am 5. Juni 1967 wurden die beiden einzigen Douglas DC-7 der Alia Royal Jordanian Airlines (JY-ACP und JY-ACO) im Zusammenhang mit dem Beschuss Westjerusalems durch Jordanien während des Sechstagekriegs auf dem Flughafen Beirut bzw. dem damaligen Flughafen Damaskus durch Luftangriffe am Boden zerstört. Personen kamen nicht zu Schaden.[23][24]
  • Am 20. Januar 1968 brach bei einer Douglas Douglas DC-7B der türkischen Türk Hava Yollari (THY, heute Turkish Airlines) (SE-ERC) während der Landung auf dem Flughafen München-Riem das Bugfahrwerk zusammen. Die von Transair Sweden gemietete Maschine geriet von der Landebahn ab. Alle 38 Insassen (6 Besatzungsmitglieder und 32 Passagiere) blieben unverletzt. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt.[25]
  • In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 1968 landeten israelische Kommandotruppen auf dem Flughafen Beirut und sprengten 14 Flugzeuge verschiedener, meist libanesischer Fluggesellschaften, als Vergeltung für einen palästinensischen Angriff auf ein israelisches Flugzeug am 26. Dezember 1968 in Athen. Darunter waren auch zwei Douglas DC-7 (OD-AEI und OD-AEK) der Lebanese International Airways, die außerdem mit zwei Convair CV-990 den Großteil ihrer Flotte verlor und im darauffolgenden Januar ihren Betrieb einstellen musste.[26][27]
  • Am 5. Juni 1969 wurde eine vom Schwedischen Roten Kreuz gecharterte Douglas DC-7B (SE-ERP) in der Nähe von Eket, Nigeria, durch eine nigerianische MiG-17 abgeschossen, Die DC-7 war im Rahmen der Hungerhilfe während des Biafra-Krieges auf dem Weg zur Urwaldpiste Uli, um Hilfsgüter dorthin zu fliegen. Die vierköpfige Besatzung wurde getötet.[28]
  • Am 29. Juni 1969 geriet eine auf dem Flughafen Gran Canaria abgestellte Douglas DC-7C der spanischen Trabajos Aéreos y Enlaces (TAE) (Luftfahrzeugkennzeichen: EC-BEO) in Brand. Die Maschine wurde durch das Feuer zerstört.[29]

1970er-Jahre

  • Am 2. Oktober 1970 wurde auf dem Flughafen Madrid-Barajas eine Douglas DC-7C der spanischen Spantax (Luftfahrzeugkennzeichen EC-ATQ) irreparabel beschädigt. Personen kamen nicht zu Schaden; andere Details sind nicht bekannt.[30]
  • Am 1. Mai 1973 wurde eine geparkte Douglas DC-7BF der kolumbianischen Aeronorte (HK-1300) auf dem Flughafen Miami (Florida, USA) durch einen Brand zerstört. Das Flugzeug wurde für die ebenfalls kolumbianische Aerocosta Colombia betrieben. Menschen kamen nicht zu Schaden.[31]
  • Am 3. März 1974 verunglückte eine Douglas DC-7CF der irischen Aer Turas (EI-AWG) bei der Landung auf dem Flughafen Luton (Vereinigtes Königreich). Nach dem Aufsetzen gelang es nicht, den Umkehrschub der Propeller zu aktivieren. Das Einschalten der (ungeregelten) Notbremse führte zum Blockieren der Räder und zum Platzen der Reifen. Das Frachtflugzeug überrollte das Landebahnende einen Abhang hinunter und wurde irreparabel beschädigt. Alle 10 Insassen, 4 Besatzungsmitglieder und 6 Passagiere, überlebten.[32]
  • Am 14. September 1979 wurde eine Douglas DC-7 der US-amerikanischen Butler Aircraft Company (N4SW) auf dem nur 85 km langen Flug von Klamath Falls (Oregon) nach Medford (Oregon) sieben Minuten nach dem Start in den Berg Surveyor Mountain geflogen. Alle 12 Insassen (beide Piloten und die 10 Passagiere) wurden getötet.[33]

Einzelnachweise

  1. Unfallstatistik Douglas DC-7 Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. August 2019.
  2. Unfallbericht DC-7 N6324C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. November 2017.
  3. Unfallbericht L-1049 N6902C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. November 2017.
  4. Unfallbericht DC-7C N5904 Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2015.
  5. Unfallbericht DC-7C OO-SFA Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2015.
  6. Unfallbericht DC-7C F-BIAP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. August 2017.
  7. Unfallbericht DC-7B N4891C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 19. August 2017.
  8. Unfallbericht DC-7C I-DUVO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. November 2017.
  9. Flugunfalldaten und -bericht DC-7 N5900 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Mai 2021.
  10. Unfallbericht DC-7CF N745PA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. März 2019.
  11. Flugunfalldaten und -bericht DC-7 N312A im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2022.
  12. Peter J. Marson: The Lockheed Constellation (2 Bände). Air-Britain (Historians), Tonbridge, 2007, ISBN 0-85130-366-8, S. 457.
  13. Flugunfalldaten und -bericht L-749A N5595A im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2022.
  14. Unfallbericht DC-7C PP-PDL, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. Februar 2019.
  15. Unfallbericht DC-7C PP-PDO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. Januar 2022.
  16. Flugunfalldaten und -bericht DC-7 N5905 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Mai 2021.
  17. Unfallbericht DC-7C G-ARUD Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 19. September 2019.
  18. Unfallbericht DC-7B N815D, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 5. März 2019.
  19. Unfallbericht DC-7C PP-PDM, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. Februar 2019.
  20. Unfallbericht DC-7CF N290 Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2015.
  21. Unfallbericht DC-7B N849D, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. November 2017.
  22. Unfallbericht DC-7C SE-CCC, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. August 2020.
  23. Zwischenfallbericht DC-7 JY-ACP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. August 2020.
  24. Zwischenfallbericht DC-7 JY-ACO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. August 2020.
  25. Unfallbericht DC-7B SE-ERC, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. März 2019.
  26. Aviation Safety NetworkBerichtsliste 1968/3: siehe unter 28-DEC-1968 (englisch), abgerufen am 17. Oktober 2019.
  27. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international 1967 bis 1969. Zürich-Airport 1967–1969.
  28. Unfallbericht DC-7B SE-ERP, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. März 2019.
  29. Unfallbericht DC-7 EC-BEO, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. August 2020.
  30. Unfallbericht DC-7C EC-ATQ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. Januar 2018.
  31. Flugunfalldaten und -bericht DC-7BF HK-1300 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 27. April 2021.
  32. Flugunfalldaten und -bericht DC-7 EI-AWG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. April 2021.
  33. Unfallbericht DC-7 N4SW, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 10. März 2019.
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