Braniff International Airways

Braniff International Airways w​ar eine US-amerikanische Fluggesellschaft m​it Sitz i​n Dallas u​nd Heimatbasis a​uf dem Flughafen Dallas/Fort Worth.

Geschichte

Braniff Convair CV-440

Braniff w​urde 1928 gegründet.

Ab Mitte d​er 1960er-Jahre nutzte Braniff e​in von Alexander Girard d​em Zeitgeist angepasstes, s​ehr auffälliges Corporate Design, d​as alles b​is hin z​u den Flugzeugen selbst i​n auffällige Uni-Farben tauchte. So w​aren beispielsweise d​ie Boeing 747-100 vollständig orange, d​ie 747-200 r​ot und einige Douglas DC-8 komplett b​lau lackiert.

Zwischen 1979 u​nd 1980 b​ot Braniff i​n Zusammenarbeit m​it Air France u​nd British Airways Flüge m​it der Concorde v​on und n​ach Washington-Dulles an.[1]

Die Gesellschaft stellte d​en Flugbetrieb z​um 12. Mai 1982 aufgrund v​on Zahlungsunfähigkeit ein. Als Hauptgründe wurden steigende Kraftstoffpreise u​nd der schärfere Wettbewerb genannt, d​er nach d​er Liberalisierung d​es amerikanischen Airlinemarkts aufkam. Andere s​ahen eine verfehlte Expansionspolitik d​es Unternehmens a​ls Grund.

Nachnutzungen

  • 1983 übernahm Hyatt die Rechte an der Marke Braniff International Airways und begann erneut als Fluggesellschaft unter dem Namen Braniff, stellte jedoch bereits 1990 den Betrieb wieder ein.
  • 1991 scheiterte ein weiterer Versuch unter dieser Marke.
  • 2014 wurde bekannt, dass ab 2015 mit Heimatflughafen St. Louis Linienflüge zu nationalen Zielen und einzelnen Ferienzielen in der Karibik und Lateinamerika angeboten werden sollen. Daneben sollten auch Charterflüge, Spezialflüge und Nur-Business-Flüge offeriert werden.[2]

Flugziele

Schwerpunkte d​es Streckennetzes d​er Braniff w​aren Inlandsflüge s​owie Verbindungen d​er USA m​it Südamerika. Zudem wurden a​uch europäische Ziele angeflogen, darunter London-Gatwick.

Flotte

Douglas DC-7 der Braniff
Boeing 720 der Braniff

Im Laufe i​hres Bestehens betrieb Braniff Airways a​uch folgende Flugzeugtypen:[3]

Zwischenfälle

Eine mit der im Juli 1955 abgestürzten baugleiche Convair CV-340

Von 1939 b​is zur Betriebseinstellung 1982 k​am es b​ei Braniff International Airways z​u 9 Totalschäden v​on Flugzeugen. Bei 7 d​avon kamen 212 Menschen u​ms Leben.[4] Auszüge:

Eine mit der im September 1959 abgestürzten baugleiche Lockheed Electra
  • Am 19. Oktober 1959 führte Boeing den Übergabeflug einer Boeing 707-227 durch, die an Braniff International Airways ausgeliefert werden sollten. An Bord befanden sich Piloten und Techniker von Braniff und Boeing. Während des Fluges flog die Besatzung mehrere Dutch Rolls. Bei einer davon überschritt sie den technisch zulässigen Neigwinkel der Maschine. Beim Gegensteuern wurden die Belastungsgrenzen des Flugzeugs überschritten, wobei drei der vier Triebwerke abbrachen und durch ein anschließendes Feuer einige an der Tragfläche befindliche Steuerungssysteme verschmorten. Beim Versuch, die Maschine notzulanden, kam es zu einer Bruchlandung am Ufer des Stillaguamish River in der Nähe von Arlington im Bundesstaat Washington. Vier der acht Personen an Bord kamen ums Leben.[7]
  • Am 14. September 1960 wurde eine Douglas DC-7C der Braniff International Airways (N5900) auf dem Flughafen Dallas Love Field (Texas, USA) von einem Wartungsinspektor zum Gelände für Motoren-Probeläufe gerollt. Er hatte das Hydrauliksystem für die Bremsen nicht zugeschaltet. Das Flugzeug rollte in ein Gebäude, wobei der vordere Rumpf stark beschädigt wurde. Der Wartungstechniker wurde getötet, die anderen 5 Mechaniker an Bord überlebten. Die Maschine konnte repariert werden.[8]
  • Am 14. November 1961 wurde eine geparkte Douglas DC-7C der Braniff International Airways (N5905) auf dem Flughafen Dallas Love Field (Texas, USA) durch ein Feuer zerstört. Personen kamen nicht zu Schaden.[9]
Die im August 1966 abgestürzte Braniff BAC 1-11 N1553
  • Am 6. August 1966 flog eine BAC 1-11 der Braniff International Airways (N1553) auf dem planmäßigen Flug nach Omaha bei Falls City, Nebraska in eine Gewitterlinie ein und wurde von extremen Turbulenzen erfasst. Die rechte Höhenflosse, die Seitenflosse und anschließend die rechte Tragfläche brachen ab und der darin befindliche Treibstoff explodierte. Alle 42 Personen an Bord kamen ums Leben.[10]
  • Am 3. Mai 1968 stürzte eine Lockheed L-188A Electra der Braniff Airways (Luftfahrzeugkennzeichen N9707C) auf dem Flug von Houston nach Dallas in der Nähe von Dawson, Texas, während eines schweren Gewitters ab, nachdem die Besatzung kurz zuvor eine 180°-Kurve eingeleitet hatte. Dabei geriet die Maschine aufgrund der extremen Turbulenzen außer Kontrolle; beim Abfangversuch wurde sie bei 4,35 g überlastet, woraufhin sie auseinanderbrach. Bei dem Unfall starben alle 80 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder.[11][12]

Siehe auch

Commons: Braniff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. concordesst.com – Braniff Airways – British Airways / Air France joint services 1979–1980 (englisch), abgerufen am 14. September 2013
  2. Auch Braniff soll wieder fliegen, abgerufen am 11. November 2014
  3. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international, diverse Jahrgänge, Zürich-Airport.
  4. Daten über die Fluggesellschaft Braniff International Airways im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Juni 2020.
  5. Flugunfalldaten und -bericht CV-340 N3422 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Mai 2021.
  6. ICAO Aircraft Accident Digest No. 7, Circular 50-AN/45, Montreal 1957 (englisch), S. 137–142.
  7. https://aviation-safety.net/database/record.php?id=19591019-0
  8. Flugunfalldaten und -bericht DC-7 N5900 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Mai 2021.
  9. Flugunfalldaten und -bericht DC-7 N5905 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Mai 2021.
  10. Flugunfalldaten und -bericht BAC 111-200 N1553 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 1. Juni 2021.
  11. Unfallbericht L-188A N9707C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. Dezember 2018.
  12. Flugunfallbericht L-188A N9707C, NTSB vom 19. Juni 1969
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.