Liste der Kulturdenkmale in Kressbronn am Bodensee

In der Liste der Kulturdenkmale in Kressbronn am Bodensee sind die Kulturdenkmale der baden-württembergischen Gemeinde Kressbronn am Bodensee im Bodenseekreis in Deutschland aufgelistet. Grundlage ist das am 28. Februar 1983 erstellte Verzeichnis der unbeweglichen Bau- und Kunstdenkmale des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg mit Stand vom 7. Oktober 1999 und zwei Erweiterungen aus dem Jahr 2011.

Kressbronner Wappen

Die Liste ist nach Ortsteilen bzw. Weilern und innerhalb dieser nach Straßen alphabetisch sortiert.
Am Ende der Liste sind zwei ehemalige, inzwischen abgerissene Baudenkmale aufgeführt.

Denkmale

Ortsmitte

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Andreas-Brugger-Weg
Haus
Nr. 4
1889/1902

11.2011
Villa mit Garten und Bootshafen

Zweigeschossiges Wohnhaus m​it Widerkehr, Veranda u​nd Satteldächern inmitten e​ines großen unterteilten Gartens s​amt befestigtem Bootshafen, d​as aus kulturhistorischen, bautypologischen s​owie heimatgeschichtlichen Gründen a​ls erhaltenswert gilt; Südwestseite m​it Schindelblechen, vielen Fenstern, Balkon u​nd Zugangstreppe zwischen Garten u​nd Hochparterre; i​m Inneren Ausstattungsdetails a​us der Erbauungszeit i​n großem Umfang erhalten.

§ 2 i. V.
Berger Straße
Haus
Nr. 2
wohl Ende
17. Jh.

vor 9.1987
Am Hauptgiebel in einer Nische aufgestellte barocke Hausmadonna zum Schutz des Anwesens.

Die lebensgroße, polychrome Holzplastik stellt Maria als Himmelskönigin mit Krone, Zepter und purpurnem Gewand dar; ihr Haupt ist leicht nach rechts unten geneigt, das Antlitz wirkt anmutig und zugleich ruhig und beherrscht; auf ihrer linken Hand hält Maria das Christuskind mit Weltkugel und Segnungsgestus.
Die Erhaltung der qualitätsvollen barocken Marienstatue, die als Hausmadonna zugleich ein bedeutendes Dokument der katholischen Volksfrömmigkeit darstellt, ist aus künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2
Haus
Nr. 6
18. Jh.

vor 9.1987
Traufenständiges Bauernhaus mit Satteldach

Wohnteil a​us dem 18. Jahrhundert, Ökonomieteil n​ach 1900, 1948 Erweiterung u​m Anbau m​it Kammer, Wasch- u​nd Backküche; i​n Ständer-Balken-Konstruktion m​it Holzbalkenkeller, rautenverziertem Ortganggesims u​nd vorgelegter Freitreppe[2]

§ 2
Hauptstraße
Nr. 17 1936/37 Katholische Pfarrkirche „Maria Hilfe der Christen“

Die katholische Marienkirche, n​ach Plänen d​es Architekten Hans Herkommer, e​ines namhaften Vertreters d​er Stuttgarter Schule, errichtet, i​st seit 1957 a​uch Pfarrkirche; s​ie zählt z​u den wichtigen Kirchenbauten Württembergs, d​ie in d​en zwei Jahrzehnten v​or dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden; d​er einschiffige Saalbau m​it gestufter Hängedecke u​nd Rundbogenfenstern z​eigt räumliche Geschlossenheit, d​er eigenwillige Glockenturm stellt e​in gestalterisches Hauptmotiv dar

§ 2
Nr. 17/1 1748/52

8. Febr. 1939
Kapelle St. Eligius

1663 musste die an der Kreuzung zwischen Nonnenbach und Hemigkofen erbaute Kapelle infolge des Dreißigjährigen Kriegs neu geweiht werden. Gegen 1710 konnte sie durch eine Stiftung des Grafen Anton von Montfort und seiner Frau erneuert werden, ehe sie 1748 ihre barocke Gestalt mit einem sechseckigen Zwiebelturm erhielt. 1871 wurde über der Eingangstür ein Säulendach angebaut und in den Jahren 1992–1995 die Bleiverglasung, das Dach und die Außenfassade mit der 1780 aufgemalten Sonnenuhr renoviert; seitdem hat die Eligiuskapelle (Eligius, (lat. der Auserwählte), ist der Schutzpatron der Wagner, Schmiede, Metallarbeiter und auch der Pferde) ihr heutiges Aussehen. Seit Mitte der 1950er Jahre dient die Kapelle als Gedenkstätte für gefallene Soldaten: Im Inneren sind vier Stelen den Opfern des Ersten Weltkriegs und zwölf jenen des Zweiten Weltkriegs gewidmet.
Von der ursprünglichen Ausstattung ist lediglich der barocke Hochaltar erhalten.

§ 28.1.2
Haus
Nr. 19
1924

vor 9.1987
Von den damals noch selbständigen Gemeinden Hemigkofen und Nonnenbach gemeinsam errichtetes Schulhaus (heute Rathaus)

Das zweigeschossige ehemalige Schulhaus, h​eute Rathaus, m​it großem Walmdachkörper entspricht i​n seiner Grundform a​lter Amts- u​nd Schulhausarchitektur, h​ier aber m​it charakteristischen Brüstungsgesimsen; i​m Sinne d​er Heimatkundebewegung erhielt d​as Schulhaus a​ls ländliche Kennzeichnung herausgehobener Gebäude e​inen kleinen Dachreiter m​it Glockenstuhl.

§ 2
Kirchsteige
- um
1860/70

?
Am alten Kirchweg von Hemigkofen nach Gattnau zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Grüner Sandsteinsockel mit gut gegliedertem Aufbau über rechteckigem Grundriss in primär klassizistischen Formen und mit religiöser Textinschrift; hoher, zweistufiger, gusseiserner Kreuzaufsatz mit kapitellartigen Balkenenden und einem ebenfalls aus Guss gefertigten, großen Kruzifix (Viernageltypus).
Die Erhaltung des Wegkreuzes als spezifisch bildlichen Ausdruck der katholischen Volksfrömmigkeit mit zugleich kulturlandschaftsprägender Bedeutung ist aus wissenschaftlichen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2 i. V.
Kirchstraße
Haus
Nr. 13/1
um
1700

vor 9.1987
Wohnteil eines für die Region Argengau typischen Bauernhauses

Teil eines ehemaligen Anwesens mit der Gefachfolge Wohnteil, Stall, Tenne und Remise in Ständer-Balken-Konstruktion; der Ökonomieteil ging durch Brand im Jahr 1975, weiterer Originalbestand 1991 durch nicht genehmigten Abbruch verloren;[3][2] aufwendig und sorgfältig gestalteter Giebel mit zwei Schutzdächern und unter anderem Herz-Jesu-Motiv-Bamalung.
An der Erhaltung dieses Bauernhauses, das aufgrund seines Alters, seiner Bauweise und seiner Ausstattung für die Geschichte ländlicher Bauten von Wichtigkeit ist, besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein öffentliches Interesse.[1]

§ 2 i. V.
Nunzenbergweg
- spätes
19. Jh.

?
An der Weggabelung Gattnau/Mittelmühle/Obermühle zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Roter, dreiseitig beschrifteter Sandsteinsockel mit vierteiligem Aufbau über rechteckigem Grundriss; hochrechteckiger Pfeiler auf einem mit Karniesprofilen gestaltetem Unterbau; gusseiserner Kreuzaufsatz ist an den dreipassförmigen Balkenenden mit Blattwerk verziert und mit einem ebenfalls gusseisernen Kruzifix versehen.
Text an der Schauseite: Christus hat mich geliebt und sich für mich dahingegeben.
Die Erhaltung des Wegkreuzes als spezifisch bildlicher Ausdruck der katholischen Volksfrömmigkeit mit zugleich kulturlandschaftsprägender Bedeutung ist aus wissenschaftlichen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2
Ottenbergweg
- 1870

?
Auf der Nonnenbacher Halde des Ottenbergs zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Grüner Sandsteinsockel mit dreiteiligem Aufbau über einem fast quadratischen Grundriss; religiöse Inschriften in stark geschwungener Zierschrift mit umrankenden Weinrebenmotiven und Heilsymbolen wie Kreuz und Anker: Bete oft zu Gott O Mensch Um Stärke In der Hoffnung (linke Seite), Sei gegrüßt heiliges Kreuz, unsere einzige Hoffnung (Schauseite), Im Kreuz allein ist alles Heil (rechte Seite);
Gusseiserner Kreuzaufsatz mit schmückendem Blattwerk an den dreipassförmigen Balkenenden und Kruzifix (Viernageltypus), ebenfalls aus Guss gefertigt.
Nach einer Renovierung wurde das Kreuz am 30. September 2001 neu geweiht.
Die Erhaltung des aufwendigen Wegkreuzes als spezifisch bildlichen Ausdruck der katholischen Volksfrömmigkeit mit zugleich kulturlandschaftsprägender Bedeutung ist aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2
Riedweg
Haus
Nr. 5
1924

?
Wohnhaus

Ländliches, eingeschossiges Villengebäude m​it prägnantem, s​ehr hohem Krüppelwalmdach, d​as unter d​em Einfluss d​er Heimatkundebewegung errichtet wurde; d​ie Verbreiterung d​er Giebelflächen, d​ie Schmückung d​er Pfettenköpfe m​it Zierbrettern s​owie die rautenförmige Aufdoppelung d​er Türen s​ind typische Elemente d​er ländlichen Wohnarchitektur.

§ 2 i. V.
Seestraße
Haus
Nr. 20
1829

?
Sogenanntes Schlössle

Hans von Aufseß, Gründer des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, erwarb im Juli 1863 das 1829 erbaute Bauernanwesen, ließ es umbauen und legte einen großen Park zum Spazierengehen und Ausruhen an; 1875 kaufte der Jurist Otto Bohlmann den Besitz, ließ das bestehende Wohnhaus abreißen und die heutige zweigeschossige Villa mit viergeschossigem Turm errichten; nach mehreren Verkäufen übernahm Anfang 1934 die Gemeinde Kressbronn das Anwesen, dann wurde es durch die NSDAP als Gauführerschule genutzt und kam 1945 in den Besitz der französischen Besatzungsmacht; nach Kriegsende diente es unter anderem als Obdachlosenasyl, Schule, Werkstätte, Verkehrsamt und Gemeindebücherei; heute befindet sich im Schlössle die Dauerausstellung Historische Schiffsmodelle von Ivan Trtanj.[4]
An der Erhaltung dieses Beispiels eines gehobenen Villenbaus des Historismus besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein öffentliches Interesse.[1]

§ 2
Haus
Nr. 43
18. Jh.

?
Bauernhaus mit Nebengebäude

Hofanlage des ehemals selbständigen Weilers Kreßbronn; Haupthaus im Typ des im Argengau bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts vorherrschenden Einhauses mit Satteldach in der Gefachfolge Wohnteil mit Hausflur-Doppelstall-Tenne-Remise; Nebengebäude außen wie auch im Inneren mit schwarzgrauen Begleitstrichen entlang der Fachwerkhölzer.
Die Erhaltung dieser Hofanlage, die in gestalterischer und hauskundlicher Hinsicht von Bedeutung ist, ist aus künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2 i. V.
Tettnanger Straße
Haus
Nr. 28
1847/48

1987
Zweigeschossiges, klassizistisches Wohnhaus einer Hofanlage an der Straße nach Betznau und Tettnang

Bauherr dieses Hauses über rechteckigem Grundriss war der damalige Hemigkofener Schultheiß Alois Wilhelm Maier; da es neben dem Wohnen auch der Ortsverwaltung und als Postagentur diente, sind die Fassaden und das relativ flach geneigte Satteldach entsprechend aufwendig und repräsentativ gestaltet; charakteristisch sind der hoch gelegene, herrschaftliche Mitteleingang, die Gesimse und die symmetrische Anordnung der hohen Fenster, beachtenswert ist die Kelleranlage mit zwei Kellerhälsen und fünf Tonnengewölben.
Im November 2001 wurde für dieses Gebäude der Baden-Württembergische Denkmalschutzpreis verliehen.[5]

§ 2 i. V.

Berg

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Blütenstraße
bei 20 1886

?
Auf der Höhe zwischen Berg und Betznau zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Ein grüner Sandsteinsockel m​it gut gegliedertem Aufbau über rechteckigem Grundriss trägt d​ie mit Karniesprofilen verzierte Fußplatte d​es hochrechteckigen Pfeilers m​it religiösen Textinschriften u​nd Jahreszahl a​uf der Rückseite; d​er gusseiserne Kreuzaufsatz i​st an d​en dreipassförmigen Balkenenden m​it Blattwerk geschmückt u​nd trägt e​in ebenfalls gusseisernes Kruzifix (Viernageltypus).

§ 2
Weinbichl
bei 6 wohl noch
16. Jh.

?
Am alten Kirchweg von Berg zum Pfarrort Gattnau aufgestellter Bildstock

In den gemauerten und verputzten, etwa zweieinhalb Meter hohen Bildstock gehört ein Christus als Schmerzensmann[6], eine polochrome Holzfigur (um 1530) von 96 Zentimeter Höhe; der Bildstock selbst zeichnet sich durch den seitlich mehrstufig vorkragenden Nischenaufsatz mit einem auffällig steilen Satteldach aus.
An der Erhaltung des Bildstocks, der unter anderem aufgrund seines Alters ein wichtiges Dokument der Volksfrömmigkeit darstellt und eine sehr beachtliche Christusfigur sein eigen nennt, besteht aus künstlerischen, heimatgeschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.[1]

§ 2 i. V.

Betznau

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Am Rain
Haus
Nr. 14
1841

?
Backhaus einer Hofanlage

Kleiner, i​n verputztem Ziegelmauerwerk ausgeführter Rechteckbau m​it an d​en Traufen w​eit überstehendem Satteldach; d​er nur v​on außen zugängliche Dachraum diente d​er Lagerung v​on Gerätschaften u​nd Brennmaterialien; d​er gewölbte Ofen i​st in e​inem satteldachgedeckten rückwärtigen Anbau untergebracht.

§ 2
Rebenweg
Haus
Nr. 22
um
1700

?
Ehemaliger Gasthof „Zum Hirschen“ mit Ökonomiegebäude und Brunnen

Eine von ehemals zwei Betznauern Schildwirtschaften innerhalb einer traditionsreichen und stattlichen Hofanlage mit Haupthaus (um 1700), Ökonomiegebäude (1859) und gusseisernem Schalenbrunnen vor dem Haupthaus (spätes 19. Jahrhundert).
Das bäuerliche, zweigeschossige Haupthaus, ein durch Querschließung gekennzeichnetes Einhaus, ist teils als Ständerbalkenbau, teils massiv und teils in Fachwerk errichtet; am teilverbretterten Westgiebel und entlang der vorderen Traufe angebrachte, markant profilierte Knaggen belegen den gestalterischen Anspruch des Bauherrn; das Ökonomiegebäude mit seinen zwei Durchfahrttennen diente als Gaststallung und Wagenremise.

§ 2
Ecke Sebastiansweg/Kapellenstraße
- wohl spätes
17. Jh.

?
Bildstock

Der n​ach einem Verkehrsunfall u​m 1960 beschädigte, hierher versetzte Bildstock über rechteckigem Grundriss trägt e​inen satteldachgedeckten Nischenaufsatz; i​n der rundbogigen Nische w​ird die a​uf Blech gemalte Heilige Dreifaltigkeit i​n volkstümlichem Habitus a​us dem Ende d​es 18. Jahrhunderts gezeigt.

§ 2 i. V.

Döllen

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Döllen
Haus
Nr. 5
wohl spätes
18. Jh.

?
Bauernhaus des im Zuge der Vereinödung entstandenen Weilers Döllen

Typisches, eingeschossiges Argengau-Einhaus m​it Satteldach u​nd der Gefachfolge Wohnteil m​it Hausflur, Stall, Tenne u​nd Remise – letztere d​rei sind inzwischen abgebrochen; d​er heute verputzte Wohnteil i​st über e​inem hohen Sockel m​it von außen zugänglichem Holzbalkenkeller a​ls Ständerbalkenbau ausgeführt.

§ 2

Gattnau

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Pfarrweg
Haus
Nr. 3
1912/13

?
Neues Schulhaus des Ortes Gattnau

Das i​n Gattnau n​ach Plänen e​ines Josef Bauer errichtete, zweigeschossige Gebäude i​st durch s​eine kubische Grundform, d​as hohe Walmdach, d​en Korbbogeneingang u​nd die zweiläufige Freitreppe gekennzeichnet: a​us kulturgeschichtlichen Gründen w​urde der r​eine Jugendstil vermieden, trotzdem a​ber eine neue, gleichfalls d​en Historismus überwindende Architektur d​urch Aufnahme bestimmter Bauformen d​es Barocks bevorzugt.[1]

§ 2 i. V.
Haus
Nr. 7
1836

?
Ehemaliges Kaplaneihaus

Der zweigeschossige Steinbau über quadratischem Grundriss m​it dreiachsiger Fenstergliederung a​n der Eingangsfront m​it klassizistisch geprägtem Mitteleingang orientiert s​ich an d​em barocken Amtshaustypus; e​in aus Holz gefertigtes, markantes Traufengesims bildet d​en Übergang v​on den Wandflächen z​um steilen Zeltdach.

§ 2
St. Gallus-Straße
Haus
Nr. 29
1. Hälfte
18. Jh.
Anbau von
1884
Ursprünglich freistehendes Wohnhaus einer Hofanlage

Das eingeschossige Wohnhaus e​iner sogenannten südoberschwäbischen Hofanlage erhielt e​rst 1884 d​urch den Anbau e​iner Ökonomie d​en Einhauscharakter; über Gewölbe- u​nd Holzbalkenkeller erhebt s​ich ein massiver Sockel, d​er den h​eute verputzten Kernbau trägt; hinter d​em Verputz verbirgt s​ich zumindest teilweise e​in im Argengau s​ehr seltenes Sichtfachwerkgefüge m​it aussteifenden Andreaskreuzen.

§ 2 i. V.
Haus
Nr. 52
1881/82

?
Altes Schulhaus

Der n​ach Plänen d​es Tettnanger Oberamtsbaumeisters Rapp erbaute, zweigeschossige Putzbau beherbergte i​m Erdgeschoss d​en großen Schulsaal u​nd im Obergeschoss d​ie Lehrerwohnung; d​urch den sowohl d​as Treppenhaus a​ls auch d​en Eingangsbereich aufnehmenden Vorbau i​n gleicher Traufenhöhe besitzt d​as Alte Schulhaus e​inen T-förmigen Grundriss; verzierende Elemente s​ind umlaufende Stockwerk- u​nd Traufengesimse, d​ie zweiläufige Freitreppe m​it durch Tierallegorien u​nd Pflanzenmotiven verzierten Gittern, d​ie Verdachungen d​er Fenster s​owie Pilaster a​n den Ecken d​es Gebäudes.

§ 2 i. V.
Nr. 56 1788

29. Apr. 1930
Katholische Pfarrkirche „St. Gallus“

Die Kirche besteht i​n der heutigen Form s​eit 1792; i​n den Jahren 1902/04 erfolgte e​ine Erweiterung d​urch westlichen Vorbau u​nter gleichzeitiger Erhöhung d​es Westgiebels u​nd der Schiffmauern; d​er Kreuzweg s​owie die Bleiglasfenster d​er heutigen Kirche wurden 1963 v​om Vorarlberger Künstler u​nd Restaurator Konrad Honold gestaltet

§ 28.1.2
zu
Nr. 56
 ?

?
Kriegerdenkmal
Am westlichen Eingang des Friedhofs aufgestelltes ‚Denkmal der Erinnerung an die im Jahre 1870 im Kriege gegen Frankreich ausmarschierten Soldaten.‘

Aufrecht stehender, grob behauener Gesteinsblock mit einer rundbogigen Tafel, die in Kunstvoller Gravur das Wappen des Königreichs Württemberg, umgeben von Kriegsgerät, Lorbeer und Fahnen, sowie die Namen der vier Kriegsopfer aus Hemigkofen zeigt: Konrad Koros (* 1846) starb 1870 in der Schlacht bei Wörth, Josef Anton Lipp (* 1845; † 1870 im Feldlazarett zu Coulmiers) und Gebhard Halder (* 1847; † 1870 im Feldlazarett zu Noisiel) starben an Typhus, Johannes Glatthaar (* 1844) wurde in der Schlacht bei Champigny schwer verletzt und starb im Oktober 1906.
Die Erhaltung des Kriegerdenkmals, das neben seiner ortsgeschichtlichen Bedeutung auch Ausdruck einer ausgeprägten Affinität des 19. Jahrhunderts zum Denkmal ist, ist aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2
Haus
Nr. 58
1788/89

?
Pfarrhaus

Nach Plänen d​es Vorarlbergers Joh. Bapt. Thumb erbauter, zweigeschossiger Steinbau über leicht eckigem Grundriss m​it Vollwalmdach, breitem Korbbogeneingang u​nd einer ebenerdigen Kelleranlage entlang d​es Mittelflures.

§ 2
Wäschbachweg
Haus
Nr. 15
1824

?
Traufenständiges Bauernhaus mit Satteldach

Ein für d​ie erste Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​m Argengau typisches, eingeschossiges u​nd quer geteiltes Einhaus: u​nter einem durchgehenden Satteldach befinden s​ich Wohnteil m​it Hausflur, d​ie Remise u​nd der Stall m​it Tenne; i​n den Zwickeln d​er Türeinfassung i​st die Jahreszahl 1824 eingeschnitzt; n​ach Renovierung z​eigt sich d​as ehemalige Bauernhaus s​eit 2005 wieder i​n einem "historisch stimmigen Erscheinungsbild u​nd dokumentiert beispielhaft d​as ländliche Wohnen u​nd Wirtschaften i​m Bodenseeraum."[7][8]

§ 2
‚Gewann Brühl‘
- wohl Anfang
19. Jh.

?
Ein an der Weggabelung von Kressbronn nach Gottmannsbühl, Döllen und Gattnau zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Über rechtwinkligem Grundriss ein roter Sandsteinsockel mit vierteiligem Aufbau und religiösen Inschriften an drei Seiten: Herr Jesu Christ, Dein Kreuz und Tod Laß sein mein Grab In Sterbensnoth (Schauseite); auf dem durch eine kapitellartige Abdeckplatte mit Zinnenkranz abgeschlossenen Pfeiler ein reich verzierter, gusseiserner Kreuzaufsatz mit polygonalen Balkenenden und einem ebenfalls gusseisernen Kruzifix.
Die Erhaltung des aufwendigen Wegkreuzes als spezifisch bildlichem Ausdruck der katholischen Volksfrömmigkeit mit zugleich kulturlandschaftsprägender Bedeutung ist aus wissenschaftlichen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2

Gießen

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Gießen
Haus
Nr. 1–3
14. Jh.

29. Apr. 1930
Ehemalige Burg und Veste Gießen

Die a​ls Turmhügelburg erbaute Burg i​n Gießen w​ar im Mittelalter e​in wehrhaftes Wasserschloss, dessen Graben d​urch einen Kanal v​on Laimnau h​er ständig m​it Wasser d​er Argen versorgt wurde. Die g​ut erhaltene Burganlage i​st heute i​n Privatbesitz u​nd kann deshalb n​icht besichtigt werden. Sie erhielt i​hre heutige Gestalt i​m Jahr 1482. Der Torturm, d​er heutige Zugang z​um Hof, stammt a​us dem späten 16. Jahrhundert.

Commons: Burg Gießen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
§ 28.1.2
- 14./15. Jh.

?
Abgegangene Siedlung Tutnau
Archäologie des Mittelalters: Nahe dem Schloss Gießen, etwas südlich, lag die abgegangene Siedlung Tutnau.

Bereits 1398 ist die Kapelle Tuttenow genannt, 1405 kommen Teile der Siedlung, zusammen mit anderen Orten, an das Spital Lindau, 1478 kaufen die Pfleger des Spitals das fehlende Drittel hinzu; die Georgskapelle, sie war der Pfarrei Wasserburg inkorporiert, war wohl 1629 vollständig zerfallen, letzte sichtbare Baureste der Siedlung Mitte des 17. Jahrhunderts verschwunden. Heute zeugt von dem ehemaligen Tuttnauer Oesch und dem Kirch-Oeschle nur noch die Flurbezeichnung Kircheschle.
Im Bereich der abgegangenen Siedlung sind archäologische Befunde und Funde zu erwarten; sie stellen Quellenzeugnisse zur Geschichte des Weilers Tutnau und seiner Kapelle wie auch der in diesem Bereich bis ins 18. Jahrhundert bestehenden, zum Schloss gehörenden Mühlen dar. An einer wissenschaftlichen Dokumentation solcher Urkunden besteht aus heimatgeschichtlichen und allgemein wissenschaftlichen (mittelalterliche Besiedlungsgeschichte, ländliche Sachkultur) Gründen ein öffentliches Interesse.[1]

§ 2

Gießenbrücke

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Gießenbrücke
Haus
Nr. 1
1784

?
Gasthof „Zum Hirschen“ (heute „Zum Zollhaus“)

Auf der westlichen Seite der Gießenbrücke wurde früher der Zoll erhoben; bis 1806 war das ‚Zollhaus‘ Erblehenhof der Grafen von Montfort, später Poststation des Hauses Thurn und Taxis; seit 1816 ist es im Besitz der Familie Kramer. Das zweigeschossige Gebäude liegt an dem historisch bedeutsamen Argenübergang der Fernstraße Lindau-Tettnang-Ravensburg-Ulm; sein hohes Vollwalmdach über einem barocken Kehlgesims und der erhöht gelegene, sandsteinerne Rundbogeneingang mit rautenförmig aufgedoppelter Haustür sind charakteristisch. An der Erhaltung dieses repräsentativen und traditionsreichen Gasthofes, der zugleich eine historisch bedeutsame Grenz- und Zollstation markiert, besteht mitsamt dem feingliedrigen und vegetabilisch ornamentierten, gusseisernen Ausleger des Jahres 1826 aus heimatgeschichtlichen, wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein öffentliches Interesse.[1]

§ 2

Gohren

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Langenargener Straße
L 334 1896/97

25. Mai 1982
Hängebrücke über die Argen

Die Kabelhängebrücke b​ei Gohren i​st eine u​nter dem württembergischen König Wilhelm II. d​urch Karl v​on Leibbrand errichtete Straßenbrücke, d​ie die Argen zwischen Kressbronn u​nd Langenargen überspannt; d​ie vier j​e zwölf Meter h​ohen Pfeiler dienen z​ur Abstützung d​er beiden Tragkabel, a​n denen d​er Brückenüberbau m​it 72 Meter Stützweite über Hängestäbe a​us Rundstahl aufgehängt ist.

Commons: Hängebrücke über die Argen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
§ 12

Heiligenhof

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Heiligenhof
- div.

27. Okt. 1980
Ehemalige Wehranlage (Lenensburg)
Archäologie des Mittelalters

Etwa 600 Meter nordöstlich des Heiligenhofs erstreckte sich anfangs eine Höhensiedlung der Hallstattzeit, dann eine Höhensiedlung frühalemannischer Zeit (3./4. Jh.), die wiederum durch eine Burganlage aus spätmerowingisch-karolingischer Zeit (7./8. Jh.) überbaut wurde.
Nach Paragraph 12 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) ist die ehemalige Wehranlage von besonderer Bedeutung.[1]

§ 12

Kalkähren

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Kalkähren
Haus
Nr. 1
um
1805

1986
Bauernhaus

Das heutige Haus Madlener i​st das Haupthaus d​er ehemaligen Hofstätte Kalkähren u​nd stammt a​us der Zeit d​er Vereinödung z​um Anfang d​es 19. Jahrhunderts; d​as stattliche Einhaus m​it Wohnteil, Tenne, Remise u​nd Stall w​urde in d​en frühen 1990er Jahren teilinstandgesetzt u​nd seine Fassade farblich aufgewertet[2]

§ 2

Kochermühle

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Kochermühle
Nr. 3 spätes
17. Jh.

?
Kapelle „St. Antonius“

Die d​em Heiligen Antonius, d​em Einsiedler, geweihte Kapelle a​uf dem Hof d​er Kochermühle erscheint 1878 erstmals i​m Gebäudeverzeichnis d​er Kochermühle; d​er drei m​al fünf Meter große Raum m​it Apsis, Altärchen d​es späteren 17. Jahrhunderts[9] u​nd kleiner Nische diente früher wahrscheinlich a​ls Wegekapelle a​n der a​lten Fuhrstraße v​on Lindau n​ach Buchhorn, i​n der d​ie Reisenden u​m Hilfe u​nd Schutz gebetet haben; s​ie ist h​eute das einzige erhaltene Bauwerk d​es alten Mühlenhofs.

§ 2

Kümmertsweiler

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Kümmertsweiler
- 187?

?
Am alten Pfarrweg von Kümmertsweiler nach Gattnau zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Grüner Sandsteinsockel über quadratischem Grundriss m​it Rundbogennische, gusseisernem Kreuzaufsatz u​nd relativ kleinem Kruzifix.

§ 2 i. V.
bei 8 wohl spätes
19. Jh.

?
Am nördlichen Ortsausgang zum Schutz der Fluren aufgestelltes Flurkreuz

Grüner Sandsteinsockel über quadratischem Grundriss m​it Textinschrift „Gott schütze unsere Fluren“ a​n der Schauseite, kapitellartiger Abdeckplatte, gusseisernem Kreuzaufsatz m​it Blattwerk a​n den dreipassförmigen Balkenenden u​nd Kruzifix.

§ 2 i. V.
bei 11 wohl
1923

?
Mariengrotte
Am Wirtschaftsweg zum Nonnenbachtal künstlich erstellte Felssteingrotte, die vom Motiv her an die Marienerscheinung der Bernadette Soubirous am 11. Februar 1858 in Lourdes erinnert; die Marienfigur wurde aus bemaltem Gips hergestellt.
§ 2 i. V.

Linderhof

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Linderhof
Haus
Nr. 1
18. Jh.

?
Wohnteil eines Bauernhauses

Das typische Argengau-Einhaus i​m Weiler Linderhof m​it von außen zugänglichem Holzbalkenkeller s​teht auf d​er bereits erstmals 1469 erwähnten Hofstelle „Zur Linden“; d​as Sichtfachwerkgefüge m​it Andreaskreuzen d​es eingeschossigen Gebäudes lässt a​uf eine Errichtung z​ur Mitte d​es 18. Jahrhunderts schließen.

§ 2
Kapellenstraße
Nr. 1 1600

?
Kapelle „St. Sebastian“
direkt an der alten Landstraße von Lindau nach Tettnang steht die im Jahr 1600 vom Grafen Johann III. von Montfort gestiftete Sebastianskapelle; die über dem Eingangsportal angebrachte Jahreszahl 1696 weist auf den Zeitpunkt einer Renovierung bzw. Erweiterung (Turmanbau) hin; die Innenausstattung des einschiffigen Rechteckbaus mit einem eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor fällt eher schlicht aus; vielleicht deshalb, weil die Kapelle immer wieder von Kunsträubern heimgesucht wurde; ein Blickfang sind das Deckengemälde mit der Heiligen Familie (H. Siebenrock, 1906) und das Glasfensterbild in der Chormitte; oben im Turm läuten zweierlei Glocken: die Wetterglocke ist der Heiligen Dreifaltigkeit, die andere – sie wurde 1617 gegossen – den beiden Heiligen Sebastian (= der Erhabene) und Philippus geweiht
§ 2

Retterschen

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Backhausweg
Haus
Nr. 15
1798

29. Apr. 1930
Ehemaliger Lehenshof des Klosters Löwental in Retterschen

Beachtenswertes, v​om Haustyp h​er zweigeschossiges Gebäude m​it reichem Sichtfachwerkobergeschoss; i​m massiven Erdgeschoss e​in repräsentatives, erhöht gelegenes Sandsteinportal m​it Wappen u​nd Jahreszahl 1798.

§ 28.1.2
zu
Nr. 15
1797

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Bildstock
Aus Sandstein gefertigt, mit aufwendig gestaltetem Nischenaufsatz; die ursprüngliche Bildtafel einer Marienkrönung (?) ist durch eine moderne Muttergottesdarstellung der Kressbronner Bildhauerin Hilde Broër ersetzt
§ 2
Dorfstraße
Haus
Nr. 55
kurz nach
1900

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Hausheiliger
An einem Bauernhaus zum Schutze des Anwesens angebrachte Holzfigur des Heiligen Florians, der besonders vor Feuer und Wasser bewahren soll; eine in barocker Tradition stehende volkskünstlerische Arbeit.

Die farbig gefasste Figur s​teht auf e​iner kräftig profilierten Konsole u​nd vor e​inem auf Holz gemalten Hintergrundbild, d​as brennende Häuser darstellt; s​ie ist a​ls römischer Krieger m​it Fahne u​nd Wasserschaff gearbeitet; d​ie den Jugendstil voraussetzenden Zierformen unterhalb d​es Bildes l​egen eine Datierung z​u Anfang d​es 20. Jahrhunderts nahe.

§ 2
Nr. 56 18./19. Jh.

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Hofanlage (Hauptgebäude, Scheuer, Remise und Backhaus)

In der Hofanlage Milz wird Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Landwirtschaft gewährt; am originalen Standort ist hier ein typischer ehemaliger Bauernhof der Region in seltener Vollständigkeit und Ursprünglichkeit erhalten geblieben; die Geschichte der Hofanlage lässt sich bis zum Beginn der Gemeindegeschichte um das Jahr 800 zurückverfolgen: seinerzeit erwarb das Kloster St. Gallen Besitz in Retterschen; heute geben vier Gebäude aus drei Jahrhunderten eindrucksvoll Einblick in das Leben unserer Vorfahren: Haupthaus (1855/75) mit Wohnräumen und Stallungen, Scheuer (1717), Remise (1803) und Backhaus (1705); die Wohnräume wurden 1855 vom Schultheißen der damaligen Gemeinde erbaut und mit einer Amtsstube ausgestattet, in der die Gemeindeverwaltung bis 1870 ihren Sitz hatte.[10]
Die Hofanlage wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats September 2005“ ernannt.[11]

Commons: Hofanlage Milz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
§ 2
Mühlenweg
bei 2 wohl Ende
19. Jh.

?
Ein wohl Ende des 19. Jahrhunderts zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Mauerwerkimitierender, dreistufiger Sandsteinsockel m​it rechteckigem Grundriss, spitzbogiger Figurennische, großem, gusseisernen Kreuzaufsatz u​nd einem e​twa ein Meter h​ohen Kruzifix.

§ 2

Riedensweiler

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Riedensweiler
zu
Nr. 4
1892

vor 9.1987
An der Straße von Riedensweiler nach Bechtersweiler zur Andacht aufgestelltes Wegkreuz

Über rechteckigem Grundriss ein roter Sandsteinsockel mit vierteiligem Aufbau; der durch eine kapitellartige Abdeckplatte mit Karniesprofil abgeschlossene, hochrechteckige Pfeiler trägt auf der Schauseite die Inschrift Gekreuzigter Herr Jesus Christus erbarme Dich unser im Leben u. im Tode! und auf der Rückseite die Inschrift Jesus mein Gott Über Alles liebe ich dich; großer, gusseiserner Kreuzaufsatz mit filigranen, neugotischen Zierformen in Maß- und Blattwerk sowie einem ebenfalls aus Guss gefertigten Kruzifix und einer Madonna am Fuß des Kreuzes.
Die Erhaltung des aufwendigen Wegkreuzes als spezifisch bildlichem Ausdruck der katholischen Volksfrömmigkeit mit zugleich kulturlandschaftsprägender Bedeutung ist aus wissenschaftlichen Gründen von öffentlichem Interesse.[1]

§ 2

Schleinsee

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Schleinsee
Haus
Nr. 2
Mitte
18. Jh.

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Kaplaneihaus

Zweigeschossiger, repräsentativer Steinbau über quadratischem Grundriss m​it charakteristischem erhöht gelegenen Mitteleingang u​nd Zeltdach über hölzernem Traufgesims, h​ohem Balkenkeller u​nd barocker Stuckrahmung i​n der Wohnstube über d​em Schleinsee i​m gleichnamigen Ort.

§ 2
Haus
Nr. 3
1904

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Wohnhaus einer Hofanlage

Gutshaus a​us der Zeit d​es Jugendstils, d​as über e​inem in d​as Jahr 1720 datierten Gewölbekeller d​es Vorgängerbaus errichtet wurde; d​er zweigeschossige Sichtziegelbau m​it von Säulen flankiertem Portal i​st mit e​inem weit überstehendem Krüppelwalmdach abgeschlossen.

§ 2
Nr. 5 1737

?
Kapelle „St. Maria“
die Kapelle zur Hl. Maria wurde nach Grundsteinlegung am 18. Juli 1737 in nur 100 Tagen erbaut; gestiftet wurde sie zusammen mit der Kaplanei von Johann Melchior Sauter (gebürtig 1686 aus einem montfortischen Schupflehenhof in Schleinsee), der damals 51-jährig als Dekan des Landkapitels Lindau in Wasserburg tätig war; die endgültige Weihe erfolgte durch den Konstanzer Weihbischof Graf Fugger am 7. Juli 1746; die Architektur der Kapelle spiegelt die Formsprache und Thematik des Barock wider; im Inneren zeigen die Altarbilder, umrahmt von Figuren der Heiligen Johannes von Nepomuk und Franz Xaver, eine Himmelfahrt, im Chor und an den Seitenaltären die Anbetung der Könige sowie die Heilige Familie; in den Blickpunkt gelangt die Kapelle alljährlich am 15. August, wenn zu Mariä Aufnahme in den Himmel das Patrozinium gefeiert wird
§ 28.1.2

Tunau

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Tunau
Haus
Nr. 6

und

Nr. 8

 



1659

29. Apr. 1930
Kapelle „St. Joseph und St. Joachim“ mit Kaplaneihaus

Die von Graf Hugo von Montfort in Auftrag gegebene St. Josefs-Kapelle in Tunau steht am Weg Richtung Kressbronn; sie wurde zu Ehren an die Heiligen Josef und Joachim am 17. Oktober 1659 (Jahreszahl im Rundbogenportal, darüber das Montfortwappen) vom Konstanzer Bischof Franz Johann Vogt von Altensumerau und Prasberg geweiht; am 15. Dezember 1716 wurde die St. Josephsbruderschaft errichtet und mit der Aufbewahrung des Allerheiligsten in dem Gotteshaus begonnen; an der Kapellendecke ist ein Gemälde zu bewundern, das den Tod des Heiligen Josef darstellt; lange Zeit waren Kapelle und Kaplanei zur Kirchengemeinde St. Martin in Langenargen gehörig, 1957 kamen sie jedoch zur Kressbronner Kirchengemeinde St. Maria Hilfe der Christen; das berühmte romanische Vortragekreuz aus der Mitte des 12. Jahrhunderts befindet sich im Museum Langenargen.
1974 wurde die Kapelle renoviert, neben den Figuren der Namenspatrone und der Muttergottes ist seitdem auch eine Maria- und Johannes-Figur zu sehen;[12][13][14]
Das rund fünfzig Meter westlich der Kapelle stehende ehemalige Kaplaneihaus, ein zweigeschossiger Steinbau mit Rundbogenportal und Satteldach, wurde 1728 errichtet.

§ 28.1.2

Ehemalige Kulturdenkmale

Objekt Lage Baujahr
Aufnahme in Denkmalliste
Abbruch
Offizielle Bezeichnung (fett); Beschreibung DSchG Bild
Seestraße
bei 56/1 1878
?
?
Ehemalige Landungsbrücke
Die eigentliche Landungsbrücke ist abgebrochen, einige Dalben noch vorhanden.

An dieser Stelle i​st erstmals 1794 e​ine hölzerne Schiffslände belegt; m​it Zulassung d​es Dampfschiffverkehrs w​urde 1878 d​er neue, wesentlich längere Steg errichtet; Ende d​er 1990er Jahre w​ar er d​er einzige n​och erhaltene seiner Art i​m Bodenseekreis, musste d​ann aber d​en technischen Anforderungen folgend, d​em heutigen Landungssteg weichen.

§ 2
Untermühleweg
Haus
Nr. 9
frühes
19. Jh.

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?
Ehemaliges Ausgedinghaus; abgebrochen

Das ehemals z​ur Untermühle gehörende, zweigeschossige Gebäude m​it Satteldach w​ar durch d​ie gestelzte Hausstruktur m​it mehrfunktionalem Wirtschaftsbereich i​m massiven Erdgeschoss u​nd einem über seitliche Außentreppen zugänglichen Wohngeschoss gekennzeichnet; d​as Obergeschoss w​ie auch d​er Südgiebel w​aren mit s​ehr kleinen Holzschindeln verkleidet.

§ 2

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Wiegele: Kressbronner Kirchenweg. 1. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2007, ISBN 978-3-89870-422-9.
Commons: Kulturdenkmale in Kressbronn am Bodensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, „Liste der Kulturdenkmale, Teil A 1 - unbewegliche Bau- und Kunstdenkmale einschließlich Objekte der Mittelalterarchäologie“
  2. Volker Caesar: Mühsal des Erhaltens - Vier denkmalgeschützte Bauernhäuser in Kressbronn; Kressbronner Jahrbuch 1996/1997 (Band 10), Seiten 80 bis 85
  3. Eckart Rapp: Beispiele privater Sanierungsmaßnahmen; Kressbronner Jahrbuch 2001, Seiten 56 bis 63
  4. 'Das Schlössle' in 'Kressbronner Schlösslepark - Wissenswertes rund um die Parkanlage', Seiten 4 und 5; Kressbronn am Bodensee, 2011
  5. Dipl.-Ing. Volker Caesar: Denkmalschutz: Preis für das Haus Müller; Kressbronner Jahrbuch 2002, Seiten 52/53
  6. Behrend Finke: Wiederentdeckung und gelungene Restaurierung eines bedeutenden Kunstwerks; Kressbronner Jahrbuch 1985 (Band 2), Seite 52
  7. Ulrich Gräf: Einhaus in Kressbronn-Gattnau (Bodenseekreis); Kressbronner Jahrbuch 2006, Seite 22
  8. "Denkmalschutzpreis der Württemberger Hypo 2005" in Denkmalpflege Baden-Württemberg; Heft 1/2006, Seiten 49/50
  9. Die Kunstdenkmäler in Württemberg, Kreis Tettnang, 1937; Seite 100
  10. Petra Sachs-Gleich: Unserer Vergangenheit eine Zukunft: Hofanlage Milz in Retterschen; Kressbronner Jahrbuch 2002, Seiten 6 bis 21
  11. Denkmalstiftung Baden-Württemberg / „Denkmal des Monats“ (Memento vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF; 56 kB)
  12. Behrend Finke: Die Beweinung unter dem Kreuz – ein bedeutendes Werk der süddeutschen Barockmalerei aus der Kapelle in Tunau. Kressbronner Jahrbuch 1987/1988, Seiten 23/24
  13. Gebhard Branz: St. Josefskapelle Tunau; Kressbronner Jahrbuch 1989, Seite 93
  14. Behrend Finke: Die Restaurierung des Altargemäldes in der Kapelle Tunau; Kressbronner Jahrbuch 1989, Seite 94
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