Samuel Jessurun de Mesquita
Samuel Jessurun de Mesquita (* 6. Juni 1868 in Amsterdam; † 11. Februar 1944 im Konzentrationslager Auschwitz) war ein niederländischer Künstler.
Leben
Samuel Jessurun de Mesquita wurde 1868 als jüngster Sohn von Josua Jessurun de Mesquita und Judith Mendes da Costa geboren. Seine Eltern waren portugiesische Juden, er hatte zwei ältere Geschwister (Joseph, * 7. September 1865 und Anna). Samuel Jessurun de Mesquita wuchs in Amsterdam auf.
1882 verweigert ihm die Amsterdamer Rijksakademie van beeldende kunsten (Reichsakademie für bildende Kunst) die Studienzulassung. 1885 schrieb er sich für ein Architekturstudium an der Rijksshool voor Kunstnijverheid (Fachschule für Kunsthandwerk) ein. 1886–1889 machte er eine Ausbildung zum Kunstlehrer an der Rijksnomaalschool.[1]
De Mesquita lehrte an der Kunstschule in Haarlem und an der Kunstakademie Amsterdam. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählt Maurits Cornelis Escher.[2]
1904 heiratete er Elisabeth Pinédo (* 12. März 1874; † 11. Februar 1944). 1944 wurden das Ehepaar und der Sohn Jaap deportiert, die Eltern vermutlich am 11. Februar in Auschwitz ermordet, der Sohn am 30. März des Jahres im KZ Theresienstadt.
M.C. Escher rettete rund 450 Werke seines Lehrers, die die Nazischergen beim Verwüsten des Ateliers auf die Straße geworfen hatten.[3]
Arbeiten für Wendingen
Wendingen war eine bedeutende Architektur- und Kunstzeitschrift, die von 1918 bis 1933 erschienen ist. Für den Einband fertigte de Mesquita zahlreiche Entwürfe an.
- 1923
- 1925
- 1927
- 1929
Weitere Arbeiten
Ab 1891 stellte Jessurun de Mesquita im Rahmen des Amsterdamer Künstlerbundes regelmäßig Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Skizzen aus. 1893 begann er mit Radierungen, 1896 mit Holzschnitten.
Am bekanntesten ist Jessurun de Mesquita durch seine Holzschnitte, vor allem von Tieren aus dem Amsterdamer Zoo. Er fertigte aber auch Zeichnungen und Aquarelle, Radierungen und Lithographien, Gemälde und angewandten Designs an.
- Kühe (1916)
- Kakadus (1924)
- Reiher
- Selbstporträt (1900)
Literatur
- Jonieke Van Es: Samuel Jessurun de Mesquita (1868–1944): Tekenaar, graficus, sierkunstenaar. Zwolle (NL): Waanders, 2006. ISBN 978-9040081668.
- Thomas Hengstenberg (Hrsg.): Samuel Jessurun de Mesquita: Von der Linie zur Fläche. Bönen: Kettler, 2011. ISBN 978-3-86206-086-3.
- Jan T. Wilms: Samuel Jessurun de Mesquita. In: Jan T. Wilms (Hrsg.): Crossing Cultures – Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900-1950. Kaufbeuren 2017. ISBN 978-3-9819254-0-1, S. 116–119.
- Uta Rosenbaum: Samuel Jessurun de Mesquita – Menschenbilder zwischen Wirklichkeit und Fantasie, in: Jan T. Wilms (Hrsg.): Menschenbilder – Ernst Barlach | Otto Dix | George Grosz | Samuel Jessurun de Mesquita – Arbeiten auf Papier, S. 88–121, Kaufbeuren 2018. ISBN 978-3-9819254-2-5.
- Jan T. Wilms: Auf der Suche nach dem Bild des Menschen – Überlegungen zum Schaffen von Ernst Barlach, Otto Dix, George Grosz und Samuel Jessurun de Mesquita, in: Jan T. Wilms (Hrsg.): Menschenbilder – Ernst Barlach | Otto Dix | George Grosz | Samuel Jessurun de Mesquita – Arbeiten auf Papier, S. 142–186, Kaufbeuren 2018. ISBN 978-3-9819254-2-5.
Weblinks
- Informationen auf der Website des Jewish Historical Museum
- Informationen auf der Website des Gemeentemuseum Den Haag
- Ausstellungen auf New York Art Resources Consortium; abgerufen am 30. Juli 2013
- Ausstellungsankündigung des B.C. Koekkoek-Hauses mit Abbildung einiger Werke von Jessurun de Mesquita; abgerufen am 19. Sept. 2014
- Rezension einer Ausstellung; abgerufen am 19. Sept. 2014
- Kurzbiographie; abgerufen am 19. Sept. 2014
Einzelnachweise
- Lebens- und Werkdaten nach Hengstenberg
- Kurzinformationen zu Samuel Jessurun de Mesquita (Memento des Originals vom 12. August 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Der Grafiker Samuel Jessurun de Mesquita auf Schloss Cappenberg. Westfälische Allgemeine, 14. April 2011.