Genillé

Genillé i​st eine französische Gemeinde m​it 1505 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Indre-et-Loire i​n der Region Centre-Val d​e Loire.

Genillé
Genillé (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Centre-Val de Loire
Département (Nr.) Indre-et-Loire (37)
Arrondissement Loches
Kanton Loches
Gemeindeverband Loches Sud Touraine
Koordinaten 47° 11′ N,  6′ O
Höhe 71–144 m
Fläche 63,34 km²
Einwohner 1.505 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 24 Einw./km²
Postleitzahl 37460
INSEE-Code 37111

Pyramide von Genillé

Geografie

Die Gemeinde Genillé a​m Indrois, e​inem 69 Kilometer langen Nebenfluss d​er Indre, l​iegt 40 Kilometer südöstlich v​on Tours.

Geschichte

Genillé i​st ein a​lter Ort, dessen Name erstmals i​m 7. Jahrhundert a​uf Münzen a​us der Merowingerzeit auftaucht. Erster Seigneur v​on Genillé w​ar Adam Fumée, Humanist u​nd Arzt Karls VII. s​owie Ludwigs XI. Von 1492 b​is 1494 w​ar er Siegelbewahrer b​ei „zurückgezogenem“ o​der nicht verfügbarem Kanzler. In Genillé sorgte e​r für d​ie Restauration d​er Kirche Sainte-Eulalie. Ende d​es 15. Jahrhunderts begann e​r mit d​er Errichtung v​on Schloss Genillé. Zwischen Schloss u​nd Fluss ziehen s​ich die Häuser d​es Ortes d​en Hang hinauf.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920102018
Einwohner15591585141714131428142515821515
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche von Genillé ist der hl. Eulalia von Mérida geweiht. Der Glockenturm, gegen Ende des 11. Jahrhunderts errichtet, ist der älteste Teil des Bauwerkes. 1145 wurde die Kirche das Opfer der bewaffneten Auseinandersetzung zwischen Sulpice II., Sire d’Amboise, und Robert le Fort, Graf von Anjou. Der Wiederaufbau des zerstörten Langhauses erfolgte im 13. Jahrhundert. Aus dem Jahr 1523, wahrscheinlich von Adam Fumée angebaut, stammen der Chor und die Apsis, die ihr Licht durch drei mit Flamboyant-Maßwerk verzierte Fenster erhält.
  • Das Schloss Genillé wurde bis auf den modernen Nordflügel im 15. und 16. Jahrhundert fertiggestellt. Die ursprüngliche Anlage umfasst das rechteckige Hauptgebäude, zwei runde Ecktürme, Wachtürme sowie einen polygonalen Treppenturm.
  • Im „Forst von Loches“, südwestlich von Genillé, steht an der Landstraße die „Pyramide von Genillé“. Sie ist eine von insgesamt vier „Markierungen“, die bis 1778 an einem verbreiterten und 1769 eröffneten Weg durch das Waldgebiet eingerichtet worden waren. Mit einem Forsthaus in der Nachbarschaft machen die wie Obelisken gestalteten Zeichen seither wichtige Wegkreuzungen kenntlich.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes d’Indre-et-Loire. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-115-5, S. 978–983.
  • Schlösser an der Loire. Der grüne Reiseführer. Michelin Reise-Verlag, Landau-Mörlheim 1997, ISBN 2-06-711591-X, S. 240.
Commons: Genillé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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