Bergverlag Rother
Der Bergverlag Rother ist ein deutscher Verlag mit Sitz im oberbayerischen Oberhaching. Seit 1951 gibt der alpine Fachverlag, der seit 1920 unter Bergverlag Rudolf Rother firmierte, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein, dem Österreichischen Alpenverein und dem Alpenverein Südtirol den Alpenvereinsführer heraus.[1][2]
Bergverlag Rother GmbH | |
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Gründung | 16. November 1920 |
Sitz | Oberhaching, Deutschland |
Verleger | Carl Rauch |
Verlagsnummer | 978-3-7633 |
Gattung | Alpine Literatur |
Website | rother.de |
Geschichte
Der Verlag wurde am 16. November 1920 in München von Rudolf Rother sen. († 1969), einem Buchhändler und Bergsteiger aus Leipzig, als alpiner Fachverlag gegründet.[3] Der Verlag ging aus dem insolventen Verlag Walter Schmidkunz hervor, bei dem Rother Anteilseigner war.[4] Rother bereiste mit dem Fahrrad Süddeutschland, die Schweiz, dann Südtirol und Österreich, um seine von Alpinisten verfassten Bücher in den Buchläden bekannt zu machen.[5] Er erweiterte das Angebot des Verlags auf Klettertechnik, Skitechnik,[6] Eislaufen, Biographien bekannter Alpinisten und Wassersport.[7][8] Rother unterhielt eine Filmabteilung[9], baute verlagseigene Hotels und veranstaltete Skikurse in den Alpen.[10][11]
Die Zeit des Nationalsozialismus überstand der Verlag nach eigenen Angaben unbeschadet, allerdings wurde im Januar 1945 das Verlagshaus in München-Neuhausen durch einen Bombenangriff zerstört und 1950 wieder aufgebaut. Bei den Zerstörungen waren die umfangreichen Archivbestände der alpinen Literatur fast gänzlich vernichtet worden. Bis heute erinnert der Schriftzug „Bergverlag Rudolf Rother“ am alten Verlagsgebäude an den früher dort ansässigen Verlag. Im Jahr 1964 übernahm Rudolf Rother junior die Geschäftsleitung von seinem Vater, dem 1967 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für seine Verlagstätigkeit verliehen wurde, und baute das literarische Angebot aus.[12][13] Nachdem der Verlag in den 1980er Jahren die verlagseigene Versandbuchhandlung, die Zeitschrift Bergwelt und die hauseigene Druckerei verkauft hatte, übernahm 1990 die Freytag-Berndt u. Artaria KG das Familienunternehmen.[3]
Im Oktober 1994 verließ der Bergverlag Rother das 1925 errichtete Verlagsgebäude an der Landshuter Allee in München und übersiedelte nach Oberhaching südlich von München.
Rother zählt zu größten alpinen Fachverlagen im deutschsprachigen Raum.[14]
Weblinks
Einzelnachweise
- Alpenvereins- und Gebietsführer. Bergverlag Rother, abgerufen am 17. Mai 2021.
- Die Geschichte des Verlags
- 90 Jahre Bergverlag Rother (Memento vom 14. März 2012 im Internet Archive); abgerufen am 4. November 2010
- Peter Grimm: Schmidkunz – Das vergessene Literaturgenie (PDF; 169 kB); abgerufen am 4. November 2010
- Mit dem Fahrrad begann es… In: Die Zeit. 18. November 1960, abgerufen am 10. Mai 2020 (Aus der Zeit 47/1960).
- buecher. Abgerufen am 10. Mai 2020.
- Verein Bayerische Kanugeschichte: Verein Bayerische Kanugeschichte. Abgerufen am 10. Mai 2020.
- Alpenverein Villach: Neu: Über Fels und Firn. Abgerufen am 10. Mai 2020.
- Das „Rother Jubiläums-Jahr“ – 100 Jahre Rother Verlag mit Gewinnspiel – DAV Sektion Weiden. Abgerufen am 10. Mai 2020.
- Hans Henning Kaysers: Sag mal Reichsparteiabzeichen: Ein Junge erinnert sich an seine Kriegs- und Nachkriegszeit. BoD – Books on Demand, 2009, ISBN 978-3-8391-9184-2 (google.de [abgerufen am 10. Mai 2020]).
- Galerie d’Histoire, André Hüsken: Emailliertes Abzeichen „Skikurs 1930/31, Bergverlag Rudolf Rother München“. Abgerufen am 10. Mai 2020.
- Rudolf Rother | Massif du Mont Blanc. Abgerufen am 2. Mai 2020.
- Die Geschichte des Rother Bergverlag – Wanderglück. Abgerufen am 2. Mai 2020 (deutsch).
- Bergverlag Rother Online Shop | Bergfreunde.de. Abgerufen am 2. Mai 2020.