ÖBB Infra
Die ÖBB-Infrastruktur AG (kurz ÖBB Infra) ist eine Teilgesellschaft der ÖBB-Holding AG. Die Infrastrukturgesellschaft entstand im Zuge des Bundesbahnstrukturgesetzes 2003 bzw. der Bahnreform von 2009, wo die zuvor gegründete ÖBB-Infrastruktur Bau AG und ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG zur ÖBB-Infrastruktur AG verschmolzen wurde. Die ÖBB Infra ist für Trassenvergabe, Betrieb und Wartung des österreichischen Schienennetzes sowie Planung, Projektierung und Bau der Schieneninfrastruktur und von Bahnhöfen/Haltestellen verantwortlich. Alleinaktionär der Gesellschaft ist die ÖBB-Holding-AG, die zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich steht.
ÖBB-Infrastruktur AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1. Jänner 2009 (In der heutigen Rechtsform) |
Sitz | Wien, Österreich |
Leitung | Silvia Angelo, Franz Bauer, Johann Pluy (Vorstand) |
Mitarbeiterzahl | 18.172 (2017)[1] |
Umsatz | 2.101,4 Mio. Euro (2017)[1] |
Branche | Eisenbahninfrastruktur |
Website | infrastruktur.oebb.at |
Geschichte
Mit dem Bundesbahnstrukturgesetz 2003[2] wurden die ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG und ÖBB-Infrastruktur Bau AG gegründet. In die ÖBB-Infrastruktur Bau AG wurden die Gesellschaften Eisenbahn-Hochleistungsstrecken-AG und Schieneninfrastrukturfinanzierungs-Gesellschaft mbH integriert. Die Anteilsrechte an der Brenner Eisenbahn GmbH wurden von der Republik Österreich in die ÖBB-Infrastruktur Bau AG eingebracht. Infolge der Bahnreform 2009[3] wurde die ÖBB Infrastruktur Bau AG in ÖBB-Infrastruktur AG umbenannt und anschließend mit der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG verschmolzen. Die Brenner Eisenbahn GmbH wurde mit der neu geschaffenen ÖBB-Infrastruktur AG fusioniert. Per 31. Dezember 2017 hält die ÖBB Infra 31 Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Aufgabe
Im § 31 des österreichischen Bundesbahngesetzes werden die Aufgaben der ÖBB Infra wie folgt genannt:
- Absatz 1: Aufgabe der ÖBB-Infrastruktur AG ist insbesondere die eines Eisenbahninfrastrukturunternehmens, in dem eine bedarfsgerechte und sichere Schieneninfrastruktur (einschließlich Hochleistungsstrecken) geplant, gebaut, instandgehalten (d. i. Wartung, Inspektion, Entstörung, Instandsetzung und Reinvestition), bereitgestellt und betrieben wird; weiters können auch Verschubleistungen erbracht werden.
- Absatz 3: Die ÖBB-Infrastruktur AG ist auch zur Planung und zum Bau von sonstigen Infrastrukturvorhaben berechtigt, sofern hiefür die Kostentragung durch Dritte sichergestellt ist.
Zahlen und Fakten
Finanzierung
Die Investitionen der ÖBB Infra werden großteils aus dem Bundesbudget der Republik Österreich finanziert. Es werden jährlich Zuschussverträge zwischen der ÖBB Infra und dem Bund festgelegt, die auf dem jährlich neu angepassten sechsjährigen Rahmenplan der ÖBB Infra basieren und die Höhe der benötigten finanziellen Mittel festschreiben. (Im Jahr 2017 waren es 785,9 Millionen Euro für Zuschüsse zum Betrieb der Schieneninfrastruktur, 785,8 Millionen für Zuschüsse für Instandhaltung/Planung/Bau und 550,5 Millionen für Zuschüsse für Inspektion/Wartung/Instandsetzung). Seit 2016 werden für Neubauprojekte Anleihen am Kapitalmarkt aufgenommen, die eine Haftung der Republik Österreich aufweisen und über die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur laufen. Aufgrund der guten Bonität Österreichs werden so Kreditkosten geringer gehalten.[4]
Investitionen
Im aktuellen Rahmenplan der ÖBB Infra sind von 2021 bis 2026 Investitionen iHv 17,5 Mrd. Euro vorgesehen. Davon entfallen rund ein Drittel in die Großprojekte Koralmbahn, Semmering-Basistunnels und Brenner-Basistunnels.[5]
Sonstiges
Wegen Gleisverwerfungen wurden die Schienen im Hitzesommer 2019 testweise mit weißer Farbe besprüht.[6]
Weblinks
- Ausgewählte Bauprojekte der ÖBB Infra, auf infrastruktur.oebb.at.
Einzelnachweise
- Geschäftsbericht ÖBB-Infrastruktur AG 2017 (PDF)
- Bundesbahnstrukturgesetz 2003 (PDF)
- Bahnreform 2009 (PDF)
- Budgetbericht 2018/2019, S. 95–99, auf bmf.gv.at. (PDF)
- ÖBB-Rahmenplan: 17,5 Mrd. für Bahninfrastruktur, ORF.at am 16. Oktober 2020
- Pressemeldung ÖBB: Österreich: ÖBB färben Schienen gegen Hitze weiß ein. In: Lok-Report.de. 22. Juli 2019, abgerufen am 28. August 2020.