Buchs SG
Buchs ist eine Stadt und eine politische Gemeinde im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Sie ist Zentrum der Region Werdenberg und gehört zum gleichnamigen Wahlkreis.
SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchs zu vermeiden. |
Buchs | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Kanton St. Gallen (SG) |
Wahlkreis: | Werdenberg |
BFS-Nr.: | 3271 |
Postleitzahl: | 9470 |
UN/LOCODE: | CH BUC |
Koordinaten: | 753749 / 225954 |
Höhe: | 448 m ü. M. |
Höhenbereich: | 438–2230 m ü. M.[1] |
Fläche: | 15,95 km²[2] |
Einwohner: | [3] 13'053 (31. Dezember 2020) |
Einwohnerdichte: | 818 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 41,0 % (31. Dezember 2020)[4] |
Stadtpräsident: | Daniel Gut (SP) |
Website: | www.buchs-sg.ch |
Lage der Gemeinde | |
Weitere Karten |
Geographie
Im Osten grenzt die Gemeinde an das Fürstentum Liechtenstein, der Rhein ist die Gemeinde- und Staatsgrenze. Durch eine Strassen- und eine Eisenbahnbrücke über den Alpenrhein ist sie mit der liechtensteinischen Gemeinde Schaan verbunden. Ausserdem grenzt Buchs an die Gemeinden Grabs, Gams, Sevelen und Sennwald, im Fürstentum Liechtenstein ausserdem noch an die Gemeinden Eschen und Vaduz. Der tiefste Punkt liegt auf 441 m ü. M. und der höchste Punkt ist auf dem Glannachopf mit 2232 m ü. M.
Bevölkerung
Jahr | 1831 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 |
Einwohner | 1'781 | 2'015 | 3'851 | 5'204 | 10'399 | 11'242 |
Geschichte
Das erste Mal wurde Buchs erwähnt als Pogio im Testament des Churer Bischofs Tello aus dem Jahr 765. Später heisst der Ort Bucas, Bugu, Bougu, Puges und 1484 schliesslich Bux. Im 9. Jahrhundert findet man eine Kirche St. Jörgen urkundlich erwähnt. Buchs gehörte ursprünglich zum alträtoromanischen Sprachgebiet Unterrätiens.[5] Das Alemannische verdrängte jedoch die rätoromanische Sprache zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert.
Im Mittelalter gehörte der Ort zur Grafschaft Werdenberg. Von 1404 bis 1483 war die Landschaft Werdenberg dann bei den Grafen von Montfort-Tettnang. 1517 kaufte Glarus das Gebiet. 1526 wurde vom Glarner Landvogt Jost Tschudi auch in Buchs die Reformation eingeführt. 1798 kam die Gemeinde innerhalb der Helvetischen Republik zum Kanton Linth und 1803 schliesslich zum Kanton St. Gallen.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 1839 wütete ein Feuer im Dorfkern von Buchs. Infolge eines Föhnsturms breiteten sich die Flammen rasch aus. 36 Wohnhäuser und 30 Ställe verbrannten und 40 Familien wurden obdachlos.[6]
Durch den Bau der Eisenbahnbrücke über den Rhein und der Eröffnung der Zugverbindung nach Feldkirch im Vorarlberg wurde Buchs im Jahr 1872 zum Grenzbahnhof. Dank des einige Jahre später erfolgten Anschlusses an die Arlbergbahn, lag Buchs fortan an der internationalen Bahnverbindung von Wien nach Paris und wurde zum internationalen Lager- und Umschlagplatz.[7]
Seit 2015 nennt sich die politische Gemeinde Buchs «Stadt Buchs». Die Anpassung der Gemeindeordnung wurde anlässlich einer Bürgerversammlung einstimmig beschlossen.
Wappen
Wappenbeschreibung: Das Buchser Wappen zeigt in Grün einen silbernen Pfahl, belegt mit dreilappiger schwarzer Kirchenfahne mit goldenen Ringen und Fransen.
Politik
Die Stadt Buchs hat einen Stadtrat, der aus 7 Mitgliedern besteht. Die aktuelle Zusammensetzung ist wie folgt: Stadtpräsident Daniel Gut (SP), die Vize-Stadtpräsidentin Katrin Frick (FDP), die Stadträtin Petra Näf (FDP), die Stadträte Markus Hofmänner (Die Mitte), Fred Rohrer (parteilos), Andreas Schwarz (FDP) und Heinz Rothenberger (parteilos).[8]
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Buchs: SVP 29,3 %, FDP 19,5 %, SP 17,0 %, CVP 11,0 %, Grüne 9,1 %, glp 6,3 %, EVP 4,0 %, EDU 1,7 %, parteifrei SG 1,1 %.[9][10]
Wirtschaft und Infrastruktur
Als eines der grössten städtischen Zentren zwischen Chur und dem Bodensee ist Buchs beliebter Einkaufsort und auf Grund der Interstaatlichen Hochschule für Technik NTB Buchs zudem ein regionales Bildungszentrum.
Der Bahnhof Buchs ist als Grenzbahnhof für den internationalen Personen- und Güterverkehr mit Rangierbahnhof überregional bekannt. Buchs liegt an der Hauptstrasse 13 und 16 und hat einen Autobahnzubringer an der A13.
Sehenswürdigkeiten
Das ehemalige Rats- und Gerichtshaus an der St. Gallerstrasse, ein vornehmer, neubarocker Bau, beeindruckt nicht nur durch sein Äusseres, auch das Innere trägt noch immer die Zeichen der damaligen Epoche. Direkt dahinter steht ein kleineres Gebäude gleichen Stils, einst Polizeiwohnung und Gefängnis.
Die Reformierte Kirche wurde in den Jahren 1931/32 erbaut. Die Katholische Kirche Herz Jesu ist ein in den Jahren 1964 bis 1965 erstellter Neubau des Architekten Justus Dahinden.
Das Schloss mit dem Städtchen Werdenberg auf Grabser Gemeindegebiet ist ein besonderer Anziehungspunkt für Buchs. Bei der Gründung des Kantons St. Gallen wurde durch Schiedsspruch der Gemeinde Grabs das Schloss mit Städtchen Werdenberg und der Gemeinde Buchs der Werdenbergersee zugeteilt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Greifvogelpark am südlichen Stadtrand, in dem über 60 Vogelarten aus aller Welt zu sehen sind; am Wochenende gibt es dort «Flugshows» mit den Greifvögeln.
- Buchs von Schloss Werdenberg aus gesehen
- Buchs von Egerta aus gesehen
- Ref. Pfarrkirche
- Amtsnotariat und Kreisgericht Werdenberg
- Bezirksgebäude – Einst Polizeiwohnung und Gefängnis
- Buchs – Bezirksgebäude – das Innere
- Der Blick zum Schloss und Städtli Werdenberg
Persönlichkeiten
- Simon Schwendener (1829–1919), Botaniker und Universitätsprofessor
- Jakob Vetsch (1886–1944), Werdenberger Bezirksammann
- Gallus Berger (1903–1982), sozialdemokratischer Nationalrat und Gewerkschafter
- Walter R. Kramer (1914–1995), US-amerikanischer Badmintonspieler
- Heinrich Rohrer (1933–2013), Physiker und Nobelpreisträger
- Otmar Bucher (* 1935), Grafiker und Gestalter
- Hansruedi Müller (* 1947), Hochschullehrer für Tourismus und Sportfunktionär
- Florian Vetsch (* 1960), Autor, Übersetzer und Herausgeber
- Tim Staubli (* 2000), Fussballspieler
Weblinks
- Offizielle Seite der Stadt Buchs
- Valentin Vincenz: Buchs (SG). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Valentin Vincenz: Buchs (SG). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 31. August 2004.
Dieser Abschnitt basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - Hansruedi Rohrer: Schon früher Kampf gegen den «roten Hahn» in Buchs. In: buchsaktuell. Stadt Buchs, April 2009, S. 53–54, abgerufen am 10. August 2020.
- Hanna Rauber: Die Geschichte der Buchser Bahnhofstrasse. Werdenberger Jahrbuch, 2018, abgerufen am 8. August 2020.
- Stadtrat Buchs
- Bundesamt für Statistik: NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1). In: Eidgenössische Wahlen 2019 | opendata.swiss. 8. August 2019, abgerufen am 1. August 2020.
- Erneuerungswahl des Nationalrates. Abgerufen am 3. August 2020.