Montafonerbahn (Unternehmen)
Die Montafonerbahn AG, abgekürzt MBS, ist ein privatrechtlich organisiertes Verkehrsunternehmen im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Dort betreibt sie vor allem die Bahnstrecke Bludenz–Schruns im Montafon, auf dieser ist sie sowohl Eisenbahninfrastrukturunternehmen als auch alleiniges Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Montafonerbahn AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1904 |
Sitz | Schruns, Österreich |
Leitung | Ekkehard Nachbaur |
Mitarbeiterzahl | 89 (2019) |
Umsatz | 20 Mio. Euro |
Branche | Bahngesellschaft |
Website | www.montafonerbahn.at |
Die Montafonerbahn-Aktiengesellschaft wurde 1904 in Schruns gegründet. Hauptaktionär ist heute der Stand Montafon mit 54,5 Prozent. 11,5 Prozent sind im Eigentum der illwerke vkw AG, 11,2 Prozent im Eigentum des Landes Vorarlberg und 22,8 Prozent der Aktien sind im Streubesitz.
Geschichte und Unternehmungen
Die Planung zur Gründung des Unternehmens begann mit der Eröffnung der Arlbergbahn im Jahr 1884. Maßgeblich daran beteiligt waren der Standesrepräsentant und Sternen-Wirt Jakob Stemer sowie der Mühlen-Besitzer Wilhelm Mayer.[1]
Litzkraftwerk seit 1904
Am 1. April 1895 wurde mit dem Bau des Litzkraftwerks im Tobel (Silbertal) begonnen, und im Dezember des gleichen Jahres brannte im Gasthof Krone in Schruns bereits das erste elektrische Licht des Tales. 1904 erwarb die in der Gründung befindliche Montafonerbahn Aktiengesellschaft das E-Werk.
1996 bis 1998 wurde das Litzkraftwerk, das für den modernen Betrieb unterdimensioniert war, an anderem Standort neu erbaut und das alte stillgelegt.
Montafonerbahn seit 1905
Mit der Eröffnung am 18. Dezember 1905 erschloss die 12,8 Kilometer lange Bahnstrecke Bludenz–Schruns das Montafon. Damit ging mit der Bahnlinie Bludenz-Schruns eine der ersten elektrisch betriebenen Normalspur-Lokalbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie in Betrieb.
In den 1990er-Jahren wurde das Unternehmen außerdem in den Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) integriert. Seit 2005 besteht zudem eine enge Kooperation zwischen der MBS und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Seither verkehren MBS-Triebwagen im Auftragsverkehr auch auf ÖBB-Strecken, im Rahmen eines Kilometerausgleichs für diese Leistungen kommen ÖBB-Garnituren auf der MBS-Strecke zum Einsatz. Im Dezember 2020 ging der Einsatz von eigenen Triebwagen zu Ende, stattdessen kommen nun im Personenverkehr ausschließlich ÖBB-Fahrzeuge zum Einsatz.[2]
Güterbahnhof Tschagguns nach 1961
Außerdem übernahm die Montafonerbahn AG die Reste der Bahnstrecke Tschagguns–Partenen der Illwerke, die heute als Güterbahnhof und Verladestation in Tschagguns verwendet werden. Eine Wiedererrichtung der Strecke Richtung Gaschurn und Partenen wurde zuletzt in den 1980er Jahren untersucht, aber nicht umgesetzt.
Im Mai 2013 wurde der Güterbahnhof zur Gänze abgetragen, das frühere Bahngelände planiert und steht nun als Gewerbefläche zur Verfügung.
Omnibusverkehr seit 2005
2005 übernahm die mbs mit der Gründung der mbs Bus GmbH den öffentlichen Busverkehr im Montafon mit 10 Bussen und einer Verkehrsleistung von etwa 500.000 Jahreskilometern. 2008 verkehrten bereits 18 Omnibusse der mbsBus durch das Montafon.[3] Auch diese gehören zum Verkehrsverbund mit einheitlichem Ticketsystem und Tarifmodell.
Literatur
- Karl Zwirchmayr: 90 Jahre Montafonerbahn AG – Eisenbahn und Energieversorgung, Verlag Hieronymus Münzer, Feldkirch 1994, ISBN 3-85176-029-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- Montafoner Heimatbuch. Stand Montafon, 1974
- Montafonerbahn: Ende des eigenen Fahrzeugeinsatzes. In: Eisenbahn Österreich. Nr. 2, 2021, ISSN 1421-2900, S. 104.
- Montafonerbahn: Haltestellen mit Kameras bestückt vol.at vom 31. Januar 2008
- Montafonerbahn kauft Elektro Decker (PDF; 459 kB). vorarlberg.orf.at, 4. September 2006
- Die naturwärme-montafon GmbH wurde gegründet (Memento vom 28. März 2008 im Internet Archive). montafonerbahn.at, 19. Oktober 2006