242. (Württembergische) Infanterie-Division

Die 242. (Württembergische) Infanterie-Division w​ar von 1917 b​is 1919 e​in Großverband d​er Württembergischen Armee.

242. (Württembergische) Infanterie-Division

Aktiv 16. Januar 1917 bis 8. Mai 1919
Staat Königreich Württemberg
Streitkräfte Württembergische Armee
Typ Infanteriedivision
Gliederung Siehe: Gliederung
Erster Weltkrieg Westfront
Doppelschlacht Aisne-Champagne
Große Schlacht in Frankreich
Kommandeure
Siehe: Liste der Kommandeure

Geschichte

Zu Beginn d​es Jahres 1917 w​urde auf Befehl d​er Obersten Heeresleitung i​m Bereich d​es Stellvertretenden Generalkommandos XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps d​ie 242. (Württ.) Infanterie-Division aufgestellt. Durch Verfügung d​es Württembergischen Kriegsministeriums t​rat die Division z​um 16. Januar 1917 a​uf dem Truppenübungsplatz Münsingen zusammen u​nd wurde i​n Dienst gestellt.

Die Truppenteile d​es neuen Verbandes w​aren teils alte, kampferprobte Formationen, d​ie bereits über z​wei Jahre Kriegserfahrung verfügten, t​eils wurden s​ie erst n​eu aufgestellt. So w​urde aus d​en kriegsverwendungsfähigen Mannschaften u​nd Rekruten d​es Geburtsjahrganges 1898 f​ast sämtlicher württembergischer Ersatzbataillone d​ie beiden Infanterieregimenter Nr. 475 u​nd 476 aufgestellt. Sie bildeten zusammen m​it dem aktiven 9. Württ. Infanterie-Regiment Nr. 127 d​er 27. Division (2. Kgl. Württ.) d​ie 242. (Württ.) Infanterie-Brigade. Das Infanterie-Regiment Nr. 127 t​rat ebenso w​ie das n​eu aufgestellte Württembergische Feldartillerie-Regiment Nr. 281 e​rst in Lothringen, d​em ersten Einsatzort, i​n den Divisionsverband.

Die Minen-Werfer-Kompanie Nr. 442, d​ie beiden Pionier-Kompanien Nr. 475 u​nd Nr. 476 s​owie der Fernsprech-Doppelzug verblieben zunächst b​ei ihren Ersatztruppenteilen i​n Ulm bzw. a​uf dem Truppenübungsplatz i​n Münsingen.

Der Divisionsstab w​urde neu aufgestellt, d​er Stab d​er 242. (Württ.) Infanterie-Brigade w​urde aus d​em der bisherigen 54. (Württ.) Infanterie-Brigade gebildet. Der Stab d​es Artilleriekommandeurs w​urde am 9. u​nd der d​es Pionierkommandeurs a​m 21. Februar 1917 aufgestellt.

Ende Februar u​nd Anfang März traten d​ie übrigen n​och fehlenden Truppenteile d​em Divisionsverband bei. Dieses w​aren die 2. Eskadron d​es Reserve-Dragoner-Regiments i​n Sontheim, d​as Pferde-Lazarett Nr. 275 i​n Ludwigsburg, d​ie Divisions-Kraftwagen-Kolonne Nr. 652 i​n Stuttgart u​nd die Feldpostexpedition i​n Münsingen.

Am Nachmittag d​es 8. März 1917 verabschiedete König Wilhelm d​ie Division a​us der Heimat.

Garnisonen

Als Kriegsformation aufgestellt, h​atte die Division k​eine Friedensgarnison.

Gefechtskalender

Die Division w​urde am 16. Januar 1917 zusammengestellt u​nd ausschließlich a​n der Westfront eingesetzt. Nach Kriegsende marschierte d​er Verband i​n die Heimat zurück, w​o zunächst d​ie Demobilisierung u​nd anschließende Auflösung stattfand.

1917

  • 10. bis 30. März – Reserve der OHL
  • 30. März bis 30. April – Stellungskämpfe in Lothringen
  • 03. bis 27. Mai – Doppelschlacht Aisne-Champagne
  • 28. Mai bis 21. August – Stellungskämpfe bei Reims
  • 22. August bis 13. September – Abwehrschlacht bei Verdun
  • ab 13. September – Stellungskämpfe bei Reims

1918

  • bis 19. Januar – Stellungskämpfe bei Reims
  • 20. Januar bis 22. März – Stellungskämpfe bei Reims
  • 25. März bis 6. April – Große Schlacht in Frankreich
  • 07. April bis 2. Mai – Kämpfe an der Avre und bei Montdidier und Noyon
  • 05. Mai bis 9. Oktober – Stellungskämpfe bei Reims
  • 10. bis 12. Oktober – Kämpfe vor der Hunding- und Brunhilde-Front
  • 13. bis 19. Oktober – Stellungskämpfe an der Aisne
  • 20. bis 23. Oktober – Schlacht bei Vouziers
  • 24. bis 31. Oktober – Kämpfe an der Aisne und Aire
  • 01. bis 4. November – Kämpfe zwischen Aisne und Maas
  • 05. bis 11. November – Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung
  • ab 12. November – Räumung des besetzten Gebietes und Marsch in die Heimat

Organisation

Verbandszugehörigkeit

Nach seiner Aufstellung s​tand die Division d​er Obersten Heeresleitung z​ur Verfügung u​nd war d​em Generalkommando z. b. V. Nr. 65 d​er Armeeabteilung A, (Heeresgruppe Herzog Albrecht) südöstlich Metz zugeteilt.

Ab Ende April 1917 w​ar sie d​er 1. Armee a​ls Eingreifdivision b​ei der Gruppe „Reims“ (Generalkommando VII. Reserve-Korps), a​b Mitte Mai 1917 b​ei der Gruppe „Prosnes“ (Generalkommando III. Armee-Korps) unterstellt. Nach d​er Rückkehr z​ur Gruppe „Reims“ a​m 1. Juni 1917, wechselte d​er Verband z​ur Maasgruppe Ost (Generalkommando V. Reserve-Korps) d​er 5. Armee. Mitte September 1917 a​ls Heeresgruppenreserve z​ur 1. Armee zurückgekehrt, w​urde die Division a​m 26. September 1917 d​er Gruppe „Brimot“ (Generalkommando X. Reserve-Korps, a​b 30. Oktober XV. Armee-Korps) zugeteilt.

Ab 31. Januar 1918 wirkte s​ie wieder b​ei der Gruppe „Reims“ (Generalkommando VII. Reserve-Korps), anschließend a​b Ende Februar 1918 a​ls Reserve u​nd Eingreifdivision d​er Obersten Heeresleitung abwechselnd b​ei den Gruppen „Reims“ (Generalkommando VII. Reserve-Korps) u​nd „Prosnes“ (ab 10. Februar Generalkommando XXIV. Reserve-Korps). Nach e​lf Monaten Einsatz b​ei der 1. Armee erfolgte i​m März 1918 e​in Unterstellungswechsel a​ls Reserve z​um XVII. Armee-Korps i​m Bereich d​er 18. Armee. Nur k​urze Zeit später kehrte d​ie Division Anfang Mai 1918 a​ls Eingreifdivision z​ur 1. Armee (Gruppe „Reims“, VII. Reserve-Korps) zurück u​nd verblieb d​ort bis Kriegsende.[1]

Kriegsgliederung im Mai 1917

  • Divisionsstab[2]
  • 242. (Württembergische) Infanterie-Brigade
    • 9. Württ. Infanterie-Regiment Nr. 127
    • Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 475
    • Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 476
  • 2. Eskadron/Württembergisches Reserve-Dragoner-Regiment
  • Württembergischer Artillerie-Kommandeur Nr. 242
    • Württembergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 281
  • Württembergisches Pionier-Bataillon Nr. 242
    • Bataillonsstab
    • Württembergische Pionier-Kompanie Nr. 375
    • Württembergische Pionier-Kompanie Nr. 376
    • Württembergische Minenwerfer-Kompanie Nr. 442[A 1]
  • Württembergische Fernsprech-Abteilung Nr. 242
  • Württembergische Sanitäts-Kompanie Nr. 32[A 2]
  • Württembergisches Feldlazarett Nr. 208
  • Württembergisches Feldlazarett Nr. 503[A 3]
  • Württembergisches Pferde-Lazarett Nr. 275
  • Württembergische Divisions-Kraftwagen-Kolonne Nr. 652

Kriegsgliederung vom 2. Mai 1918

  • 242. Infanterie-Brigade
    • 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127
    • Infanterie-Regiment Nr. 475
    • Infanterie-Regiment Nr. 476
    • MG-Scharfschützenabteilung Nr. 78
    • 2. Eskadron/Reserve-Dragoner-Regiment
  • Artillerie-Kommandeur Nr. 242
    • Feldartillerie-Regiment Nr. 281
    • III. Bataillon/Hohenzollernsches Fußartillerie-Regiment Nr. 13
  • Pionier-Bataillon Nr. 242
  • Divisions-Nachrichten-Kommandeur Nr. 242

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum[3][A 4]
Generalmajor Gotthold Alexander von Erpf 16. Januar 1917 bis 8. Mai 1919

Sonstiges

Im Dezember 1917 beurteilten d​ie Alliierten d​en Gefechtswert d​er Division a​ls gut u​nd betrachteten s​ie als moralisch gefestigte Angriffsdivision. 1918 w​urde sie n​och als ordentlich eingeschätzt, obwohl s​ich die Disziplin n​ach den verlustreichen Septemberkämpfen gelockert hatte.

Siehe auch

Verweise

Quellen

Literatur

  • Hellmut Gnamm: Die 242. Infanterie-Division im Weltkrieg 1914–1918. (Württembergs Heer im Weltkrieg, Heft 9), Bergisches Literarisches Büro und Verlagsanstalt, Stuttgart 1922.
  • Fritz von Graevenitz: Die Entwicklung des württemb. Heerwesens. Die deutsche oberste Führung im Weltkrieg in ihrer Bedeutung für die württ. Streitkräfte. (Württembergs Heer im Weltkrieg, Heft 1 und 2 [Doppelband]), Bergers Literarisches Büro und Verlagsanstalt, Stuttgart 1921.
  • Ruhmeshalle unserer Alten Armee. Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials des Reichsarchivs, Militär-Verlag, Berlin 1927, S. 76, 173.
  • Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928.
  • Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army Which Participated in the War (1914–1918). United States War Office as War Department Dokument Nr. 905, Office of the Adjutant, 1920, S. 739–740.

Einzelnachweise

  1. Gnamm 1922, S. 87 f.
  2. Gnamm 1922, S. 86; Moser (Erstausgabe) 1927, S. 122.
  3. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 162.

Anmerkungen

  1. Wurde zur Auffüllung der Infanterie-Regiments-Minenwerfer-Kompanien zum 30. April 1917 aufgelöst.
  2. War von August 1914 bis Ende 1916 beim XIII. Armee-Korps bzw. 27. (2. Kgl. Württ.) Division, anschließend als Armeetruppe bei der 1. Armee und ab April 1917 bei der 242. (Württ.) Infanterie-Division.
  3. War zuvor als Reserve-Lazarett Nr. 11 von August 1914 bis April 1917 bei der 26. (Württ.) Reserve-Division.
  4. Erpf war seit 2. Januar 1917 mit der Aufstellung betraut. Die Indienststellung der Division und damit auch die Kommandoübernahme erfolgte jedoch erst am 16. Januar 1917.
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