Ring-Center Berlin
Das Ring-Center ist ein Einkaufszentrum östlich und westlich der Ringbahn am Bahnhof Frankfurter Allee in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg (Ortsteil Friedrichshain) und Lichtenberg (Ortsteil Lichtenberg). Das Einkaufszentrum besteht aus drei Gebäudeteilen und ist mit 45.200 m² Verkaufsfläche eines der größeren innerhalb Berlins.
Ring-Center Berlin | ||
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Basisdaten | ||
Standort: | Berlin | |
Eröffnung: | 5. Oktober 1995 (Ring-Center I) 29. Oktober 1997 (Ring-Center II) 28. März 2007 (Ring-Center III) | |
Verkaufsfläche: | 16.500 m² (I) + 20.000 m² (II) + 8.700 m² (III) = 45.200 m² | |
Geschäfte: | etwa 110 | |
Besucher: | rund 40.000 täglich | |
Betreiber: | ECE Projektmanagement | |
Website: | www.ring-center.de | |
Verkehrsanbindung | ||
Bahnhof: | Bahnhof Frankfurter Allee | |
S-Bahn: | Ringbahn S41 und S42, S8, S85 | |
U-Bahn: | U5 | |
Straßenbahn: | M13, 16 | |
Autostraßen: | Frankfurter Allee (B 1 / B 5) | |
Sonstige: | Möllendorffstraße, Am Containerbahnhof | |
Parkplätze: | etwa 1000 | |
Fahrradparkplätze: | 90 | |
Technische Daten | ||
Bauzeit: | Februar 1994 (Spatenstich Ring-Center I) – März 2007 (Eröffnung Ring-Center III) | |
Architekten: | Jost Hernig, Manfred Stanek, HPP Hentrich-Petschnigg & Partner (I+II), Klaus M. Hoffmann (III) | |
Baukosten: | 120 Millionen Mark (Investitionsvolumen Ring-Center II),[1] 28 Millionen € (Investitionsvolumen Ring-Center III)[2] |
Geschichte
Auf dem Gelände zwischen Frankfurter Allee, Pettenkoferstraße und Rigaer Straße wurde 1915 unter der Adresse Frankfurter Allee 272 ein Gebäude errichtet, das zunächst als Kino vorgesehen war, dann aber über Jahrzehnte eine Markthalle beherbergte, die entsprechend ihrer Lage an der Berliner Ringbahn den Namen Ringbahnhalle trug. Anfang der 1970er Jahre wurde sie zu einem Einkaufszentrum für Waren des täglichen Bedarfs mit einem ganzjährigen Obst- und Gemüsemarkt umgebaut.[3] 1981 wurde sie mehrere Monate geschlossen und instand gesetzt[4], entsprach aber nicht mehr den Bedingungen einer damals modernen Handelseinrichtung, so war sie nicht einmal beheizbar.[5] 1987 schrieb der Ost-Berliner Chefarchitekt einen Wettbewerb aus, wonach in den 1990er Jahren eine neue 2500 m² große Halle entstehen sollte.[6]
Ab 1991 wollte ein Konsortium, bestehend aus der Philipp Holzmann AG, dem US-amerikanischen Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill (SOM) und dem ECE Projektmanagement, ein Büro- und Geschäftszentrum beiderseits der Ringbahn errichten. Auf der Ostseite sollte an der Ecke zur Möllendorffstraße ein Bürohochhaus von 130 m Höhe mit 32 Geschossen entstehen, daneben ein achtstöckiges Warenhaus. Eine unterirdische Passage unter der Ringbahntrasse mit Zugängen zu S- und U-Bahn sollte die Verbindung zu einem sechsstöckigen Gebäude mit Büros und Einkaufspassagen auf der Westseite herstellen.[7] Für das von Adrian D. Smith (Skidmore, Owings & Merrill LLP) in Zusammenarbeit mit HPP International projektierte Bürohochhaus[8] fanden sich jedoch keine Nutzer, sodass das Projekt verworfen wurde.[9]
Die alte Ringbahnhalle wurde 1993 abgerissen.
Das Ring-Center wurde im Oktober 1995 westlich der Ringbahn eröffnet.[10] Architekten waren Hentrich-Petschnigg & Partner International (HPP) aus Berlin sowie Jost Hernig und Manfred Stanek aus Hamburg.[1] Nachträglich bezeichnete der Bauherr den mehretagigen Bau als Ring Center I.
Im Oktober 1997 wurde das Areal um das Ring-Center II auf der Lichtenberger (östlichen) Seite der Ringbahn erweitert. Projektiert wurde der Erweiterungsbau vom gleichen Architekten-Team.[1][11][12]
Baubeginn für das Ring-Center III war der November 2005.[13] Das Gebäude wurde von der ECE in Eigenregie projektiert, Architekt war Klaus M. Hoffmann.[2] Einziger Mieter des am 28. März 2007 eröffneten Gebäudes ist die Galeria Kaufhof, die im Gegenzug ihre Filiale am Anton-Saefkow-Platz im Ortsteil Fennpfuhl schloss. Die Verkaufsfläche des viergeschossigen Ring-Centers III umfasst rund 8700 m².[14][15] Auf dem Ringcenter II wurde im Mai 2019 das weltweit erste Hotel auf einem Parkdeck mit 152 Zimmern eröffnet.[16]
Das Ring-Center I wurde 2019 an den Investmentmanager Angelo Gordon und das Unternehmen Kintyre Investments verkauft. Die neuen Eigentümer wollen das Einkaufszentrum „neu positionieren“ und ein „integriertes Laden- und Bürozentrum mit einer Freizeit- und Einzelhandelsdestination“ schaffen.[17] Ring-Center II und III werden weiterhin von ECE betrieben.
Beschreibung
Im Ring-Center (I–III) befinden sich etwa 110 Geschäfte. Während der Branchenmix im ersten Teil des Gebäudekomplexes relativ heterogen ist (Textil nimmt als größter Posten 28,9 Prozent der Fläche ein),[10] wird die Hälfte der Verkaufsfläche des zweiten Teils von einem Warenhaus belegt, außerdem gibt es ein großes Geschäft für Hardware.[18] Das Ring-Center III wird – wie oben bereits beschrieben – komplett von der Galeria Kaufhof genutzt.[14] Im gesamten Einkaufszentrum arbeiten 1000 Angestellte. Täglich kommen etwa 40.000 Besucher, das Einzugsgebiet mit einem Anfahrtswag von bis zu 30 Minuten beläuft sich auf etwa 500.000 Einwohner.[10]
Infrastruktur
Durch seine Lage an der Ringbahn mit den S-Bahn-Linien S41, S42, S8 und S85 sowie der U-Bahn-Linie 5 ist das Center gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Auch die Straßenbahnlinien M13 und 16 halten direkt am Bahnhof Frankfurter Allee. Mit dem Auto erreicht man das Einkaufszentrum über die Frankfurter Allee, zur Einfahrt des Parkhauses gelangt man von der Möllendorffstraße über die Straße Am Containerbahnhof.[19]
Weblinks
Einzelnachweise
- Das Ring-Center II auf einen Blick. Archiv: berliner-zeitung.de. Abgerufen am 8. Oktober 2015
- Daten und Fakten Ring-Center. Bei: architekten24.de. Abgerufen am 8. Oktober 2015
- Camping, Versorgung und Gesundheit. In: Berliner Zeitung, 27. März 1971, S. 8.
- Kühlzellen erleichtern Transporte. In: Neue Zeit, 27. März 1981, S. 8.
- Café „Eclair“ und noch vieles mehr. In: Neue Zeit, 3. Oktober 1983, S. 8.
- Neue Ringbahnhalle in verschiedenen Modellen. In: Berliner Zeitung, 31. Mai 1988, S. 12.
- Riese aus Glas, 120 m hoch. In: Berliner Zeitung, 25. September 1992, S. 20.
- Bürohaus Frankfurter Allee. Bei: emporis.com
- Statt des Büroturms entsteht jetzt ein Warenhaus. In: Berliner Zeitung, 3. März 2005
- Ring-Center Berlin auf www.ece.com (mit Geschossplänen)
- Architektur Ring-Center; Hintergrundinformation zum Architektenteam HPP. Abgerufen am 9. Juni 2019.
- Ring-Center bei emporis.com
- Bericht (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei morgenpost.de
- Daten des Ring-Center III auf der Betreiber-Website (Memento vom 20. November 2015 im Internet Archive). Homepage ECE. Abgerufen am 8. Oktober 2015
- Kaufhof zieht ins Ring-Center. In: Berliner Zeitung, 24. März 2007
- Weltweit erstes Hotel auf Parkdeck. Pressemitteilung des Bezirksamts Lichtenberg, 13. Mai 2019
- Unibail und Familie Otto geben Berliner Ring-Center 1 ab. In: Immobilien Zeitung, 19. Dezember 2019.
- Daten des Ring-Centers II auf der Betreiber-Website. (Memento vom 5. September 2014 im Internet Archive) Homepage ECE. Abgerufen am 8. Oktober 2015
- Anfahrt und Parken. Center-Website. Abgerufen am 8. Oktober 2015