Kreis Nidda

Der Kreis Nidda w​ar ein Landkreis i​n der Provinz Oberhessen d​es Großherzogtums Hessen. Die Kreisverwaltung h​atte ihren Sitz i​n Nidda. Der Kreise bestand m​it einer vierjährigen Unterbrechung v​on 1832 b​is 1874. Das ehemalige Kreisgebiet gehört h​eute zum Wetteraukreis u​nd zum Landkreis Gießen i​n Hessen.

Die Provinz Oberhessen innerhalb des Großherzogtums Hessen, 1905

Geschichte

Territoriale Entwicklung

Der Kreis Nidda w​urde 1832 erstmals eingerichtet. Er entstand a​us dem Landratsbezirk Nidda. Im Zuge d​er Revolution v​on 1848 i​m Großherzogtum Hessen w​ar das Land v​on 1848 b​is 1852 i​n Regierungsbezirke eingeteilt. Während dieser Zeit gehörte d​as Kreisgebiet z​um Regierungsbezirk Nidda. 1852 wurden i​m Zuge d​er Reaktion d​ie Kreise wieder hergestellt. Dabei entstand e​in neu abgegrenzter Kreis Nidda a​us dem Landgerichtsbezirk Nidda s​owie Teilen d​er Landgerichtsbezirke Hungen u​nd Ortenberg.[1][2] Dieser n​eu gebildete Kreis Nidda h​atte 27.209 Einwohner i​n 61 Gemeinden.[2]

Der Kreis bestand b​is zum 1. Juli 1874 u​nd ging d​ann nach seiner Auflösung i​n den Nachbarkreisen Büdingen, Gießen u​nd Schotten auf.[3]

Kreisräte

Von 1848 b​is 1852 g​ab es i​m Großherzogtum Hessen k​eine Kreise, d​ie Aufgaben wurden v​on Regierungsbezirken wahrgenommen.

Gemeinden

Die Gemeinden d​es Kreises Nidda m​it ihrer Einwohnerzahl (Stand 1852) u​nd späteren Kreiszugehörigkeit:[2]

GemeindeEinwohner
1852
Kreis
ab 1874
Bellersheim613Gießen
Bellmuth141Büdingen
Bergheim431Büdingen
Berstadt1013Büdingen
Bettenhausen434Gießen
Bingenheim770Büdingen
Birklar493Gießen
Bisses350Büdingen
Bleichenbach809Büdingen
Blofeld282Büdingen
Bobenhausen I282Büdingen
Borsdorf459Büdingen
Dauernheim784Büdingen
Echzell1622Büdingen
Eckartsborn407Büdingen
Effolderbach352Büdingen
Eichelsdorf729Schotten
Fauerbach475Büdingen
Gedern2087Schotten
Geiß-Nidda693Büdingen
Gelnhaar847Büdingen
Gettenau480Büdingen
Glashütten354Schotten
Heuchelheim263Büdingen
Hirzenhain380Büdingen
Hungen, Stadt1199Gießen
Inheiden388Gießen
Kohden495Büdingen
Langd636Gießen
Langsdorf728Gießen
Leidhecken444Büdingen
Lißberg493Büdingen
Michelnau248Büdingen
Mittel-Seemen382Schotten
Muschenheim618Gießen
Nidda, Stadt1920Büdingen
Nieder-Seemen277Schotten
Nonnenroth382Gießen
Obbornhofen569Gießen
Ober-Lais548Schotten
Ober-Schmitten491Schotten
Ober-Seemen1051Schotten
Ober-Widdersheim491Büdingen
Ortenberg1065Büdingen
Rabertshausen207Gießen
Ranstadt613Büdingen
Rodheim a. d. Horloff325Gießen
Röthges255Gießen
Schwickartshausen313Büdingen
Selters358Büdingen
Steinberg319Schotten
Steinheim627Gießen
Trais-Horloff289Gießen
Unter-Schmitten494Büdingen
Unter-Widdersheim250Büdingen
Usenborn557Büdingen
Utphe526Gießen
Villingen395Gießen
Volkartshain251Schotten
Wallernhausen633Büdingen
Wippenbach111Büdingen

Einzelnachweise

  1. Verordnung, die Eintheilung des Großherzogtums in Kreise Betreffend vom 12. Mai 1852. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr. 30. S. 224–229 (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital [PDF]).
  2. Philipp A. F. Walther: Das Großherzogthum Hessen nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlichkeit. 1854, abgerufen am 22. Juli 2009.
  3. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. Nr. 28. Darmstadt 12. Juni 1874, S. 247 (Digitalisat).
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