Borsdorf (Nidda)
Borsdorf ist ein Stadtteil von Nidda im hessischen Wetteraukreis.
Borsdorf Stadt Nidda | |
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Höhe: | 171 (162–174) m ü. NHN |
Fläche: | 4,67 km²[1] |
Einwohner: | 704 (31. Dez. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 151 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 63667 |
Vorwahl: | 06043 |
Geographische Lage
Der Ort liegt in der nördlichen Wetterau am südlichen Rand des Vogelsberges. Borsdorf liegt nordwestlich von Nidda.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Ortes als Barstorph stammt vom 1. September 1329.[3]
Grabfunde belegen aber schon eine Siedlung zur Zeit der Kelten. Der gefundene Borsdorfer Henkel, damit wird der Henkel eines Bronzegefäßes bezeichnet, wird auf das 5. Jahrhundert datiert.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Borsdorf:
„Borsdorf (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; liegt 1 St. von Nidda, hat 68 Häuser und 384 Einw., die alle evangelisch sind.“[4]
Die Evangelische Kirche wurde 1873 erbaut.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[5][6] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt Nidda wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Borsdorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8][9]
- vor 1450: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nidda, Amt Nidda
- 1450–1495: Erbstreit zwischen der Landgrafschaft Hessen und den Grafen von Hohenlohe
- ab 1450: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Nidda, Gericht Stornfels[10]
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Amt Stornfels (Söhne der Margarethe von der Saale)[11]
- ab 1584: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Stornfels[12]
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Schotten und Stornfels, Gericht Widdersheim[13]
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Oberfürstentum Hessen, Amt Schotten und Stornfels[14], Gericht Widdersheim[15]
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Schotten und Stornfels, Gericht Widdersheim[16]
- ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Nidda) und Verwaltung)[17]
- ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- ab 1874: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Büdingen (Provinzen 1937 aufgelöst)[18]
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Büdingen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Büdingen
- am 1. Dezember 1970 wurde Stornfels der Stadtgemeinde Nidda als Stadtteil eingegliedert
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Borsdorf 624 Einwohner. Darunter waren 24 (3,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 267 waren zwischen 18 und 49, 138 zwischen 50 und 64 und 126 Einwohner waren älter.[19] Die Einwohner lebten in 292 Haushalten. Davon 93 Singlehaushalte, 90 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 186 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[19]
Einwohnerzahlen
• 1791: | 293 Einwohner[13] |
• 1800: | 293 Einwohner[20] |
• 1806: | 315 Einwohner, 65 Häuser[15] |
• 1829: | 384 Einwohner, 68 Häuser[4] |
• 1867: | 440 Einwohner, 89 bewohnte Gebäude[21] |
• 1875: | 424 Einwohner, 89 bewohnte Gebäude[22] |
Borsdorf: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1791 | 293 | |||
1800 | 293 | |||
1806 | 315 | |||
1829 | 384 | |||
1834 | 390 | |||
1840 | 444 | |||
1846 | 467 | |||
1852 | 459 | |||
1858 | 433 | |||
1864 | 433 | |||
1871 | 437 | |||
1875 | 424 | |||
1885 | 401 | |||
1895 | 419 | |||
1905 | 449 | |||
1910 | 431 | |||
1925 | 435 | |||
1939 | 469 | |||
1946 | 420 | |||
1950 | 734 | |||
1956 | 645 | |||
1961 | 594 | |||
1967 | 553 | |||
1970 | 538 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
1996 | 553 | |||
2000 | 654 | |||
2006 | 670 | |||
2010 | 668 | |||
2011 | 624 | |||
2016 | 676 | |||
2019 | 704 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[23][2]; Zensus 2011[19] |
Religionszugehörigkeit
• 1829: | 384 evangelische (= 100 %) Einwohner[4] |
• 1961: | 494 evangelische (= 83,16 %), 75 katholische (= 12,63 %) Einwohner[1] |
Kulturdenkmäler
Verkehr
Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 455. Den Regionalbusverkehr stellt die Regionalverkehr Kurhessen GmbH sicher.
Der Ort hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Gießen–Gelnhausen, auf der annähernd stündlich Regionalbahnen der Hessischen Landesbahn verkehren.
Weblinks
- Stadtteil Borsdorf. In: Webauftritt der Stadt Nidda.
- Borsdorf. Ortsbeirat, Geschichte, Vereine, Veranstaltungen. In: www.borsdorf-hessen.de. Vereinsgemeinschaft Borsdorf
- Borsdorf, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Borsdorf nach Stichwort In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- Borsdorf, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Nidda in Zahlen. In: Webauftritt der Stadt Nidda, abgerufen im Mai 2020.
- Eigenbrodt, Urkunden. in: Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 2, 1841, S. 227 ff., Nr. 35.
- Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 34 (Online bei google books).
- Zusammenschluß der Stadt Nidda und der Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen im Landkreis Büdingen zur neuen Stadt „Nidda“ vom 24. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 49, S. 2290, Punkt 2281 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 351.
- Hauptsatzung. (PDF; 101 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Nidda, abgerufen im März 2021.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
- Martin Röhling: Niddaer Geschichtsblätter. Heft 9. Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e. V. Im Selbstverlag, 2005, ISBN 3-9803915-9-0, S. 75, 115.
- Die Zugehörigkeit des Amtes Schotten anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567-1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638. und Hessen-Darmstadt 1567-1866.
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 f., § 25 Punkt B. (google books).
- Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 208 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
- Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (Online bei google books).
- Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 277 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
- Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 345, 422 (online bei Google Books).
- Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 262 ff. (online bei Google Books).
- Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 106 .
- Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 229 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
- Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 121 (Online bei google books).
- Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 15. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 13 (Online bei google books).
- Nidda in Zahlen. In: Webauftritt. Stadt Nidda, archiviert vom Original am 4. Oktober 2011; abgerufen im November 2011.