Eckartsborn

Eckartsborn i​st ein Stadtteil v​on Ortenberg i​m südhessischen Wetteraukreis.

Eckartsborn
Stadt Ortenberg
Höhe: 258 (230–268) m ü. NHN
Fläche: 4,66 km²[1]
Einwohner: 739 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 159 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 63683
Vorwahl: 06046
Alte Ortsschule
Alte Ortsschule

Geografische Lage

Eckartsborn l​iegt nordöstlich v​on Ortenberg.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung v​on Eckartsborn erfolgte i​m Jahr 1290 a​ls Eckernburn.[3]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung d​es Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Eckartsborn:

„Eckartsborn (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; l​iegt 112 St. v​on Nidda a​uf einem Berge, h​at 63 Häuser u​nd 326 Einw., d​ie außer 2 Kath. evangelisch sind, u​nd unter welchen s​ich 46 Bauern u​nd 19 Handwerker befinden. Sodann h​at der Ort 1 Mahl- u​nd 1 Oelmühle. – Im Jahr 1290 w​ird eines Weinbergs z​u Eckartsborn gedacht.“[4]

Gebietsreform

Die bis dahin selbständige Gemeinde Eckartsborn wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu erweiterten Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[5] Seit dem Abschluss der Gebietsreform im August 1972 liegt Eckartsborn im Wetteraukreis. Für Eckartsborn wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6] Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Eckartsborn lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][7][8]

Einwohnerentwicklung

 1791:209 Einwohner[11]
 1800:244 Einwohner[17]
 1806:272 Einwohner, 57 Häuser[13]
 1829:326 Einwohner, 63 Häuser[4]
 1867:322 Einwohner, 63 bewohnte Gebäude[18]
 1875:313 Einwohner, 59 bewohnte Gebäude[19]
Eckartsborn: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019
Jahr  Einwohner
1791
 
209
1800
 
244
1806
 
272
1829
 
322
1834
 
382
1840
 
371
1846
 
369
1852
 
407
1858
 
336
1864
 
336
1871
 
324
1875
 
313
1885
 
317
1895
 
329
1905
 
339
1910
 
343
1925
 
375
1939
 
352
1946
 
509
1950
 
468
1956
 
423
1961
 
416
1967
 
471
1970
 
450
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2008
 
740
2010
 
769
2011
 
708
2014
 
718
2019
 
739
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[20][2]; Zensus 2011[21]

Religionszugehörigkeit

 1829:324 evangelische, 2 katholische Einwohner[4]
 1961:380 evangelisch (= 91,35 %), 32 katholische (= 7,69 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Viele Vereine prägen d​as Dorfleben, s​o unter anderem a​uch die „Bergritscher“, d​ie auf e​inem Arschleder d​ie Abhänge hinunterrutschen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Südlich des Ortes führen die Bundesstraße 275 und die Kreisstraße 200 am Ort vorbei. Die Oberwaldbahn, an der Eckartsborn einen Haltepunkt hatte, ist stillgelegt.

Weiteres

Im Ort g​ibt es e​in Bürgerhaus u​nd einen Sportplatz.

Einzelnachweise

  1. Eckartsborn, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt der Stadt Ortenberg, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Helfrich Bernhard Wencks Hessische Landesgeschichte. Mit einem Urkundenbuch. Darmstadt und Gießen 1783, Bd. 2 S. 228 f. Nr. 220.
  4. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 56 (Online bei google books).
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 1. Juli 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988 Abs. 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 119 kB) § 5. In: Webauftritt. GGG, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Lißberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567-1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638. und Hessen-Darmstadt 1567-1866.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 26 Punkt d) X. (google books).
  11. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 203 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  12. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (Online bei google books).
  13. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 274 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  14. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 420 (online bei Google Books).
  15. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  16. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  17. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 226 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  18. Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 121 (Online bei google books).
  19. Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 12. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 14 (Online bei google books).
  20. Einwohnerzahlen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom Original am 30. Dezember 2019; abgerufen im Dezember 2020.
  21. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
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