Bergheim (Ortenberg)

Bergheim i​st ein Stadtteil v​on Ortenberg i​m hessischen Wetteraukreis.

Bergheim
Stadt Ortenberg
Höhe: 165 m ü. NHN
Fläche: 4,71 km²[1]
Einwohner: 636 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 63683
Vorwahl: 06046
Ortsmitte
Ortsmitte

Geografische Lage

Bergheim l​iegt am Fuße d​es Vogelsberges a​uf einer Höhe v​on 167 m ü. NN, e​twa 2,5 km südöstlich d​es Stadtzentrums v​on Ortenberg u​nd 6,5 km nordwestlich v​on Büdingen. Durch d​as Dorf fließt d​ie Bleiche (Nidder).

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung v​on Bergheim erfolgte ca. 1220/1230 a​ls Berchem i​n einer Urkunde d​es Klosters Konradsdorf.[3]

Territoriale Zugehörigkeit

Bergheim gehörte i​m Mittelalter u​nd in d​er frühen Neuzeit z​um Amt Ortenberg, e​inem Kondominat, d​as von d​rei Landesherren a​us dem Kreis d​er Mitglieder d​es Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde. 1601 k​am es z​u einer Realteilung d​es Kondominats, w​obei das Dorf Bergheim a​n die Grafschaft Hanau-Münzenberg, a​b 1642: Grafschaft Hanau, fiel. Die Grafschaft Hanau wiederum f​iel 1736 b​eim Tod d​es letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., aufgrund e​ines Erbvertrages a​n die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Das Hanauer, später hessische „Amt Ortenberg“ bildete d​ann ab 1810 e​inen Teil d​es großherzoglich-hessischen Amtes Ortenberg. 1821 bildete d​as Großherzogtum d​en Landratsbezirk Nidda, i​n den a​uch alle Teile d​es ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen u​nd der a​b 1832 Kreis Nidda hieß. Mit d​er Revolution v​on 1848 w​urde kurzzeitig d​er Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 a​ber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 k​amen die Gebiete d​es ehemaligen Amtes Ortenberg d​ann zum Landkreis Büdingen, d​er mit d​er Gebietsreform i​n Hessen 1972 i​m Wetteraukreis aufging.

Bergheim wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen bereits am 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu neuen Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[4][5] Für Bergheim wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6] Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.

Einwohnerentwicklung

Bergheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
423
1840
 
458
1846
 
414
1852
 
431
1858
 
399
1864
 
378
1871
 
338
1875
 
343
1885
 
347
1895
 
362
1905
 
365
1910
 
384
1925
 
429
1939
 
457
1946
 
646
1950
 
599
1956
 
553
1961
 
530
1967
 
558
1970
 
599
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2008
 
669
2010
 
651
2011
 
609
2014
 
674
2019
 
636
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[7][2]; Zensus 2011[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Sportplatz
  • Kinderspielplatz
  • Kindergarten Montessori
  • Dorfgemeinschaftshaus, erbaut 1983
  • Seit 2011 gibt es ein mit Holzhackschnitzel betriebenes Heizwerk, das mehr als die Hälfte des gesamten Ortes mit Wärme versorgt.
  • Im Dorf treffen sich die Landesstraßen 3184 und 3190.

Literatur

  • Hans Georg Ruppel (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. 1976, S. 379–383.
  • Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis II. Stuttgart 1999, S. 56.

Einzelnachweise

  1. Bergheim, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt der Stadt Ortenberg, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Ludwig Clemm, Zur Geschichte des Prämonstratenserstifts Konradsdorf. in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde. NF 22. Darmstadt 1942, S. 209–243.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 12. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 352.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 119 kB) § 5. In: Webauftritt. GGG, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Einwohnerzahlen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom Original am 30. Dezember 2019; abgerufen im Dezember 2020.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
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