Eichgraben
Eichgraben ist eine Marktgemeinde mit 4705 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im niederösterreichischen Bezirk St. Pölten-Land, Mitglied der Wienerwald-Initiativregion und zertifizierte Klimabündnis-Gemeinde.
Marktgemeinde Eichgraben | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 8,88 km² | |
Koordinaten: | 48° 10′ N, 15° 59′ O | |
Höhe: | 286 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.705 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 530 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3032 | |
Vorwahlen: | 0 27 73 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 05 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 3032 Eichgraben | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Georg Ockermüller (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (25 Mitglieder) |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Geografische Lage
Die Marktgemeinde liegt an den nördlichen Ausläufern des Wienerwaldes an der Westbahn (Alte Westbahn, Strecke 1) 32,4 km westlich der Bundeshauptstadt Wien und 31,8 km östlich der Landeshauptstadt St. Pölten (jeweils von Stadtmitte gemessen). Der Autobahnknoten Steinhäusl (A1 – A21) befindet sich großteils auf Gemeindegebiet. Die nächstgelegene Stadt ist Neulengbach ungefähr 10 km westlich, wo sich das zuständige Bezirksgericht befindet. Eichgraben grenzt im Südwesten an Altlengbach, im Westen an Knagg (Getzwiesen, Gemeinde Maria-Anzbach), im Nordwesten an Furth (Unteroberndorf, Gemeinde Maria Anzbach) und im Nordosten bis Südosten an Rekawinkel (Gemeinde Pressbaum).
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl mit Stand von 1. Jänner 2021[1]):
- Eichgraben (247)
- Hinterleiten (1322) samt Paukhof
- Hutten (1483)
- Ottenheim (938) samt Burweg
- Stein (602)
- Winkl (113)
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Eichgraben.
Hydrologie
Eichgraben liegt westlich der Wasserscheide Rekawinkler Berg und wird durch den Nagelbach und den Anzbach, welcher in die Große Tulln mündet, entwässert. Kleinere Zuflüsse sind Dreiwasserlbach, Hummelbach, Paukhofgraben, Schattaubach, Waldbadbach und Wintengraben. Ein Überlauf der II. Wiener Hochquellenwasserleitung auf der Weiserwiese wird von einem Gehöft genutzt.
Klima
In Eichgraben herrscht vorwiegend ein gemäßigtes Übergangsklima, das vom pannonischen Klima beeinflusst wird und durch die Lage im Wienerwald eine überdurchschnittlich hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Bedingt durch die hügelige Topologie der Region weht in Eichgraben meist leichter bis mittelstarker Westwind.
Geschichte
Altertum
Im Altertum gehörte das Gebiet des heutigen Eichgraben zum keltischen Königreich Noricum, nach dessen Eingliederung ins Römische Reich zur Provinz Noricum. Im 1. oder 2. Jahrhundert wurden an einem Römerweg am Ortsrand oberhalb der Finsterleitenstraße (Ortsteil Stein) 100 m nördlich des „Römersterns“ in sieben Hügelgräbern (Tumuli) eingeäscherte Verstorbene in Grabkammern bestattet. Die spärlichen Grabbeigaben wurden für das Landesmuseum Niederösterreich in den Jahren 1896 und 1929 geborgen und weisen auf eine arme kelto-illyrische Bevölkerung hin. Von dieser Tumulus-Gruppe sind noch zwei Hügel am heutigen „Eichgrabner Höhenwanderweg“ erkennbar. Die Rekonstruktion eines derartigen Hügelgrabes befindet sich im Wienerwaldmuseum Eichgraben.[2] Ob das heutige Gemeindegebiet in der Zeit der Römer von weiteren Verkehrslinien berührt wurde, ist nicht klar. Jedenfalls lag die Grenze zwischen den Provinzen Noricum und Pannonia am Hauptkamm des Wienerwaldes (Cetius Mons). Bis heute hat sich diese Grenze als Grenze zwischen den katholischen Diözesen St. Pölten, zu der Eichgraben gehört, und Wien, zu der Rekawinkel gehört, erhalten.
Zur Zeit der Völkerwanderung war der Wienerwald und damit auch das Gemeindegebiet des heutigen Eichgraben Grenzgebiet der Hunnen.
Mittelalter
Zunächst war das Gebiet Grenzregion zu den Awaren, dann zu den Magyaren.
Im 11. Jahrhundert wurde der Raum Eichgraben von Neulengbach und Anzbach aus bajuwarisch besiedelt. Die frühesten Höfe lagen auf den Höhen von Knagg, Stein, Ottenheim und Gschaid. Durch Hofteilungen entstanden kleine Ansiedlungen, über die die Urbare der Herrschaft Neulengbach und Wasen (Anzbach) Auskunft geben.[3]
Am 24. August 1345 scheinen die Namen „Aichgrawe“ (ein mit Eichenwald bewachsener Graben – Eichgraben), „Utenhaim“ (Heim eines Ottos – Ottenheim) und „Stelz Hof“ in einer Stiftungsurkunde auf, die von Gotfried dem Wirsinch von Chirchsteten verfasst und besiegelt wurde. Diese Urkunde des Stiftes Sankt Andrä an der Traisen ist im Original im Archiv des Stiftes Herzogenburg zu betrachten sowie auch eingescannt.[4]
Um 1348 erreichte die Pest erstmals die Linie Nöstach–Alland–Pressbaum–Greifenstein und halbierte die ansässige Bevölkerung. Ein 10 bis 20 km breiter Streifen westlich dieser Linie war bis mindestens 1400 weiterhin unbewohnt (vgl. Geschichte des Wienerwalds). In Niederösterreich herrschten Krieg und Söldnerbanden. Verschiedene Krankheiten, die auf miserable hygienische Zustände zurückzuführen sind, töteten einen beachtlichen Teil der Bevölkerung. Die Kindersterblichkeitsrate war besonders hoch, da es durch Kriege kaum Nahrungsmittel gab.
Frühe Neuzeit
Am „Erchtag“ (mundartlich für Dienstag), wurde unterhalb der Burg Neulengbach ein Wochenmarkt abgehalten und damit die umgebenden Ortschaften mit den Erzeugnissen der Handwerker des Marktes versorgt. Eine Ansiedelung von Handwerkern in den Dörfern wurde möglichst unterbunden. Für die Zu- und Abfuhr von Waren wurde eine Maut berechnet. Am 15. April 1516 erlaubte Kaiser Maximilian I. den Bürgern von Neulengbach zusätzlich das Abhalten von 2 Jahrmärkten.[5]
Im Zuge der Ersten Wiener Türkenbelagerung im Jahre 1529 kam es zu Brandschatzungen. Unter anderem brannte damals in Gschaid der „Streitgerbauer“ (heute: Singerhof, nördlich der Hochstraß, südlich der West Autobahn) nieder.[6]
Am Dienstag, den 15. September 1590 kam es gegen Mitternacht zu einem Jahrtausendbeben mit Epizentrum Neulengbach, das noch im 40 km entfernten Wien neben vielen Rauchfängen auch die Türme der Michaelerkirche und der Schottenkirche einstürzen ließ und Menschen tötete. Das stärkste Erdbeben, das Wien und Niederösterreich jemals erlitten haben, brachte vermutlich auch für das 10 km vom Epizentrum entfernte, dünn besiedelte Gebiet des heutigen Eichgraben Schrecken und Zerstörung.
Der Wienerwald war bis 1701 ungefähr 500 Jahre herrschaftlicher Bannwald und damit nicht der Öffentlichkeit zugänglich, was auf Grund des Urwaldcharakters auch nicht leicht möglich war. Kaiser Maximilian II. ordnete 1572 erstmals eine dokumentarische Aufnahme des Gebietes in Form eines Waldbuches an; zuständig war das „Kayserliche Waldambt“ im Schloss Purkersdorf. Im Wienerwald entstand eine Anzahl von Holzhauersiedlungen. Eine dieser Hüttensiedlungen ist Namensgeber für den Ortsteil „Hutten“. Auf Teilen des „Anzbacher Amtes“ des insgesamt 12 Ämter umfassenden Wienerwaldes entwickelte sich im Laufe der Zeit das heutige Eichgraben. Abgesehen von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und umherstreifenden Tataren und irreguläre Soldaten, sogenannten Akıncı während der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683) erlebte der Wienerwald im 17. Jahrhundert eine ruhige Entwicklung.
Die Pest wütete von 1712 bis 1715 in Eichgraben, wodurch ein Drittel der Bevölkerung starb. Die Toten wurden in Pestgruben beerdigt. Eine Grube befand sich im Bereich des ehemaligen Klosters im Ortsteil Stein, eine weitere, bisher nicht gefundene Grube soll sich oberhalb eines Gasthauses an der Hauptstraße befinden. Nach den hohen Bevölkerungsverlusten durch Pest und Türkenkriege wurden Siedler aus allen Teilen des deutschsprachigen Raumes in das Gebiet von Eichgraben geholt.[3]
Neuere Geschichte und Zeitgeschichte
Als Folge der Revolution von 1848 wurde die Abhängigkeit der Landbevölkerung von der Grundherrschaft aufgehoben. Das Gebiet von Eichgraben wurde von der k. k. Waldamtsherrschaft im Schloss Purkersdorf bzw. von der Grundherrschaft Neulengbach unabhängig. Ab 1850 hatte Eichgraben einen freigewählten Bürgermeister, gehörte aber noch zur Gemeinde Maria Anzbach.
Der Aufschwung des Ortes begann 1851 mit dem Bau der Kaiserin Elisabeth-Bahn, die in einer omegaförmigen Schleife mit dem 26,4 m hohen Eichgrabner Bahnviadukt den „Graben“ überspannt. Die Bahn wurde am 15. Dezember 1858 in Betrieb genommen, jedoch vorerst noch ohne Haltestelle zwischen Rekawinkel und Neulengbach. 1874 ersuchte der damals auch für das Eisenbahnwesen zuständige Handelsminister die Verwaltung der Kaiserin Elisabeth-Bahn, wegen der sich abzeichnenden Bedeutung als Sommerfrische eine Haltestelle zu projektieren.[7] Den Bauarbeiterhütten folgten besonders nach der Inbetriebnahme der Bahnhaltestelle am 24. März 1881[8] die vielfach noch erhaltenen Villen der Sommerfrischler aus Wien. Das Bahnhofsviertel mit seinen Ausflugslokalen wurde zum gesellschaftlichen Mittelpunkt. 1883 kostete eine Hin-und-Retour-Karte Wien – Eichgraben in der 1. Klasse 180 Kreuzer, in der 2. Klasse 140 Kreuzer und in der 3. Klasse 90 Kreuzer (100 Kreuzer = 1 Gulden ≈ Tageslohn eines Wiener Fabrikarbeiters oder Handwerkers). Laut Fahrplan brauchte einer der täglichen 7 bis 8 Züge für die 30 km zwischen 57 und 68 min.[9]
Auf Correspondenz-Karten um 1910 ist „Eichgraben an der Westbahn“ häufig als Sommerfrische dargestellt. Seit 1923 ist Eichgraben selbständige Gemeinde.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Eichgraben zwei Gastwirte, ein Schmied, ein Schuster und mehrere Landwirte ansässig. Weiters bestand hier eine Badeanstalt, das Waldbad.[10]
Die Novemberpogrome 1938 sind in der Chronik des Gendarmeriepostenkommandos Eichgraben wie folgt verzeichnet: „Über Auftrag der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten wurden 28 Juden am 10. November 1938 von Rev. Insp. Josef Waiz festgenommen und dem Amtsgericht in Neulengbach überstellt.“[11] Im Zweiten Weltkrieg sollen in Eichgraben drei russischen Soldaten ermordet und deren Leichen im Wald oberhalb des heutigen Hochbehälters vergraben worden sein. Bisher wurden keine Überreste gefunden. Nach Berichten von Zeitzeugen soll Pfarrprovisor Kaplan Josef Seiwald in den Jahren 1943–1944 zwei Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose im Ortsteil Schattau versteckt haben.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts siedelten immer mehr Zweitwohnsitzer aus Wien. Auf Grund der stark steigenden Einwohnerzahl wurde Eichgraben 1973 zum Markt erhoben. Heute zählt Eichgraben zum Speckgürtel der Metropolregion Wien. Um die Villenstruktur aufrechtzuerhalten und die unkontrollierte Errichtung von großvolumigen Bauten mit einer hohen Anzahl von Wohnungen in einem Gebäude (jedenfalls mehr als drei Wohnungen) zu verhindern, wurde zuerst eine begrenzte Bausperre erlassen und in weiterer Folge die Raumordnung geändert. Eine Folge des Bevölkerungswachstums ist vermehrtes Verkehrsaufkommen. Um Pendler zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu veranlassen, wurde beim Bahnhof der ehemalige Gasthof Son abgetragen und gemeinsam mit ÖBB und Land NÖ eine doppelstöckige Park-and-Ride-Anlage mit 236 PKW- und etwa 20 Zweirad-Stellplätze errichtet. Etwa 900 Fahrgäste täglich nutzen die Bahn für ihre Fahrt zur Arbeitsstätte.[12][13]
Religionen
Die Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch. In den zwei römisch-katholischen und in der evangelischen Kirche finden regelmäßig Gottesdienste statt. (Mai-)Andachten und Feldmessen werden gelegentlich bei der Waldkapelle in Ottenheim gefeiert. Weiters existiert eine islamische Gemeinschaft, die im Frühjahr 2007 in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Hutten offiziell einen Gebetsraum eingerichtet hat. Zeugen Jehovas treffen sich im Königreichssaal, der sich in Rekawinkel 150 m von der Eichgrabener Gemeindegrenze entfernt befindet.
Einwohnerentwicklung
Ortsteile – Gebäude und Bevölkerung – Vergleich 2001 zu 1830
Um 1830 unterstand das Dorf Eichgraben dem Kaiserlichen Waldamt im Schloss Purkersdorf, alle anderen heutigen Ortsteile der Herrschaft Neulengbach – wobei „Unterthanen“ auch von anderen Herrschaften besessen wurden (siehe Grundherrschaft in Tabelle). Für Eichgraben war die k.k. Waldamtsherrschaft Purkersdorf, für alle anderen Ortsteile war die Herrschaft Neulengbach Landgericht, Conscriptions- und Ortsobrigkeit. Nächste Poststation war das mehrere Gehstunden entfernte Sieghartskirchen. Alle Ortsteile gehörten mit Pfarre und Schule nach Anzbach. Bei Personensteuern (Leibsteuern) waren Kinder (meist unter 12 Jahren) in der Regel ausgenommen, die schulfähigen Kinder wurden daher nicht zur Einwohnerzahl gerechnet und z. B. im Dorf Eichgraben erst gar nicht erhoben.[14][15][16] In Eichgraben gab es eine Mahlmühle (heute Hauptstr. 93 gegenüber Einmündung der Wallnerstraße). In Hutten standen die Liamühle (heute Höhe Wienerstr. 83), die Sturmmühle (heute Wiener Straße 17), 2 Wirtshäuser und wo sich beim „Wirthshaus Rußhof“ die Straßen von Alt- und Neulengbach vereinigten (heute Kreisverkehr) zwei „Mauthen“.
Ortsteil | Gebäude 2001 | Häuser 1830 |
Einwohner 2001 | Einwohner 1830 | männl. 1830 | weibl. 1830 | Kinder 1830 | Familien 1830 | Grundherrschaft | Bewohner waren |
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Eichgraben (damals Dorf) | 128 | 15 | 187 | 93 | 51 | 42 | 0[Anm. 1] | 22 | k.k. Waldamts- herrschaft Purkersdorf |
Bauern, Häusler und Holzhauer |
Hinterleithen (damals Rotte) | 608 | 12 | 970 | 55 | 27 | 28 | 7 | 12 | Neulengbach, Melk, St.Andrä |
Waldbauern |
Hutten (damals Dorf) | 622 | 20 | 1.268 | 126 | 60 | 66 | 20 | 28 | Neulengbach, Murstetten |
Ganzbauern und Häusler |
Ottenheim (damals Rotte) | 406 | 6 | 746 | 30 | 14 | 16 | 12 | 8 | Neulengbach | |
Stein (damals Rotte) | 319 | 5 | 464 | 34 | 15 | 19 | 8 | 6 | Neulengbach | |
Winkel (nur 3 Häuser) | 51 | 3 | 113 | 16 | 9 | 7 | 3 | 3 | Neulengbach, Murstetten | |
gesamt | 2.134 | 61 | 3.748 | 354 | 176 | 178 | 50 | 79 |
Anmerkung:
- Kinder wurden im Dorf Eichgraben damals nicht erhoben.
Bevölkerungsentwicklung der Marktgemeinde Eichgraben
Bevölkerungs- und Gebäudeentwicklung | |||
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Jahr | Einwohner | Gebäude | |
1590 | ? | 21 | |
1751 | ? | 43 | |
1794 | 346 | 58 | |
1830 | 354 | 61 | |
1869 | 578 | 73 | |
1880 | 583 | 89 | |
1890 | 636 | 97 | |
1900 | 874 | 150 | |
1910 | 1.303 | 250 | |
1923 | 1.380 | 306 | |
1934 | 1.737 | 519 | |
1939 | 1.822 | ? | |
1951 | 2.118 | 763 | |
1961 | 2.050 | 882 | |
1971 | 2.321 | 1.278 | |
1981 | 2.642 | 1.797 | |
1991 | 3.344 | 2.009 | |
2001 | 3.748 | 2.134 | |
2011 | 4.309 | 2.245 | |
2021 | 4.705 | ? | |
Politik
Bürgermeister und Gemeinderat
Am 4. September 2019 übernahm Georg Ockermüller (ÖVP) das Amt des Bürgermeisters der Marktgemeinde Eichgraben und löste damit Martin Michalitsch, Jurist und Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag ab, der seit 2009 Bürgermeister war.[17][18][19]
Am 26. Jänner 2020 wurde Georg Ockermüller (ÖVP) durch die Gemeinderatswahl 2020 als Bürgermeister bestätigt. Vizebürgermeister wurde Johannes Maschl (ÖVP).
Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 25 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 folgende Mandatsverteilung:
- Volkspartei Eichgraben (ÖVP) 13, Die Grünen Eichgraben (Grüne) 7, Liste Gemeinsam Eichgrabens Zukunft gestalten (GEMSAM) 2, Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) 2, Grünlandsterne Liste Umweltschutz (GLU) 1.
Gemeinderatswahlen
Bei der Gemeinderatswahl 2020 gab es 4.337 Wahlberechtigte. Wahlbeteiligung 67,44 %. Ungültige Stimmen 13. Volkspartei Eichgraben (= ÖVP-Liste) 49,07 % (1.429 Stimmen), GRÜNE (Die Grünen Eichgraben) 26,20 % (763 Stimmen), GEMSAM (Gemeinsam Eichgrabens Zukunft gestalten) 8,55 % (249 Stimmen), SPÖ 8,00 % (233 Stimmen), GLU (Grünlandsterne Liste Umweltschutz) 6,04 % (176 Stimmen), FPÖ 2,13 % (62 Stimmen).
Gemeinderatswahl 2015: Wahlberechtigte 4.887, Wahlbeteiligung 56,13 %. Ungültige Stimmen 28. Volkspartei Eichgraben (= ÖVP-Liste) 38,08 % (1.034 Stimmen), GEMSAM (Gemeinsam Eichgrabens Zukunft gestalten) 15,25 % (414 Stimmen), GRÜNE (Die Grünen Eichgraben) 14,18 % (385 Stimmen), SPÖ 12,56 % (341 Stimmen), GLU (Grünlandsterne Liste Umweltschutz) 10,20 % (277 Stimmen), FPÖ 6,85 % (186 Stimmen), NEOS 2,87 % (78 Stimmen).
Gemeinderatswahl 2010: Wahlberechtigte 4.796, Wahlbeteiligung 56,80 %. Ungültige Stimmen 42. Volkspartei Eichgraben (= ÖVP-Liste) 53,24 % (1.428 Stimmen), SPÖ 18,38 % (493 Stimmen), GEMSAM (= Liste Gemeinsam) 11 % (295 Stimmen), GLU (= Grünlandsterne Liste Umweltschutz) 9,21 % (247 Stimmen), Grünen Eichgraben (= Grüne-Liste) 8,17 % (219 Stimmen).
Partnergemeinden
- Eichgraben, Ortsteil der Kreisstadt Zittau nahe dem Dreiländereck Deutschland – Polen – Tschechien im deutschen Bundesland Sachsen. Eine Delegation aus der deutschen Partnergemeinde ist immer wieder bei Veranstaltungen im Ort zugegen.
- Alma Vii, eine kleine Gemeinde in Siebenbürgen, Rumänien. Bei der Partnerschaft ging es in erster Linie um kleine wirtschaftliche Hilfestellungen nach der Öffnung des Ostens, wobei die Initiative ursprünglich von der römisch-katholischen Kirche Eichgraben ausging.
Eichgraben ist außerdem Mitglied der Wienerwald Initiativ Region.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Kleine Kirche: 1891 erfolgte der Spatenstich zur Herz-Jesu-Kirche in der Kirchenstraße 2, die Einweihung erfolgte 1896. Die kleine Kirche wurde Pfarrkirche der mit 1. März 1939 von Maria Anzbach abgetrennten Pfarr-Expositur unter Pfarrvikar Pater Karl Schwaigart SJ.[20]
- Katholische Pfarrkirche Eichgraben: Unter Pfarrer Josef Seiwald begann der Bau der Herzen-Jesu-Friedenskirche in der Kirchenstraße 1, deren Weihe Bischof Memelauer am 21. Oktober 1951 im Beisein von Bundeskanzler Leopold Figl vornahm. Der von Architekt Josef Friedl 1948 geplante gewaltige Hallenbau wird wegen seiner Größe und Schönheit oft Wienerwalddom genannt.[21]
- Evangelische Kapelle: Im Advent 1967 wurde die Evangelische Michaelskapelle in der Kirchenstraße 13 durch Superintendent Georg Traar eingeweiht, ein Jahr später von Bischof Oskar Sakrausky visitiert. Pfarrer jener Zeit war Walter Stökl (1897–1976), der gemeinsam mit der Ökumenischen Schwesterngemeinschaft die Michaelskapelle weit über die Grenzen Eichgrabens bekannt gemacht hat.[22]
- Gebäude mit Jugendstilelementen: Der ehemalige Ausflugsgasthof „Ruzicka“ beim Bahnhof – heute Sitz des Vereins für Kunst und Kultur – weist ebenso wie das ehemalige Friseurhäuschen „Schöndorfer“ unterhalb der Park-and-Ride-Anlage Elemente des Jugendstils auf.
- Bücherei Eichgraben: In der Bücherei stehen Bücher und andere Medien bereit. Regelmäßig finden Lesungen statt.[23]
- Kurdische Bibliothek Casme Calil: Seit Mai 2008 besteht in der Berggasse 42 eine Sammlung kurdischer Literatur und Volkskultur der Mittel-Ost-Expertin Birgit Cerha.[24]
- Wienerwaldmuseum Eichgraben: Angesiedelt im Fuhrwerkerhaus in der Hauptstr. 17 wird das Museum seit 1999 vom Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eichgraben betrieben. Neben einer volkskundlichen Sammlung sowie Exponaten aus den Bereichen Geologie, Ur- und Frühgeschichte, Römerzeit und Mittelalter finden regelmäßig themenspezifische Veranstaltungen im Fuhrwerkerhaus statt.[2]
- Privater Reptilien-Zoo: In der Zyklamenstraße wurde von 1976 bis 1984 ein privater Zoo mit seltenen exotischen Fröschen, Schlangen und Schildkröten betrieben.
- Musik
- In der NÖ Regionalmusikschule des am 16. November 1992 gegründeten Musikschulverbandes Maria Anzbach – Eichgraben unterrichten 23 Lehrkräfte 24 verschiedene Instrumente sowie Tanz und Gesang. Zahlreiche daraus hervorgegangene Ensembles wie die Jazz-Gruppe „long her“ treten auf.
- Der Musikverein Eichgraben – Maria Anzbach wurde im März 2008 gegründet. Das Repertoire umfasst sowohl traditionelle Blasmusik als auch moderne Stücke und Klassiker der Rock- und Popmusik. Jedes Jahr veranstaltet der Musikverein ein Konzert und nimmt an den Wertungsspielen des Blasmusikverbandes teil.[25]
- Die Mitglieder des im Jahre 2000 gegründeten Chors Eichgraben Vokal treffen sich jeden Dienstag im Gemeindezentrum, um unter Chorleiterin Katja Scheibenpflug für Veranstaltungen zu proben. Auf dem Repertoire stehen weltliche und geistliche Stücke quer durch alle Jahrhunderte und Nationen.
- Seit September 2010 trifft sich der Jugendchor pro.vocant (Chorleiterin Karin Rankl) einmal wöchentlich im Fuhrwerkerhaus Eichgraben.
- Zudem gibt es den Eichgrabner Kinderchor unter der Leitung von Tina Hofer-Leeb.
- Regelmäßige Veranstaltungen
- Monatsmarkt (jeden 1. Samstag im Monat)
- 1. Maifeier mit Maibaumkraxeln
- Weinkost der Freiwilligen Feuerwehr Eichgraben (je nach Saison)
- Riesenflohmarkt des Fremdenverkehr- und Verschönerungsvereins (Anfang September)
- Adventmarkt (meist Ende November)
Vereine
- Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eichgraben
- Verein für Kunst und Kultur Eichgraben
- Lions Wienerwald West
- Sportverein Eichgraben – mit den Sektionen Fußball und Tennis
- Musikverein Eichgraben – Maria Anzbach[26]
Es gibt zahlreiche weitere Clubs und Vereine. Eine vollständige Aufstellung ist einem Verzeichnis auf der Website der Marktgemeinde Eichgraben zu entnehmen.[27]
Infrastruktur und Wirtschaft
Bildung
- Volksschule Eichgraben
- NÖ Mittelschule Eichgraben (Modellversuch seit dem Schuljahr 2009/2010)
- „Die Neue Schule“ (Montessori-Privatschule)
- Zwei Kindergärten des Landes Niederösterreich
- In der am 17. Jänner 2011 eröffneten Einrichtung „Zwergenland“ werden Kleinstkinder betreut.
Gastronomie und Beherbergung
Die Zahl der gastronomischen Betriebe hat sich in den letzten Jahrzehnten reduziert. Derzeit gibt es ein Kaffeehaus, eine Konditorei, drei Gasthäuser, zwei Kantinen, ein Pub und ein Hotel.
War Eichgraben vor 120 Jahren ein beliebter Sommerfrischeort der Wiener, so setzten heute Hotel und Pensionen auf Bus- bzw. Individualtourismus. Besonders Wienbesucher aus den Niederlanden und den neuen deutschen Bundesländern, denen eine Unterkunft in Wien zu teuer und zu laut ist, schätzen die Nähe zur Stadt.
Gesundheit
In Eichgraben gibt es sechs praktische Ärzte, einen Facharzt für Innere Medizin, eine Kinderärztin, eine Lungenfachärztin, einen Unfallchirurgen, zwei Zahnärzte sowie zwei Tierärztinnen. Die nächsten Spitäler befinden sich in St. Pölten, Tulln und Wien.
Im Ort gibt es eine Dienststelle des Samariterbundes. Die nächsten Notarztwagenstützpunkte befinden sich in Purkersdorf und St. Pölten, weiters ist in Neulengbach bzw. Altlengbach (im wöchentlichen Wechsel) ein Notarzteinsatzfahrzeug stationiert. Es gibt auch zwei Praxen für Physiotherapie und eine für Psychotherapie. Es existieren verschiedene Betriebe, die sich mit gesundheitsverwandten Themen wie der Farbtherapie, Kinesiologie oder Shiatsu beschäftigen. Erwähnenswert sind noch zwei medizinisch diplomierte Fußpflegebetriebe.
Nahversorgung
Gab es im Eichgraben der 1980er Jahre noch vier Supermärkte, zwei Bäckereien, drei Fleischereien, ein Obst- und Gemüsegeschäft sowie zwei kleine Gemischtwarenläden und zwei Drogerien, hat sich seither die Anzahl der Nahversorger deutlich reduziert. Heute (Stand März 2013) befinden sich in Eichgraben ein Postamt, eine Trafik, zwei Bankfilialen, ein Supermarkt, eine Apotheke, eine Bäckerei, ein Bio-Hofladen[28] und eine Tankstelle. Auf dem Bahnhofsvorplatz findet von April bis Dezember an jedem 1. Samstag im Monat ein Monatsmarkt statt. Zusätzlich wird die Gemeinde von diversen Lieferservices für Backwaren, Tiefkühlkost, Biogemüse und Getränke versorgt. Der im Oktober 2010 wiedereröffnete Kiosk im Bahnhof wurde nach kurzer Zeit wieder geschlossen.
Im Oktober 2009 wurde mit dem Bau eines neuen Gemeindezentrums in zentraler Lage begonnen, das 2011 eröffnet wurde. In diesem Gebäude sind das Gemeindeamt, ein Bürgerservice, die Elternberatung, ein Vereinsraum, das Gemeindearchiv, die Gemeindebücherei sowie eine Café-Konditorei untergebracht.[29]
Leitungsgebundene Netze
Das Strom- und Gasnetz wird vom Netzbetreiber EVN Netz GmbH im regulierten Bereich betrieben. Bei der Verlegung der Gasleitungen wurden von einer Tochterfirma der EVN AG Glasfaserkabeln mitgezogen, wodurch neben dem ADSL-Festnetz der A1 (Telekom Austria Group) weitgehend flächendeckend Glasfaseranschlüsse für HD-TV, Internet und Telefonie der EVN-Tochter kabelplus GmbH möglich sind.
Das gemeindeeigene Wasserortsnetz bezieht das Wasser über die Wasserversorgungsanlage „Westbahn–Wienerwald“ der EVN Wasser Gesellschaft m.b.H. aus einem Brunnenfeld in und um Böheimkirchen, das durch die dort vorherrschende Vorlandmolasse sehr hartes Wasser liefert.[30] Abwässer werden getrennt von Niederschlagswasser (Regen) in die Ortskanalisation eingeleitet, durch die Kläranlage des Abwasserverband Anzbach-Laabental in Markersdorf mechanisch-biologisch gereinigt und in die Große Tulln eingeleitet.[31]
Sicherheit
- Freiwillige Feuerwehr Eichgraben
- Samariterbund Eichgraben
Verkehr
Die Gemeinde ist seit 24. März 1881[8] durch die Eisenbahn-Haltestelle Eichgraben-Altlengbach, wo per 2022 stündlich S-Bahn Züge der Linie S50 sowie auch halbstündlich REX in Richtung Wien Westbahnhof bzw. St. Pölten Hauptbahnhof Alte Westbahn (Strecke 1) halten, an das Schienennetz der ÖBB angebunden. Durch die unmittelbare Nähe der in den 1960er-Jahren fertig gestellten Westautobahn (A1; Exit 23, Ausfahrt Pressbaum oder Exit 35, Ausfahrt Altlengbach) und der in den 1970ern fertig gestellten Wiener Außenringautobahn (A21/E60; Exit 3, Ausfahrt Hochstraß) ist die Gemeinde auch für den Autoverkehr gut erschlossen und wird zudem von mehreren Linienbussen angefahren.
Mit Inbetriebnahme der Neuen Westbahn (Strecke 30), der Hochleistungsbahnstrecke über das Tullnerfeld, am 9. Dezember 2012 wurde auf der Alten Westbahn (Strecke 1) der Fernverkehr reduziert und das Regionalverkehr-Angebot ausgeweitet. Die Haltestelle verfügt über eine große Park-and-ride-Anlage. Mehrere Taxiunternehmen bringen rund um die Uhr Fahrgäste in entlegenere Ortsteile. Das Anrufsammeltaxi wurde durch ein Gutscheinsystem abgelöst, bei dem Bezieher von Heizkostenzuschüssen bzw. der bedarfsorientierten Mindestsicherung pro Fahrt mit Taxi-Pleyer von der Gemeinde mit EUR 2,50 subventioniert werden.[32]
Medien
- „Der Eichgrabner“, Periodikum des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins.
- Neulengbacher NÖN, Regionalzeitung, die über Ereignisse in Eichgraben und Umgebung berichtet.
Persönlichkeiten
- Ehrenbürger
- Bürgermeister a. D. Kurt Müller († 2018)[33]
- Ehrenringträger
- Lothar Bruckmeier, für sein langjähriges Engagement für die Eichgrabner Kultur.[34]
- Vizebürgermeister a. D. Werner Füzer, langjähriger ASBÖ-Obmann und Zivilschutzbeauftragter
- Bürgermeister a. D. Wilhelm Groiss
- Brandrat Gerhard Hajek, langjähriger Kommandant der FF Eichgraben und des Feuerwehrabschnittes Neulengbach[35]
- Adolf Plank, für sein langjähriges Engagement als Obmann des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins
- Künstler
- In Eichgraben lebte von 1961 bis zu seinem Tod 2017 Lothar Bruckmeier (* 1927 in München). Der Künstler arbeitete mit Wasserfarben auf grundiertem Papier, mit Acryl- und Ölfarben, mit Sand, Leim und Dispersion. In den achtziger Jahren erregte er mit überdimensionalen Aquarellen Aufmerksamkeit. „Parallel zur Natur“ heißt sein letzter Zyklus kleinformatiger Mischtechniken. Gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Elfriede Bruckmeier (* 1940 in Wien) leitete er die „Galerie am Bahnhof“ und seit 1974 den „Verein für Kunst und Kultur Eichgraben“.[34]
- Der Regisseur, Schauspieler und Autor Stephan Bruckmeier (* 1962), Sohn von Elfriede und Lothar Bruckmeier ist gebürtiger Eichgrabner.
- Der Bildhauer Franz Anton Coufal (* 1927; † 1999) wurde im Ortsteil Winkl geboren.[36] 1963 Förderungspreis des Landes Niederösterreich. Werke: Imaginäre Figur (~1964), NÖ Landesmuseum in Sankt Pölten; Pieta (1964), Schöngrabern, NÖ.
- Der Grafiker, Schriftsteller und Verleger Erich Fitzbauer (* 1927) lebt und arbeitet seit 1991 in der Roseggerstraße.[37]
- Der in Kirchstetten ansässig gewesene Dichter Wystan Hugh Auden (* 1907; † 1973) nannte Eichgraben – bezugnehmend auf die hohe Lebensqualität in dieser Gemeinde – in mehreren seiner Essays.
- Heimito von Doderer (* 1896; † 1966) war hier mit einer Witwe befreundet. Seine Freunde fragten sich, wem er mehr zugetan war, der Witwe oder der Tatsache, dass sie ein Häuschen direkt an der Westbahn mit Ausblick auf die vorbeifahrenden Züge besaß. Ihm ist auch der Heimito-von-Doderer-Park westlich des Bahnhofs gewidmet.
- Friedrich Wilhelm Cavallar von Grabensprung (1904–1989). Dieser altösterreichische Ingenieur, Erfinder, Offizier und KFZ-Sachverständiger lebte jahrelang in der Gemeinde und schrieb hier zahlreiche Kfz-Bücher.
- Ernst Jandl (* 1925; † 2000) verwendete „Eichgraben“ einige Male in seinen Gstanzln.
- Sportler
- Der mit nur 26 Jahren in Afrika gefallene Leichtathlet Karl Kotratschek (* 1914; ⚔ 1941) hatte sich am Grundstück in der Nagelbergstraße eine bergaufführende Aschenbahn für das Training angelegt. Er nahm an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin teil, wurde 3. bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1938 in Paris und war mehrfacher Österreichischer Meister, nach dem Anschluss auch Deutscher Meister. Sein österreichischer Dreisprung-Rekord von 15,28 m, aufgestellt am 19. Juli 1938 in Berlin, hielt bis 1974.
- Der WKF-Kickboxer Florian Bartl (* 1999) wurde im November 2018 in Buenos Aires, Argentinien erneut Amateur-Weltmeister in der Klasse Vollkontakt K1 bis 81 kg Körpergewicht und erstmals Amateur-Weltmeister in der Klasse Semikontakt bis 81 kg.[38]
- Der Sportkletterer Georg Parma (* 15. April 1997) wurde in Edinburgh, Schottland in der Disziplin Vorstieg Jugend-Europameister.[39]
- Wissenschaftler
- Eichgraben ist Geburtsort des Physikers und Pathologen Fritz Köberle (* 1910; † 1983 in Brasilien).
- Politiker
- Martin Michalitsch (* 1961), Abgeordneter im Niederösterreichischen Landtag und ehemaliger Bürgermeister Eichgrabens (2009–2019)
- Elisabeth Götze (* 1966), Vizebürgermeisterin und Nationalratsabgeordnete
Fernsehfilm
- Der ORF-Fernsehfilm „Der schwarze Löwe“ (Regie: Wolfgang Murnberger) basiert auf einer wahren Begebenheit aus Eichgraben: behandelt wird das Schicksal des aus Nigeria stammenden Emmanuel Antiga, der als erfolgreicher Libero im SV Eichgraben spielte und als „Tiger von Eichgraben“ bekannt wurde. Trotz großer Proteste zahlreicher Gemeindebürger wurde er im Jahr 2006 abgeschoben.[40]
Literatur
- Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eichgraben (Hrsg.): Eichgraben in alten Ansichten. Eigenverlag, Eichgraben 2009 (126 Seiten).
- Diözese St. Pölten, Pfarr- und Filialkirchen südlich der Donau. In: Wilhelm Zotti (Hrsg.): Kirchliche Kunst in Niederösterreich. 1. Auflage. Band 1. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten/Wien 1983, ISBN 3-85326-651-7 (416 Seiten).
Weblinks
- Website der Marktgemeinde Eichgraben
- Eintrag zu Eichgraben in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31905 – Eichgraben. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Website des Wienerwaldmuseums Eichgraben
- Vgl. Marktgemeinde Eichgraben (Hrsg.): Gemeindeinformation, Neubürgerempfang Jänner 2010.
- Charter: Urkunden St. Andrä an der Traisen (998-1776) 1345 VIII 24. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research
- Daniel Schmatz: Die Geschichte der Stadtgemeinde Neulengbach.
- Tassilo Kuhn: Geschichte. In: hochstrass.at. Abgerufen am 22. September 2021.
- Kaiserin Elisabeth-Bahn. – Haltestellen zwischen Pressbaum und Purkersdorf, dann Rekawinkel und Neulengbach. In: Centralblatt für Eisenbahnen und Dampfschiffahrt in Oesterreich / Centralblatt für Eisenbahnen und Dampfschiffahrt der Oesterreichisch-ungarischen Monarchie, 20. Jänner 1874, S. 4 (online bei ANNO).
- Eröffnung neuer Haltestellen. In: Neue Freie Presse, 23. März 1881, S. 6 (online bei ANNO).
- Localfahrplan der Kaiserin Elisabethbahn giltig vom 1. Juni 1883. In: Internationale Reise-Zeitung. Nr. 7 vom 1. August 1883, S. 5.
- Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 233
- Widerstand und Verfolgung in Niederösterreich 1934–1945. Eine Dokumentation, herausgegeben vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 1987, Band 3, S. 370–375 (doew.at).
- Punkt 2 der Gemeinderatssitzung vom 7. September 2011 eichgraben.at (PDF).
- weitere 20 überdachte Radabstellplätze am Bahnsteig Richtung Wien.
- Friedrich Schweickhardt Ritter von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, Viertel untern Wienerwald, 1. Band, Teil 2. Gedruckt bei den PP. Mechitaristen, 1832 (Dorfbeschreibung Eichgraben 1830 in der Google-Buchsuche).
- Friedrich Schweickhardt Ritter von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, Viertel Ober Wienerwald, 1. Band, 1. Heft. Gedruckt bei den PP. Mechitaristen, 1835 (Hinterleithen, Hutten, Ottenheim, Stein und Winkel 1830 in der Google-Buchsuche).
- Kurt Klein: Historisches Ortslexikon – Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Niederösterreich, 3. Teil. (PDF; 1 MB) In: oeaw.ac.at. 31. August 2016, S. 79, abgerufen am 4. Mai 2018.
- Andrea Stoiser: Unerwartet! Bürgermeister Michalitsch legt Amt zurück. In: noen.at. 8. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
- Georg Ockermüller neuer Bürgermeister von Eichgraben. In: eichgraben.at. 5. September 2019, abgerufen am 5. September 2019.
- Andrea Stoiser: Bürgermeisterwechsel – Eichgraben: Breite Zustimmung für Ockermüller. In: noen.at. 5. September 2019, abgerufen am 7. September 2019.
- Errichtung einer Pfarr-Expositur in Eichgraben St. Pöltner Diözesanblatt III vom 21. März 1938, Seite 29 Punkt 34.
- 70 Jahre Pfarre Eichgraben. (PDF; 147 kB) Scan eines Zeitungsartikels ohne bibliographische Angaben. 2008, abgerufen am 28. Januar 2022.
- Ernst Hofhansl: 50 Jahre Evangelische Michaelskapelle in Eichgraben. (PDF; 6 MB) In: evangpurk.at. Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Purkersdorf, 17. Dezember 2017, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- Website der Bücherei Eichgraben. Abgerufen am 24. September 2019.
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: IFAMO – Information.Forschung.Analyse.Mittlerer Osten.)
- Musikverein Eichgraben – Maria Anzbach. Abgerufen am 20. Mai 2021.
- FB. Abgerufen am 20. Mai 2021 (deutsch).
- Verzeichnisse – Vereine. In: eichgraben.at. Abgerufen am 19. Februar 2021.
- Bio-Hofladen der Familie Lingler Website des Bio-Hofladens am Burweg. Abgerufen am 11. März 2013.
- Spatenstichfeier für unser Gemeindehaus. In: Eichgraben Konkret (Informationsblatt der SPÖ-Eichgraben), Winter 2009
- Geologische Bundesanstalt: Geologische Karte der Republik Österreich 1 : 50 000 – Erläuterungen zu Blatt 56 „St. Pölten“. Wien, 2017. S.126 (PDF 17,5 MB)
- Abwasserreinigungsanlage Markersdorf. AWV Anzbach-Laabental, abgerufen am 11. Mai 2013.
- Punkt 5 der Gemeinderatssitzung vom 7. September 2011 eichgraben.at (PDF).
- Trauer um Alt-Ortschef Kurt Müller. NÖN Niederösterreichische Nachrichten. Abgerufen am 20. Mai 2018.
- Kurzbiographie Lothar Bruckmeier Website des Vereins für Kunst und Kultur Eichgraben. Abgerufen am 11. November 2012.
- Punkt 2 der Gemeinderatssitzung vom 19. Oktober 2011 eichgraben.at (PDF).
- Eintrag zu Franz Anton Coufal in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Kurzbiographie Erich Fitzbauer alias Hieronymus Zyx. Abgerufen am 2. März 2013.
- Claus Stumpfer: Kickboxen – Zwei WM-Gürtel für Bartl. In: noen.at. 20. November 2018, abgerufen am 12. Februar 2019.
- Claus Stumpfer: Sportklettern – Parma holt Gold. In: noen.at. 16. Juni 2014, abgerufen am 24. September 2021.
- Der österreichische Film – Der schwarze Löwe. In: tv.orf.at. Abgerufen am 7. November 2020.