DP World
DP World (arabisch موانئ دبي العالمية) ist einer der weltweit größten Hafenbetreiber und unterhält in verschiedenen Ländern zusammen 78 Terminals (Stand: 2017). Etwa 80 Prozent des Geschäfts liegen im Bereich Containerhäfen mit einem Umschlag von mehr als 70,1 Millionen Twenty-foot Equivalent Units (TEU) im Jahr 2017[1] (2016: gut 64 Mio. TEU).
DP World | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft, Dual-listed Company |
ISIN | AEDFXA0M6V00 |
Gründung | September 2005 |
Sitz | Dubai, Vereinigte Arabische Emirate |
Leitung | Sultan Ahmed Bin Sulayem (Group Chairman und CEO) |
Mitarbeiterzahl | ca. 36.000 |
Umsatz | 4,231 Mrd. USD |
Branche | Hafenanlagen, Hafenbetrieb, Logistik-Dienstleistungen |
Website | www.dpworld.com |
Stand: 2016 |
Haupteigentümer der sowohl an der Börse in Dubai als auch an der London Stock Exchange (LSE) notierten Gesellschaft ist Dubai World, die staatliche Investmentgruppe der Vereinigten Arabischen Emirate.
Geschichte
Gründung und erste Jahre
Die Gesellschaft entstand 2005 aus dem Zusammenschluss der Dubai Ports Authority (DPA), die in Dubai den Innenstadthafen Mina Rashid und den Tiefseehafen Jebel Ali unterhielt, mit der bereits 1999 gegründeten Dubai Ports International (DPI). DPI hatte mit dem Betrieb von Hafenanlagen in Saudi-Arabien und Dschibuti begonnen und sich zu einem der großen internationalen Hafenbetreiber weiterentwickelt, vor allem mit Übernahme der CSX World Terminals für knapp 1,15 Milliarden Dollar im Dezember 2004[2], über die sich das Unternehmen ein starkes Standbein in Asien verschaffen konnte. Zu den von CSX hinzugewonnenen Häfen gehört auch der deutsche Binnenhafen Germersheim am Rhein.
Im darauffolgenden Jahr, im Februar 2006, konnte sich DP Ports in einem Bieterwettstreit gegen PSA International aus Singapur durchsetzen[3] und die britische Reederei P&O für 6,8 Milliarden Dollar übernehmen[4], den damals viertgrößten Hafenbetreiber der Welt. Die Übernahme der von P&O betriebenen US-amerikanischen Häfen verursachte jedoch heftige Diskussionen in der amerikanischen Politik[5], so dass trotz Unterstützung der Übernahme durch den damaligen US-Präsidenten George W. Bush die Hafenanlagen in New York, New Jersey, Philadelphia, Baltimore, New Orleans und Miami schließlich Anfang 2007 an die American International Group verkauft wurden.[6]
Börsengang in Dubai
Seit dem 26. November 2007 sind die Aktien der DP World an der NASDAQ Dubai gelistet.[7] Der erfolgreiche Börsengang, bei dem 23 % des Unternehmens angeboten wurden, brachte bei 15-facher Überzeichnung fast 5 Milliarden Dollar in die Kasse des Unternehmens.[8]
Finanzkrise und zweiter Börsengang in London
Im Zusammenhang mit den Zahlungsschwierigkeiten der Muttergesellschaft Dubai World in 2009 stufte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit von DP World auf Ramschniveau Ba1 herab.[9] Ende 2010, bei einem Schuldenstand von 5,9 Milliarden US-Dollar, veräußerte DP World 75 % seines Geschäftsbereich Australien für 1,5 Milliarden $ an die Investmentgesellschaft Citi Infrastructure Investors, einem Tochterunternehmen der Citigroup.[10] Neben dem Abbau von Schulden wolle man sich stärker auf profitablere Märkte konzentrieren. Bis April 2011 hatte sich das Rating des Unternehmens wieder auf anlagewürdig (englisch investment grade) stabilisiert.
Seit dem 1. Juni 2011 ist das Unternehmen neben der Börse in Dubai auch an der London Stock Exchange gelistet.[11]
Im zweiten Quartal des Jahres 2011 erhielt das Unternehmen den Zuschlag für den Aufbau des neuen Containerhafens London Gateway im Londoner Hafen für umgerechnet 2,3 Milliarden US-Dollar[12], dessen erster Liegeplatz (von sechs) im November 2013 am Nordufer der Themse eröffnet wurde.[13] Durch ein starkes Asiengeschäft sowie über weitere Zukäufe – beispielsweise im Juli 2011 in Surinam – blieb das Unternehmen auf Wachstumskurs.
Konzentration auf Wachstumsmärkte
Im März 2013 verkaufte DP World eine 75-%-Beteiligung an zwei Container-Terminals und einem Logistikzentrum in Hongkong für zusammen 742 Millionen US-Dollar.[14] Analysten zeigten sich unschlüssig, ob diese Entwicklung als Konzentration auf die Märkte Afrika und Südamerika zu begrüßen oder eher kritisch als Verkauf im Bereich des Kerngeschäfts zu bewerten ist, in Zusammenhang mit der weiterhin extremen Verschuldung der Muttergesellschaft Dubai World. Bereits 2012 hatte sich DP World von Hafenbetrieben in Belgien, Russland und im Jemen getrennt.
Hafenanlagen und Container-Terminals
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DP World - October 2012 Container Terminals Hafenanlagen Neubau / Erweiterung |
Einzelnachweise
- André Germann: DP World schlägt deutlich mehr um · 2017 gingen 70,1 Millionen TEU über die Kaikanten. In: Täglicher Hafenbericht vom 7. Februar 2018, S. 15
- Dubai Ports Buys CSX Terminal Business. In: Arab News. 12. Dezember 2004, abgerufen am 18. Dezember 2011 (englisch).
- Dubai schlägt Singapur. In: Manager Magazin. 13. Februar 2006, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- Dirk Hinrich Heilmann: Dubai steigt zur Weltmacht im Hafengeschäft auf. In: Wirtschaftswoche. 30. November 2005, abgerufen am 29. Dezember 2011.
- US-Häfen sollen in amerikanischer Hand bleiben. In: Spiegel Online. 10. März 2006, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- Dubai Ports stößt US-Häfen ab. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Financial Times Deutschland. 11. Dezember 2006, archiviert vom Original am 1. August 2012; abgerufen am 18. Dezember 2011.
- Rainer Hermann: Der größte Börsengang des Nahen Ostens. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. November 2007, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- Dubai Ports erlöst fünf Milliarden Dollar. In: Wirtschaftswoche. 21. November 2007, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- Anthony DiPaola: DP World Credit Rating Slashed to Junk, Emaar Cut by Moody’s'. Bloomberg, 8. Dezember 2008, abgerufen am 18. Dezember 2011 (englisch).
- Arif Sharif: Dubai’s DP World Sells Australia Unit for $1.5 Billion. Bloomberg, 22. Dezember 2010, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
- DP World lists on London Stock Exchange. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Presseerklärung. London Stock Exchange, 1. Juni 2011, archiviert vom Original am 16. September 2011; abgerufen am 18. Dezember 2011.
- Alistair Osborne: DP World to open London Gateway port by end of 2013. In: The Telegraph. 5. Oktober 2011, abgerufen am 18. Dezember 2011 (englisch).
- Michael Meyer: Tiefwasserhafen London Gateway eröffnet. In: Täglicher Hafenbericht vom 8. November 2013, S. 1/13
- Dinesh Nair: UPDATE 2 - DP World sells Hong Kong assets for $742 mln. Thomson Reuters, 7. März 2013, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).