Berlin-Frohnau
Frohnau ist ein Berliner Ortsteil im Bezirk Reinickendorf. Er entwickelte sich aus dem im Jahr 1910 von Guido Henckel von Donnersmarck initiierten Projekt einer Gartenstadt. Von anfangs nur wenigen Einwohner stieg deren Zahl innerhalb der ersten hundert Jahre auf mehr als 15.000. Parallel zur Zunahme der Bevölkerung entstand bis in die 1930er Jahre die notwendige Infrastruktur wie Schule, Kirche, Straßennetz, Wasserversorgung und Verkehrsanbindung. Dem Gründer zu Ehren erhielt eine der Hauptstraßenzüge des Ortsteils den Namen Donnersmarckallee.
Lage
Frohnau ist der nördlichste Ortsteil des Bezirks Reinickendorf und liegt am nordwestlichen Rand Berlins. Der nördlichste Punkt befindet sich in der Invalidensiedlung, die an der Grenze zu Hohen Neuendorf in Brandenburg liegt. Die benachbarten Berliner Ortsteile sind im Südwesten Heiligensee, im Süden Tegel und im Südosten Hermsdorf. Im Westen, Norden und Osten grenzt der Ortsteil an den Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Im Norden grenzt Frohnau an die Stadt Hohen Neuendorf. Der zu dieser Stadt gehörende Ortsteil Stolpe liegt nordwestlich von Frohnau. Im Osten schließt sich die Gemeinde Glienicke/Nordbahn an, deren Wohnbebauung in die des Berliner Ortsteils übergeht. Nordöstlich liegt die zur Gemeinde Mühlenbecker Land gehörende Bieselheide.
Geschichte
Die im Jahr 1906 vom oberschlesischen Fürsten Guido Henckel von Donnersmarck gegründete Berliner Terrain-Centrale realisierte das Projekt einer Villen- und Landhaussiedlung im Grünen ab 1908. Als Baufläche diente ein 1907 von der Familie von Veltheim in Schönfließ angekauftes Waldgelände links und rechts der Berliner Nordbahn. Die neue Siedlung orientierte sich an der damals entstehenden Gartenstadtbewegung und bekam den Namen Gartenstadt Frohnau. Der Landschaftsarchitekt Ludwig Lesser erarbeitete für die Grünflächen und die Pflanzung von Straßenbäumen ein Gesamtkonzept. Den städtebaulichen Wettbewerb 1907/08 zur Ausgestaltung der neuen Gartenstadt gewannen die Architekten Joseph Brix und Felix Genzmer. Die Gartenstadt wurde rund um das neue Bahnhofsgebäude der Berliner Vorortbahn angelegt, das nach Plänen der Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser im Jugendstil erbaut worden war. Die radialen Haupterschließungsstraßen nehmen ihren Ausgangspunkt an der Doppelplatzanlage des Ludolfinger- und Zeltinger Platzes (siehe Einleitungsbild) und verlaufen – der bewegten Topografie folgend – zumeist gekrümmt. Das Gelände wurde parzelliert und an Bauwillige verkauft.
Am 7. Mai 1910 feierten die Beteiligten die Einweihung der Gartenstadt. In der kurzen Zeit bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 wurden nur wenige Häuser errichtet. Der größte Teil wurde erst zwischen den beiden Weltkriegen bebaut. Das Gebiet des Poloplatzes war ein Geschenk des Fürsten von Donnersmarck an Kaiser Wilhelm II. und die Berliner. Bis 1932 konnten sich die Frohnauer beim Polospiel vergnügen.[1]
Kommunalrechtlich war Frohnau zunächst ein Teil des Gutsbezirks Stolpe und bildete seit Juli 1910 einen eigenen Gutsbezirk. 1917 trennte man den nördlichen Teil als weiteren Gutsbezirk ‚Kaiserlich Frohnau‘ ab. Allerdings wurde die Trennung nicht praktisch vollzogen, da mit der Revolution von 1918 die Gutsbezirke aufgelöst wurden. Am 1. Oktober 1920 wurde Frohnau nach Groß-Berlin eingegliedert und bildet seitdem einen Ortsteil des Bezirks Reinickendorf. Die vollständige verwaltungsmäßige Zuordnung zu Reinickendorf erfolgte gegen starken Widerstand erst im Jahr 1924.
Die Bebauung des nordöstlichen Teils der geplanten Siedlung wurde nie realisiert, obwohl dort bereits die Straßen gepflastert und Gehwege mit Straßenbäumen angelegt worden waren. So blieb ein Teil des Frohnauer Forstes mit gepflasterten Straßen erhalten und kann durchwandert werden. Der in den 1930er Jahren entstandene Plan, den nördlichen Teil des Berliner Autobahnringes durch dieses Waldstück zu führen, wurde nicht realisiert.[2]
Im Norden Frohnaus entstand 1938 die Invalidensiedlung auf einem hufeisenförmigen Grundriss. Ihr Haupteingang war nach Norden zum brandenburgischen Hohen Neuendorf hin orientiert.
Am 22. April 1945 besetzten sowjetische Truppen den Ortsteil. Vom 12. August 1945 bis zum 2. Oktober 1990 gehörte er zum Französischen Sektor Berlins. Im Westen, Norden und Osten umgab den Ortsteil das ab Juni 1952 abgesperrte Territorium der SBZ/DDR. Die Oranienburger Chaussee im Verlauf der F 96 war durch den Entenschnabel, einen zur SBZ/DDR gehörenden Geländestreifen der Straße Am Sandkrug, von der südlich weiterführenden Berliner Straße abgeriegelt. Am 25. Dezember 1952 ereignete sich in Frohnau ein schwerer Grenzzwischenfall, bei dem Sowjetsoldaten den West-Berliner Polizisten Herbert Bauer erschossen. Frohnau war bis zur Öffnung der F 96 im Februar 1990 infolge des Mauerfalls im Wesentlichen nur über drei Straßen vom südlich gelegenen Ortsteil Hermsdorf her erreichbar. Die Rote Chaussee, die Frohnau durch den Tegeler Forst mit Heiligensee verbindet, wurde von den französischen Streitkräften angelegt.
Die neuzeitliche Stadthymne Frohnau-Lied wurde 1986 im Rahmen eines Wettbewerbs nach einem Text des Reinickendorfers Fritz Eckardt vertont. Das Wappen von Frohnau entstand 1987 ebenfalls im Rahmen eines Wettbewerbs.
Am 19. und 20. Juni 2010 feierte Frohnau sein 100-jähriges Bestehen.
Bauwerke (Auswahl)
Umspannwerk und ehemalige Straumerbrücke
Eine der historischen Zufahrten von der Oranienburger Chaussee aus nach Frohnau befindet sich am Fürstendamm. Der dort verlaufende Höhenzug aus Pfingstberg und Krugberge musste hierfür durchbrochen werden. Der durch den Fürstendamm gebildete Einschnitt wurde entlang des Höhenzugs durch eine hölzerne Fußgängerbrücke überspannt, die gleichzeitig als Aussichtsplattform diente. Die Entwürfe lieferte 1907 der Architekt Heinrich Straumer. Im Jahr 1944 brannte die Brücke ab. Erhalten blieb das steinerne nördliche Brückenwiderlager, in dem sich ein Umspannwerk befand. Dieses Gebäude wurde nach 2011 saniert und beherbergt heute ein Weinlokal.[3]
S-Bahnhof Frohnau
Das Bahnhofsgebäude mit dem tiefgelegenen Bahnsteig ließ die Eisenbahndirektion Berlin 1908–1910 ebenfalls nach einem Entwurf der Architektengemeinschaft Gustav Hart & Alfred Lesser errichten. Die Berliner Terrain-Centrale, die damals Frohnau als neues Siedlungsgebiet erschloss, leistete einen Baukostenzuschuss von 30.000 Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 183.000 Euro) und übernahm die Betriebskosten für vier Jahre. Schon lange vor der Gründung Frohnaus verkehrte hier seit 1877 die Berliner Nordbahn zwischen Berlin und Stralsund. Bei der Anlegung der Frohnauer Brücke im Jahre 1909 legte man die Bahngleise tiefer, schüttete die Umgebung auf und baute die Straßenbrücke als Verbindung der beiderseits der Bahn gebauten Ortsteile.
Am 1. Mai 1910 wurde der neue Bahnhof Frohnau eingeweiht; es wurden 1640 Besucher gezählt. Zwischen 1984 und 1986 wurde der Bahnhof renoviert. Im Jahr 2010 wurde das Bahnhofsgebäude im Rahmen des Konjunkturpaketes I der Bundesrepublik Deutschland energetisch saniert, der Energieverbrauch wird dadurch um 41 Prozent gesenkt.[4]
Wasserturm
Der auf dem städtischen Friedhof Hermsdorf auf einem natürlichen Hügel befindliche Wasserturm steht auf Frohnauer Gebiet. Er wurde 1908/1909 nach Plänen und unter Leitung des Bremer Architekten Carl Francke erbaut. Der seinerzeit in Hermsdorf wohnende Maler Max Beckmann hat ihn in zwei Gemälden abgebildet, unter anderem in der Phase der Erbauung, das zweite Gemälde zeigt den Turm zwar noch unfertig, der war aber nachweislich 1913 bereits fertig. Der Friedhof entstand erst nach Fertigstellung des Turmes.[5]
Der Turm, mit hellem Sandstein verkleidet, ist 30 Meter hoch und versorgte ursprünglich Hermsdorf, Frohnau, Waidmannslust und Lübars mit dem notwendigen Wasserdruck. Der Wasserbehälter konnte maximal 500 m³ fassen, war aber nur etwa 20 Jahre in Betrieb. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Turm als Beobachtungsposten für Polizei und Luftwaffe.
Casinoturm
Der Casinoturm wurde 1909–1910 als 30 Meter hohes Wahrzeichen und Landmarke des Ortsteils nach einem Entwurf der Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser erbaut. Der balkonartige Umgang unterhalb der Turmspitze in einer Höhe von 26,5 Metern ist als Aussichtsplattform gestaltet. An der Turmfassade befinden sich Uhren nach allen vier Himmelsrichtungen. Über dem Haupteingang ist die Skulptur eines Hirschkopfes angebracht, dem das Geweih eines im kaiserlichen Hofjagdrevier bei Oranienburg erlegten Hirsches aufgesetzt ist. Im Inneren ist der Turm mit einem – schon lange außer Betrieb gesetzten – Behälter mit 49 m³ Inhalt zur Wasserversorgung des Bahnhofsgeländes und der angrenzenden Geschäftsgebäude ausgestattet, es handelt sich demnach eigentlich um einen Wasserturm. An seiner Südwestecke verfügt der Turm über einen bis zur Höhe von etwa 20 m führenden Treppenturm, der sich wie ein Eckerker an den Turmbau anfügt.[6]
Ehemalige Richtfunkanlage
In einem Waldstück in der Nähe des Hubertussees liegt an der Straße Jägerstieg die ehemalige Richtfunkanlage Frohnau. Die intern Funkübertragungsstelle Berlin 25 genannte Anlage wurde von der Landespostdirektion Berlin in den 1970er Jahren gebaut, um zusätzliche Richtfunkverbindungen nach Westdeutschland zu schaffen und damit die Anlagen am Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg zu entlasten. Die beiden Antennenträger in Frohnau waren in das Telefon- bzw. Rundfunkübertragungsnetz der Deutschen Bundespost eingebunden und dienten zu keiner Zeit der Aussendung von Rundfunkprogrammen.
Neben dem 117,5 Meter hohen freistehenden Stahlfachwerkturm, der heute überwiegend dem Mobilfunk dient, stand ab 1978 ein anfangs 344 Meter hoher, abgespannter Gittermast, der nach dem Fernsehturm das zweithöchste Bauwerk Berlins und das vierthöchste Deutschlands war. Er ermöglichte erstmals, zum zeit- und baugleich errichteten Mast Gartow 2 auf dem Höhbeck im Landkreis Lüchow-Dannenberg, eine (Quasi-)Sichtverbindung über das Territorium der DDR hinweg zum westlichen Bundesgebiet und musste daher nicht die bis dahin verwendete, sehr aufwendige und störanfällige, Technik des Überhorizontrichtfunks (Scatter) nutzen.
Die Betriebskanzel des Gittermastes wurde 1982 erweitert, um Platz für Abhörtechnik der französischen und US-amerikanischen Besatzungsmacht zu schaffen, die von dort aus besser den VHF- und UHF-Funkbetrieb im Bereich des Warschauer Paktes erfassen konnten. Da auch die Installation der Antennen Platz benötigte, musste der Mast zusätzlich um rund 14 Meter auf 358,58 Meter erhöht werden.[7]
Nach der deutschen Wiedervereinigung konnten die aufwendigen Richtfunkstrecken in Richtung Westen durch Fernkabel ersetzt werden. Da der Erhalt des Gittermastes hohe Kosten verursachte und sich keine neuen Nutzungsmöglichkeiten ergaben, wurde der Mast am 8. Februar 2009 gesprengt.[8][9]
Christliche Bauwerke
Die evangelische Johanneskirche wurde 1934–1936 zusammen mit dem Gemeindehaus nach einem Entwurf der Brüder Walter und Johannes Krüger erbaut (Erbauer des Tannenberg-Denkmals). Der Turm erinnert in seiner Gestaltung an romanische Westwerke mittelalterlicher Wehrkirchen. Der Vorbau vor dem Kircheneingang wird von vier Eichenstämmen aus dem Tegeler Forst getragen. In diese hat der Bildhauer Karl Sylla die Symbole der vier Evangelisten und weitere christliche Sinnbilder geschnitzt. Den Altar mit Leuchter gestaltete der Bildhauer Fritz Thiel. Die 1967 von Götz Löpelmann geschaffenen abstrakten Bleiglasfenster stellen die Schöpfungsgeschichte dar.
Die evangelische Gemeinde Frohnau wurde 1922 von der Gemeinde Stolpe abgetrennt. Vor dem Bau der Johanneskirche hatten die Gottesdienste in einem Gebäude in der Senheimer Straße stattgefunden, das ursprünglich als Turnhalle erbaut worden war. Diese Turnhalle war im Ersten Weltkrieg ein Lazarett und wurde schließlich von der katholischen Gemeinde Frohnaus erworben. Seitdem befindet sich dort die katholische Kirche St. Hildegard. Sie ist Hildegard von Bingen geweiht und beherbergt eine Reihe von bemerkenswerten Kunstgegenständen.
Buddhistisches Haus
Bauherr des Buddhistischen Hauses war der Arzt Paul Dahlke, der auf seinen Asienreisen den Buddhismus kennengelernt hatte. Als ein Zentrum dieser Religion ließ er von 1923 bis 1924 durch den Pankower Architekten Max Meyer ein villenartiges Wohnhaus mit einem dahinter gesetzten, im japanischen Stil gehaltenen Tempelbau errichten. Hier leben seitdem buddhistische Mönche, halten regelmäßig Vorträge und organisieren Diskussionen.
Teiche und Pfuhle
Zur Regenwasserversickerung wurden bei der Anlage Frohnaus zahlreiche Teiche geschaffen. Auch natürliche Pfuhle eigneten sich dafür. Die Gewässer sind zumeist Bestandteile von geschützten Grünanlagen, deren ökologische Funktion jedoch eingeschränkt ist.[10] In Frohnau befinden sich 18 solcher Teiche und Pfuhle, die größtenteils nach der jeweils anliegenden Straße benannt sind.[11]
Öffentliche Einrichtungen
Schulen
- Renée-Sintenis-Grundschule, benannt nach der in Berlin gestorbenen Bildhauerin, Zeichnerin und Grafikerin Renée Sintenis.[12]
- Victor-Gollancz-Grundschule. Die Schule hat ihren Namen nach dem englischen Verleger Victor Gollancz. Dieser – selbst jüdischen Glaubens – trat nach dem Zweiten Weltkrieg gegen die These von der Kollektivschuld des deutschen Volkes an und setzte sich dafür ein, der notleidenden deutschen Bevölkerung zu helfen.[13]
- Evangelische Schule in Frohnau (Grundschule und Gymnasium).
Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Frohnau ist zuständig für den Feuerwehr- und Rettungsdienst in der Gartenstadt. Mit über 1000 Einsätzen im Jahr 2012 gehört sie zu den leistungsstärksten Freiwilligen Feuerwehren Berlins.
Kultur und Sport
Einrichtungen (Auswahl)
- Die Teestube (evangelisches Jugendheim im Fuchssteiner Weg 20–26)
- das Centre Bagatelle (Zeltinger Straße 6) bietet ein breites kulturelles Angebot. Neben zahlreichen Kursen finden hier u. a. regelmäßig Konzerte verschiedener Musikrichtungen statt.
- Kunsthand Berlin
- Künstlerhof Frohnau: Auf dem Waldgelände (Hubertusweg 60) ist seit 1998 mit Unterstützung des Bezirksamtes Reinickendorf und großer Eigeninitiative der Künstler in ehemaligen Lazarettgebäuden aus den 1920er Jahren und einem Neubau von 1970 eine Produktionsstätte für Künstler der Richtungen Malerei, Bildhauerei, Keramik, Grafik, Glasverarbeitung, Konzeption, Videotechnik und Internet, Schriftstellerei, Fotografie, Musik und Komposition entstanden.[14]
- Stadtbibliothek Frohnau
- Kiwanis Club Berlin Frohnau e. V.
- das Häuschen: Pfadfinderheim des Deutschen Pfadfinderbundes
- ehemals auch das Jugendzentrum Terra Frohnau (Schließung: 2011)[15]
Veranstaltungen (Auswahl)
Sportvereine (Auswahl)
- Fußball, seit 1946[19]
- Behindertensport
- Fechten
- Reiten
- Schützengemeinschaft
Verkehr
Öffentlicher Personennahverkehr
Frohnau liegt an der Berliner Nordbahn. Am Bahnhof Berlin-Frohnau verkehrt die Linie S1 der Berliner S-Bahn. Sie verbindet im 10-Minuten-Takt den Ortsteil mit der Berliner Innenstadt sowie in der Gegenrichtung alle 20 Minuten mit Oranienburg.
Darüber hinaus erschließen die Buslinien 125 und 220 den Ortsteil und verbinden ihn mit den benachbarten Ortsteilen. Die Buslinie 806 der OVG bietet einen Anschluss ins Brandenburger Umland. Mit der Linie N20 existiert auch eine Nachtverkehrslinie.
Individualverkehr
Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Oranienburger Chaussee (B 96) verbindet Frohnau mit dem nördlichen Berliner Autobahnring (A 10) und der Berliner Innenstadt. Weitere Straßenverbindungen führen in die benachbarten Orte und Ortsteile Glienicke/Nordbahn, Berlin-Hermsdorf und Berlin-Heiligensee.
Persönlichkeiten
In Frohnau geboren
- Ursela Monn (* 1950), Schauspielerin und Sängerin
- Frank Steffel, (* 1966), Politiker (CDU)
- Caroline Fischer (* 1984), Pianistin
Mit Frohnau verbunden
- Christian Berkel, Schauspieler, Autor und Sprecher, wuchs in Frohnau auf
- Norbert Boesche (Pseudonym: Avigdor Ben Trojan), Verleger, Autor, Übersetzer, Pazifist, Historiker (Mitinitiator für die Aufstellung eines Gedenksteins, für die im Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Nachbarn von Frohnau, vor der evangelischen Johanneskirche Berlin-Frohnau)
- Tilly Boesche-Zacharow, Schriftstellerin und Verlegerin, lebt seit 1968 in Frohnau
- Horst Bosetzky (Pseudonym: -ky), Kriminalromanautor, lebte in Frohnau
- Paul Brandenburg, Bildhauer, lebte zeitweise in Frohnau
- Alex Braune, Varietéunternehmer zu Beginn des 20. Jahrhunderts
- Paul Dahlke, Arzt und Begründer des Buddhistischen Hauses
- Detlef Dzembritzki, Politiker (SPD), lebt in Frohnau
- Carl Einstein, Schriftsteller, Kunsthistoriker, lebte 1904–1934 in der Veltheim-Promenade 17 (Gedenktafel)
- Ursula Engelen-Kefer, ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, lebte zeitweilig in Frohnau
- Michael F. Feldkamp, Historiker, lebt seit 2002 in Frohnau
- Kurt Fischer, Buddhist, Beamter und Autor, lebte zeitweise im Buddhistischen Haus
- Robert Garbe, Lokomotivbaudezernent der Preußischen Staatsbahnen
- Bernhard Hoetger, Bildhauer, Maler und Architekt, lebte und arbeitete 1939–1943 in Frohnau; am Standort seines ehemaligen Atelierhauses in der Gollanczstraße 40 hängt ihm zu Ehren eine Gedenktafel
- Rainer Hunold, Schauspieler, lebt in Frohnau
- Ingeborg Junge-Reyer, SPD-Politikerin, ehemalige Berliner Senatorin für Stadtentwicklung
- Michael Kleeberg, Schriftsteller, Essayist und Übersetzer, lebt in Frohnau
- Fritz Kuhn, Oberbürgermeister von Stuttgart, ehemaliger Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, lebte in Frohnau
- Oskar Loerke, Dichter und Schriftsteller, lebte und starb in Frohnau (Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Kreuzritterstraße 8)
- Max Meyer, Baupläne für das Buddhistische Haus
- Reinhard Mey, Musiker, ist im benachbarten Schulzendorf aufgewachsen und lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Frohnau
- Walter von Molo, Schriftsteller, lebte zeitweise in Frohnau, später in Zehlendorf
- Karl Neuhof, kommunistischer Widerstandskämpfer, lebte mit seiner Familie bis zu seiner Verhaftung in Frohnau
- Hanns Nocker, Opernsänger, lebte rund 25 Jahre in Frohnau und starb dort
- Harry Pieper, Buddhist und Autor war 1930–1934 Leiter des Buddhistischen Hauses
- Paul Poser, Architekt, entwarf zahlreiche Gebäude der Gartenstadt Frohnau
- Peter Sandloff, Komponist und Filmkomponist, lebte und starb in Frohnau und hat Das Frohnau-Lied vertont
- Wilhelm Staehle, Kommandant der Invalidensiedlung, er wurde wegen seiner Teilnahme am Widerstand gegen den Nationalsozialismus unmittelbar vor Ende des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten ermordet
- Heinrich Straumer (Erbauer des Berliner Funkturms), hiesiges Umspannwerk
- Jörg Stroedter, SPD-Politiker, lebt in Frohnau
- Friedrich Thiergart, Apotheker und Paläobotaniker, gründete 1947 die Elch-Apotheke in Frohnau und leitete diese bis 1968
- Farin Urlaub (bürgerlicher Name: Jan Vetter), Gitarrist und Gründer der Band Die Ärzte, lebte von seinem siebten bis zu seinem 18. Lebensjahr in Frohnau
- Klaus Voormann, Musiker und Grafiker, wuchs in Frohnau auf
- Hans Wall, Gründer der Wall AG, lebte einige Zeit in Frohnau
- Bettina Wegner, Liedermacherin, lebt in Frohnau
- Günter Wegner, ist auf dem Friedhof Berlin-Frohnau bestattet
- Konrad Wölki, Komponist und Mandolinist, starb in Frohnau
- Peter Zwegat, Schuldnerberater, lebte in Frohnau
Siehe auch
Literatur
- Hans-Ulrich Kreusler: Frohnauer Ansichten. Hans-Ulrich Kreusler Verlag, Berlin 1984.
- Bernd Hildebrandt: Frohnau: Frohnauer Bürger erforschen ihren Ortsteil von der Gründung bis heute. Haude & Spener, Berlin 1985.
- Tilly Boesche-Zacharow: Johannes Lotter – der Herrgottschnitzer von Frohnau. M. u. N. Boesche Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-923809-04-2.
- Günther Kühne, Elisabeth Stephani: Evangelische Kirchen in Berlin. 2. Aufl. CZV-Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-7674-0158-4, S. 129–131.
- Max Mechow: Frohnau, die Berliner Gartenstadt. 2. Auflage. Stapp Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-87776-052-X.
- Klaus Schlickeiser: Spaziergänge in Frohnau. Förderkreis für Bildung, Kultur und internationale Beziehungen Reinickendorf e. V., Berlin 2003, ISBN 3-927611-19-0.
- Clemens Alexander Wimmer: Parks und Gärten in Berlin und Potsdam. Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Abt. III – Gartendenkmalpflege, 3. Aufl. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1989, ISBN 3-87584-267-7, S. 58–60.
- Michael Haddenhorst (Fotos), Peter Lemburg (Text): Frohnau. Nicolai-Verlag, Berlin 1995.
- Avigdor Ben Trojan: Liebe Grüsse an Frl. Ilse – Jüdische Spurensuche in Reinickendorf. Teil 1: Frohnau. 2. Aufl. M. u. N. Boesche Verlag Berlin, 2003, ISBN 3-923809-80-8.
- Gemeindekirchenrat der evangelischen Kirchengemeinde Frohnau: Jüdische Nachbarn 1933–1945 verfolgt – vertrieben – ermordet – vergessen? Evangelische Kirchengemeinde Frohnau, Berlin 2001
- Klaus Pegler: Es geschah in Frohnau – Frohnauer Geschichten 2. Alektor Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-88425-085-3.
- Klaus Pegler: Frohnauer Geschichten – Erlebtes und Erforschtes. Alektor Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-88425-083-3.
- Katrin Lesser-Sayrac, Ingolf Wernicke, Klaus von Krosigk: Ludwig Lesser (1869–1957) – Erster freischaffender Gartenarchitekt in Berlin und seine Werke im Bezirk Reinickendorf. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin (Hrsg.), Kulturbuch-Verlag, 1995, Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Heft 4, ISBN 3-88961-152-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- Betreten erlaubt, aber wie lange noch. In: Der Tagesspiegel, 24. Februar 2003
- Gescheitertes Bauprojekt: Die Reichsautobahn in Frohnau. Bei: mittendrin.fdst.de; abgerufen am 15. September 2021.
- Ein Eingang nach Frohnau. In: Reinickendorfer Allgemeine Zeitung. Nr. 6, 2018, S. 7 (Beilage Frohnau).
- Konjunkturprogramm, Ausgewählte Highlights, Berlin-Frohnau, geplante Maßnahmen. (Nicht mehr online verfügbar.) www.bahnhof.de, ehemals im Original; abgerufen am 26. Januar 2012. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Tom Wolf, Manuel Roy, Roberto Sassi: Verborgenes Berlin. Hier: Der Wasserturm am Friedhof Hermsdorf, S. 366/367. Jonglez Verlag 2021, ISBN 978-2-36195-371-3.
- Casinoturm, Berlin-Frohnau
- Richtfunkverbindungen von Westdeutschland nach West-Berlin. Bei: manfred-bischoff.de, abgerufen am 31. Juli 2019
- Bericht über die Sprengung des Sendemastes rbb-Abendschau vom 8. Februar 2009 auf YouTube
- Markus Richter: Sprengung auf richtfunkmast-frohnau.de, abgerufen am 17. Juli 2019
- Hans-Jürgen Stork: Rettet die blauen Augen von Frohnau, NABU – Landesverband Berlin.
- Liste der Gewässer in bezirklicher Zuständigkeit. (PDF; 21 kB) Stadtentwicklung Berlin
- Website der Renée-Sintenis-Grundschule
- Website der Victor-Gollancz-Grundschule
- Künstlerhof Frohnau zu Gast im Rarthaus Wittenau. In: Berliner Woche, 18. September 2015, abgerufen am 4. Mai 2021.
- Jugendzentrum Terra wird geschlossen. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 5. Juni 2012.
- Frohnaulauf
- Sägerserie
- Herbstwaldlauf
- Sportvereine in Frohnau, abgerufen am, 4. Mai 2021.