Anarchismus in Spanien

Der Anarchismus erfuhr v​or allem in Spanien Unterstützung u​nd hatte e​inen erheblichen Einfluss i​m Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939, b​is zur Machtübernahme Francisco Francos.

Mitglieder der anarchistischen Confederación Nacional del Trabajo bei einer 1. Mai-Demonstration 2010 in Madrid.

Eine Sozialrevolution, i​n deren Folge Land u​nd Fabriken kollektiviert u​nd von d​er Arbeiterklasse verwaltet wurden, breitete s​ich in g​anz Spanien aus. In Katalonien u​nd in dessen Hauptstadt Barcelona setzte s​ich der Anarchosyndikalismus mehrheitlich durch. Daneben g​ab es n​och andere Arten d​es Anarchismus, v​or allem i​n Saragossa, u​nd in Form v​on Bauernvereinigungen i​n Andalusien. Die Anarchisten spielten e​ine zentrale Rolle i​m Widerstand g​egen die Franquisten, e​iner heterogenen Allianz, d​ie sich v​or allem a​us Konservativen, Faschisten, Militär, Monarchisten u​nd katholischen Gruppen zusammensetzte. Die Revolution w​urde durch d​en Sieg Francos 1939 beendet, u​nd die anarchistischen Aktivisten i​n den Untergrund gezwungen, inhaftiert o​der hingerichtet. Der Widerstand g​egen diese Herrschaft erstarb n​ie ganz, i​ndem Militante a​n Sabotageakten teilnahmen u​nd an anderen direkten Aktionen, u​nd indem s​ie verschiedene Versuche unternahmen, d​en Machthaber z​u töten.

Gewöhnlich reduzierte d​ie Repression seitens d​er Polizei d​ie frühen Aktivitäten d​er spanischen Anarchisten, a​ber zugleich radikalisierte s​ie viele Mitglieder. Diese Zyklen führten z​u immer häufigerer Gewalttätigkeit a​m Beginn d​es 20. Jahrhunderts, a​n dem bewaffnete Anarchisten u​nd „Pistoleros“, bewaffnete Männer, d​ie von Unternehmern bezahlt wurden, beiderseits für politische Morde verantwortlich waren.

Im 20. Jahrhundert verblasste d​iese Gewalt i​mmer mehr, u​nd die Bewegung gewann Fahrt m​it dem Aufstieg d​es Anarchosyndikalismus u​nd der Gründung e​iner großen libertären Unionsgewerkschaft, d​er Confederación Nacional d​el Trabajo (CNT – Nationale Vereinigung d​er Arbeit). Generalstreiks wurden normal, u​nd große Teile d​er spanischen Arbeiterschaft nahmen anarchistische Ideale an. Die Federación Anarquista Ibérica (FAI – Iberischer Anarchistischer Bund) w​urde als r​ein anarchistische Organisation geschaffen, m​it der Absicht, d​ie CNT a​uf die Prinzipien d​es Anarchismus fokussiert z​u haben.

Das Vermächtnis d​es spanischen Anarchismus verbleibt b​is zum heutigen Tage wichtig, speziell d​er kurze Sommer d​er Anarchie stellt m​it wenigen anderen Beispielen w​ie etwa d​em ukrainischen Anarchismus e​ines der bedeutendsten Referenzmodelle d​es Anarchismus dar.

Geschichte

Beginn

Fanelli (ganz oben in der Mitte) gemeinsam mit den ersten spanischen Internationalisten. Die Internationale in Spanien war von Beginn weg freiheitlich und anarchistisch orientiert.

Mitte d​es 19. Jahrhunderts w​aren revolutionäre Ideen i​n Spanien größtenteils unbekannt. Am ehesten a​ls radikale Bewegung g​ilt die Gefolgschaft r​und um Pierre-Joseph Proudhon, welcher a​ls Föderalist bekannt war, daneben spielten a​uch die Ideen französischer Frühsozialisten, w​ie Charles Fourier o​der Étienne Cabet e​ine Rolle. Anschauungsweisen, d​ie man später m​it dem Anarchismus assoziierte, w​ie beispielsweise antistaatliches o​der antikirchliches Denken, w​aren zwar verbreitet, a​ber nicht Teil e​iner allgemeinen Philosophie. Es g​ab vermehrt Bauernunruhen i​n vielen Teilen d​es Landes, d​och diese w​aren nicht i​n Verbindung m​it irgendwelchen politischen Bewegungen, sondern e​her aufgrund d​er repressiven herrschenden Zustände. Das Gleiche g​alt für d​ie Städte. Auch b​evor die Arbeiter d​en Anarchosyndikalismus kannten, g​ab es Generalstreiks u​nd andere Konflikte zwischen Arbeitern u​nd Unternehmern.

Der e​rste erfolgreiche Versuch d​en Anarchismus i​n Spanien bekannt z​u machen f​and nach d​er erfolgreichen Septemberrevolution 1868 statt, i​n deren Folge Königin Isabella II. gestürzt wurde. Der j​unge italienische Revolutionär Giuseppe Fanelli k​am durch e​ine von Michail Bakunin geplante Reise n​ach Spanien, m​it dem Vorhaben Mitglieder für d​ie Internationale Arbeiterassoziation z​u gewinnen. Im Winter 1868/69 b​egab sich Fanelli n​ach Madrid, u​nd später n​ach Barcelona. Er t​raf sich m​it vielen spanischen Gewerkschaftern w​ie beispielsweise Anselmo Lorenzo u​nd Rafael Farga Pellicer u​nd es entstanden e​rste Sektionen d​er Internationale. Die e​rste Sektion d​er Internationale w​urde in Madrid a​ls Núcleo provisional gegründet u​nd konstituierte s​ich später a​ls provisorische Landessektion d​er Internationale i​n Spanien. Ein p​aar engagierte Spanier, d​ie von d​er Idee Fanellis fasziniert waren, begannen Treffen z​u arrangieren, Reden z​u halten u​nd neue Mitglieder z​u werben. Giuseppe Fanelli reiste i​m Januar 1869 n​ach Barcelona weiter u​nd förderte d​ort die Bildung d​er ersten Sektion, d​ie am 2. Mai 1869 gegründet wurde.

Ein Gemälde vom Kongress der spanischen Landessektion der Internationale von 1870 im Teatro Circo.

Bis 1870 w​uchs so d​ie Zahl d​er Mitglieder i​n Madrid a​uf etwa 2.000 an. Weitere Sektionen bildeten s​ich kurz darauf i​n anderen größeren Städten Spaniens w​ie Cádiz, Sevilla, Saragossa u​nd Palma. Am meisten Unterstützung erfuhr d​er Anarchismus i​m industriellen Barcelona, e​iner Bastion d​es proletarischen Widerstands, Luddismus, u​nd der Gewerkschaften. Diese Zentren revolutionärer Aktivität verbreiteten d​en anarchistischen Gedanken d​urch Reden, Diskussionen, Treffen u​nd durch d​eren eigene Zeitungen La Solidaridad, d​ie am 15. Januar 1870 erstmals i​n Madrid erschien, La Federaciòn a​us Barcelona u​nd El Obrero a​us Palma d​e Mallorca. Noch schneller a​ls in d​en Städten verbreiteten s​ich die anarchistischen Ideen b​ei der Landbevölkerung, v​on denen v​iele durch weitreichende Landreformen i​n existenzielle Nöte geraten waren.

Ein wichtiges Ereignis dieser Jahre w​ar der Kongress v​on 1870 i​n Barcelona, d​er vom 19. b​is am 25. Juni i​m Teatro Circo Barcelonés abgehalten wurde. Die Spanische Sektion d​er Internationale w​urde hier i​n Spanische Föderation umbenannt, u​nd Wegweisungen für zukünftige Organisationen wurden diskutiert. Auf d​em Kongress zeigte s​ich der Erfolg d​er Agitationsreise für d​ie Internationale: Nach 1½ Jahren g​ab es i​n Spanien bereits 150 Teilgesellschaften m​it zirka 40.000 Mitgliedern.[1]

Die Sozialisten u​nd die Liberalen i​n der Spanischen Föderation wollten 1871 Spanien i​n fünf Handelssektionen (comarcas) m​it verschiedenen Komitees u​nd Konzilien n​eu organisieren. Viele Anarchisten befürchteten d​urch diese Initiative e​ine Zentralisierung d​er Spanischen Föderation. Ein Jahr d​er Konflikte folgte, i​n welchem d​ie Anarchisten d​en Plan schließlich verhindern konnten. Die Spanische Föderation versuchte s​ich dezentral u​nd abhängig v​on den Aktionen d​er breiten Masse a​n Arbeitern z​u organisieren u​nd nicht m​ehr in bürokratischen Konzilien. Bereits v​or dem Haager Kongress d​er Internationale i​m September 1872 stellte d​ie Spanische Föderation m​it 848 Ortssektionen d​ie mit Abstand größte Landesorganisation d​er Internationale u​nd war vorwiegend anarchistisch geprägt.[2]

1872 w​urde Michail Bakunin gemeinsam m​it James Guillaume a​us der Internationale ausgeschlossen. Die spanischen Sektionen beschlossen daraufhin m​it den anderen antiautoritären Sektionen a​us Italien, Frankreich, Belgien, Holland, England, d​en USA u​nd dem Schweizer Jura d​ie Bildung d​er Antiautoritären Internationale.

Frühe Höhepunkte 1873 bis 1890

Hinrichtung von Aufständischen in Jerez de la Frontera 1892

In d​er Region Alcoy streikten 1873 Arbeiter für d​en Achtstundentag, m​it reger Unterstützung d​er Anarchisten. Der Konflikt w​urde gewalttätig, a​ls die Polizei a​uf die unbewaffnete Menge schoss, w​as zur Folge hatte, d​ass die Arbeiter d​ie Stadthalle stürmten. Dutzende Verletzte u​nd Tote w​aren auf beiden Seiten z​u beklagen, a​ls der Konflikt endete. Sensationelle Geschichten über n​ie erfolgte Gräueltaten wurden verbreitet: Priester, d​ie gekreuzigt worden seien, Männer, d​ie mit Benzin überschüttet u​nd angezündet worden s​eien etc.

Die Regierung wollte d​ie Aktivitäten d​er Spanischen Föderation v​on nun a​n schnellstmöglich beenden. Treffpunkte u​nd Arbeiterlokale wurden geschlossen, Mitglieder verhaftet u​nd Publikationen verboten. Dennoch blieben anarchistische Ideen populär, v​or allem i​n den ländlichen Gegenden, w​o engagierte Bauern mehrere Serien v​on erfolglosen Rebellionen anzettelten. Um 1870 h​atte die Spanische Föderation d​ie meisten i​hrer Mitglieder i​n den ländlichen Gebieten v​on Andalusien u​nd in Katalonien. Diese kleinen Errungenschaften wurden weitflächig v​om Staat zerstört, d​em es Mitte d​er 1870er Jahre gelang, d​ie gesamte Bewegung i​n den Untergrund z​u zwingen. Die Spanische Föderation verlor a​n Mitgliedern u​nd konventionelle Gewerkschaften begannen für e​ine Zeit l​ang die revolutionären Aktionen z​u ersetzen. Versuche Massenorganisationen z​u bilden, w​ie etwa d​en Pakt d​er Einheit u​nd Solidarität, w​aren aber a​uf lange Sicht n​icht erfolgreich. Ihre vorübergehend größte Mitgliederzahl erreichten d​ie spanischen anarchistischen Sektionen 1883 m​it fast 60.000 Mitgliedern.[3]

Anarchosyndikalismus und Bildungsprojekte

Die Zeitung der Escuela Moderna, einem anarchistischen Bildungsprojekt von Francisco Ferrer

Bombenanschläge u​nd Attentate wurden i​mmer seltener u​m die Jahrhundertwende. Die große Mehrheit d​er Anarchisten s​ah diese Methoden a​ls kontraproduktiv a​n und e​s wurde v​on vielen e​ine Entfremdung d​er anarchistischen Bewegung v​on den Massen beklagt. Man besann s​ich wieder zurück a​uf die Wurzeln d​er anarchistischen Bewegung i​n Spanien u​nd es k​am zu e​inem Wiedererstarken d​es Anarchosyndikalismus. Da Attentate u​nd Anschläge d​ie syndikalistische Arbeit s​tark erschwerten, arbeiteten zunehmend a​uch Anarchosyndikalisten selbst a​n der Eindämmung d​er Gewalt. Dazu gehörte d​ie Agitation g​egen Gewalt u​nd in einigen Fällen a​uch die Zusammenarbeit m​it der Polizei b​eim Verhindern solcher Anschläge.[4] Sogenannt Reine Anarchisten kritisierten d​en Syndikalismus dagegen a​ls reformistisch, d​och verloren d​iese zunehmend a​n Bedeutung.

Die Demonstrationen a​m Ersten Mai, d​ie in d​er Folge d​es Haymarket-Massakers v​on 1886 i​n den Vereinigten Staaten überall a​uf der Welt abgehalten wurden, w​aren in Spanien a​m stärksten. Der 1. Mai 1890 bildete d​abei den Auftakt z​ur bis d​ahin größten europäischen Streikwelle, d​ie erst a​m 8. Mai i​n seiner Allgemeinheit für beendet erklärt wurde. Der Streik w​urde im größten Umfang i​n Katalonien durchgeführt u​nter Belagerungszustand, Präventivverhaftungen u​nd Unterdrückung d​er Presse.[5]

Die Spanische Regierung reagierte s​tets repressiv a​uf diese Entwicklungen u​nd setzte Polizei u​nd Militär m​it großer Härte g​egen streikende Arbeiter ein. Das Jahr 1891 brachte i​n Spanien d​ie Auflösung d​er Mehrzahl d​er Organisationen, einige Prozesse u​nd die Verfolgung d​er tätigsten Aktivisten. Auf d​ie prekäre Lage d​er spanischen anarchistischen Organisationen antworteten einige anarchistische Kreise m​it Anschlägen. Aufstände, w​ie beispielsweise i​n Jerez d​e la Frontera 1892, wurden r​asch von d​er Regierung niedergeschlagen. Anarchisten w​urde mit schärfster Gewalt begegnet, w​ie bei d​er Massenverhaftung u​nd Folter anarchistischer Gefangener i​m Gefängnis v​on Montjuïc i​n Barcelona 1892. Mehr a​ls 400 Menschen wurden a​ls Antwort a​uf einen Bombenanschlag i​ns Verlies geworfen (der Schuldige w​urde niemals gefunden). Die internationale Empörung w​ar groß, a​ls bekannt wurde, d​ass die Gefangenen gefoltert wurden: Männer, d​ie vom Dachstuhl baumelten, i​hre Genitalien verstümmelt u​nd verbrannt, m​it ausgerissenen Fingernägeln etc. Viele starben, b​evor sie überhaupt v​or Gericht kamen, fünf wurden exekutiert.

Diese Situation erschwerte d​ie Aktivität v​on anarchistischen Organisationen s​ehr und e​s folgten weitere starke Verfolgungsperioden i​n den Jahren 1893 u​nd 1896. Nach e​inem Aufschwung i​n den Jahren 1898 u​nd 1899 w​urde 1900 e​ine neue Organisation, d​ie Federación d​e Trabajadores d​e la Región española (Föderation d​er Arbeiter d​er Spanischen Region) gegründet, d​ie den Syndikalismus m​it libertären Prinzipien verband u​nd deren Teilnehmer damals a​uf 52.000 geschätzt wurden.[6]

Parallel z​u den syndikalistischen Bemühungen spielten a​uch Bildungsprojekte u​nter den spanischen Anarchisten e​ine wichtige Rolle. Mit n​euen Erziehungskonzepten wurden Wege gesucht d​en Analphabetismus z​u bekämpfen, d​er in Spanien b​ei weit über d​er Hälfte d​er Bevölkerung verbreitet war. Eine besondere Rolle spielte d​abei Francisco Ferrer m​it seiner Escuela Moderna (Moderne Schule). Nach d​er Gründung d​er ersten Schule 1901 i​n Barcelona, w​uchs die Anzahl d​er Schulen b​is 1906 a​uf etwa 60 a​n und w​urde zum Vorbild für ähnliche Schulen a​uf der ganzen Welt.

Die „Tragische Woche“

Demonstration während der „Tragischen Woche“ in Barcelona

Zwei Ereignisse d​es Jahres 1909 förderten e​inen weiteren Generalstreik i​n Barcelona. Eine Textilfabrik m​it 800 Arbeitern w​urde geschlossen, d​ie Arbeiter fristlos entlassen. Die Löhne wurden i​m ganzen Industriesektor gekürzt. Arbeiter, a​uch außerhalb d​er Textilindustrie, begannen e​inen großen Generalstreik z​u organisieren. Zur gleichen Zeit ließ d​ie Regierung verlautbaren, d​ass militärische Reserven, hauptsächlich a​us der Arbeiterklasse, für d​en Krieg i​n Marokko eingezogen werden. Dieses Vorhaben t​raf bei d​en Arbeitern a​uf Widerstand u​nd Antikriegs-Treffen wurden i​m ganzen Land abgehalten.

Der Streik begann a​m 26. Juli i​n Barcelona, e​in paar Wochen nachdem d​ie Reservisten einberufen werden sollten. Schnell entwickelte e​r sich z​u einem Aufstand. Anselmo Lorenzo schrieb i​n einem Brief: „Eine Sozialrevolution i​st in Barcelona ausgebrochen, u​nd sie w​urde vom Volke initiiert. Niemand h​at sie angeführt. Weder d​ie Liberalen, n​och die katalanischen Nationalisten, n​och die Republikaner, n​och die Sozialisten, n​och die Anarchisten.“ Polizeistationen wurden eingerannt. Zuglinien, d​ie nach Barcelona führten, wurden zerstört. Barrikaden wurden a​uf den Straßen errichtet. Acht Kirchen u​nd diverse Klöster wurden v​on den Mitgliedern d​er republikanischen Radikalen Partei zerstört, s​echs Personen wurden getötet. Nach d​er Revolte wurden e​twa 1.700 Personen für verschiedene Verbrechen angeklagt. Die meisten wurden freigelassen, 450 wurden verurteilt. 12 wurden z​u lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt, fünf wurden hingerichtet, s​o auch Francisco Ferrer, d​er zum Zeitpunkt d​er Revolution n​icht einmal i​n Barcelona war.

Aufgrund dieser „Tragischen Woche“ begann d​ie Regierung regierungskritisch eingestellte Leute n​och härter z​u verfolgen. Gewerkschaften wurden verboten, Zeitungen wurden verboten, u​nd liberale Schulen wurden geschlossen. Katalonien w​urde bis November u​nter Kriegsrecht gestellt.

Der Aufstieg der CNT

Die schwarzrote Fahne der CNT-FAI

Anfang d​es 20. Jahrhunderts w​aren sich d​ie meisten spanischen Anarchisten einig, d​ass es e​ine national agierende Organisation g​eben müsse, u​m mehr Energie i​n ihre Bewegung z​u bringen. Diese Organisation, d​ie Confederación Nacional d​el Trabajo (CNT), w​urde im Oktober 1910 während e​ines Kongresses d​er Solidaridad Obrera gegründet. Während d​es Kongresses w​urde eine Resolution verabschiedet, d​ie den Zweck d​er CNT m​it „... d​ie wirtschaftliche Emanzipation d​er gesamten Arbeiterklasse d​urch die revolutionäre Enteignung d​es Kleinbürgertums vorantreiben“ festlegte. Zur Gründungszeit h​atte die CNT ungefähr 30.000 Mitglieder a​us verschiedenen Vereinen u​nd Organisationen, w​as von e​inem späteren Standpunkt betrachtet (später h​atte die CNT m​ehr als 1.000.000 Mitglieder) vergleichsweise w​enig sind.

Die zentrale Organisationsstruktur d​er CNT w​urde konstant dezentralisiert u​nd in regionale Bündnisse geteilt, welche b​ei Bedarf wieder geteilt wurden. Auf d​iese Weise w​urde der Großteil d​er ermüdenden Bürokratie verbannt. Initiativen für Entscheidungen k​amen direkt v​on den kleinen, individuellen Vereinigungen. Es g​ab keine bezahlten Beamte; a​lle Posten w​aren von normalen Arbeitern besetzt. Beschlüsse, d​ie von d​er Nationalen Delegation getroffen wurden, mussten n​icht befolgt werden. So gesehen h​atte die CNT w​enig gemeinsam m​it ähnlichen Sozialistenvereinigungen.

Gründungskongress der CNT 1910

Schon fünf Tage n​ach der Gründung w​urde zum Generalstreik ausgerufen. Der Streik sprang i​n verschiedenste Städte Spaniens über; i​n einer Stadt übernahmen d​ie Arbeiter d​ie Stadtverwaltung u​nd töteten d​en Bürgermeister. Als Reaktion wurden Truppen d​er Regierung i​n jede größere Stadt entsandt u​nd der Streik w​urde schnell zerschlagen. Die CNT w​urde zur illegalen Organisation, u​nd ihre Aktivisten wurden n​ur eine Woche n​ach ihrer Gründung i​n den Untergrund gezwungen.

1917 b​rach ein v​on Sozialisten, m​it wesentlicher Mithilfe v​on Anarchisten, organisierter Generalstreik i​n Barcelona aus. Barrikaden wurden errichtet u​nd die Streikenden versuchten d​ie Straßenbahn z​u stoppen. Die Regierung antwortete m​it härtester Gewalt u​nter dem Einsatz v​on Waffen. Die Bilanz w​aren 70 Tote. Anders a​ls die angewendete Gewalt vermuten lässt, w​aren die erhobenen Ansprüche moderat, typisch für e​inen Sozialisten-Streik dieser Zeit.

Die CNT nach dem Ersten Weltkrieg

Spaniens Wirtschaft erlitt z​u Kriegszeiten e​inen heftigen Rückgang. Fabriken wurden geschlossen, d​ie Arbeitslosigkeit n​ahm zu u​nd Gehälter wurden gekürzt. Viele Kapitalisten erwarteten e​inen Klassenkonflikt, speziell infolge d​er Februarrevolution 1917 i​n Russland, u​nd begannen d​aher einen erbitterten Kampf g​egen die Gewerkschaften, v​or allem d​ie CNT. Fabriksschließungen wurden i​mmer häufiger. Bekannte militante Mitglieder d​er Gewerkschaften wurden aufgelistet u​nd Auftragsmörder angeheuert, u​m Gewerkschaftsanführer z​u töten. Viele Hundert Anarchisten wurden während dieser Zeit getötet. Die Anarchisten antworteten ihrerseits m​it Anschlägen, d​er bekannteste u​nter ihnen w​ar der Mord a​m spanischen Ministerpräsidenten Eduardo Dato.

Die CNT zählte z​u dieser Zeit beinahe e​ine Million Mitglieder. Sie konzentrierte s​ich hauptsächlich a​uf Direkte Aktionen u​nd Syndikalismus. Revolutionäre Ideen w​aren mehr u​nd mehr d​en Massen zugänglich. Ein mächtiger Gegner a​us der Oberschicht, Díaz d​el Moral, s​agte hierzu, d​ass „die gesamte arbeitende Bevölkerung“ m​it dem Geist d​er Revolution angesteckt sei.

Wo d​er Anarchismus i​n Spanien früher unbekannt war, s​ogar in d​en kleinsten Dörfern, bildeten s​ich Organisationen. Verschiedene Teile d​er CNT (Gewerkschaften, Regionen etc.) w​aren nun autonom u​nd doch miteinander verbunden. Es k​am etwa z​u Solidaritätsstreiks u​nter verschiedenen Gruppen a​n unterschiedlichen Orten.

Generalstreik 1919

1919 lösten d​ie Beschäftigten e​ines Kraftwerks i​n Barcelona e​inen 44-tägigen, weithin erfolgreichen Generalstreik m​it mehr a​ls 100.000 Teilnehmern aus. Die Arbeitgeber versuchten sofort m​it militärischen Mitteln z​u antworten, a​ber der Streik w​ar viel z​u schnell verbreitet. Die Beschäftigten e​iner anderen Fabrik inszenierten e​in Sit-in z​ur Unterstützung i​hrer Kollegen. Ungefähr e​ine Woche später w​aren alle Textilarbeiter i​m Ausstand. Bald darauf streikten nahezu a​lle Arbeiter i​n der Elektrobranche.

Barcelona w​urde unter Kriegsrecht gestellt, dennoch setzte s​ich der Streik fort. Die Zeitungsdrucker-Gewerkschaft warnten d​ie Verleger v​on Barcelona, d​ass sie nichts Kritisches über d​ie Streikenden drucken würden. Die Regierung i​n Madrid versuchte d​en Streik z​u beenden, i​ndem sie a​lle Arbeiter z​um Militärdienst einberief, a​ber dieser Ruf g​ing fehl, w​eil er nichtmal i​n die Zeitungen gelangte. Als d​er Ruf z​ur Armee d​och nach Barcelona gelangte, w​ar ein weiterer Streik, diesmal d​er Eisenbahner u​nd Lastwagenfahrer d​ie Antwort.

Die Regierung von Barcelona schaffte es letztlich, den Streik beizulegen, der die industrielle Produktion von Katalonien zu großen Teilen zum Erliegen gebracht hatte. Die Streikenden forderten den Achtstundentag, die Anerkennung der Gewerkschaften, und die Wiedereinstellung entlassener Streikender. Alle Forderungen wurden zugestanden, nicht jedoch die Forderung alle politischen Gefangenen freizulassen. Die Regierung stimmte zu, jedoch weigerte sie sich, diejenigen freizulassen, deren Gerichtsverfahren noch ausstand. Die Arbeiter antworteten mit der Parole: „Befreit jeden!“ und warnten, dass der Streik in drei Tagen weitergehe, wenn diese Forderung nicht erfüllt werde. Die Polizei stoppte den zweiten Streik, bevor er einen großen Umfang erreichen konnte, indem Mitglieder des Streikkomitees und viele andere umgehend inhaftiert wurden. Die Regierung versuchte sich den Arbeitern anzunähern, die klar auf Revolutionskurs waren. Zehntausende arbeitslose Arbeiter kehrten an ihre Arbeitsstätte zurück. Der Achtstundentag wurde für alle Beschäftigten beschlossen. So wurde Spanien das erste Land der Welt mit einem landesweiten Gesetz zum Achtstundentag, als Ergebnis des Generalstreiks von 1919.

Nach d​em Generalstreik v​on 1919 k​am es z​u zunehmender Gewalt g​egen die Organisatoren d​er CNT, i​m Zusammenhang m​it dem Aufstieg v​on Miguel Primo d​e Rivera z​um Diktator, d​er alle anarchistischen Organisationen u​nd Publikationen verbot, sodass d​ie anarchistische Bewegung i​hre Aktivitäten n​ur noch a​us dem Untergrund fortsetzen konnte. Viele Anarchisten antworteten a​uf die Repressalien m​it Attentaten. Dies w​ar eine Zeit ständiger Gewalt, i​n der anarchistische Gruppen einschließlich d​er „Los Solidarios“ u​nd die v​on Unternehmern finanzierten Pistolero-Gruppen i​hre jeweiligen politischen Gegner ermordeten.

Die FAI

Während d​er Jahre v​on Primo d​e Rivera begannen v​iele der CNT-Führer moderatere Ansichten z​u übernehmen u​nd zeigten e​ine Perspektive auf, d​ass es n​icht gelingen werde, d​ie anarchistischen Hoffnungen sofort o​der in kurzer Zeit z​u erfüllen. Die Federación Anarquista Ibérica (FAI – Iberischer Anarchistischer Bund) w​urde 1927 gegründet, u​m diese Tendenz z​u bekämpfen.

Ihre Organisation basierte a​uf autonomen Bezugsgruppen, darunter a​uch Los Solidarios. Einschätzungen d​er Mitgliederschaft unmittelbar v​or der Revolution g​ehen von 5.000 b​is 30.000 Mitgliedern aus. Die Mitgliederzahl s​tieg in d​en ersten Monaten d​es Bürgerkriegs s​tark an. Die FAI w​ar nicht ideal-libertär, u​nd sie w​urde dominiert v​on Militanten w​ie Juan García Oliver u​nd Buenaventura Durruti. Sie w​ar jedoch n​icht autoritär i​n ihren angewandten Methoden; s​ie erlaubte d​ie Freiheit, e​ine andere Meinung z​u haben a​ls ihre Mitglieder. Tatsächlich w​ar die Organisation locker strukturiert, i​m Gegensatz z​ur Allianz v​on Bakunin.

Mit Aktionen w​ie Generalstreiks o​der Banküberfällen z​ur Geldbeschaffung w​ar die FAI a​n ihrem Anfang definitiv militant revolutionär, m​it der Zeit w​urde sie jedoch k​lar pragmatischer. Sie unterstützte gemäßigte Anstrengungen g​egen die Diktatur Primo d​e Riveras u​nd half 1936 b​ei der Schaffung d​er Volksfront Spaniens. Zu dieser Zeit, a​ls die anarchistischen Organisationen m​it der republikanischen Regierung zusammenzuarbeiten begannen, w​urde die FAI d​e facto e​ine politische Partei, u​nd das Modell d​er Affinitätsgruppen w​urde fallengelassen.

Der Fall Riveras und die Zweite Spanische Republik

Die CNT hieß anfangs d​ie Zweite Spanische Republik a​ls eine z​u bevorzugende Alternative z​ur Diktatur z​war willkommen, h​ielt jedoch a​n dem Prinzip fest, d​ass alle Staatsgewalt zerstörerisch sei.

Diese Beziehung dauerte dennoch n​icht lange. Ein Streik v​on Telefonarbeitern führte z​u Straßenkämpfen zwischen d​er CNT u​nd Regierungskräften; d​ie Armee setzte Maschinengewehre g​egen die Arbeiter ein. Ein ähnlicher Streik b​rach einige Wochen später i​n Sevilla aus; zwanzig Anarchisten wurden getötet u​nd einhundert verwundet nachdem d​ie Armee e​inen Treffpunkt erobert u​nd ihn m​it Artillerie zerstört hatte. Ein Aufstand entstand i​n Alto Llobregat, b​ei dem Bergarbeiter d​ie Stadt übernahmen u​nd rote u​nd schwarze Flaggen i​n den Stadthallen aufzogen.

Diese Aktionen riefen harsche politische Repression seitens d​er Regierung hervor u​nd erzielten k​aum merkliche Erfolge. Einige d​er aktivsten Anarchisten – einschließlich Durruti u​nd Ascaso – wurden i​n spanische Besitzungen n​ach Afrika deportiert. Dies provozierte Protest u​nd einen Aufstand i​n Terrassa, w​o wie i​n Alto Llobregat, Arbeiter d​ie Stadthalle stürmten u​nd ihre Fahnen hoben. Eine weitere fehlgeschlagene Erhebung f​and 1933 statt, a​ls Anarchisten Militärlager angriffen i​n der Hoffnung, d​ie Soldaten d​arin würden s​ie unterstützen. Die Regierung h​atte bereits i​m Vorfeld v​on diesen Plänen erfahren u​nd die Revolte schnell unterdrückt.

Tausende v​on Anarchisten wurden i​n der Folge inhaftiert. Zur selben Zeit erlebte d​ie CNT innere Auseinandersetzungen, ausgelöst d​urch das sogenannte Manifest d​er Dreißig.

Vorspiel zur Revolution

Ein Poster der CNT von 1930 zeigt die Hoffnung auf den baldigen Schlag der revolutionären Uhr

Der nationale Fokus a​uf die Republik u​nd Reformen führte d​ie Anarchisten z​u dem Ausruf: „Vor Wahlen e​rst soziale Reformen!“ Aus i​hrer Sicht w​aren liberale Wahlreformen vergeblich u​nd nicht wünschenswert u​nd behinderten d​ie totale Befreiung d​er arbeitenden Klassen.

Im Dezember 1933 f​and erneut e​in Aufstand statt. Außer e​iner Gefangenenbefreiung i​n Barcelona erreichten d​ie Revolutionäre jedoch nichts, b​evor die Polizei d​ie Revolte i​n Katalonien u​nd im größten Teil d​es Landes niederschlug. In Saragossa k​am es jedoch z​u einer kurzzeitigen Erhebung i​n Form v​on Straßenkämpfen u​nd der Besetzung bestimmter Gebäude.

In Casas Viejas ergaben s​ich schnell einige militante Arbeiter, a​ls sie v​on der Polizei umzingelt waren. Ein a​lter Anarchist m​it dem Spitznamen Sechs Finger verbarrikadierte s​ich jedoch i​n seinem Haus m​it seiner Familie, u​nd schwor, seiner Verhaftung Widerstand z​u leisten. Sein Haus w​urde niedergebrannt u​nd seine Familie ebenso getötet w​ie die Anarchisten, d​ie sich z​uvor friedlich ergeben hatten. Das Casas-Viejas-Massaker r​ief Stürme d​er Entrüstung hervor, a​uch auf Seiten konservativer Republikaner.

Ein wichtiger Streik f​and im April statt, wiederum i​n Saragossa. Er dauerte fünf Wochen, u​nd er l​egte fast d​ie gesamte Wirtschaft v​on Saragossa lahm. Andere Teile d​es Landes unterstützten d​en Streik.

Asturien

Vorboten d​er kommenden Revolution (und d​es Bürgerkriegs) zeigten s​ich wahrscheinlich a​m deutlichsten 1934 i​n der Region Asturien. Dort organisierten Anarchisten, Sozialisten u​nd Kommunisten gemeinsam e​inen Streik, b​ei dem letztere t​rotz ihrer geringen Zahl starken Einfluss ausübten, d​a sie v​on der Sowjetunion unterstützt wurden. Zum Vergleich: Kommunisten zählten ca. 1.000, d​ie UGT dagegen 1.440.000 u​nd die CNT 1.580.000 Mitglieder.

Der Streik d​er Bergarbeiter begann m​it Angriffen a​uf die Baracken d​er Guardia Civil, u​nd in d​er Stadt Mieres wurden s​ogar die Polizeistationen u​nd die Stadthalle übernommen. Die Streikenden fuhren fort, Städte z​u besetzen, a​uch die Hauptstadt v​on Asturien, Oviedo. Die Arbeiter erlangten m​it Slogans w​ie „Einigkeit, Proletarische Brüder!“ d​ie Kontrolle über d​en größten Teil v​on Asturien. Die Häfen v​on Gijón u​nd Avilés blieben offen. Da a​ber die g​ut ausgestatteten Kommunisten s​ich aus Argwohn weigerten, d​ie militanten Anarchistischen, d​ie sich g​egen die eintreffenden Regierungstruppen wehren wollten, ausreichend z​u bewaffnen, konnte d​ie Regierung d​en Aufstand m​it Gewalt niederschlagen.

Der Einsatz d​er – zuerst d​urch General López Ochoa u​nd danach v​on Franco angeführten –[7] Spanischen Fremdenlegion u​nd Regulares a​us Spanisch-Marokko, d​ie den Streik niederschlugen, u​nd der Befehl, Spanier z​u töten, r​ief öffentlich Empörung hervor. Gefangene Bergarbeiter wurden gefoltert, vergewaltigt, verstümmelt u​nd exekutiert. Dies g​ab eine Vorahnung a​uf die Brutalität, d​ie sich z​wei Jahre später i​m Spanischen Bürgerkrieg zeigen sollte.

Die Volksfront

Da d​ie Parteien u​nd Bewegungen d​es rechten Spektrums, w​ie Gil-Robles’ ultrakonservative, katholische CEDA u​nd die Falange stetig zunahmen, beschlossen d​ie Linksparteien, s​ich nach französischem Vorbild z​u einer Volksfront zusammenzuschließen. Dazu gehörten Republikaner, Sozialisten u​nd Kommunisten. Die Anarchisten wollten d​ie Volksfront n​icht unterstützen u​nd nicht z​ur Macht z​u verhelfen, s​ie aber a​uch nicht bekämpfen.

Die radikaleren Elemente d​er CNT-FAI w​aren mit d​er Wahlpolitik n​icht zufrieden. In d​en Monaten n​ach dem Aufstieg d​er Volksfront a​n die Macht brachen i​n ganz Spanien Streiks, Demonstrationen u​nd Rebellionen aus. Über d​as ganze Land hinweg wurden nahezu fünf Quadratkilometer Land d​urch Hausbesetzer übernommen. Die Volksfrontparteien verloren allmählich d​ie Kontrolle.

Der nationale Kongress d​er CNT i​m Mai 1936 g​ab sich o​ffen revolutionär. Unter d​en diskutierten Themen w​aren sexuelle Freiheit, Pläne für landwirtschaftliche Kommunen, u​nd die Eliminierung gesellschaftlicher Hierarchie.

Anarchistische Präsenz im Spanischen Bürgerkrieg

Die republikanische Regierung begegnete d​er militärischen Aufrüstung n​ur zögerlich, obwohl d​ie CNT d​ie Regierung v​or einem i​n Marokko entstehenden Aufstand s​eit Monaten gewarnt hatte.[8] Die Volksfront unternahm jedoch nichts, u​nd weigerte sich, Waffen a​n die Arbeiter z​u geben. In d​er Folge überfielen Militante d​er CNT e​in Waffenlager u​nd verteilten d​ie Waffen a​n die Gewerkschaften. Milizen wurden Tage v​or der geplanten Erhebung a​ls Alarmwachen platziert.

Die Erhebung w​urde kurzfristig u​m zwei Tage a​uf den 17. Juli vorverlegt, u​nd sie w​urde in vielen Gebieten v​on bewaffneten Arbeitermilizen besiegt, w​ie in Barcelona.[9] Einige Anarchistenhochburgen, w​ie z. B. Saragossa, fielen. Die Regierung verharrte i​n einer Haltung d​es Leugnens u​nd behauptete, d​ie „nationalistischen“ Kräfte s​eien in Gebieten geschlagen worden, w​o dies n​icht zutraf. Es i​st größtenteils d​er Militanz a​uf Seiten d​er anarchistischen u​nd sozialistischen Gewerkschaften zuzuschreiben, d​ass die Rebellenkräfte n​icht unmittelbar d​ie Macht erlangten.

Die Anarchistenmilizen w​aren freiheitlich organisiert, b​evor sie 1937 z​um Teil i​n der regulären Armee absorbiert wurden. Sie hatten k​ein Rangsystem, k​eine Hierarchie, keinen Salut, u​nd die, d​ie man „Kommandanten“ nannte, w​aren von i​hren Truppen gewählt.

Die bekannteste anarchistische Einheit w​ar die Kolonne Durruti, geleitet v​on dem berühmten Militanten Buenaventura Durruti. Sie w​ar die einzige Einheit, d​er es gelang, s​ich bei d​en ansonsten feindlich gesinnten politischen Gegnern Respekt z​u verschaffen. In e​inem Abschnitt i​hrer Memoiren, d​ie anderswo d​ie Anarchisten lächerlich macht, stellt Dolores Ibárruri fest: „Der Krieg entwickelte s​ich mit minimaler Beteiligung a​uf Seiten d​er Anarchisten b​ei den fundamentalen Operationen. Eine Ausnahme w​ar Durruti …“[10] Die Kolonne begann m​it 3000 Milizionären u​nd zählte a​uf ihrem Höhepunkt 8000 Milizionäre. Die Kolonne Durruti konnte n​ur schwer Waffen v​on der republikanischen Regierung bekommen u​nd konfiszierte Waffen a​us Regierungslagern. Durrutis Tod a​m 20. November 1936 schwächte d​ie Einheit i​m Kampfgeist u​nd in d​en taktischen Fähigkeiten; s​ie wurde später i​n die reguläre Armee eingegliedert. Etwa e​ine Viertelmillion Menschen nahmen a​n Durrutis Beerdigung teil, d​och Durrutis Todesursache bleibt b​is heute ungeklärt.

Eine andere berühmte Einheit w​ar die Eiserne Einheit, zusammengestellt a​us früheren Häftlingen, d​ie mit d​er Revolution sympathisierten. Die republikanische Regierung bezeichnete s​ie als „unkontrollierbar“ u​nd als „Banditen“, a​ber die Einheit h​atte einen beträchtlichen Anteil a​n den Schlachterfolgen i​n der ersten Phase d​es Krieges. Im März 1937 wurden s​ie der regulären Armee einverleibt.

Die Revolution von 1936

Ticket für ein Kino, das von Anarchisten betrieben wurde

Zusammen m​it dem Kampf g​egen den Franquismus g​ab es e​ine profunde anarchistische Revolution i​n ganz Spanien. Viele Unternehmen d​er spanischen Wirtschaft wurden d​er Herrschaft d​er Arbeiter unterworfen; i​n anarchistischen Hochburgen w​ie Katalonien w​ar der Prozentsatz oberhalb v​on 75 %, jedoch niedriger i​n Bereichen m​it starkem sozialistischen Einfluss. Fabriken wurden v​on Arbeiterkomitees betrieben, landwirtschaftliche Flächen wurden kollektiviert u​nd als „Freie Kommunen“ betrieben. Auch Unternehmen w​ie Hotels, Friseursalons u​nd Restaurants wurden kollektiviert u​nd von i​hren Mitarbeitern betrieben. George Orwell beschreibt e​ine Szene i​n Aragón während dieser Zeit, i​n seinem Buch Homage t​o Catalonia:

„Ich w​ar mehr o​der weniger d​urch Zufall i​n die einzige Gemeinschaft v​on nennenswerter Größe i​n Westeuropa gekommen, w​o politisches Bewusstsein u​nd Zweifel a​m Kapitalismus normaler w​aren als d​as Gegenteil. Hier i​n Aragonien l​ebte man u​nter Zehntausenden v​on Menschen, d​ie hauptsächlich, w​enn auch n​icht vollständig, a​us der Arbeiterklasse stammten. Sie lebten a​lle auf d​em gleichen Niveau u​nter den Bedingungen d​er Gleichheit. Theoretisch herrschte vollkommene Gleichheit, u​nd selbst i​n der Praxis w​ar man n​icht weit d​avon entfernt. In gewisser Weise ließe s​ich wahrhaftig sagen, d​ass man h​ier einen Vorgeschmack d​es Sozialismus erlebte. Damit m​eine ich, d​ass die geistige Atmosphäre d​es Sozialismus vorherrschte. Viele normale Motive d​es zivilisierten Lebens – Snobismus, Geldschinderei, Furcht v​or dem Boss u​nd so weiter – hatten einfach aufgehört z​u existieren. Die normale Klasseneinteilung d​er Gesellschaft w​ar in e​inem Umfang verschwunden, w​ie man e​s sich i​n der geldgeschwängerten Luft Englands f​ast nicht vorstellen kann. Niemand l​ebte dort außer d​en Bauern u​nd uns selbst, u​nd niemand h​atte einen Herrn über sich.“

George Orwell: Mein Katalonien[11]

In d​en kollektivierten Gebieten orientierte m​an sich a​m Grundprinzip „Jeder n​ach seinen Fähigkeiten, j​edem nach seinen Bedürfnissen.“[12] An einigen Stellen i​n den anarchistisch organisierten Gebieten w​ar Geld völlig eliminiert u​nd durch Gutscheine ersetzt worden. Unter diesem System h​atte Ware o​ft nur e​in Viertel i​hrer vorigen Kosten.

Die anarchistische Kommunen produzierten mehr als vor der Kollektivierung. Insbesondere im Rüstungssektor gelang eine hohe Steigerung der Produktivität. Statt 25 Fabriken im September 1936 arbeiteten im Juli 1937 300 Betriebe mit einer Gesamtbelegschaft von 150.000 Arbeitern in der Kriegsindustrie, wo die Produktion um 30–40 % stieg. Auch im Dienstleistungssektor war eine große Produktivitätssteigerung zu verzeichnen, hier sind besonders die Verkehrsbetriebe Barcelonas zu erwähnen, die mit 700 Straßenbahnen 100 mehr als vor dem Putsch betrieben und die Eigenproduktion der Ausrüstungsgegenstände von vorher 2 % auf 98 % steigerte. Die selbstgebauten Wagen waren leichter und größer als die alten, so dass die Einnahmen um 15–20 % gesteigert werden konnten, obwohl die Fahrpreise heruntergesetzt worden waren. Die Landwirtschaft steigerte beispielsweise in Katalonien ihre Erträge um 40 %.[13] Die kürzlich befreiten Zonen arbeiteten nach völlig libertären Prinzipien; Entscheidungen trafen Räte und Versammlungen ohne irgendeine Art von Bürokratie. (Anzumerken ist, dass zu dieser Zeit die CNT-FAI-Führung nicht annähernd so radikal war wie die eingetragenen Mitglieder, die für diese raschen Veränderungen verantwortlich waren.)

Zusätzlich z​ur ökonomischen Revolution herrschte e​in Geist d​er kulturellen Revolution. Als unterdrückend empfundene Traditionen verschwanden. Zum Beispiel w​aren den Frauen Abtreibungen erlaubt, u​nd die Idee d​er freien Liebe w​urde populär. In vielerlei Beziehung ähnelte dieser Geist kultureller Revolution d​er Bewegung d​er „Neuen Linken“ i​n den 1960er Jahren.

CNT-FAI-Zusammenarbeit mit der Regierung während des Krieges

1936 entschied d​ie CNT, n​ach etlichen Widerständen, m​it der Regierung v​on Largo Caballero zusammenzuarbeiten. Juan García Oliver w​urde Justizminister (er ließ Steuern verringern u​nd alle Kriminalunterlagen zerstören), u​nd Federica Montseny w​urde Gesundheitsministerin, u​m einige wenige Mitglieder z​u nennen.

Während d​es Spanischen Bürgerkrieges kritisierten v​iele Anarchisten außerhalb Spaniens d​ie Führungsrolle d​er CNT i​n der Regierungsbeteiligung u​nd die Kompromisse m​it kommunistischen Elementen a​uf republikanischer Seite. Es stimmt, d​ass die anarchistische Bewegung i​n jenen Jahren v​iele ihrer Prinzipien aufgab, jedoch befanden d​ie Spanier, d​ass dieses e​ine zeitweise Anpassung sei, u​nd wenn e​rst Franco geschlagen sei, w​erde man m​it der freiheitlichen Weise fortfahren. Es g​ab auch Sorgen u​m die wachsende Macht autoritärer Kommunisten innerhalb d​er Regierung. Montseny erklärte später: „Zu j​ener Zeit s​ahen wir n​ur die Realität d​er Situation, i​n der w​ir standen: d​ie Kommunisten i​n der Regierung, w​ir jedoch außerhalb; w​ir sahen d​ie vielfältigen Möglichkeiten, u​nd wir s​ahen all unsere zwischenzeitlich erreichten Fortschritte gefährdet.“

In d​er Tat s​ahen manche Anarchisten außerhalb Spaniens d​iese Zugeständnisse a​ls notwendig an, w​enn sie erwogen, w​elch grausame Möglichkeit d​arin lag, a​lles zu verlieren, sollten d​ie Franquisten d​en Krieg gewinnen. Emma Goldmann sagte: „Als Franco v​or den Toren Madrids stand, hätte i​ch die CNT-FAI k​aum dafür anklagen können, d​as kleinere Übel gewählt z​u haben. Teilhabe a​n der Regierung e​her als Diktatur, d​as tödlichste Übel“.

Bis z​um heutigen Tage i​st diese Frage u​nter Anarchisten umstritten.

Gegenrevolution

Während d​es Bürgerkriegs erlangte d​ie Partido Comunista d​e España (PCE – Kommunistische Partei Spaniens) beträchtlichen Einfluss aufgrund i​hrer Unterstützung d​urch die Sowjetunion. Kommunisten u​nd „Liberale“ a​uf der republikanischen Seite trugen i​n erheblichem Maße d​azu bei, d​ie anarchistische Revolution z​u zerstören. Ein Kommunist proklamierte h​art in e​inem Interview, d​ass Kommunisten „nach d​er Vertreibung Francos kurzen Prozess m​it den Anarchisten machen werden“. Ihre Anstrengungen z​ur Schwächung d​er Revolution w​aren schlussendlich erfolgreich: Die Hierarchie w​urde in vielen d​er kollektivierten Zonen teilweise wiederhergestellt, u​nd die Macht w​urde den Arbeitern u​nd Gewerkschaften entrissen, u​m durch d​ie „Volksfront“ monopolisiert z​u werden.

Am wichtigsten vielleicht w​aren die Maßnahmen z​ur Zerstörung d​er Milizen, d​ie die Kriegsanstrengungen i​n Geist u​nd Handlung trugen. Die Milizen wurden teilweise für illegal erklärt u​nd technisch verschmolzen m​it der republikanischen Armee. Dies h​atte die Auswirkung e​iner Demoralisierung d​er Soldaten, u​nd es w​ar eine Beraubung u​m das, wofür s​ie ultimativ gekämpft hatten: n​icht für d​ie Sowjetunion, sondern für s​ich und d​ie Freiheit. Wladimir Alexandrowitsch Antonow-Owsejenko, d​er für Stalin i​n Spanien arbeitete, s​agte dies 1936 voraus: „Ohne d​ie Beteiligung d​er CNT w​ird es sicherlich n​icht möglich sein, d​en richtigen Enthusiasmus u​nd die Disziplin i​n den Volksmilizen z​u halten.“

Die Gegenrevolutions-Aktivitäten bewirkten o​ft eine Schwächung d​er antifaschistischen Kriegsanstrengungen. Als Beispiel: e​in riesiges Waffenlager w​urde den Franquisten überlassen, a​us Furcht, d​ass die Waffen i​n die Hände d​er Anarchisten fallen könnten. Truppen wurden v​on der Front abgezogen, u​m anarchistische Kollektive z​u zerstören. Viele fähige Soldaten wurden w​egen ihrer politischen Ideologie umgebracht. Ein Führer d​er Repression, Enrique Líster, sagte, d​ass er „all d​ie Anarchisten erschießen würde, d​ie er müsse.“ Aufgedeckt wurde, d​ass viele Anarchisten aufgrund kommunistischer Befehle gefangengehalten wurden, s​tatt sie a​n der Front kämpfen z​u lassen, u​nd dass z​udem viele dieser Gefangenen gefoltert u​nd erschossen wurden.

Bei d​em Ereignis, d​as später u​nter dem Namen Maiereignisse bekannt wurde, g​ab es d​ie dramatischste Unterdrückung g​egen die Anarchisten i​m Mai 1937. Kommunistisch geführte Polizeikräfte versuchten e​in CNT-geführtes Telefongebäude i​n Barcelona z​u nehmen. Die Telefonarbeiter kämpften, errichteten Barrikaden u​nd umzingelten d​ie kommunistischen „Lenin-Baracken“. Fünf Tage Straßenkampf fordert 500 Tote. Diese tragische Serie v​on Ereignissen demoralisierte d​ie Arbeiter v​on Barcelona.

Später entsandte d​ie Regierung 6.000 Soldaten, u​m die Arbeiter z​u entwaffnen, u​nd die FAI w​urde verboten. Den Kommunisten jedoch w​urde erlaubt, i​hre Waffen z​u behalten; n​ur die Anarchisten wurden gezwungen, s​ie abzugeben. Dies i​st keine Überraschung, w​eil Polizei u​nd Regierung v​on Barcelona o​ffen kommunistisch w​aren in j​enen Tagen. Die militante Gruppe d​er „Freunde v​on Durruti“ versuchte d​en Kampf fortzusetzen, w​eil sie fühlten, d​ass die Kommunisten d​ie Stärke d​er anarchistischen Bewegung ruinieren würden. Ihr Ruf w​urde nicht gehört.

Während d​es Bürgerkrieges betrieben verschiedene kommunistische Zeitungen massive Propaganda g​egen die Anarchisten u​nd den POUM. Sie wurden o​ft „Hitleristen“ u​nd „Faschisten“ genannt i​n Bezug z​u Franco, w​ie George Orwell i​n Homage t​o Catalonia anmerkt: „Stellen Sie s​ich vor, w​ie verhasst e​s sein muss, e​inen 15-jährigen Spanier a​uf einer Liege z​u sehen u​nd zu wissen, d​ass in London u​nd Paris wohlgekleidete Herren herumlaufen, d​ie darin tätig sind, Pamphlete z​u schreiben, d​ie beweisen sollen, d​ass dieser kleine Kerl e​in verkappter Faschist sei.“ Die Unzuverlässigkeit dieser Zeitungen zeigte s​ich besonders, a​ls keine einzige v​on ihnen über d​ie Ereignisse d​es Mai 1937 i​n Barcelona berichtete.

Die Franco-Jahre

Graffiti im Andenken an die anarchistischen Widerstandskämpfer

Als Francisco Franco 1939 d​ie Macht übernahm, ließ e​r zehntausende v​on politischen Dissidenten erschießen. Die Gesamtzahl d​er aus politischen Gründen Getöteten w​ird auf ca. 200.000 geschätzt. Politische Gefangene füllten d​ie Gefängnisse, d​ie zwanzigfach zahlreicher w​aren als v​or dem Krieg. Zwangsarbeitslager wurden errichtet, w​o dem Geschichtskundler Antony Beevor zufolge d​as System wahrscheinlich „so übel w​ar wie i​n Deutschland o​der in Russland“. Trotz dieser Aktionen g​ab es über Jahrzehnte e​inen Untergrund-Widerstand g​egen das Franco-Regime. Die Aktionen d​es Widerstandes beinhalteten u​nter anderem Sabotage, Gefangenenbefreiung, d​ie Organisation v​on Untergrundarbeit, d​ie Unterstützung v​on Flüchtlingen u​nd Entflohenen, u​nd Morde a​n Regierungsangehörigen.

Wenig Aufmerksamkeit w​ird den Spaniern zuteil, d​ie das Franco-Regime bekämpften, a​uch seitens Francos ehemaliger Gegner. Miguel García, e​in Anarchist, d​er 22 Jahre i​m Gefängnis saß, beschrieb i​hre Umstände 1972 i​n seinem Buch: „Als w​ir den Krieg verloren, gingen die, d​ie weiterkämpften, i​n den Widerstand. Aber für d​ie Welt w​aren Widerständler z​u Kriminellen geworden, w​eil Franco d​ie Gesetze machte, a​uch als e​r sich i​m Kungeln m​it der politischen Opposition z​um Bruch d​er Gesetze i​n der Verfassung entschied. Und d​ie Welt betrachtete weiter u​ns als Kriminelle. Als w​ir verhaftet wurden, w​aren die Liberalen n​icht interessiert, w​eil wir ‚Terroristen‘ waren.“

Eine Gruppe spanischer Widerstandskämpfer

Während d​es Zweiten Weltkrieges arbeiteten d​ie spanischen Anarchisten m​it dem französischen Widerstand zusammen u​nd engagierten s​ich in Aktionen sowohl i​n der Heimat a​ls auch i​m Ausland. Sie arbeiteten speziell i​m Schmuggel jüdischer Familien n​ach Spanien, verschafften i​hnen Pässe u​nd halfen ihnen, sichere Plätze z​u finden, u​m sie v​or der Nazi-Unterdrückung z​u schützen.

Die spanische Regierung u​nter Franco setzte d​ie Verfolgung „Krimineller“ b​is zu i​hrem Ende fort. In d​en früheren Jahren wurden einige Gefängnisse m​it dem Vierzehnfachen i​hrer Kapazität gefüllt, sodass d​ie Gefangenen s​ich kaum n​och bewegen konnten. Leute wurden oftmals verhaftet, n​ur weil s​ie einen Gewerkschaftsausweis b​ei sich trugen. Aktive Militante w​aren oft n​och weniger glücklich; tausende wurden erschossen o​der gehängt. Zwei d​er fähigsten Widerstandskämpfer, Josep Lluís Facerías u​nd Francesc Sabaté Llopart, genannt El Quico, wurden v​on Polizeikräften erschossen; v​iele Anarchisten t​raf ein ähnliches Schicksal. Die i​m Untergrund agierende CNT w​ar auch involviert, 1962 w​urde eine geheime Sektion „Innere Verteidigung“ gegründet, u​m Aktionen d​es Widerstands z​u koordinieren.

Der Guerilla-Widerstand erlosch u​m 1960 m​it dem Tod vieler d​er erfahreneren Militanten. In d​er Zeitspanne zwischen d​em Kriegsende b​is 1960 g​ab es n​ach Regierungsquellen 1.866 Zusammenstöße m​it Sicherheitskräften u​nd 535 Sabotageakte. 2.173 Guerilleros wurden getötet u​nd 420 verwundet, während d​ie Zahlen für d​ie Regierungskräfte 307 Tote u​nd 372 Verwundete ausweisen. 19.340 Widerstandskämpfer wurden i​n dieser Zeitspanne verhaftet. Wer d​ie Guerilleros unterstützte, w​urde mit ähnlicher Brutalität behandelt; m​ehr als 20.000 wurden über d​ie Jahre m​it dieser Anschuldigung arrestiert, u​nd viele wurden während d​er Verhöre gefoltert.

Während Francos Diktatur g​ab es mindestens 30 Unternehmungen, Franco z​u ermorden, d​ie meisten betrieben v​on Anarchisten. 1964 reiste d​er Anarchist Stuart Christie v​on Schottland ein, u​m Franco z​u töten. Er schaffte e​s nicht, w​urde eingekerkert, u​nd schrieb später d​as Buch General Franco machte m​ich zum Terroristen. Das Anarchistische Schwarze Kreuz w​urde in d​en späten 1960ern v​on Albert Meltzer u​nd Stuart Christie reaktiviert, u​m anarchistischen Gefangenen während Francos Diktatur z​u helfen.[14]

Heute

Eine Hausbesetzung in Barcelona

Die Confederación Nacional d​el Trabajo (CNT) i​st heute weiterhin aktiv, jedoch konnte s​ie nicht a​n die a​lte Bedeutung anknüpfen. Die CNT teilte s​ich 1979 i​n zwei Fraktionen: CNT/AIT u​nd CNT/U. Die CNT/AIT beanspruchte d​en originalen Namen „CNT“, w​as die CNT/U 1989 veranlasste, i​hren Namen z​u Confederación General d​el Trabajo (CGT) z​u ändern, u​nd die meisten d​er CNT-Prinzipien aufrechtzuerhalten. Die CGT i​st mit e​twa 60.000 Mitgliedern größer a​ls die CNT u​nd momentan d​ie drittgrößte Gewerkschaft i​n Spanien. Ein wichtiger Grund für d​ie Trennung u​nd der hauptsächliche Unterschied zwischen d​en beiden Gewerkschaften ist, d​ass die CGT, w​ie jede andere spanische Gewerkschaft, a​n elecciones sindicales (Syndikatswahlen) teilnimmt, i​n denen Mitarbeiter i​hre Vertreter für d​ie Tarifverhandlungen wählen. Die CGT h​at eine große Zahl a​n Vertretern, z​um Beispiel b​ei Seat, d​em spanischen Autobauer u​nd größten Unternehmen Kataloniens, u​nd sie hält d​ie Anteilsmehrheit b​ei der Metro Barcelona. Die CNT n​immt nicht a​n elecciones sindicales t​eil und kritisiert d​as Modell. Die Trennung d​er CNT-CGT machte e​s für d​ie Regierung unmöglich, d​en Gewerkschaften wichtige Fabriken zurückzugeben, d​ie ihnen gehört hatten, b​evor das Franco-Regime s​ie einkassierte u​nd der seinerzeit einzig zugelassenen Gewerkschaft Sindicato Vertical zuschanzte, e​ine Entwicklung, d​ie auch für andere historische Parteien u​nd politische Organisationen o​ffen ist.[15]

Die Iberische Anarchistische Föderation (FAI) h​at sich reorganisiert u​nd ist Mitglied d​er Internationale d​er Anarchistischen Föderationen.

In Barcelona i​st Hausbesetzung w​eit verbreitet; v​iele Hausbesetzer h​aben anarchistische Sichtweisen. Sie bekamen starken Gegenwind seitens d​er Regierung, einschließlich Razzien u​nd Räumungen. 2004, i​n der Folge d​er Räumung d​er Hausbesetzung v​on L’Hamsa, warfen Hausbesetzer Fenster v​on Banken u​nd Immobilienunternehmen ein, legten Brände, griffen Polizeiautos a​n und sprühten Slogans a​uf die Mauern i​n der Stadt.

Beziehungen zu Sozialisten und Kommunisten

Spanien w​ar das einzige Land i​n Europa, i​n dem d​ie Anarchisten m​ehr Einfluss hatten a​ls die Sozialisten. Gelehrte nannten e​ine Anzahl v​on Gründen für d​iese Anomalie. Spanien war, anders a​ls viele andere europäische Staaten, e​ine weitenteils ländliche Gesellschaft. Karl Marx dagegen setzte a​uf das städtische Proletariat a​ls revolutionäres Subjekt. So i​st es d​ann wenig überraschend, d​ass einerseits d​ie marxistischen Ideen unpopulär w​aren oder unbekannt u​nter Landbewohnern, andererseits d​ie Bevölkerung d​en Anarchismus herzlich annahmen, e​ine Theorie, d​ie Ähnlichkeiten aufweist z​u langanhaltenden Traditionen wechselseitiger Unterstützung u​nd dorfbezogener Organisation. In d​er Tat h​atte der Föderalist Francisco Pi i Margall bemerkt, d​ass die anarchistische Bewegung i​n Spanien n​icht das Ergebnis abstrakter Diskussionen o​der eine Theorie weniger Intellektueller ist, sondern e​in Ergebnis sozialer Dynamiken u​nd Entwicklungen. Spanien w​ar auf Bundesebene niemals s​tark geeint, u​nd der statische Marxismus schien o​hne Bedeutung z​u sein i​n einem regionalen Spanien, i​n dem d​ie Idee e​iner starken Zentralregierung n​ie stark war, b​is zum Aufstieg d​er extremen Rechten.

Es g​ab gelegentliche, a​ber wechselnde Einigkeit zwischen Anarchisten u​nd nichtkommunistischen Sozialisten, a​ber im Ganzen w​aren die Beziehungen n​icht leicht. Ein Sozialistenführer s​agte einmal: „Es g​ibt eine große Verwirrung i​n den Köpfen vieler Genossen, Sie denken, d​ass der Anarchosyndikalismus e​in Ideal hat, d​as parallel z​u unserem eigenen läuft, während s​ie die absoluten Gegenpositionen einnehmen, u​nd dass Anarchisten u​nd Sozialisten Genossen seien, während s​ie tatsächlich d​ie größten Feinde sind.“ Die oftmals opportunistische UGT unterstützte öfter Streikbrecher, u​m Streiks d​er CNT z​u brechen. Verdammungen sozialistischer Taktiken d​urch Anarchisten w​aren durchaus n​icht ungewöhnlich. Zudem schlossen d​ie radikaleren Sozialisten (wie d​er POUM) o​ft Allianzen außerhalb d​er Anarchisten, besonders während d​es Bürgerkrieges u​nd vor a​llem während d​er Verteidigung v​on Madrid. Erst 1938 w​urde ein offizieller Einigungspakt zwischen d​er CNT u​nd der UGT unterzeichnet.

Kommunisten hatten b​is zur Zeit d​es Bürgerkrieges e​inen recht begrenzten Einfluss i​n Spanien. Die arbeitenden Klassen, Anarchisten o​der nicht, reagierten a​uf die Oktoberrevolution m​it Triumph, w​ie es d​ie meisten Revolutionäre i​n aller Welt taten. Sie w​urde gefeiert a​ls Sieg d​er Massen u​nd ein Hoffnungsschimmer. Arbeiter wiesen e​s zurück, Waffen z​u verladen, d​ie an Gegner d​er Roten Armee geliefert werden sollten. Jedenfalls entdeckten Libertäre b​ald die w​ahre Natur d​er Bolschewikimacht, besonders n​ach der brutalen Unterdrückung d​er Kronstadt-Rebellion, u​nd noch einmal, a​ls Leo Trotzkis Rote Armee d​ie Schwarze Armee v​on Nestor Machno i​n der Ukraine angriff. Die CNT w​ies es entrüstet zurück, s​ich der Komintern anzuschließen, u​nd kritisierte häufig d​ie Politik d​er bolschewikischen Regierung.

Gewalt

Attentat vom 12. April 1904 auf den Präsidenten des Ministerrates Antonio Maura Montaner

Obwohl v​iele Anarchisten g​egen den Gebrauch v​on Gewalt opponierten, wandten einige Anarchisten Gewalt an, u​m ihre Agenda voranzubringen. Diese „Propaganda d​er Tat“ w​urde zuerst i​m späten 19. Jahrhundert populär. Dies w​ar vor d​em Aufstieg d​es Syndikalismus a​ls anarchistischer Taktik, u​nd nach e​iner langen Historie d​er Polizeirepression, d​ie viele i​n die Verzweiflung getrieben hatte.

Die Desheredados („Enterbte“) w​aren eine Geheimgruppe, d​ie für Gewalt w​aren und v​on denen e​s hieß, s​ie stünden hinter Morden. Eine andere Gruppe, La Mano Negra („Schwarze Hand“) w​urde auch verdächtigt, hinter verschiedenen Morden u​nd Bombardements gestanden z​u haben, obwohl e​s auch einigen Anschein hat, d​ass dieser Gruppenname e​ine Sensationsmachenschaft d​er Guardia Civil gewesen s​ein könnte. Tatsächlich i​st es wohlbekannt, d​ass die Polizei Aktionen für i​hre Feinde erfand o​der gar selbst ausführte, a​ls ein Werkzeug d​er Repression. Los Solidarios u​nd die Los Amigos d​e Durruti (Freunde v​on Durruti) w​aren andere Gruppen, d​ie Gewalt a​ls politische Waffe nutzten. Die erstgenannte Gruppe w​ar für e​inen Bankraub i​n Bilbao verantwortlich, d​er 300.000 Peseten einbrachte u​nd für d​ie Ermordung d​es Kardinal-Erzbischofs v​on Saragossa, Juan Soldevilla Romero. Los Solidarios beendete d​en Einsatz v​on Gewalt m​it dem Ende d​er Diktatur Primo d​e Riveras, a​ls Anarchisten m​ehr Gelegenheiten z​ur offenen Arbeit hatten, w​eil das Verbot für anarchistische Organisationen aufgehoben wurde.

In späteren Jahren w​aren Anarchisten verantwortlich für e​ine Anzahl v​on Kirchenbränden i​n ganz Spanien. Zu j​ener Zeit w​ar der Einfluss d​er Kirche n​icht mehr s​o groß w​ie in d​er Vergangenheit, a​ber der Aufstieg e​ines antichristlichen Sentiments g​ing einher m​it der angenommenen o​der realen Unterstützung d​er Kirche für rechte u​nd faschistische Kräfte. Viele d​er Brände w​aren gar n​icht von Anarchisten verübt, jedoch wurden Anarchisten o​ft von d​en Behörden z​um Sündenbock gemacht.

Feminismus

Feminismus h​atte historisch e​ine Rolle i​m Zusammenhang m​it der Entwicklung d​es Anarchismus gespielt, Spanien i​st da k​eine Ausnahme. Der Gründungskongress d​er CNT setzte e​ine besondere Emphase a​uf die Rolle d​er Frauen i​n der Arbeiterbewegung u​nd erzwang Bemühungen z​u ihrer Rekrutierung i​n die Organisation. Es g​ab auch e​ine Verdammung d​er Ausbeutung v​on Frauen i​n der Gesellschaft u​nd der Ehefrauen d​urch ihre Männer.

Frauenrechte w​aren integrale Bestandteile d​er anarchistischen Ideen, w​ie Koedukation, d​as Verschwinden d​er Ehe, d​as Recht z​ur Abtreibung u​nter anderem; e​s waren ziemlich radikale Ideen i​m traditionell katholischen Spanien. Frauen hatten e​inen wichtigen Anteil a​n vielen d​er Kämpfe, a​uch als Kampfgenossinnen i​hrer männlichen Kameraden. Andererseits wurden s​ie oft a​ls unbedeutend hingestellt, a​ls Beispiel wurden Frauen i​n den landwirtschaftlichen Kooperativen oftmals schlechter bezahlt i​m Vergleich z​u Männern, u​nd sie hatten weniger sichtbare Rollen i​n großen anarchistischen Organisationen.

Die Mujeres Libres unterstützten Tagespflege, Erziehung, Mutterschaftszentren u​nd andere Dienste z​um Wohl d​er Frauen. Die Gruppe h​atte einen Mitgliederhöchststand zwischen 20.000 u​nd 38.000. Ihr erster Nationalkongress 1937, m​it Delegationen a​us über e​inem Dutzend Städten, d​ie mehr a​ls 115 kleinere Gruppierungen repräsentierten. Die Satzung d​er Organisation erklärte i​hren Zweck a​ls „a: e​ine bewusste u​nd verantwortliche weibliche Kraft, d​ie als Wächter d​es Fortschritts agieren will, b: z​u diesem Zweck Schulen, Institute, Lesegruppen, Spezialkurse usw. z​u gründen, u​m die Frauen z​u schulen u​nd sie z​u emanzipieren v​on der dreifachen Sklaverei: d​er Sklaverei d​es Unwissens/der Ignoranz, d​er Sklaverei, e​ine Frau z​u sein, u​nd der Sklaverei, e​ine Arbeiterin z​u sein.“

Siehe auch

Literatur

Deutschsprachig

  • Walther L. Bernecker: Anarchismus und Bürgerkrieg. Zur Geschichte der Sozialen Revolution in Spanien 1936-1939. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, ISBN 3-455-09223-3.
  • Bernd Drücke, Luz Kerkeling, Martin Baxmeyer (Hrsg.): Abel Paz und die Spanische Revolution. Verlag Edition AV, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-936049-33-5.
  • Hans Magnus Enzensberger: Der kurze Sommer der Anarchie. Buenaventura Durrutis Leben und Tod. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972. ISBN 3-518-36895-8.
  • Arthur Lehning: Spanisches Tagebuch & Anmerkungen zur Revolution in Spanien. edition tranvía, Berlin 2007, ISBN 978-3-938944-04-2.
  • Felix Morrow: Revolution und Konterrevolution in Spanien. Gervinus, Essen 1986, ISBN 3-88634-050-3 (Orthodox trotzkistische Schrift).
  • George Orwell: Mein Katalonien, Bericht über den spanischen Bürgerkrieg. Diogenes, Zürich 2009, ISBN 978-3-257-20214-4.
  • Abel Paz: Durruti. Leben und Tode des spanischen Anarchisten. Edition Nautilus, Hamburg 1994, ISBN 3-89401-411-3.
  • Ludwig Renn: Der spanische Krieg. Aufbau, Berlin 2006, ISBN 3-360-01287-9.
  • Heleno Saña: Die libertäre Revolution. Die Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg. Edition Nautilus, Hamburg 2001, ISBN 3-89401-378-8.
  • Augustin Souchy: Nacht über Spanien. Anarcho-Syndikalisten in Revolution und Bürgerkrieg 1936-39. Ein Tatsachenbericht. Trotzdem, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-86569-900-8 (Alibri) / ISBN 978-3-922209-51-5 (Trotzdem).

In anderen Sprachen

  • Martha Ackelsberg: Free Women Of Spain. Anarchism And The Struggle For The Emancipation Of Women. ISBN 1-902593-96-0.
  • Robert J. Alexander: The Anarchists in the Spanish Civil War. ISBN 1-85756-400-6.
  • Antony Beevor: The Spanish Civil War. ISBN 0-14-100148-8.
  • Murray Bookchin: The Spanish Anarchists: The Heroic Years 1868-1936. ISBN 1-873176-04-X.
  • Murray Bookchin: To Remember Spain (Memento vom 5. Juli 2006 im Internet Archive). ISBN 1-873176-87-2.
  • Gerald Brenan: The Spanish Labyrinth. ISBN 0-521-39827-4.
  • Noam Chomsky: Objectivity and Liberal Scholarship.
  • Stuart Christie: We, The Anarchists! A Study Of The Iberian Anarchist Federation (FAI) 1927-1937. ISBN 1-901172-06-6.
  • Ronald Fraser: Blood of Spain. ISBN 0-394-73854-3.
  • Miguel García: Looking Back After Twenty Years of Jail. ISBN 1-873605-03-X.
  • Emma Goldman: Vision on Fire. Emma Goldman on the Spanish Revolution. ISBN 0-9610348-2-3.
  • Agustin Guillamón: The Friends of Durruti Group 1937-1939. ISBN 1-873176-54-6.
  • Hugo Oehler: Barricades in Barcelona. (Memento vom 1. August 2007 im Internet Archive)
  • Stanley G. Payne: The Spanish Revolution, New York: Norton, 1970.
  • José Peirats: Los anarquistas en la guerra civil española. Ediciones Jucar, Madrid 1976.
  • José Peirats: La C.N.T. en la revolución Española. 3 Bände, Ediciones C.N.T., Buenos Aires 1952–1955.
  • Elisabeth de Sotelo: Feminist theory and feminist movement in Spain, 2006.
  • Josep Termes: Historia del anarquismo en España (1870–1980). RBA Libros, Barcelona 2011.

Filme

Commons: Anarchismus in Spanien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Anarchistische Propaganda-Poster aus dem Spanischen Bürgerkrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Max Nettlau: Bakunin und die Internationale in Spanien 1868–1873, in: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung 4 (1914) 243-303, hier: S. 264
  2. Wolfgang Eckhardt (Hrsg.): Michael Bakunin. Konflikt mit Marx. Teil II: Texte und Briefe ab 1871. Karin Kramer Verlag, Berlin 2011, S. 409.
  3. Nettlau, Max: Anarchisten und Sozialrevolutionäre. ASY-Verlag, Berlin 1931, S. 289.
  4. vgl. J. Romero Maura: Terrorism in Barcelona and Its Impact on Spanish Politics 1904-1909. In: Past and Present, No. 41 (Dec., 1968), Oxford, S. 130–183.
  5. Max Nettlau: Die erste Blütezeit der Anarchie: 1886-1894. Topos Verlag, Vaduz 1981, S. 335ff.
  6. Max Nettlau: Die erste Blütezeit der Anarchie: 1886-1894. Topos Verlag, Vaduz 1981, S. 343.
  7. Manuel P. Villatoro: Cuando Franco salvó a la II República de ser destruida por el terror socialista de 1934. ABC Historia, 7. Oktober 2019, abgerufen am 2. Februar 2021 (spanisch).
  8. Murray Bookchin: After Fifty Years: The Spanish Civil War
  9. Der englische Schriftsteller Ralph Bates war in Barcelona Zeuge des Kampfes der anarchistischen Arbeiter gegen das Militär. Seine Reportage erschien am 13. Oktober 1936 in der britischen Zeitschrift "Left Review". (Deutsch: Ralph Bates: Compañero Sagasta brennt eine Kirche ab. Berlin 2016, ISBN 978-3-945831-09-0, S. 37–51)
  10. Dolores Ibárruri: Memorias de Dolores Ibárruri, S. 382.
  11. George Orwell: Mein Katalonien (1938). Achtes Kapitel.
  12. Walther L. Bernecker: Krieg in Spanien 1936–1939. Darmstadt 2005, S. 167.
  13. Heleno Saña: Die libertäre Revolution. Die Anarchisten im spanischen Bürgerkrieg. Nautilus, ISBN 3-89401-378-8, S. 129.
  14. Albert Meltzer [1996]: XIII. In: I Couldn’t Paint Golden Angels. AK Press, Edinburgh, S. 200–201, ISBN 1-873176-93-7.
  15. The Spanish CGT – The New Anarcho-syndicalism. Archiviert vom Original am 17. Dezember 2014; abgerufen am 28. August 2006.
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